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  #1  
Alt 18.09.2009, 09:02
marcus1702 marcus1702 ist offline
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Registriert seit: 18.09.2009
Beiträge: 2
Standard Adeno bei meinem Vater

Liebe Forengemeinde, leider hat man bei meinem Vater LK festgestellt und ich weiss einfach nicht weiter.Er wurde vor 10 Tagen wegen einer Lungenentzündung in ein KH gebracht, bei der Untersuchung wurden erst Metastasen in der Lunge gefunden mit Verdacht auf CUP, dann hiess es, der Primärtumor sei auch in der Lunge.Seit 5 Tagen baut mein Vater schneller ab, als man es beschreiben kann, er ist verwirrt, die klaren Momente werden weniger.Nach Rückfrage bei der Ärztin hiess es:

Könnte vom Morphium sein
Könnten Metastasen in der Leber sein
Könnten Metastasen im Hirn sein
Könnte von der Lungenentzündung sein
.....
gelöscht wegen unangemessener Ausdrucksweise(Angi LK-Mod ...bitte aufpassen ,auch in verzweifelten Situationen was du öffentlich kommunizierst, ich möchte Dich bitten trotz des Kummers nochmal die Nutzungsbedingungen dieses Forums durchzulesen,Grüße Angi)
....
Behandelt wird gar nicht.Geschweige denn, weiter untersucht.
Seit gestern liegt er im Einzelzimmer, die Gitter sind vor dem Bett hochgestellt, ich komm mit der Situation und der ärztl. Aussage nicht klar, ist es normal, das diese Verwirrtheit da ist und es ein so rascher Verfall ist?8-10 Tage und so abgebaut?
Lauter Hämatome an den Händen und die Beine wegen Wasser bandagiert?

Danke für eure Hilfe im voraus.

Geändert von Angi (18.09.2009 um 11:48 Uhr) Grund: Unang.Ausdrucksweise
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  #2  
Alt 18.09.2009, 13:06
Benutzerbild von annika33
annika33 annika33 ist offline
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Registriert seit: 09.04.2008
Beiträge: 1.806
Standard AW: Adeno bei meinem Vater

Hallo Marcus,

hab Deinen Beitrag heute schon in aller Frühe gelesen (auch den "zensierten Teil" ) - möchte was dazu sagen.

Also...meine Mama liegt derweil in ebenfalls sehr kritischem Zustand im KH. Ich, im Gegensatz zu Dir, habe seit März 08 die Gelegenheit mich damit abzufinden, und komme dennoch nicht mit.

Oft muss ich mich selber auch wieder auf den Boden der Tatsachen zurückholen. Erst gestern, habe ich genau darüber mit einem Pfleger (meinem pers. Lieblingspfleger der Palliativstation), gesprochen. Er meinte dann, dass es ganz normal sei, dass man zwischen Erfassen und Realisieren und Begreifen schwankt, weil man eben emotional involviert ist.

Ist doch klar...da liegt der geliebte Mensch und die Ereignisse überschlagen sich. Und ich denke, wenn ich mir so Deine Schreibe angucke (hoffe Angi zensiert den nachfolgenden Satz nicht ), doof bisse ja nicht, wie man hier im Ruhrpott so zu sagen pflegt.

Die Situation bei meiner Mama stellt sich derweil ähnlich dar. Sie ist auch sehr verwirrt, halluziniert, ist nicht sie selber, dann schläft sie viel, ist kaum ansprechbar ...etc. etc. - was ursächlich ist, was genau das jetzt verursacht und ausmacht - wir wissen es nicht.

Was ich jetzt schreibe, ist meine persönliche Sichtweise der Dinge, basierend auf anderthalb Jahre leben als Angehörige mit der beschissenen Diagnose (bei Mama von Beginn an unheilbar).

So wie Du es schilderst ist der Zustand Deines Papas kritisch. Die Ärzte, und davon bin ich überzeugt, handeln der Situation entsprechend. Sie schauen nach dem Allgemeinzustand, sie versuchen per Diagnostik bestimmte Dinge auszuschließen und, sofern machbar, zu behandeln. Ich habe in den vergangenen Tagen mehrfach gefragt, wann bei meiner Mama die lumbale Punktion, die uns Aufschluss geben könnte, ob Metastasen im zentralen Nervensystem vorhanden sind, gemacht wird. Gestern dann das Gespräch mit dem Pfleger. Man wägt sorgfältig ab. Was ist für den Patienten in dem Moment zumutbar? In welcher Relation stehen die Untersuchungen gegenüber dem Nutzen für den Patienten? Und allem voran : wenn man bestimmte Dinge wüßte, würde einem das insofern auch nicht viel Nutzen bringen, weil man ab einem bestimmten Punkt nicht mehr so viele Optionen hat.

Für mich ist wichtig, dass meine Mama schmerzfrei ist. Zur Zeit realisiert sie ihren Ist-Zustand nicht richtig. Auch das hilft mir persönlich zu sagen, ich, ich als Tochter kann es somit auch besser ertragen.

Für Dich tut mir unendlich leid, dass Du so überrumpelt wurdest. Du hattest überhaupt gar keine Zeit Dich in irgendeiner Weise auf irgendetwas einzustellen. Ich selber bin auch nicht so die Ruhe selbst und reagiere mitunter manchmal dann doch etwas emotional - ich an Deiner Stelle würd meine Situation erklären. Würde mich entschuldigen. Du bekommst nur durch die Ärzte Infos zum Krankheitsbild.

Und Marcus, ich kopiere mal eine Passage, die ich kürzlich in "meinem Faden" schrieb:

Zitat:
Wir erwarten sehr viel. Unsere Erwartungshaltung an die Medizin ist sehr hoch. Gewiss kann die Medizin sehr viel erreichen. Sie hat meiner Mama eine, für den Kleinzeller lange und qualitativ hochwertige Zeit verschafft. Jetzt glaube, ich stoßen die Ärzte, die schlussendlich ja auch "nur Menschen" sind, an Grenzen. Grenzen, die wir als Angehörige überwinden möchten. Das zu begreifen, es zu erfassen, das fällt schwer, weil man liebt und einfach an die Hoffnung und daran, dass es irgendwie weitergeht glauben möchte. Ja...ich möchte auch glauben, dass es ihr morgen besser geht - aber ihr, die ihr länger bei mir lest, ihr kennt mich ja. Pessimismusnuss! Mit Hang dazu, die Dinge doch lieber realistisch zu sehen. Dann kann man nicht so doll enttäuscht werden.
http://www.krebs-kompass.org/forum/s...postcount=1534

Ich wünsche mir für Dich einfach ein gutes Gespräch mit den Ärzten. Allem voran, dass Du ein wenig Vertrauen aufbauen kannst. Deinem Papa selbstredend alles erdenklich Gute.

Liebe Grüße

Annika, die heute beim Lesen der zensierten Passage, zwar kopfschüttelnd, ja...aber ich gestehe...schmunzeln musste.

Geändert von annika33 (18.09.2009 um 13:19 Uhr) Grund: Umso häufiger ich gegenlese, umso mehr Fehler find ich
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  #3  
Alt 18.09.2009, 14:01
marcus1702 marcus1702 ist offline
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Registriert seit: 18.09.2009
Beiträge: 2
Standard AW: Adeno bei meinem Vater

@angie, sorry falls das gegen nettiquette verstossen haben sollte, aber ich war sehr empört über 1000000 könnte, ich gelobe Besserung ;-)



@annika
Danke für Deine rasche und ehrliche Antwort, wir aus dem Ruhrpott haben nun mal manchmal das Herz auf der Zunge.
Es ist, denke ich, wohl tatsächlich dieser Überraschungsmoment mit dem fehlen der Möglichkeit des Auseinandersetzens.Ich persönlich finde diese Situation halt unerträglich, nicht zu wissen, was da passiert.In verschiedenen Berichten wird halt auch erwähnt, das die Verwirrtheit den Patienten bewusst ist, das macht mir halt sehr viel Sorge, das mein Vater noch mitbekommt, wie er "abgeschaltet" wird.
Es war wirklich in den letzten 8 Tagen etwas viel, der Kurze kriegt Zähnchen und schläft nicht (Bin alleinerz. Vater), Mutter durch die Spur usw.
Auf jeden Fall alles Liebe und Danke für Deinen Zuspruch sowie weiterhin ganz viel Kraft (Was ich bewundere, da Du ja auch noch versuchst, anderen zu helfen)

Liebe Grüße: Marcus
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  #4  
Alt 19.09.2009, 09:36
Benutzerbild von annika33
annika33 annika33 ist offline
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Registriert seit: 09.04.2008
Beiträge: 1.806
Standard AW: Adeno bei meinem Vater

Hi Marcus,

einen raschen Gruß ins Wochenende.

Geht es Deinem Papa ein klein wenig besser? Das hoffe ich zumindest.

Zahnende Kinder...kenne ich - grauselig !
Mein Jüngster hat z. Zt. eine - "ich muss am Abend nicht schlafen - das kann ich ja tagsüber machen-Phase" - auch super .

Würde mich freuen, Dich bald wieder, mit hoffentlich besseren Neuigkeiten, zu lesen.

Ich fahre gleich meine Mama besuchen - auf nichts kann ich mich da einstellen. Der Zustand schwankt so stark, dass es jedesmal eine neuerliche Überraschung darstellt. Mal im positiven, mal im negativen Sinne.

Liebe Grüße

Annika
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