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  #1  
Alt 15.05.2012, 21:19
Schwarzerseewolf Schwarzerseewolf ist offline
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Standard Mein Papa der Kämpfer

11 Wochen ist mein Papa nun schon nicht mehr bei uns...

Ich dachte der Schmerz wird besser, erträglicher... Aber ich habe das Gefühl mein Herz zerbricht. Dieser Schmerz tut so weh!

Mein Papa ist im Alter von 59 Jahren an akuter Leukämie verstorben.
Es sah alles gut aus, lief genau nach Plan, die Ärzte waren sehr zufrieden. Die Knochenmarktransplantation verlief OHNE Komplikationen, nach nur 19 Tagen wurde mein Papa nach Hause entlassen.

Nach gut 200 Tagen brach die Leukämie wieder aus... Wir konnten nichts tun, waren einfach hilflos...

Mein Papa hat so stark gekämpft, ich bin sehr stolz auf ihn, ich VERMISSE ihn so doll. Er hat alles für seine Familie getan, war Anlaufpunkt, gab mir halt!

WARUM?!? Warum mein Papa?!? Warum so schnell, so früh?!?

Ich halte mich so gut es geht über Wasser... Versuche den Alltag zu meistern... Versuche für meine Mama da zu sein...

Es tut so weh!
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  #2  
Alt 16.05.2012, 07:46
MamaVonZweien MamaVonZweien ist offline
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Standard AW: Mein Papa der Kämpfer

Es tut mir sehr leid um Deinen Papa. Ich hoffe für Dich dass es erträglicher wird - auch wenn der Schmerz wohl nie vergeht.

Die Frage "WARUM wir" quält uns alle. Aber ich habe mir dazu meine eigene Antwort gegeben: weil WIR im Gegensatz zu anderen wohl stark genug sind um es zu ertragen. Vielleicht hat es unsere Fmailien getroffen weil irgendjemand weiß dass WIR es schaffen.

Warum bekommen andere Frauen behinderte Kinder? - Weil sie die richtigen Mütter für die Kinder sind.

Ich glaube dass alles ist irgendwie gesteuert...
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  #3  
Alt 16.05.2012, 10:49
Benutzerbild von Mirilena
Mirilena Mirilena ist offline
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Standard AW: Mein Papa der Kämpfer

Auch mir tut es unendlich leid, dass dein Papa viel zu früh verstorben ist! Ich kann gut nachempfinden, wie du dich wohl fühlen musst... Mein Papa ist am 21.02.12 gestorben an Lungenkrebs mit Knochenmetastasen. Für uns unfassbar, denn bis zu der grauenhaften Diagnose war er sehr fit und eigentlich nie richtig krank... Um so heftiger hat uns die Diagnose Krebs getroffen. Wir haben gemeinsam 10 Monate gekämpft, einen ungleichen Kampf, der eigentlich aussichtslos war. Dennoch bin ich dankbar, dass ich für meinen Papa da sein durfte bis zum letzten Atemzug. Es war erschreckend, beängstigend und unglaublich traurig zu begleiten, denn ich hätte mir nie vorstellen können, wie sehr eine solche Erkrankung den Körper und auch den Menschen verändert. Manchmal kann ich es immer noch nicht glauben, dass er einfach nicht mehr bei uns ist. Am schlimmsten ist es für meine Mama...

Mir persönlich hat es sehr geholfen, weiter hier im Forum zu schreiben. Zusätzlich habe ich mit dem Buch "Meine Trauer wird dich finden" gearbeitet und es geschafft, die Beziehung zu meinem Papa zu verändern. Ich spreche weiterhin "ganz normal" mit ihm, wenn ich das Bedürfnis verspüre, auch innerhalb unserer Familie reden wir über ihn und erinnern uns gern an Situationen und Augenblicke mit ihm und er hat weiterhin seinen Platz bei uns. Ich weiß, dass es ihm gut geht, da wo er sich befindet und ein Teil von ihm wohnt in mir. Er ist uns nur vorausgegangen und eines Tages, wenn der Zeitpunkt für uns gekommen ist, wird er da sein und uns begleiten. dennoch überrollt auch mich bisweilen der Schmerz und die Trauer um meinen Vater. Es braucht sehr viel Zeit, um mit einem solchen Verlust zurecht zu kommen. Nimm dir diese Zeit für dich, denn wir alle gehen unterschiedlich damit um.

Du wirst deinen Weg finden und dabei deinen Vater immer bei dir behalten...
Alles Liebe für dich
Miriam
__________________
Mein Papa erhielt am 18.04.11 die Diagnose Lungenkrebs mit Knochenmetastasen und ging am 21.02.12 ins Licht. Alles vergeht, aber die Liebe bleibt...

Hand in Hand - gemeinsam sind wir stark!
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  #4  
Alt 17.05.2012, 09:12
Schwarzerseewolf Schwarzerseewolf ist offline
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Standard AW: Mein Papa der Kämpfer

Liebe Mirilena,
wie geht es deiner Mama? Wie kommt sie mit dem Verlust zu recht?
Meine Mama ist erst 55 Jahre jung und steht immer noch unter Schock!!!

Ich habe nicht nur meinen Papa verloren, sondern muss zusehen wie meine Mama an dem Schmerz zugrunde geht...

Wir habe so stark gekämpft, mein Papa hatte einen Überlebenswillen, er hat alles was die Ärzte für richtig hielten über sich ergehen lassen! meine Mama und ich waren jeden Tag im Krankenhaus... Das Leben drehte sich nur noch um die Leukämie! Nach der Transplantation musste so viel beachtet werden - wir hielten uns an alle Vorsichtsmaßnahmen. Und dann ging alles so schnell...

Wir haben meinen Papa zum sterben nach Hause geholt.

Die Welt dreht sich einfach weiter, es ist als ob sich nichts verändert hat und doch ist alles anders...
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  #5  
Alt 17.05.2012, 16:05
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Mirilena Mirilena ist offline
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Standard AW: Mein Papa der Kämpfer

Für euch hat sich die Welt verändert... Ein über alles geliebter Mann und Papa ist nicht mehr da... Du trauerst anders als deine Mama, das merke ich bei uns auch. Ich habe meinen Papa verloren, meine Mutter ihren Partner und wohl besten Freund. Sie hätten diesen August Goldene Hochzeit gefeiert... Das muss unglaublich schwer sein. Sie kommt von außen betrachtet ganz gut klar, leidet jedoch nach innen. Oft muss sie weinen, wenn wir über ihn sprechen. Sie fühlt sich unendlich allein und bei jedem Handgriff vermisst die meinen Vater. Ich versuche, dass sie sich einer Trauergruppe anschließt, damit sie Frauen in einer ähnlichen Situation kennen lernt und sich austauschen kann. Ich kann das nicht alles auffangen und habe ein eigenes Leben. Wenn es deiner Mama so extrem schlecht geht... habt ihr mal Kontakt zum Hospiz aufgenommen? Dot gibt es Trauerbegleiter, die Einzelgespräche anbieten und auch Trauergruppen. Es hilft ungemein, sich mit "Gleichgesinnten" auszutauschen oder einfach nur zuzuhören. Vielleicht könnte sich deine Mama das vorstellen? Denn du allein kannst die Trauer nicht auffangen, weil du ja selbst trauerst...

Alles Liebe
Miriam
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Mein Papa erhielt am 18.04.11 die Diagnose Lungenkrebs mit Knochenmetastasen und ging am 21.02.12 ins Licht. Alles vergeht, aber die Liebe bleibt...

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  #6  
Alt 27.05.2012, 23:27
Schwarzerseewolf Schwarzerseewolf ist offline
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Standard AW: Mein Papa der Kämpfer

Meine Schwester hat ihren Geb. gefeiert -ohne unseren Papa- alle waren da, Familie, Freunde, alle unsere Lieben... Ich empfand es als sehr schlimm... Die erste Feier ohne Papa!!!

Diese Schmerz tut immer noch auch körperlich weh. Ich habe das Gefühl mein Herz zerbricht...

@Mirilena: ich habe angefangen das Buch "Meine Trauer wird dich finden" zu lesen. Danke für den Tipp.

Ich kann es nicht begreifen, will es nicht wahr haben...

(Papa ich bin stolz auf dich, unser Motto: wer kämpft kann verlieren, wer nicht kämpft hat schon verloren) Ich vermisse dich.
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  #7  
Alt 28.05.2012, 08:47
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Mirilena Mirilena ist offline
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Standard AW: Mein Papa der Kämpfer

Ja, das kann ich sehr gut nachempfinden... Alle da, nur einer fehlt und ein Platz bleibt frei! Da wird einem noch einmal schmerzlich bewusst, dass der geliebte Papa wirklich nicht mehr da ist. Wir hatten das letztes Wochenende, als wir die Konfirmation meiner Tochter feierten. Weißt du, was ich gemacht habe? Ich hatte ein Foto meines Vaters mitgenommen und auf den Tisch gestellt, an dem meine Mama saß. Und ich habe alle Gäste ihre guten Wünsche für meine Tochter aufschreiben lassen und dann habe ich meine Grüße für meinen Papa aufgeschrieben und alle diese Zettel haben wir an Luftballons gehängt, die meine Tochter dann fliegen ließ. Das war echt schön, als ein Strauß von kunterbunten Ballons in den Himmel aufstieg... Das ist zwar nicht dasselbe, als sein mein Papa da, doch wir haben ihn mit einbezogen und das hat es für mich erträglicher gemacht.
Schön, dass du dir das Buch geholt hast! Ich hoffe, dass es dir auch hilft! Ich finde es wunderbar, dass wir uns weder verabschieden noch loslassen müssen... Und wenn es mir gar nicht gut geht, dann mache ich diese Fingerübung. Ich drücke meinen Zeigefinger gegen den Daumen und sehe innerlich meinen Paps... Und wenn es nicht besser wird, dann nehme ich den nächsten Finger und beschwöre Bilder, Gefühle etc. herauf. Musst du mal ausprobieren! Das funktioniert mit ein wenig Übung!
Alles Liebe,
Miriam
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  #8  
Alt 25.09.2012, 10:50
Schwarzerseewolf Schwarzerseewolf ist offline
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Standard AW: Mein Papa der Kämpfer

Heute ist mein Geburtstag!
Der erste Geburtstag ohne meinen lieben Papa das ist ein ganz schlimmes Gefühl... ich vermisse ihn so stark!
Im letzten Jahr haben wir gemeinsam gefeiert, gelacht und ich war überzeugt davon, dass du wieder ganz gesund wirst.

Einmal deine Stimme hören, einmal dich umarmen, einmal mit dir streiten

Es tut so weh...
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  #9  
Alt 26.09.2012, 12:54
Jaecky Jaecky ist offline
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Standard AW: Mein Papa der Kämpfer

Lieber Schwarzseewolf,

oh wie kann ich dich gut verstehen. Mein Papa ist vor 2 Monaten gestorben, nach über 6 Jahren harten und scherzvollem Kampfes mit 62 Jahren.

Ich vermisse ihn so schrecklich und es tut verdammt weh. Manchmal denke ich, ich zerbreche daran.

Wir als Kinder werden uns immer fragen, warum wir, warum unsere Lieben? Es ist einfach gemein.

Der erste Geburtstag steht mir noch bevor. Nächste Woche haben meine Kinder Geburtstag auch der erste ohne ihren geliebten Opi.

Versuch den Tag heut einigermaßen hinter dich zu bringen. Vielleicht kannst du einen Moment doch mit einem Lächeln an ihn denken.

Alles Liebe für dich
Jäcky
__________________
mein liebster Papa
seit 2006 Multiples Myelom
seit 2009 Myelodysplastisches Syndrom

Nach langem, schmerzvollem Kampf am 25.07.12 um 15.00 Uhr im Kreise seiner lieben Familie eingeschlafen.

Papi, wir lieben dich so sehr! Für Immer und Ewig!

Hand in Hand - gemeinsam sind wir stark!!!
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