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  #1  
Alt 25.12.2015, 23:01
Maxi3 Maxi3 ist offline
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Standard Lungenkrebs nach 5,5 Jahren Eileiterkrebs

Meine Lieben,

nun schreibe ich im Lungenkrebsforum, denn das Schicksal hat mich nach meinem Eileiterkrebs nach 5,5 Jahren mit dieser Diagnose überrascht.

Ich will über meinen Krankenhausaufenthalt vom 17.12. bis 23.12.15 berichten und bräuchte einen Rat. Ab nächsten Montag ist schnelles Handeln angesagt, und ich weiß noch nicht, was ich machen soll.

Am Donnerstag, 17.12. erfolgte die Punktion der Lunge wegen eines Rundherdes.
Dann folgten einige Untersuchungen. Beim Belastungs-EKG gab es die erste Überraschung. Der Arzt sagte danach zu mir, schon als ich zu radeln begann, war das Herz in einem überlasteten Zustand.

Am Montag kam der Arzt zu mir und sagte, sie haben das Ergebnis der Punktion vom Pathologen. Also, es ist ein bösartiger Tumor, woher er kommt, weiß der Pathologe noch nicht. Ca. 2 Stunden später hatte er das Ergebnis, das ich nicht erwartet hätte. Es ist eindeutig Lungenkrebs und hat mit meinem Eileiterkrebs nix zu tun.

Er bemühe sich am Dienstag um ein PET-CT, um zu sehen, wo sonst noch Metastasen sind.
Es hat dann aber ein Patient abgesagt und so wurde ich eingeschoben. Ein kleiner suspekter Lymphknoten in der rechten Achselhöhle war zu sehen.

Am Mittwoch sagte der Stationsarzt, ich müsse zur Mammografie gehen und von dem Lymphknoten müsse eine Punktion gemacht werden. Dann soll ich mich wieder im KH melden. Die OP würde dann zwar in einer anderen Abteilung gemacht werden, aber alle Berichte der Untersuchungen sind ja im Computer gespeichert.

Es ist zwar erst heute bei mir im Bewusstsein angekommen, dass ich einen Lungenkrebs habe, aber die Aussage dieses Stationsarztes hat mich nicht gerade aufgerichtet. Er sagte, die werden zwar eine OP beginnen, es ist aber etwas Wasser zu sehen und falls dieses maligne Zellen aufweisen würde, würde die OP sofort abgebrochen. Ich wäre dann palliativ und man müsse sehen, ob noch mit Bestrahlung und/oder Chemo was zu machen wäre.

Außerdem müsse er mir mitteilen, dass ich in dem Zustand, in dem sich mein Herz befinden, nicht operabel wäre. Ich müsse sofort zu meinen Blutdrucksenkern ein Herzmittel einnehmen. Mit meinem Kardiologen hat er auch schon telefoniert. Das Rezept bekäme ich aber vom Hausarzt auch.

Mein onkologischer Gyn konnte auch keinen früheren Termin für die Mammografie und Punktion des Lymphknotens als 11.1.16 erreichen.

Dann fuhr ich zum Hausarzt und bekam ein Lanicorrezept. Dann fragte ich ihn die Frage, die mich am meisten beschäftigte, ob er in seiner langjährigen Praxis schon mal erlebt hätte, dass es 2 verschiedene Krebsarten gibt. Ja, hat er, aber erst zwei Mal. Etwas tröstend war für mich, dass er mir sagte, die Flüssigkeit könne auch von meinem momentan schwachen Herz kommen.

Jetzt stehe ich also vor einem riesigen Problem, wie ich am Montag weiter vorgehe. Wenn ich auf die Mammographie mit Punktion des Lymphknotens bis 11.1. noch 3 Wochen warte, verdaddele ich wieder unnötig Zeit, wo der Tumor weiter streuen kann. Lt. Stationsarzt streut die Lunge aber nicht in die Achselhöhle, der Lymphknoten hätte ganz sicher einen anderen Ursprung!?

Weiß irgendjemand, wo in Bayern die beste Klinik für Lungenkrebs ist?

Kurz meine Diagnose:
Lungenkarzinom linker Unterlappen ED 12/2015
TNM: cT2a cNO cMx (Pleura bei Erguß? Singulärer kleiner, leicht PET-positiver Lymphknoten rechts axillär)
Histologie: Adenokarzinom
Imunhistochemie: TTF 1-pos.

Ich frage mich auch, ob ich jetzt noch das Krankenhaus wechseln kann. Oder bin ich verpflichtet, die OP in diesem „Krankenhaus“, in dem die Punktion, einige Untersuchungen und das PET-CT gemacht wurden, jetzt auch dort zu machen? Die sind nämlich nicht auf solche OP's spezialisiert.

Weihnachten ist heuer für mich ausgefallen. Ich hoffe sehr, dass das bei Euch nicht der Fall war bzw. ist.

Liebe Grüße
Maxi3
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  #2  
Alt 26.12.2015, 04:04
triece triece ist offline
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Standard AW: Lungenkrebs nach 5,5 Jahren Eileiterkrebs

Hallo Maxi,
Es tut mir leid, dass du nun auch her gelandet bist, noch dazu zu Weihnachten...
Da hier nachts wohl nicht so viele unterwegs sind, versuche ich mich mal an einer Antwort.
Mehrere verschiedene krebsarten bei einer Person ist leider keine Seltenheit, mein Vater hatte 5 verschiendene, wenn du hier im Forum ein bisschen liest, wirst du auch einige Fälle finden...
Bis zum 11.01. würde ich wahrscheinlich auch nicht tatenlos warten, drei Wochen sind lang, und danach wartest du ja auch immer noch auf den OP Termin. Keine Ahnung, ob durch die Feiertage überhaupt früher was möglich ist, versuchen würde ich es auf jeden Fall!
Nun aber das in meinen Augen wichtigste:
Selbstverständlich kannst du das Krankenhaus noch wechseln, und das solltest du auch tun, du gehörst schnellstmöglich in ein zertifiziertes lungenkrebszentrum. In Bayern kenne ich mich nicht aus, aber schau mal hier:
http://www.oncomap.de/index.php
Ansonsten meldet sich bestimmt noch jemand aus deiner Region.
Ich selbst war erst in einem kleinen Kreiskrankenhaus, nach zwei ergebnislosen bronchoskopien habe ich zur Uniklinik Frankfurt gewechselt (das ist ein lungenkrebszentrum), wo ich auch meine ED bekam. Ich hatte dann auch dort bereits einen OP Termin, aber ein ungutes Bauchgefühl, also habe ich nochmal gewechselt, diesmal zur thoraxklinik Heidelberg, wo ich jederzeit wieder hingehen würde.
Zwischen ED und OP vergingen bei mir etwas über 3 Wochen, bei mir wurde nämlich beim PET CT eine unklare Stelle am Mageneingang gefunden, was eine Magenspiegelung nötig machte.
So, das war jetzt sehr lang. Ich wünsche dir alles gute, vor alle, erstmal, dass schnell eine OP möglich gemacht wird!

Ganz liebe Grüße,
Triece

Geändert von gitti2002 (26.12.2015 um 18:29 Uhr) Grund: NB
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  #3  
Alt 26.12.2015, 20:12
Maxi3 Maxi3 ist offline
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Standard AW: Lungenkrebs nach 5,5 Jahren Eileiterkrebs

Liebe Triece,

ganz herzlichen Dank für Deine Nachricht!

Vielen Dank auch für den Link. Hier waren die 2 Kliniken aufgeführt, an die ich auch gedacht habe.
Aber ich weiß noch nicht, in welche ich gehen werde.

Deine Nachricht, dass mehrere Krebsarten möglich sind, war auch sehr informativ für mich. Es tut mir besonders leid, dass Dein Vater gleich von 5 Krebsarten betroffen ist/war. Dass so etwas überhaupt möglich ist, das hätte ich niemals für möglich gehalten!

Ja, 3 Wochen sind lang. Es kommt nicht nur das Warten auf den OP-Termin dazu, denn die Auswertung der Punktion des LK durch Pathologen kommt ja auch noch dazu.

Ich habe heute trotz Feiertag mit einer Mitarbeiterin der Krankenkasse sprechen können. Sie sagte mir, dass ich nicht dort operiert werden muss, wo der stationäre Aufenthalt wegen der Lungenpunktion erfolgt ist. Das war schon tröstlich für mich.

Ich wünsche Dir auch alles Gute!

Ganz liebe Grüße
Maxi3
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  #4  
Alt 01.02.2016, 20:38
Maxi3 Maxi3 ist offline
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Standard AW: Lungenkrebs nach 5,5 Jahren Eileiterkrebs

Meine Lieben,

nun will ich weiter berichten:

Ich wurde am 11.1.16 in einer Lungenfachklinik in Bayern operiert.

Adenokarzinom des linken Lungenunterlappens, postoperatives Tumorstadium pT2a NO RO MO.

Im Bereich des LK der rechten Axilla ergab sich kein Anhalt für Malignität.

Histologie: Linker Lungenunterlappen mit peripherem schleimbildenden, insgesamt mäßig differenziertem Adenokarzinom, weitgehend papillär und fokal auch mikropapillär gewachsen und mit einzelnen Psammomkörperchen (Tumordurchmesser 4,2 mm).

Immunhistochemisch die Tumorzellen TTF-1- und Napsin A-positiv und Thyreoglobulin-negativ, gut passend zu einem primären Adenokarzinom der Lunge. Ferner die Tumorzellen ALK (Klon 5A4)-negativ, somit keine Hinweise auf eine AL-Translokation.

Leider hielt sich lange eine starke Übelkeit. Ganz besonders ärgerlich war, dass mir der Schnitt unter der Achsel gleich als ich wieder zu Hause war aufging und Lymphflüssigkeit ohne Ende produziert.
Ich muss deshalb am Mittwoch wieder stationär ins KH, denn es muss unter Vollnarkose unter der Achsel „nachgearbeitet“ werden. Ein festes Zunähen hat nicht geholfen, die Lymphe suchte sich ihren Weg. Daher muss jetzt auch die AHB verschoben werden.

Ich habe jetzt eine Frage: Ich fragte den Prof. nach der OP, ob ich eine Chemo bekomme. Er sagte nein und gab keine weiteren Erklärungen ab.
Als ich jetzt beim Ltd. OA der Klinik war, der die Wunde zunähte, fragte ich ihn auch nach einer Chemo. Er sagte mir den Grund, warum ich keine bekomme. Man will sich die Chemo aufsparen, damit man mir zu gegebener Zeit helfen könne. Denn der Krebs kommt 100%-ig wieder, man weiß nur nicht wann. Außerdem würde man dann vielleicht auch bessere Chemos als jetzt auf dem Markt haben.

Ich war zunächst schockiert, aber trotzdem dankbar für diese Aussage. So kann man sein Leben besser planen. Trotzdem verstehe ich nicht, warum ich keine Chemo jetzt bekomme, denn es sind bestimmt etliche Krebszellen unterwegs, die man damit einfangen kann. Der Tumor wurde zwar komplett mit dem linken Lungenlappen entfernt und es waren keine Lymphknoten befallen. Auch waren keine Metastasen vorhanden. Da hätte ich doch Heilungschancen erwartet. Aber so brauche ich mir keine Hoffnungen zu machen.

Wenn endlich dieser Lymphfluss gestoppt ist und ich nach einer Reha wieder gestärkt bin, werde ich die Chemo nochmals in Angriff nehmen. Ich habe ja vor 5 Jahren bei meinem Eileiterkrebs auch eine adjuvante Chemo bekommen, obwohl keine Lymphknoten befallen waren.

Kann mir vielleicht hier ein User meine Frage beantworten, warum ich möglicherweise keine Chemo bekommen soll bzw. ob es bei meinem guten Ergebnis wirklich nicht nötig sein sollte.

Für eine Antwort wäre ich wirklich sehr dankbar!

Liebe Grüße
Maxi3
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  #5  
Alt 01.02.2016, 21:05
dagehtnochwas dagehtnochwas ist offline
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Standard AW: Lungenkrebs nach 5,5 Jahren Eileiterkrebs

Hallo Maxi,
In diesem Fälle gebe ich Angelika zu 100% Recht. Hier gilt ganz besonders, was Angelika immer für sich argumentiert, eine Chemo würde mehr schaden als nutzen.

Ich wünsche dir wirklich das deine Wunde endlich heilt und gut wird. Also nimm noch mal deinen Mut zusammen, lass dich in Gauting zusammen flicken und dann kannst du hoffentlich der Reha entgegen blicken.

Du hast allen Grund deinen Krebs aus den Kopf zu bekommen.

Lieben Gruß, dagehtnochwas
__________________
Hoffe nicht ohne Zweifel und zweifle nicht ohne Hoffnung.

Seneca (4 v.Chr. - 65 n.Chr.)
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  #6  
Alt 01.02.2016, 23:13
Maxi3 Maxi3 ist offline
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Standard AW: Lungenkrebs nach 5,5 Jahren Eileiterkrebs

Liebe Angelika, lieber dagehtnochwas,

habe gerade nochmal ins Forum geschaut und mit großer Freude Eure Nachrichten gelesen!

Ihr Lieben, ich danke Euch, denn Eure Meinung respektiere ich voll und ganz!!!

Der Prof. hat mich unsicher zurückgelassen.
Der Ltd. OA hat es sicher nur gut gemeint, aber ich habe insgeheim mit meinem Leben abgeschlossen. Die Begründung des Oberarztes war sicher schlüssig, ließ aber in mir nix als Hoffnungslosigkeit zurück. Wenn der Krebs sowieso 100%-ig zurückkommt, habe ich mich daran geklammert, dass mir jetzt mit einer Chemo doch noch eine bessere Aussicht auf ein paar gute Jahre bleibt, denn mit Null Chance bei 100%-iger Rezidivwahrscheinlichkeit, hätte ich lieber doch noch eine Chemo versucht als tatenlos meinem Ende zuzusehen.

Meine Lieben, das hat mich sehr gestärkt und so gehe ich mit einem besseren Gefühl in die erneute OP. Ich löchere die nicht mehr wegen einer Chemo.
Die werden sich wundern, wenn ich diesmal nicht mehr die privaten Zusatzleistungen wie Chefarzt etc. „buche“. Meiner privaten Zusatzversicherung erspare ich damit auch Kosten. Mein Hausarzt hat mir heute gesagt, ich kann ruhig dort sagen, dass ich nicht zufrieden war. Ob ich mich das wirklich traue, ich hoffe es!

Auf der Überweisung ins KH steht: „Unstillbare Lymphfistel re. Achsel“. Hoffentlich schafft das der OA. Mittlerweile ist auch das Handtuch komplett durchnässt, wenn ich es zusätzlich zum Verband unter die Schulter klemme. Wo all diese Menge an Flüssigkeit herkommt, das erstaunt mich schon sehr. Selbst die Naht, die der OA letzte Woche mit festem Zwirn genäht hat, hält dem Ansturm nicht stand.

So, Ihr Lieben, meine Seelenretter, ich danke Euch von ganzem Herzen für Eure schnellen Antworten.

Ich melde mich wieder, wenn ich aus dem KH komme.

Liebe Grüße
Maxi3
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  #7  
Alt 02.02.2016, 18:43
harti269 harti269 ist offline
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Standard AW: Lungenkrebs nach 5,5 Jahren Eileiterkrebs

Hallo Maxi,
ich möchte dir einmal von mir berichten.
Vor 8 Jahren wurde bei mir eine Pneumonektomie links durchgeführt.
Mein Tumorstadium: G II/T2/N1/MO. Ein Lymphknoten direkt am Tumor war befallen. Mir wurde eine adjuvante Chemotherapie vorgeschlagen.
Nach dem KH-Aufenthalt schloß sich die 3-wöchige AHB an. Ich wollte mich erst einmal erholen.
Danach habe ich mich zur Chemotherapie mit Carboplatin/Navelbine entschlossen, 4 Zyklen, gut vertragen, wenig Übelkeit, kein Haarausfall.
Mir geht es gut, gehe täglich spazieren, mache leichtes Krafttraining, Atemtherapie. Klar, gewisse Einschränkungen habe ich, damit kann ich gut leben.
Wünsche dir alles Gute.
Liebe Grüße
Heidrun
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  #8  
Alt 03.02.2016, 07:04
Irmgard60 Irmgard60 ist offline
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Standard AW: Lungenkrebs nach 5,5 Jahren Eileiterkrebs

Hallo liebe Maxi,

ich möchte mich an Heidrun anschließen und dir auch Mut machen.
Im September sind es bei mir 5 Jahre und ich hatte den gleichen Verlauf, erst OP, Reha und dann Chemo.

Leider waren bei mir 3 Lymphknoten befallen, was der Grund für die Chemo war.

Natürlich war das alles kein Pappenstiel, ich nenne es "meinen Überlebungskampf" mit up and downs, welcher ungefähr 1/2 Jahr dauerte......bis es dann langsam wieder bergauf ging.

Jetzt vergleiche ich es mit einer Schwangerschaft man vergisst den ganzen Sche.... und lebt wieder fröhlich von dannen. ich hätte das nie geglaubt, dass ich mein Leben wieder so in den "Griff" bekomme.

Nach einem Jahr konnte ich mein Leben wieder normal aufnehmen, bin wieder arbeiten gegangen ( wenn auch nur noch halbtags) und genieße die Tage mehr denn je. Ich mache viel Wassergymnastik, gehe jeden Tag mit meinem Hundi spazieren und versuche mich gesund zu ernähren.

Natürlich hat man trotzdem die Angst vor einem Rezidiv, aber das hält mich nicht vom Leben ab. Meine Lungenfachklinik macht mir bei jedem Besuch auch großen Mut, meine Äztin spricht immer über all die anderen Krebsler mit OP, die schon viel länger leben und viel, viel intensiver das Leben verspüren.

Das will und tue ich auch!

Deshalb liebe Maxi, alles, alles Gute, ich denk an dich!

Geändert von Irmgard60 (03.02.2016 um 07:06 Uhr) Grund: Zusatz: habe auch die Hälfte meiner Haare während der Chemo behalten��
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  #9  
Alt 14.02.2016, 20:11
Maxi3 Maxi3 ist offline
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Standard AW: Lungenkrebs nach 5,5 Jahren Eileiterkrebs

Liebe Heidrun, liebe Irmgard,

also, ich bin am Mittwoch, 3.02. ins KH gekommen.

Der Ltd. OA sagte zu mir, dass es ihm leid täte, dass die Sache so gelaufen ist und wir werden das hinkriegen. Tag für Tag wurde entschieden, ob eine erneute OP gemacht werden würde oder nicht. Obwohl zur Zeit ein massiver Ansturm neuer Patienten festzustellen war, nahm er sich Zeit. Er kam auch oft abends und sah müde und abgekämpft aus. Er operiert nämlich fast den ganzen Tag.

Er wollte mir mit allen Mitteln eine erneute OP ersparen und sagte mir auch warum. Er sagte, bei einer erneuten OP könne man wieder Lymphbahnen verletzten und man weiß nicht, wie das Ergebnis nachher aussieht. Wenn sich die Lymphe ihren Weg sucht, eventuell in den Arm, wäre das nicht auszuschließen. Er hat mir das genau erklärt und ich kann das natürlich nicht im Wortlaut wiedergeben, aber ich verstand, was er meinte. Ich hatte ja auch zeitweilig einen dicken Arm und Hand, aber das hatte sich ja gelegt.

So, bis Freitag war sonderbarerweise durch den Druckverband der Lymphfluss gestoppt. Am Wochenende kam eine Vertretung, eine Ärztin, die meinte, dass das gut aussehen würde und sparte sich den Druckverband und es gab nur einen Tupfer und ein Pflasterstreifen drüber. Am Sonntagabend, ich lag bereits im Bett, rann ich gewissermaßen aus. Alles war durchnässt. Mir reichte es, und ich wollte meinen Koffer packen und heimfahren. Eine Schwester, mit der ich mich sehr gut verstand, hielt mich mit körperlicher Gewalt zurück und der Pfleger ebenfalls.

Am Montag kam wieder der nette OA und er stillte den Lymphfluss. Er sagte, ich soll ihm noch Zeit geben bis Donnerstag, denn wenn es nicht besser würde, wäre Donnerstag Nachmittag die OP geplant. Also die Lymphe stand still. Am Mittwoch wechselte der Pfleger den Verband und sagte, es wäre nur ein kleiner Tropfen zu sehen. Ich sah ja nix, denn wenn ich auf der Seite lag, konnte ich nicht in meine rechte Achsel sehen.

Am Donnerstag wollte der OA gleich nach der Visite kommen und nachschauen, ob OP am Nachmittag wäre oder nicht. Da wurde er aber gleich in den OP gerufen und ich schritt schon in vorauseilendem Gehorsam zur Tat. Ich nahm den Verband selbst ab und duschte mich. Da sah ich im Spiegel im Bad, dass sich auf der Wunde ein gelbweißer Eiter gebildet hatte. Auch der Verband war ganz gelb .

Ich legte mich ins Bett und wartete, natürlich nüchtern wegen der anstehenden OP. Am frühen Nachmittag kam der OA und sagte, es gibt keine OP. Ich sagte ihm, was ich gesehen hätte. Er erwiderte darauf, dass das ja auch schon am Vortag so gewesen wäre. Er wäre darüber froh, denn wenn das jetzt abheilen würde, würde das eine gute Kruste geben, die das Loch verschließen würde. Ich bekam dann einen neuen Verband mit einer dunkelbraunen Jodsalbe, und zwar Braunovidon Salbe 10 %, die aber schwer wieder aus der Wäsche rausgehen würde.
Dann fragte er mich, ob ich am Freitag oder Montag heim wollte. Ich sagte, dann am Freitag, denn am Wo-Ende geschieht ja sowieso nix.

Am Freitag hat mich der OA nochmal verbunden und ich bekam Verbandszeuge, Pflaster und eine Tube der Salbe mit. Dann gab es noch mit einer Mitarbeiterin einen Kampf um das Nachsorgebücherl, das mir ja bekanntlich zugesandt worden wäre.
Am Dienstag muss ich um 15 h beim Ltd. OA wieder erscheinen. Soweit so gut.

Das für mich belastende ist, dass sich mein Allgemeinzustand rapide verschlechtert. Ich hatte diese 10 Tage im KH normal gegessen, auch jeden Tag eine Tafel Schokolade, aber ich habe in diesen Tagen 3,5 Kilo abgenommen. Ich fühle mich so schwach und elend, die Übelkeit kommt wohl von meiner Schwäche. Blut wurde nur am ersten Tag abgenommen, was dabei raus kam, weiß ich nicht.

Trotzdem habe ich am Freitag noch meine Vögel abgeholt und etwas Obst gekauft. Alles andere habe ich ja Zuhause. Schwer habe ich nicht gehoben und trotzdem gab es abends wieder ein Fiasko. Jetzt rann mir nicht nur die Lymphe runter, sondern vermischt mit der Jodsalbe ein brauner Mischmasch. Dreimal habe ich abends den Verband gewechselt, weil er sofort wieder durchnässt war. Jetzt nässt die Wunde nur, aber es kommt kein Schwall an Flüssigkeit mehr heraus.

Wie das weitergeht, weiß ich nicht. Wenn ich jetzt nochmals für eine OP wieder rein muss, das schaffe ich vom körperlichen Zustand nicht mehr. Wenn ich noch auf ungewisse Zeit zum Verbinden ins KH muss, wird das auch mit der AHB so schnell nix werden. Der OA sagte mir, die Zeit dafür läuft jetzt wieder neu, denn ich wäre ja ansonsten am 11.2. in die AHB nach Isny gefahren.

Ich wünsche Euch alles Gute!

Liebe Grüße
Maxi

Geändert von Maxi3 (05.04.2017 um 18:42 Uhr)
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