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  #1  
Alt 22.06.2011, 17:51
Benutzerbild von jessi266
jessi266 jessi266 ist offline
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Beiträge: 220
Standard Rentenversicherung treibt mich in den Wahnsinn

Hallo,
Und zwar gehts bei mir um die EU Rente, kurz zu meinen krankheitsverlauf.
Mamma ca T1c, pN1a, Mx, DCIS 6 stck, Ablatio,16 chemos, Wiederaufbau mit Silikon Lymphknotenmetastase 1/29 Lymphödem am ganzen Körper, der brustaufbau muss nochmals gemacht werden,wegen keim in der Narbe, und es wird auch zum wiederholten mal eine Ausschabung durchgeführt,derzeit noch weitere Therapien mit Zoladex, Tamoxifen und Zometa.Und das ganze ist noch nicht mal 2 Jahre her und jetzt sin die Herrschaften der Rentenversicherung der Meinung ich könne einer 6 Std tätigkeit locker nachgehen, mal davon abgesehen das ich aber eine Umschulung machen müßte da ich Berufsunfähig bin, und diese dauert mindestens 8 s täglich

Was habt ihr für ERfahrungenmit Wiedersprüchen
lg Jessi
__________________
Das Leben ist ein Kampf ums Überleben,
jeden Tag aufs neue !!

Von mir selbst geschrieben
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  #2  
Alt 22.06.2011, 20:39
Elisabethh.1900 Elisabethh.1900 ist offline
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Beiträge: 2.241
Standard AW: Rentenversicherung treibt mich in den Wahnsinn

Liebe Jessi!

Selbstverständlich solltest Du gegen einen Bescheid, wo die Rentenversicherung der Meinung ist, Du könntest 6 Stunden in Deinem alten Beruf tätig sein, Widerspruch einlegen.

Begründe in diesem Schreiben ausführlich und sachlich, warum eine Tätigkeit als Kinderpflegerin (habe ich in Deinem persönlichen Profil gesehen), auf Grund Deines Gesundheitszustandes nicht mehr möglich ist! Schildere denen, welchen Belastungen Du auf der Arbeit ausgesetzt bist. Es ist wichtig, dass Du Deine Erklärungen mit den behandelnden Ärzten absprichst, denn sie werden von der Deutschen Rentenversicherung angeschrieben und um Befundberichte gebeten.

Innerhalb von 4 Wochen nach Zugang des Bescheids muss das Widerspruchsschreiben der Deutschen Rentenversicherung vorliegen. Den Brief per Einschreiben mit Rückschein schicken, denn der Nachweis des termingemäßen Eingangs ist wichtig.

Diese Angelegenheit hat eine medizinische und eine rechtliche Seite. Laß Dich beraten, dies kann z.B. bei VDK oder dem Sozialverband Deutschlands geschehen! In beiden Organisationen muss man Mitglied sein, der Beitrag ist erschwinglich. Ansonsten ist auch die Beratung beim Fachanwalt für Sozialrecht möglich. Dies kostet Gebühren. Unter bestimmten Umständen (niedriges Einkommen)ist ein Beratungshilfegutschein möglich.Die Mitarbeiterinnen der Rechtsanwälte helfen Dir dabei weiter.

In Deutschland werden insgesamt 78 Wochen Krankengeld innerhalb eines Zeitraums von 3 Jahren wegen der gleichen Erkrankung gezahlt. Sollte Dich die Krankenkasse aussteuern, also die Zahlung des Krankengeldes einstellen, dann besteht die Möglichkeit über das Arbeitsamt sog. Nahtlosigkeitsgeld zu beziehen. Es wird in Höhe des ALG 1 für 1 Jahr gezahlt und ist an bestimmte Bedingungen geknüpft.

Wenn Du eine Erwerbsminderungsrente erhältst, dann erfolgt die Zahlung befristet, meistens 2 oder eventuell auch 3 Jahre.
Da Du durch eine Erkrankung Deinen Beruf nicht mehr ausüben kannst, besteht die Möglichkeit beim Arbeitsamt oder der DRV Unterstützung zu beantragen. Bevor eine Umschulung genehmigt wird, werden Tests durchgeführt, wo man herausfinden möchte, wie belastbar Du bist, wo Deine Stärken und Schwächen liegen, kurzum für welches neue Tätigkeitsfeld Du geeignet bist.

Ich glaube Dir, dass das Schreiben der Rentenversicherung Dir viele zusätzliche Sorgen bereitet hat. Es ist wichtig, dass Du Dich gut beraten läßt.

Hier sind noch einige nützliche Links:
1.) VDK-Bayern
http://www.vdk.de/kv-neu-ulm-illertissen

2.)Sozialverband Deutschlands, Landesverband Bayern:
http://www.sovd-by.de

3.)Wegweiser zu Sozialleistungen der Deutschen Krebshilfe:
http://www.krebshilfe.de/material-fuer-betroffene.html

Heft 040"Wegweiser zu Sozialleistungen"

Liebe Jessi, ich hoffe, dass ich Dir mit meinen Zeilen ein Stück weiterhelfen konnte!

Für die weiteren Behandlungen wünsche ich Dir alles Gute und viel Kraft!

Tschüß!

Elisabethh.
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  #3  
Alt 22.06.2011, 21:55
PetraK PetraK ist offline
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Registriert seit: 26.08.2005
Ort: Hamburg
Beiträge: 449
Standard AW: Rentenversicherung treibt mich in den Wahnsinn

Hallo Jessi,

meine eigenen Erfahrungen sind auch gruselig: ich hab nach einem Lokalrezidiv 2009 die volle Zeit Krankengeld erhalten, hab mich dann letzten Sommer beim Arbeitsamt gemeldet, der medizinische Dienst dort hat mich als nicht arbeitsfähig eingestuft, hab dann im August eine Reha gemacht (über die DRV), die Ärzte dort haben bescheinigt, dass ich höchstens 3 bis unter 6 Stunden arbeiten kann und eine Umschulung nicht in Frage käme, darauf hab ich im Oktober einen Antrag auf Teilerwerbminderungsrente gestellt, der wurde ohne Gutachter und ohne das meine behandelnden Ärzte angeschrieben wurden abgelehnt. Hab dann gleich mit Hilfe des VdK Widerspruch eingelegt. Nach 4 Monaten wurde mir dann ein Gutachtertermin mitgeteilt, dort war ich Ende April. Das Ganze wäre zum lachen, wenn es nicht so traurig wäre: ich war bei einem Neurologen, der hat mich 20 Minuten nur nach persönlichen Daten gefragt, die eh alle schon im Antrag standen, und dann kamen so seltsame Fragen, z.B. was mein Bruder beruflich macht (Häh??). Dann wurde ich 3 Minuten untersucht (mit Hämmerchen auf Knie und Ellenbogen, mit geschlossenen Augen Finger auf die Nase legen), dann sollte ich wieder gehen. ich war völlig perplex und sagte ihm, dass ich doch noch überhaupt nichts von meinen Beschwerden erzählt hatte, aber er ließ sich auf kein weiteres Gespräch ein und verabschiedete mich. Ich war fix und fertig und hab erstmal den Anwalt angerufen, der sagte, dass das heute leider immer öfter so abläuft und man akut da nichts machen könne (er ist auch sicher, dass das eine weitere Ablehnung wird). Bis ich das schriftlich bekomme, kann es aber noch Wochen oder Monate dauern. Dann könnte ich Klage beim Sozialgericht einreichen. Bis es dort zur Verhandlung komme, würde es aber auch noch mal 2-3 Jahre dauern. Toll, ich bekomme noch bis November ARbeitslosengeld und dann keinen Cent mehr (da ich verheiratet bin). das Geld reicht jetzt schon hinten und vorne nicht und selbst einen 400 Euro-Job würde ich mit meiner Vorgeschichte, meinen Beschwerden und 90% Schwerbehinderung schwer bekommen (war direkt vor dem rezidiv arbeitslos geworden..)
In deinem Fall würde ich trotzdem auf jeden Fall Widerspruch einlegen, vielleicht hast du ja mehr Glück, kann sein, dass du auch erst nochmal zur Reha geschickt wirst...
Ich drück dir ganz doll die Daumen!!!

Liebe Grüße

Petra
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