Neu hier

[Seemann]

Erst einmal ein Hallo an alle hier im Forum.

Ich (43) denke es ist mal Zeit sich vorzustellen nachdem ich seit etwa 2 Jahren immer mal wieder hier ins Forum schaue.

Angefangen hier zu lesen habe ich nachdem mein Vater die Diagnose Magenkrebs bekam und der Magen entfernt wurde.

Da er als Heilpraktiker schon seit ich denken kann auch Krebspatienten behandelte und auch beachtliche Erfolge zu verzeichnen hatte, war ich immer guter Hoffnung dass er noch einige Jahre lebt.
Doch wie ein Sprichwort schon sagt „ der Schuster hat die schlechtesten Schuhe“
Und so war ihm der Erfolg den er bei seinen Patienten hatte leider vergönnt und er starb letzten Dienstag am 17.05.20011 im Alter von 72 Jahren.


Am ersten April ruft mich meine von mir getrennt lebende Frau (47) an und sagt mir dass sie Bauchspeicheldrüsenkrebs hat. Es war leider kein Aprilscherz.
Da wir seit etwa einem Jahr getrennt sind, scheint die Situation erst einmal etwas kompliziert.
Aber ich bin nun bei Ihr und bleibe das auch, (ich liebe sie ja sowieso noch )hatten eigentlich eh keinen Grund uns zu trennen, jedenfalls keinen wirklich ernsten.
(vielleicht etwas auseinander gelebt nach 16 Jahren Ehe )
Wir haben keine Kinder und da ist es alleine nicht so einfach eine so schwere Zeit zu überstehen.
Also bleibe ich ganz einfach mal unkompliziert bei Ihr wenn sie mich braucht.

Das mal so zur Vorgeschichte.

Tumor am Pankreas Schwanz, der Tumor muss erst kleiner werden bevor Operiert werden kann.
2 Metastasen in der Leber.
Chemo- hat am 9.05. begonnen.

Ich bin eher der Schreibfaule und werde mich größtenteils auch auf das Lesen beschränken,
möchte mich aber bei allen die hier schreiben bedanken, denn geteiltes Leid ist halbes Leid.

Es ist nicht immer einfach das Forum zu lesen, vor allem wenn jemand stirbt der die ganze Zeit hier aktiv war.
Aber die Augen zu verschließen hilft auch nicht weiter.
Ich kann versuchen hier zu lernen wie Betroffene sich fühlen und was ich machen kann um meiner Frau das Leben etwas leichter zu machen und was ich besser lassen sollte.

Ich denke es hilft mir auch hier und da etwas Kraft zu schöpfen, die ich dann auch weiter geben kann.

Danke also an all die Aktiven hier im Forum

LG und gute Besserung an alle

[janlor]

Hallo Seemann, erst, es tut mir leid wegen dein vater...mein beileid noch, mein Vater starb auch am magenkrebs letzte November, das war eine schwere Zeit für alle, manchmal lese ich immer noch hier mit der Hoffnung das es tatsächlich Menschen gibt die diese schreckliche Krankheit besiegt haben....auch lese ich hier immer noch weil ich mir denke das vielleicht ich irgendwie helfen kann...auch wenn nur mit Wörter sind....manchmal denke aber auch das ich doch nicht zuviel Erfahrung habe mit den ganzen Thema weil ich die Krankheit von mein Papa in die Enfertnung gelebt habe und habe natürlich nicht alles genau mitbekommen weil er in Spanien war und ich hier in Deutschland (Das war ein Horror), aber ich möchte trotzdem alle hier sagen das ich mitfühle, ob gute oder schlechte nachricht .
Ich finde auch sehr schön das du zu deine Frau gehst, sie braucht dich jetzt, es wird ein schwierige weg sein aber die Hoffnung sollte man nie verlieren, egal wieviel leute hier leider schon gestorben sind....jeder Mensch ist anders...jeder Krebs ist anders, und Chemo reargiert auch bei jeder mensch anders.
Ich wünsche euch viel Kraft für die Zeit die zu euch kommt, wir sind da für dich und wie du schon sagst "geteiltes Leid ist halbes Leid"
Lg Conchi

[Rüdi59]

Lieber Seemann,

meine aufrichtige Anteilnahme am Tod Deines Vaters.
Ich finde es ganz toll, wie Du Deiner Frau zur Seite stehen willst. Sie wird es sicherlich zu schätzen wissen.
Ich habe meinem Mann bis zum letzten Atemzug zur Seite gestanden. Und ich bin so dankbar dafür, auch wenn es schwer war, ihn leiden zu sehen.
Ich wünsche Dir Kraft für die nächste Zeit, aber ich bin siche, dass Du alle Kraft der Welt bündeln wirst und kannst. Viel Glück Euch beiden. Sylke

[Seemann]

Vielen Dank für die netten Worte,
wie gesagt ich bin eher schreibfaul darum meine späte Antwort.
Hinzu kommt noch dass ich nicht immer die Kraft habe hier ins Forum zu schauen.
Ich kenne die Fakten und weiß dass die Chancen schlecht sind, aber selbst die kleinste Chance ist besser als 0.
„Carpe diem“ nutze den Tag….. wie wahr wie war.
Ein Spruch der mich schon lange begleitet und nach dem ich immer versuche zu leben ist:
„lebe jeden Tag als ob es der Letzte ist, irgendwann wird es der Letzte sein“

Wir haben viel zusammen erlebt und die Welt bereist, nie gesagt wir machen das irgendwann, nein, jetzt und heute (sofern es Geld und Job zulassen  )
Ich versuche immer die positiven Seiten zu sehen auch wenn es schwer fällt aber es gibt sie.
Mein Vater ist Tot, schlimm, ja aber nun habe ich mehr Zeit für meine Frau und die Belastung ist weniger.
Schlimm ist wenn man weiß dass (evtl.) bald jemand von uns geht, man hat aber noch Zeit die man bewusst leben kann.
Schlimmer ist ein tödlicher Unfall da hat man keine Chance noch mal irgendetwas zu sagen.
Diese Gedanken helfen nicht immer aber ich versuche nicht undankbar zu sein.

Wir sind sowieso verwöhnt mit so vielen die es schaffen über 80 zu werden.
Wir sollen realistisch sein und nicht vergessen wie die Lebenserwartung vor 100 Jahren hier war und noch in einem großen Teil der Welt ist.
Auch hier sinkt die Lebenserwartung (nicht nur meine Meinung sondern auch die Meinung vieler Ärzte, nur lässt sich damit die Rentenpolitik nicht so gestalten wie das unsere Regierung macht, Propaganda ist eben alles)
Wir haben wenigstens Medikamente.
Und dafür danke ich Gott. Ja ich Danke Gott jeden Tag für die Positiven Dinge die man nie übersehen darf.

Das letzte Jahr war ich wegen der Trennung in einem Loch oder besser gesagt ein kleines Löchlein im Vergleich vieler hier im Forum.
Ich war traurig dass ich keine Freundin fand (man sagt mir nach ich hatte den Kopf noch nicht frei  ) na was soll ich sagen, zum Glück denn da hätte ich unter den gegebenen Umständen ein richtiges Problem.
(„hallo Schatz ich gehe mal zu meiner Frau die braucht mich“) ne ne…
Wie sagt man so schön: „Der Mensch denkt Gott lenkt“

Ich versuche stark zu sein, wie jeder dem das Schicksal nicht so gut gesonnen ist, auch wenn es an manchen Tagen sehr schwer fällt.


Was die Chemo- angeht bekommt sie glaube ich Gemzar, bin mir momentan aber nicht sicher.
3x Montags und ein Mal aussetzen. Nächsten Montag ist der 3. Monat mit drei Chemos und dann CT … oh Mann das ist der Horror wie viele bestimmt schon wissen.
Was kommt dabei raus……

Letzte Woche hat sie Blut bekommen was Ihr auch gut tat.
Ansonsten verträgt sie die Chemo gut, keine Übelkeit nur abgeschlagen und kraftlos.

Psychisch ganz schlimm ist das Abnehmen. Momentan hält sie Ihr Gewicht aber wenn sie vorm Spiegel steht laufen die tränen.
Dank dieses Forums habe ich gelernt dass es nicht hilft zu schimpfen wenn sie zu wenig isst und nur alles verschlimmert. Sie weiß selbst was es bedeutet jede Woche 2 Pfund abzunehmen, da braucht man kein Mattegenie zu sein.
Verständnis ist da wichtiger.

Ich habe durch meinen Vater der Heilpraktiker war, so das ein oder andere über Krebs mitbekommen.
Er hatte auch beachtliche Erfolge erzielt (leider nicht bei sich selbst, die Ironie des Schicksals)
Er hat mir auch zigmal die Chemie des Körpers erzählt, dass die meisten Krankheiten auf Grund eines zu sauren Körpers beste Voraussetzungen haben.

So auch dass (kurz gesagt) Krebszellen mit Kohlehydraten gut gedeihen und mit Eiweiß nicht viel anfangen können.
(so funktioniert auch eine laienhaft ausgedrückte „Biochemo“. Man gibt dem Körper 3-4 Wochen nur Eiweiß und dann hochdotiert Vitamin C da der Tumor ohne Kohlenhydrate ausgehungert ist stürzt er sich auf das Vitamin C und viele Tumorzellenellen gehen dann ein.
Das funktioniert weil eine gesunde Zelle die Energie auch aus Eiweiß bekommen kann und eine Tumorzelle nicht.


Dazu kommt ein Bericht im TV mit Krebspatienten die mit einer Eiweißkur sehr gute Erfahrungen gemacht haben.
Ich kenne die Kluft zwischen Schulmedizin und Heilpraktikern seid ich denken kann und weiß von deren Skepsis aber die Lebenslangen Erfolge meines Vaters sprechen Bände.
Da die Kluft aber langsam etwas zuwächst gibt es vielleicht auch den ein oder anderen Arzt der solche Therapien durchführt.

Hat schon mal jemand Erfahrungen damit gemacht?
Natürlich sollte man so etwas nicht ohne seinen Arzt machen. Aber es ist doch ein Ansatz dem man nachgehen kann.

Hat irgendjemand Erfahrungen wie man den Appetit zurück bekommen kann?

Ups…. doch etwas mehr geworden trotz Schreibfaulheit ;-)

Ich wünsche allen einen Schönen Tag, Gesundheit und Kraft

LG

[Babsi2610]

Hallo Seemann, hallo Dylan

mir hatte Sylke auch freundlicherweise die alternativen Behandlungsunterlagen zugeschickt. Der Plan wurde im Ergebnis eines TKTL1-Bluttest aufgestellt. Allerdings hatte sich Sylkes Mann gegen eine weitere Chemotherapie entschieden. Inwieweit jetzt in Eurem Fall die Mittel kontraproduktiv zu einer laufenden Chemotherapie sind, müsstet Ihr mit Eurem Onkologen abklären.
Eine Ernährungsumstellung nach Dr. Coy ist nach meiner Meinung nach unbedenklich bzw. kann nichts schaden. So habe ich das jedenfalls für mich entschieden


Meine persönlichen Erfahrungen:

Mein praktischer Arzt mit naturheilkundlicher Ausrichtung warnte mich vor einem zuviel an Mitteln. Er verordnete Mistel und orthomed care als Vitaminpräparat. Die Einnahme- bzw. Verabreichungspause (einen Tag vor der Chemotherapie, am Tag der Chemotherapie, einen Tag nach der Chemotherapie)
Leider hatte mein Praktischer Artzt auch die Weiterverabreichung der Mistel bei einer antiobiothisch Behandlung einer Darminfektion befürwortet, dies wurde allerdings durch den Beipackzettel ausdrücklich ausgeschlossen. Bei Entzündungen sollte eine Pause eingelegt werden. Das hat mein Vertrauen in ihn gegen Null schrumpfen lassen.

Mein Onkologe :
Riet mir sogar von zusätzlichen Vitamin-C-Gaben ab, da sich der Krebs davon auch ernähre


Meine jetzige Vorgehensweise
 Absetzen der Misteltherapie
 Absetzen des Mittel orthomolar care

Auf Anraten meiner Ernähungsberaterin in der onkologischen Praxis wegen Schwund der Muskelmasse:
 Zusatznahrung
 Präparat LaVita, welches im Gegensatz zu ortho molar care nur auf natürliche Zutaten zurückgreift. Bei der Einnahme dieses Mittels beachte ich die Einschränkungen bezüglich der Einnahme, die ich vom praktischen Arzt/Naturheilkundler erhalten habe.

Meine Recherchen im Internet ergaben zu allen Punkten gegensätzliche Aussagen. Ihr müsst leider für Euch selbst entscheiden!!!

[Babsi2610]

Hallo Seemann,

ich wollte hier keine Kritik an der naturheilkundlichen Behandlung üben. Ich habe mich ja nebenbei auch naturheilkundlich orientiert.
Ich gebe Dir Recht, jeder muss die Wahrheit für sich selbst finden und ohne Vertrauen in den Arzt geht gar nichts!!

[Seemann]

Das erste 1/4 Jahr Chemo ist rum (was? schon drei Monate vergangen???)und am Fr. geht meine Frau zum ersten CT nach der Diagnose.

Die Hoffnung dass es besser ist und die Angst dass es schlechter ist......
.... ein sch... Gefühl.

Seit beginn der Chemo fühlt sie sich besser, der starke Rückenschmerz war schon nach der zweiten Chemo weg (zumindest nicht erwähnenswert)

Kein Gewichstsverlust mehr nach der 4. Woche (zuvor 1-2 Pfund die Woche)
Ihr weniges Gewicht das sie hat, hällt sie glücklicherweise jetzt.

Schmerzen am Abend oder nach manchen Mahlzeiten bleiben und sind mit einer halben Schmerztablette in den Griff zu bekommen.

Sie ist sehr kämpferisch und positiv,

Ich bete für ein Wunder wie viele Andere auch und weiß dass nur wenige Wunder erleben dürfen.

Und wenn es uns auch nicht vergönnt sein sollte, dann bete ich für Kraft, Kraft für alle, die Kranken und die Angehörigen.

Kraft und Glaube wünsche ich Euch allen, manchmal das Einzigste was hilft.

Ich hoffe die nächsten Tage positive Nachrichten zu posten....