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  #1  
Alt 26.03.2012, 17:45
Benutzerbild von Dirk33
Dirk33 Dirk33 ist offline
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Registriert seit: 03.03.2009
Ort: Merkstein/Aachen
Beiträge: 126
Standard Meine geliebte Frau

Hallo,
ich bin schon länger hier in diesem Forum genau genommen seit Anfang 2009 und habe im Brustkrebsforum mich für meine Frau Informiert da sie 2009 das erste mal erkrankt war nach Chemotherapie und Brustamputation und Bestrahlungen dachten wir im Oktober das wir entlich wieder ein schönes Leben führen können dies hielt leider nur bis März 2011 meine Frau die gerade 33 Jahre geworden ist hatte Schmerzen in der Leiste nach zahlreichen Untersuchungen stellte man Metastasen in Hüfte und im 12 Brustwirbel fest zudem fand man auch in der Leber 2 Metastasen, als fingen wir mit Bestrahlung der Hüfte und des Brustwirbels an und im Anschluss mit wöchentlicher Chemo. Im September 2011 gab es dann gute Nachrichten denn die Metastasen in der Leber waren verschwunden, und so gingen wir in die 3 Monatskontrolle wir sollten Anfang Januar 2012 zur Nachsorgen kommen und ggfl. weitere möglichkeiten zu Besprechen wenn wieder etwas neuse kommen würde. Erwähnen muss ich das Jenny alle 4 Wochen Bondronat bekam wegen der Knochenmetastasen. Dann kam etwas wo wir nicht mit gerechnet haben am 18 Dezember 2011 ging es meiner Frau sehr schlecht so das wir am 19 morgens direkt ins Krankenhaus gefahren sind und dort stellte man fest das der Krebs so hart zurückgeschlagen hat das die Leber und weitere Organe langsam ihre Funktion einstellen würden. Man hat dann meine Frau mit Morphium schmerzfrei gemacht und sie schlief nur noch ich war jede Minute von da an da und ich durfte auch dort schlafen und am 22.12.11 um 13:55 Uhr schlief meine Frau friedlich in meinen Armen ein, seitdem bin ich nicht mehr wie ich mal war alles macht keinen Sinn mehr, arbeiten fällt mir schon schwer und auch normale Altagsprobleme bringen mich an den Rand des Verzweifelns. Jenny wurde leider nur 33 Jahre davon waren wir 13 Jahre verheiratet kennen und lieben noch viel länger. Irgendwie ist mir alles genommen worden was mir lieb war 2007 starb schon Jenny und mein kleiner nach nur 4 tagen und jetzt auch noch meine geliebete Frau. Ich weiß wirklich nicht wie ich das alles ohne meine große Liebe schaffen soll ich Vermisse Jenny einfach so sehr. Vieleicht versteht mich hier jemand, bei meiner Familie möchte ich nicht immer Reden da geht irgendwie nach 3 Monaten alles wieder normal weiter und irgendwie denke ich das man das von mir auch erwartet, aber ich kann nicht einfach zum Altatg übergehen Sie fehlt mier eben nunmal.

Lieben Gruß Dirk
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  #2  
Alt 26.03.2012, 22:01
Mel_1 Mel_1 ist offline
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Beiträge: 611
Standard AW: Meine geliebte Frau

Hallo Dirk,

es macht mich sehr traurig, wenn ich lese, was Ihr alles durchmachen musstet
Ich kann Dich sehr wohl verstehen, auch ich musste meinen Mann nach 5 Jahren Ehe und 7 Jahren Beziehung verabschieden.
Es kann kein aussenstehender nachvollziehen, was man durchmacht.
Die Zeit danach war ein großes Loch für mich.
Mein Leben war wie Deins sinnlos und leer.
Heute im 5 Todesjahr bin ich zumindest soweit, dass ich akzeptiere, dass er kein Leid mehr erfahren muss.
Ich lebe noch immer alleine, da ich oft denke, so einen Menschen finde ich nie wieder.
Vielleicht mein Problem, dass ich andere immer mit ihn vergleiche.
Ich bin jetzt 41 und bin zumindest aus diesen tiefen Loch raus und hab mein Leben neu gestaltet.
Auch heute noch habe ich Tage, wo ich ihn so brauche und vermisse....aber die positiven Erinnerungen decken die Trauer weitgehend ab.
Es gibt einen Weg aus der Trauer Dirk.
Ich machte eine Trauertherapie und habe es auch zugelassen, dass ich so traurig war.
Ich hatte gute Freunde, die mir zuhörten und mich auch einfach weinen sehen konnten.
Ich frag mich oft, ob er mir zuguckt und hoffentlich stolz auf mich ist.
Er sagte immer, ich schaffe es alleine weiter zu laufen.
Ich denke, das schaffe ich auch und das erfüllt mich mit Stolz.
Du wirst auch irgendwann soweit sein, aber 3 Monate ist keine Zeit, da sitzt der Schmerz noch so tief.
Schön dass Du den Weg ins Forum wählst, da sind soviele die Dich einfach verstehen.
Jeder der nicht selbst so einen Schmerz erlebt hat..kann es nicht nachvollziehen.
Liebe Grüße
Mel
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  #3  
Alt 27.03.2012, 07:16
Toertchen Toertchen ist offline
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Registriert seit: 11.01.2010
Beiträge: 176
Standard AW: Meine geliebte Frau

Hallo Dirk,

ich lesen deine Zeilen und mir kommen die Tränen. Es tut mir leid was deiner Jenny und dir passiert ist.
Ich kann nicht nachvollziehen wie es ist, wenn man seinen Partner verliert. Bei mir war es vor 6 Jahren mein Papa und vor 7 Wochen meine Mama, die ich verloren habe.
Ich möchte Dir auf diesem Weg ganz ganz viel Kraft senden um die Zeit zu überstehen. 3 Monate ist keine Zeit zum trauern. Nimm dir die Zeit die Du brauchst.

Lg Törtchen
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  #4  
Alt 27.03.2012, 07:56
kleine-fee kleine-fee ist offline
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Ort: Erfurt
Beiträge: 171
Standard AW: Meine geliebte Frau

Hallo Dirk,
erst mal mein Beileid.Ich weiß wie schwer es ist, denn ich hab meinen Mann bei einem Autounfall verloren.Bei mir hat es auch lange gedauert bis ich in ein normales Leben zurückgefunden habe.Der Schmerz wird irgendwann weniger werden aber nicht wirklich vergehen.Ich schicke Dir ein ganz großes Krafpaket
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  #5  
Alt 27.03.2012, 09:18
Benutzerbild von sunny47
sunny47 sunny47 ist offline
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Registriert seit: 01.02.2010
Ort: Thüringen
Beiträge: 143
Standard AW: Meine geliebte Frau

Hallo Dirk, mein aufrichtiges Beileid.
Ich kann deine Situation sehr gut nachvollziehen. Auch ich habe meine große Liebe verloren.Leider haben wir uns nur 3 Jahre gekannt.
Es ist sehr schwer sich damit abzufinden daß der geliebte Mensch nicht mehr da ist. Ich habe eine sehr starke Familie, die mir Halt gibt und von meinen Freunden sind es nur noch wenige , aber die hören mir zu und bauen mich auf.
Wenn du es nicht alleine schffst, kann auch ich dir nur empfehlen eine Trauertherapie zu machen. Wie alles es hier schon geschrieben haben.
Und es hilft hier zu schreiben, man hat das Gefühl irgend jemand versteht uns hier.
Lg sunny.

Geändert von sunny47 (27.03.2012 um 09:19 Uhr) Grund: Schreibfehler
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  #6  
Alt 27.03.2012, 15:43
dorisau dorisau ist offline
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Beiträge: 9
Lächeln AW: Meine geliebte Frau

Hallo Dirk,

das tut mir sehr leid das Deine Frau so jung von Dir gegangen ist. Sicherlich verstehen Dich hier im Forum alle und jeder kann Deine Trauer, Deine Ängste und Deinen Schmerz mitfühlen. Auch wird das so bei Deiner Familie sein! Nur möchte oder traut sich keiner von Deiner Familie dich darauf anzusprechen um Dir nicht immer und immer wieder vielleicht noch mehr Kummer zu bereiten als Du derzeit eh schon ertragen musst.

Wenn Du deiner Familie sagst wie es Dir geht wird diese bestimmt versuchen Dir zu Helfen und Dich bei Deiner Trauer unterstützen und auch mit Dir darüber sprechen wollen!

Ich wünsche Dir alle stärke dieser Welt und kann Deinen Kummer und Deine Verzweiflung aus Deinem schreiben förmlich spüren weil ich es selbst auch erlebt habe und teilweise noch immer erlebe!

Alles Liebe

Doris
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  #7  
Alt 28.03.2012, 17:36
Jiska Jiska ist offline
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Registriert seit: 10.04.2011
Beiträge: 81
Standard AW: Meine geliebte Frau

Hallo Dirk,

auch wenn ich nicht wirklich hilfreiche Ideen habe, wie man mit dem Tod eines geliebten Menschen umgehen kann oder sollte, so möchte ich Dir trotzdem für die vor Dir liegende schwere Zeit viel Kraft und alles Gute wünschen.

LG
__________________
Jiska
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  #8  
Alt 28.03.2012, 21:21
Benutzerbild von Mirilena
Mirilena Mirilena ist offline
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Ort: Schleswig-Holstein
Beiträge: 1.519
Standard AW: Meine geliebte Frau

Hallo Dirk,

es tut mir unendlich leid, dass deine Jenny viel, viel zu früh gehen musste... Wenn man nicht genau das durchmacht, kann man nicht ermessen, wie es sich anfühlt, seine geliebte Partnerin zu verlieren. Aber ich kann nachempfinden, wie viel Kraft dich der Alltag kostet. Wie schwierig es für dich sein muss, jeden Tag zu funktionieren, morgens aufzustehen, zur Arbeit zu gehen und durchzuhalten, während die Außenwelt womöglich von dir erwartet, dass du wieder "der alte Dirk" bist.
Das bist du nicht und wirst es wohl auch nie wieder sein... Die Trauer um Jenny wird dich begleiten. Als Mann ist es vielleicht noch schwieriger, weil in der Gesellschaft erwartet wird, dass Männer "härter im Nehmen sind", "nicht so emotional, sondern eher zupackend und sachlich" und dass eben Gefühle nicht unbedingt zeigen. Lass dir das alles bloß nicht einreden! Du hast deine Liebe verloren und du hast jeden Grund dazu, unendlich traurig und auch verzweifelt zu sein. Wenn es in deinem Umfeld niemanden gibt, der deine Trauer ertragen kann (was meistens der Fall ist... auch bei mir ist es so), dann solltest du überlegen, ob du dich einer Trauergruppe anschließen magst. Diese Gruppen findest du über Hospize, Hospizvereine in deiner Umgebung. Meist werden sie von speziell ausgebildeten Menschen begleitet und dort triffst du auf Menschen, die in einer ähnlichen Lebenssituation sind. Sie alle trauern um geliebte Menschen und das verbindet. Es schafft vor allem einen Raum, wo du deine Trauer zulassen kannst und verstanden wirst ohne großartige Erklärungen. Ich kann es dir nur empfehlen!!! Wenn du die Gruppe scheust, dann besteht auch die Möglichkeit einer persönlichen Trauerbegleitung. Das heißt, du sprichst allein mit einem Trauerbegleiter. Du musst für dich herausfinden, was dir eher zusagt. Die Gruppe hat den Vorteil, dass du dich mit all dem Schmerz nicht mehr so allein fühlst. Du kannst aus den Gesprächen mit anderen so viel mitnehmen. Wie gehen sie mit dem Alltag um, wie überstehen sie die einsamen Nächte, die Verzweiflung, die Wellen der Traurigkeit. Das allein hilft!
Jeder Mensch trauert halt auf seine individuelle Weise und jeder muss seinen Weg finden. Wenn du gern liest, kann ich dir noch das Buch "Meine Trauer wird dich finden" empfehlen. Entgegen dem, was man sonst so gewohnt ist, wird dir hier nicht geraten, endlich los zu lassen. Im Gegenteil, der Autor hat seinen eigenen Sohn beerdigen müssen und hält auch an der Beziehung zu ihm fest. Er gibt Anhaltspunkte, wie man seine Beziehung zu dem Verstorbenen verändern kann. Ist auch sehr gut!!!
Ansonsten kann auch ich dir nur viel Kraft wünschen für deinen Alltag und deine Familie. Es wird sicherlich seine Zeit brauchen, bis du über die schlimmsten Momente hinweg bist und wieder nach vorn schauen kannst. Aber ich bin sicher, dass du das schaffst, wenn du dich deiner Trauer stellst. Und wenn dir zum Weinen zumute ist, weil Jenny dir so unbeschreiblich doll fehlt, dann lasse es zu und weine um Jenny, um das Leben, das ihr nicht mehr führen könnt und um deine verlorene Liebe. Es wird dir weiterhelfen!

Liebe Grüße und weiterhin viel Kraft
Miriam
__________________
Mein Papa erhielt am 18.04.11 die Diagnose Lungenkrebs mit Knochenmetastasen und ging am 21.02.12 ins Licht. Alles vergeht, aber die Liebe bleibt...

Hand in Hand - gemeinsam sind wir stark!
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  #9  
Alt 29.03.2012, 16:18
Canaris Canaris ist offline
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Registriert seit: 08.05.2009
Beiträge: 135
Standard AW: Meine geliebte Frau

Ach Dirk....
Was kann ich dir sagen.... Ich weiß ganz genau wie es dir geht. Die Verzweifelung nach 3 Monate scheint nur noch größer zu werden als kurz nach ihrer tot und dem Begräbnis. Stimmt oder? Es scheint alles nur dunkler und verzweifelter zu werden. am Wochenende gehst du von Heulattacke zur Heulattacke und es wird einfach nicht besser.

Es gibt nichts was ich sagen kann. Ich kann dir nur empfehlen es raus zulassen. Kotz dich aus. Lass es zu.
Ich habe im Place of Memory ein threat geöffnet wo ich in ein art versetztes Tagebuch mit meiner Frau rede und mir auch fallen lasse.

Das hat mir gut getan und auch geholfen.
Bei mir sind es nun 7 Monate und um nichts besser, nur irgendwie besser zum aushalten. Langsam aber sicher bekomme ich fester Boden unter meine Füße.

Was bleibt aber ist dass ich meine Frau so unfassbar vermisse ...... und ich gehe davon aus, dass das bleibt .... für ewig.. bis der Vorhang fällt....
__________________
Mein Gabi .
Gebärmutterhalskrebs mit ein Beckenwandrezidiv

Geändert von Canaris (29.03.2012 um 16:21 Uhr)
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