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  #1  
Alt 03.01.2013, 23:32
elisabetz elisabetz ist offline
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Standard Mein Vater ist krank, ich wohne so weit weg

Hallo ihr Lieben,

also. Seit vier Wochen hat mein Vater die Diagnose Magenkrebs. Staging 3, Tumarstadium 3-4, also sehr weit fortgeschritten, aber noch keine Metastasen gefunden. erst wolten sie operieren, jetzt heißt es vom Onkologen neoadjuvante chemo um den krebs vor der Op zu verkleinern, der Internist schrieb aber in seinem Arztbrief "möglicherweise palliative behandlung".

mein Vater bekommt seit einer Woche Chemo. Zuerst im KH Cisplatin und noch 2 andere, jetzt Zuhause als Tablette 2xtäglich xeloda.

meinem Vater geht es nicht so dolle. Er hat große Probleme mit dem Kreislauf und ist mehrmals im Bad bewusstlos geworden, einfach umgefallen. das erste mal war er so tief weg, dass ich für einem moment nicht einmal mehr wusste, ob er noch atmet, überhaupt noch lebt, er hatte die augen auf, war aber bewusstlos. das war so ein Schock für uns alle.

Nun liegt er viel im bett, isst, so gut es geht, obwohl er kaum noch appetit hat und hat kopfschmerzen. Meine Mutter traut sich nicht, ihm Kopfschmerzatbletten zu geben, weil er ja Bltuverdünner bekommt wegen des Ports. Ich hab ihr gesagt, dass sie mal im KH anrufen soll und nachfragen soll, auch wegen seines Zustandes.

Puh.
Ich bin sehr traurig und es tut mir weh, dass ich wieder abreisen musste. Ich wollte meine Eltern nicht allein lassen. Ich wohne über fünf Stunden Fahrt entfernt und bin berufstätig und habe ein Kind, ich kann also ganz schlecht dort sein. Fahre in vier Wochen wieder hin, in zwei Wochen kommt meine Schwester.

Und ich habe so schlimme Ängste, z.B. dass es ihm noch viel schlechter gehen wird, wenn ich ihn das nächste mal sehen werde, dass dies das letzte mal war, dass ich ihn so gesehen habe...

ich schreibe das jetzt auch im Anghörigenforum, im Moment geht es vielleicht mehr um die Krankheit als solche und ihre Folgen auf uns als familie und mich als seine Tochter als speziell um den Magenkrebs

Traurige Grüße
Elisa
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  #2  
Alt 03.01.2013, 23:48
Mina2486 Mina2486 ist offline
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Standard AW: Mein Vater ist krank, ich wohne so weit weg

Hallo Elisa,

Es tut mir Leid das es auch deinen Papa getroffen hat, man kann es nicht in Worte fassen was diese scheiß Krankheit alles anrichten kann.

Meine Mama hat im September '12 die Diagnose Lungenkrebs erhalten.
Seit dem hat sie 4 Zyklen hinter sich, 2 bekommt sie nocht.
Als wir von ihrer Krankheit erfahren haben war es ein Schock für uns alle, irgendwann "lernt" man damit um zugehen.
Ich habe Tage da bin ich nur am weinen und es gibt Tage da bin ich voller Hoffnung.
Meine Mama wird im März 58, ich halt ihr immer vor Augen das sie kämpfen muss, das tut sie auch nur manchmal verliert sie den Mut und sie so zu sehen tut einfach richtig weh.

Ich selber wohn auch ca. 4-5 entfernt, versuche aller 3-4 Wochen zu ihr zu fahren.

Das wichtigste ist das dein Papa nicht den Mut verliert. Ich wünsch euch alles Gute.

Liebe Grüße
Mandy
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  #3  
Alt 04.01.2013, 14:15
elisabetz elisabetz ist offline
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Standard AW: Mein Vater ist krank, ich wohne so weit weg

liebe mandy,

danke für deine antwort.
Wie verträgt deine Mama die Chemo?
Wird es tatsächlich von Woche zu Woche schlimmer?

Ich drücke die Daumen, dass die Chemo hilft!!!!!!!

So alle 4 Wochen hinfahren ist derzeit auch mein Plan. Leider immer nur von Freitag bis Sonntag. Fährst du Zug oder Auto? Ich überlege, mir jetzt eine Bahncard anzuschaffen.

liebe Grüße
Elisa
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  #4  
Alt 04.01.2013, 15:55
Mina2486 Mina2486 ist offline
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Beiträge: 66
Standard AW: Mein Vater ist krank, ich wohne so weit weg

Hallo Elisa,

Ich würde nicht sagen das es von Woche zu Woche schlimmer wird.
Ich bin über jede positive Nachricht von meiner Mama glücklich, wenn sie mir erzählt das sie mal an einem Tag nicht gebrochen hat, ist das schon ein kleiner Erfolg.
Sie hatte letztens eine Bluttransfusion, hat ihr gut geholfen.

Ist unterschiedlich, mal fahr ich Zug mal Auto, aber eine Bahncard lohnt sich in jedem Fall.

Liebe Grüße
Mandy
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  #5  
Alt 04.01.2013, 21:43
elisabetz elisabetz ist offline
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Unglücklich AW: Mein Vater ist krank, ich wohne so weit weg

ach, heute nachmittag ist er wieder im bad zusammengebrochen und bewusstlos umgefallen, halb in der wanne.
Meine Mutter hat den Hausarzt gerufen, der hat ihn ins KH eingewiesen, dort ist er jetzt auf der Notfallstation.

Normal ist das nicht mit den plötzlichen Ohnmachten und kommt wohl auch nicht von der Chemo. Sein Natriumwert ist zu niedrig, da bekommt er jetzt ein Infusion. Morgen soll ein Hämatologe ihn anschauen, wenn der nichts findet, dann ein Neurologe, sie sprechen davon dass ein CT vom Kopf gemacht werden könnte, sollte.

Ich sitze hier und heule, dass ich gestern gefahren bin. Kann er denn Metastasen im gehirn haben? wären die nichtt zuerst in der Region, also Leber, Lunge etc?

Ich bin so besorgt und hilflos.
Was macht ihr mit euren Gefühlen?

Elisa
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  #6  
Alt 05.01.2013, 11:11
Mina2486 Mina2486 ist offline
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Beiträge: 66
Standard AW: Mein Vater ist krank, ich wohne so weit weg

Hallo Elisa,

Ich drück dich erst mal..

Metastasen können sich überall bilden, aber wart erstmal ab was das CT sagt.
Das ist echt alles eine scheiße, ich weiß wie du dich fühlst, man ist weit weg und kann nicht viel tun und das ist das schlimme daran & das ganze warten geht mir auch auf den Geist, jedesmal wenn meine Mama bei Untersuchen ist sitz ich 500 km weit weg und bin hilflos.
Ich hab auch Tage wo ich nur am heulen bin, hab grad erst wieder mit meiner Mama telefoniert, sie hat zu nichts Lust, will nur da liegen. Ich weiß nicht was ich machen soll, sie hat früher immer Kreuzworträtsel gemacht, will sie von allem nichts mehr hören und man soll sie in Ruhe lassen :-(
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  #7  
Alt 17.07.2013, 16:39
SaDaKo SaDaKo ist offline
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Standard AW: Mein Vater ist krank, ich wohne so weit weg

Hallo Elisabeth,

Mir gehts ähnlich wie dir. Mein Papa ist seit vorletzten dienstag im Spital - seine diagnose ist Kehlkopfkrebs. Anfangs haben uns die ärzte große hoffnungen gemacht, die aber von tag zu tag weniger wurde. Als erstes hat er einen luftröhrenschnitt bekommen, da er sonst erstickt wäre, dabei wurde ein riesiger tumor im hals bemerkt erst hieß es chemo und bestrahlen, dann op. Einen tag später kam die hiobsbotschaft, dass sich bereits metastasen im brustbereich befinden. Wieder einen tag später hat er eine peg-sonde gelegt bekommen, da er nur mehr 36 kg wog (mittlerweile sinds 39 kilo), damit er gwicht zunimmt für die chemo. Wieder einen tag später war die bestrahlung geschichte weil die haut schon so dünn ist, dass sie verbrennen würde...tja und mittlerweile wird gar nichts mehr gemacht. Papa kommt diese Woche in eim Pflegeheim, das auch palliativpatienten betreut. Seit gestern hat eer auch nochgroße schmerzen. Es ist so furchtbar, ich bin auch über 200 kilometer weit weg von daheim und hab leider einen job wo ich immer so spät erst raus komm, dass ich gar nie wochentags hinfahren kann ( jetzt fahre ich jedes wochenende heim um ihn zu besuchen. Es tut so furchtbar weh ihn so zu sehen - im gedanken bin ich ständig nur bei ihm. Zudem kann er nicht mehr sprechen, also anrufen ist da auch nicht mehr möglich. Ich hoffe nur, dass er ins pflegeheim auch seine geliebte katze mitnehmen darf, nachdem er nicht mehr heim kann, damit er wenigstens ein bisschen freude hat... Ich wünsche dir auf jeden fall alles gute für deinen papa!! Kopf hoch!!!
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  #8  
Alt 17.07.2013, 16:39
SaDaKo SaDaKo ist offline
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Registriert seit: 13.07.2013
Beiträge: 2
Standard AW: Mein Vater ist krank, ich wohne so weit weg

Ups Elisa meinte ich sorry
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  #9  
Alt 21.07.2013, 20:21
elisabetz elisabetz ist offline
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Standard AW: Mein Vater ist krank, ich wohne so weit weg

Liebe SaDaKo und liebe Maria,

es tut gut euch zu lesen und ich hoffe ganz doll, dass ihr so wie ich, die letzten Momente noch genießen könnt und dass euer Herz den ganzen Schmerz aushält. Maria, versuch mit deinem Mann zu reden, denn du wirst ja sein verständsnis und den halt brauchen.

Ich bin jetzt bei meinen Eltern und kann mir gar nicht vorstellen, dass ich wieder abreisen muss.
Hier sein ist das einzige wie es sich gut aushalten lässt.
Er steht so manches mal noch auf, er ruft mich regelmäßig an sein bett, weil ich ihm helfen soll, seine Sachen zu ordnen, noch etwas zu finden oder an die richtigen abzugeben... das sind die guten Momente.

Ich bewahre ihn schon jetzt als den Mann in meiner Erinnerung, der mich so geliebt hat, ich war ein geliebtes Kind und versuche mich damit zu trösten, dass mein vater in seinem Leben so viel gegeben hat.
Nun heißt es loslassen, auch wenn es mir noch soschwer fällt.
ich versuche mir vorzustellen, wie der Schmerz in mir, dersich rot und heiß anfühlt, sich ein Loslassen verwandelt.
Hab noch nicht raus, welche Farbe das hat...
Elisa
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  #10  
Alt 22.07.2013, 14:55
hm maria hm maria ist offline
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Standard AW: Mein Vater ist krank, ich wohne so weit weg

hallo elisa!

ist gut zu lesen das du die gute momente so gut fuer dich auf nehmen kannst, denn das ist denke ich fuer spaeter auch sehr wichtig, dann weiss man selber das man auch genug gemacht hat, das ist war das ich den halt von meinem mann brauche aber habe oft die idee das er sich wie ein kind verhaelt und ich ihn dann wieder auffangen muss und das macht es dann ganz schoen schwer denn ab und zu wuerd ich mich doch einfach mal fallen lassen ohne das man denken, muss, ich bin auch gott sei dank sehr liebe voll gross gebracht und mein vater auch meine mutter wollten immer nur das wir gluecklich mit dem was wir machen, was ich von meinem mann nicht sagen kann, der hats ab und zu ganz schoen schwer da geht es nur um materiele dinge, leider.
geniesse die zeit noch und vielleicht kannst noch ein paar extra urlaubstage als pflegeurlaub bekommen sodass du doch noch ein paar tage langer bleiben kannst, zaehle jetzt auch die tage muessen erst 5 august abwarten und hoffen das es nicht schlechter geworden ist, und das er noch eine zeit bei uns ist zumindest das er noch die dinge machen kann die er noch machen wollte.
es bleibt schwer im herzen, mein bruder ist jetzt jeden 2 tag bei ihm und ich beneide ihn darum, bevor ich nach holland ging sah ich meinen vater jeden tag und wenns nur fuer 10 minuten war.
ich wuensch dir ganz viel kraft und es ist fein das dir die tage gut tun denn die werden deinen vater auch gut tun, alles liebe maria
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  #11  
Alt 18.08.2013, 17:46
elisabetz elisabetz ist offline
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Beiträge: 127
Standard AW: Mein Vater ist krank, ich wohne so weit weg

Ihr Lieben, die ihr hier alle gelesen und geschrieben habt,
Danke für eure Worte und euer Mitgefühl.

Am 14.8. ist mein Vater verstorben, es war in dieser nacht für uns dann doch unerwartet und plötzlich, obwohl wir ja nun wussten, dass es bald so weit sein wird.

Meine mama und ich sind aufgewacht und waren in der letzten halben Stunde bei ihm und haben mit ihm gesprochen und seine hand gehalten. Obwohl er sehr friedlich und ohne Kampf/ Krämpfe gestorben ist, war es für mich ein Schock. Er fehlt mir sehr.

Ich denke, dass diese schlimme Krankheit einen starken, großen, gesunden und jugendlich gebliebenen Mann aus dem Leben geraubt hat, dem es nun nicht vergönnt war, alt zu werden - obwohl er das mit 75 irgendwie schon war. Aber die hat man ihm eben einfach nicht angemerkt.

Ich frage mich, wie ich nun ohne meinen Papa leben soll, er wird mir immer fehlen, er war immer an der Seite seiner Lieben in der Familie und hat für uns alles getan. Verwöhnt, versorgt und beschützt waren wir.
ich bin sehr dankbar dafür, so einen Vater gehabt zu haben, auch wenn mir das Loslassen immer noch schwerfällt.

Ich sende euch allen liebe und traurige grüße,
eure Elisa
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