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  #46  
Alt 12.09.2002, 16:07
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Liebe Birgit,

nachdem ich die Zeilen geschrieben hatte, dachte ich auch noch so bei mir: Aber man wird ihn NIE wieder sehen in diesem Körper, den man sehen, umarmen und fühlen kann. Und da wir nun mal von dieser Welt sind, tut das so wahnsinnig weh! Kennen wir nicht jede kleine Mimik, diese kleinen persönlichen Eigenschaften? Und DAS ist fort...

Genau das Gefühl habe ich auch so oft: WENN ich mich dann mal gut fühle, komme ich mir auch gleich wieder schlecht vor. Aber das würden sie doch bestimmt nicht wollen! Wir müssen unser Leben hinkriegen, sie sollen doch stolz auf uns sein können.

Wir haben es mit unserer "Kultur" schon nicht leicht. Ich habe gerade ein Buch über die Kulturen der Welt gelesen. In Afrika glaubt man in einigen Teilen, dass die Toten immer unter uns sind als Geister (die man auch nicht beleidigen darf). Muss ja irgendwie etwas Beruhigendes haben, wenn man dann weiß, sie sind DA, man kann sie nur nicht mehr sehen und wenn man immer so aufgewachsen ist, es einem als Kind schon so erklärt wird.
Wer weiß... Eben das ist es - wir glauben hier irgendwie alles und nichts. Wir leben in einer totalen "Beweiß"welt, alles was nicht wissenschaftlich erklärbar ist, GIBT es nicht. Aber das Sterben z.B. hat noch niemand wissenschaftlich abgeklärt, von daher muss es doch mehr geben, als wir meinen zu wissen.

Ich denke auch immer wieder daran, dass ich Vieles anders machen würde im Nachhinein (die letzte Zeit...). Aber wie konnten wir das? Wir hatten ja noch nicht diese "Reife". Ist es nicht "schrecklich", erwachsen zu werden?
Ich hoffe einfach, dass nach und nach die positiven Dinge in den Vordergrund rücken, an die man sich erinnert. Immerhin waren wir da, durften noch dabei sein. Das kann uns keiner mehr nehmen.

Mir wird langsam klar, dass man die Zeit nutzen muss, z.B. auch mit den Menschen, die uns noch bleiben.
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  #47  
Alt 12.09.2002, 16:41
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Liebe Birgit und natürlich alle anderen,

ich habe mir den Text mal eben rausgesucht und dachte mir, vielleicht mag ihn ja noch jemand gerne lesen.

Die Toten Hosen - Nur Zu Besuch

Immer wenn ich dich besuch, fühl ich mich grenzenlos.
Alles andere ist von hieraus so weit weg.
Ich mag die Ruhe hier, zwischen all den Bäumen,
als ob es den Frieden auf Erden wirklich gibt.
Es ist ein schöner Weg, der unauffällig zu dir führt.
Ja, ich hab ihn gern, weil er so hell und freundlich wirkt.
Ich habe Blumen mit, weiß nicht, ob du sie magst.
Damals hättest du dich wahrscheinlich sehr gefreut.
Wenn sie dir nicht gefalln, stör dich nicht weiter dran.
Sie werden ganz bestimmt bald wieder weggeräumt.
Wie es mir geht, die Frage stellst du jedesmal.
Ich bin ok, will nicht, dass du dir Sorgen machst.

Und so red ich mit dir wie immer,
so als ob es wie früher wär,
so als hätten wir jede Menge Zeit.
Ich spür dich ganz nah hier bei mir,
kann deine Stimme im Wind hörn.
Und wenn es regnet, weiß ich, dass du manchmal weinst.
Bis die Sonne scheint.
Bis sie wieder scheint.

Ich soll dich grüßen, von den andern,
sie denken alle noch ganz oft an dich.
Und dein Garten, es geht ihm wirklich gut,
obwohl man merkt, dass du ihm doch sehr fehlst.
Und es kommt immer noch Post, ganz fett adressiert an dich,
obwohl doch jeder weiß, dass du weggezogen bist.

Und so red ich mit dir wie immer
und ich verspreche dir
wir haben irgendwann wieder jede Menge Zeit.
Dann werden wir uns wiedersehn,
du kannst dich ja kümmern wenn du willst,
dass die Sonne an diesem Tag auch auf mein Grab scheint.
Dass die Sonne scheint.
Dass sie wieder scheint.
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  #48  
Alt 12.09.2002, 20:12
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Hallo Birgit und alle Anderen,
meinen Vater hat seit der letzten Woche wohl auch sein letzte Reise angetreten, jetzt machen sich die Hirnmetastasen massiv bemerkbar und das was nur Theorie war wird wohl jetzt Schritt für Schritt Wirklichkeit bis zum "Ende" und ich habe eine scheiss Angst davor, letztes Jahr ist ein Freund von uns gestorben und ich habe in diesem Zusammenhang nach Hilfe für seine Frau bzgl. Trauerarbeit gesucht und bin dabei auf folgendes Gedicht gestossen:
Beim Aufgang der Sonne
und bei ihrem Untergang
erinnern wir uns an sie

Beim Wehen des Windes
und in der Kälte des Winters
erinnern wir uns an sie

Beim Öffnen der Knospen
und in der Wärme der Sonne
erinnern wir uns an sie

Beim Rauschen der Blätter
und in der Schönheit des Herbstes
erinnern wir uns an sie

Wenn wir müde sind
und Kraft brauchen
erinnern wir uns an sie

Wennwir verloren sind
und krank in unseren Herzen
erinnern wir uns an sie

Wenn wir Freude erleben
die wir gern teilen würden
erinnern wir uns an sie

So lange wir leben
werden sie auch leben
denn sie sind ein Teil von uns
wenn wir uns an sie erinnern

da uns damals einfach die Worte fehlten, haben wir anstelle dessen dieses Gedicht geschickt, heute ein Jahr später sagt sie, sie hätte dieses Gedicht sehr verinnerlich und die Erinnerungen, die am Anfang schrecklich weh taten, sind heute wirklich ein Teil von ihr. Heute ist ihr Mann auf eine Art gegenwärtig die sie nicht mehr traurig macht sondern auch mal mit ihm schimpfen lässt, weil die Coach so schwer ist und er nicht da ist um zu helfen.
Natürlich hat jeder seine Art mit dem Tod umzugehen, aber sie hat diesen Tod so akzeptiert, dass sie ihn nicht mehr verdrängt sondern wirklich ihn "verarbeitet" hat. Es kostet unendlich viel Kraft und der Tod hat dieses Endgültige.
Ich wünsche Euch von Herzen diese Kraft und auch ich fürchte mich schrecklich vor diesem Augenblick, dass mein Vater die Augen zumacht.
Alles Liebe Michaela
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  #49  
Alt 12.09.2002, 23:54
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Liebe Michaela,

ich kann Dich so gut verstehen - ich hatte auch schreckliche Angst vor diesem Augenblick. Die kann ich Dir leider nicht nehmen - sie bleibt bis zuletzt. Doch als es bei uns so weit war, war es so friedvoll, dass ich immer wieder versuche, mir diesen Moment in Erinnerung zu rufen, wenn meine Gefühle mit mir durchgehen.

Ich wünsche Dir alle Kraft, die Du brauchst, um diese schwere Zeit zu bewältigen.
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  #50  
Alt 13.09.2002, 09:45
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liebe tina,
ich gehe auf jeden fall davon aus, dass es noch ein "danach" gibt, ich kann mir allerdings überhaupt nicht vorstellen, in welcher form das sein soll.

für mich ist es leider kein trost, da ich nicht dabei war als mein papa starb. wir wußten ja NICHTS davon. abends, gegen 17.30 uhr haben wir uns ganz normal von ihm verabschieden...es ging mittlerweile bergauf mit ihm (er war ja nicht sterbenskrank), zum wochenende sollte er entlassen werden...3,5 stunden später ist er vor seinem bett umgekippt.sie haben noch eine stunde lang reanimiert, aber leider ohne erfolg. um 21.55 uhr ist er dann gestorben...genau zu dieser zeit habe ich tierisch hyperventiliert....ich habe es gespürt.

ja, du hast recht, wir sollten uns jetzt noch viel mehr und diejenigen kümmern, die uns noch geblieben sind, denn keiner weiss, wie lange noch.
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  #51  
Alt 13.09.2002, 10:01
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bettina, ich danke dir ganz ganz doll für den text...ich war schon auf der suche danach!!! DANKE!!!!
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  #52  
Alt 13.09.2002, 10:11
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hallo michaela,
ich kann so gut nachempfinden, wie es dir geht. versuche so viel zeit wie möglich mit deinem vater zu verbringen, vorallem, sag im ALL das, was du auf dem herzen hast. sag ihm, wie sehr du ihn liebst, wie wichtig er dir ist. ich hatte diese chance leider nicht...und es tut verdammt weh, dass ich mich nicht von ihm verabschieden konnte.

das gedicht ist wunderschön. ich werde es auf jeden fall aufbewahren und vielleicht mal die gelegenheit bekommen jemanden damit zu trösten!!!!!

liebe michaela, ich wünsche dir gaaanz viel kraft für die zukunft. fühl dich ganz doll gedrückt von mir!!!

birgit
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  #53  
Alt 13.09.2002, 11:23
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Hallo Birgit, hallt Tina
ja es ist sehr schwer sich zu "Lebzeiten" von jemanden innerlich zu verabschieden, aber er ist auch nicht mehr der Mensche, wie vor der Krankheit, also hat man sich eigentlich schon von dem Menschen den man kannte verabschiedet. Ich kann ihm nicht ins Gesicht sagen, denn er akzeptiert es überhaupt nicht, was da läuft. Er lehnt jeglich Hilfe ab, nicht barsch aber mit einem Lächeln, dass jede Offenheit ihn schrecklich verletzen würde und ihm seine "Hoffnung" nehmen würde.
Nachher werde ich es mir vielleicht auch vorwerfen nicht offen gewesen zu sein. Z. Z. kann ich ihm nicht in die Augen schauen und mit meinem Worten sagen, so das wars (auch wenn es in einer Form wäre zu sagen ich liebe ihn), ich glaube es ist sein Faden noch zur Welt zu sagen es wird alles wieder gut, aber auch dabei werde ich ihn mit Worten nicht unterstützen. Mir bleibt nur durch Gesten und durch gezielte Unterstützung ihm zu sagen, wir sehr ich ihn schätzen und wie sehr ich wünsche dass er nicht leidet. Ich habe allerdings noch einen sieben jährgen Sohn, so dass mir manchmal auch die Zeit fehlt und auch die Nähe zu ihm. Mir wird immer wieder bewußt wie "wenig" ich ihn eigentlich kenne und das erschreckt mich sehr.
Danke für den lieben Zuspruch, tut meiner Seele gut
Michaela
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  #54  
Alt 13.09.2002, 15:51
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liebe michaela,
ich kann das gut verstehen, dass du hemmungen hast ihm das zu sagen. du solltest einen weg finden...und das wirst du auch...ihm dein empfinden nahe zu bringen. ich hatte ja wie gesagt keine chance meinem papa das zu sagen, was mir auf dem herzen lag. ich habe mich im nachhinein darüber geärgert, dass ich nicht direkt nach seinem tod einen brief an ihn geschrieben habe, den ich dann ins grab, vielleicht sogar in den sarg, gelegt hätte. letztendlich blieb mir jetzt nur noch die möglichkeit einen brief zu schreiben, der ihn hoffentlich auch so erreicht.
michaela, ich würde dir sooo gerne helfen...sei froh, dass du die möglichkeit hast, dich von ihm zu verabschieden. ich leide unendlich darunter, dass er einfach so, ohne vorwarnung von uns gegangen ist.

nochmal.....ganz viel kraft und mut für die nächste zeit.

ich drück' dich.
birgit
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  #55  
Alt 01.11.2004, 18:29
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Standard Wasserstoffperoxid - ein Krebsrisiko

Hallo,

ich habe mich hier im Forum angemeldet, nicht weil ich an Krebs erkrankt bin, sondern weil ich darüber erstaunt bin, dass Hersteller von aseptischen Anlagen und auch die Abfüller von Saft oder Molkereiprodukten das Aseptikum Wasserstoffperoxid als ungefährlich einstufen und mit diesem Stoff so lapidar umgehen.
Ein von mir bekannter Ingenieuer hat eine Technologie entwickelt, mit der man das Aseptikum in Verbindung mit solchen Füllmaschinen völlig unschädlich machen kann. Keiner will diese Technologie zum Standard erklären, obwohl die Inverstition im Skontobereich der Anlagen liegt. Also eigentlich kein Geld kostet. Ich bin darüber verärgert, dass man die Gesundheit der Mitarbeiter aufs Spiel setzt, Langzeitschäden auch bei sich selbst in Kauf nimmt, denn die Umgebungsluft atmet auch der Vorstend ein..., bevor man etwas Geld ausgibt.
Könntet Ihr mir einen Tipp geben, wo ich nachlesenkann, dass Wasserstoffperoxid ein Krebsrisiko darstellt?

Über eine lurze Info wäre ich sehr dankbar.

Liebe Grüße

Beate
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  #56  
Alt 01.11.2004, 21:17
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hallo fell,
du solltest vielleicht ein eigenes thread eröffnen. deine frage könnte untergehen, weil in diesem thread schon zwei jahre keine einträge stattgefunden haben.

lieben gruß
leni
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  #57  
Alt 02.01.2005, 14:46
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ich hab meinen onkel am 15.juli 2003 verloren, es geschah schnell, zu schnell.er kamm 2 wochen vorher ins spital wegen unerklärlichen entzündlichen prozessen, an einem fr erfuhr er das ein kleines knötchen da ist, am mo fing die chemo an, und do in der nacht starb er. ich liebe ihn, er war für mich nach dem tod meiner oma meine ganze wirkliche familie, er war meine rettungsinsel in diesem leben. ab dem tag der prognose veränderte er sich, er hatte sehr schwarze gedanken (anders kann ich diesen zustand nicht beschreiben, er war in einem loch, ich glaub er wußte was passiert und doch hatte er nicht akzeptiert, er war so damit beschäftigt, das er mich plötzlich nicht mehr in die nähe seines herzens ließ, niemanden)am mittwoch beim letzten besuch bat er mich fast ungeduldig, unwirsch, wie wenn ers nicht mehr aushalten würde: barbara, bitte geh,...bitte geh.ich hätt noch gerne soviele sachen gehört, zum beispiel das er mich liebt.ich weiß er hat es getan, nur war dieser schluß so komisch, so unreal.
LINO ICH WERDE DICH IMMER LIEBEN
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