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  #1  
Alt 07.12.2016, 09:31
arty arty ist offline
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Standard AW: Zurück zur Normalität

Hallo an alle.
Ich bin jetzt seit gut einem Jahr stille Mitleserin. Ich habe mich hier angemeldet als meine Mutter ihre Diagnose Brustkrebs bekam. Ich habe immer wieder viel hier im Forum mitgelesen..
Leider ist meine Mutter vor 5 Wochen eingeschlafen. Damit umgehen kann man ja eigentlich nicht wirklich. Alles ist so irreal, und irgendwie ändert sich das Leben doch grundauf. Ich denk manchmal meine Umgebung versteht nicht so ganz in welchem Ausmaass das Leben sich wirklich für einen selbst ändert. Ich habe das Gefühl ein ganz anderes Leben zu leben und frage mich ob sich das nochmal ändern wird, oder bleibt das jetzt so??? Eine neue Arbeitstelle habe ich auch, genau eine Woche bach ihrem Tod habe ich dort angefangen. Das hilft mir sehr viel, da ih das ständige Mitleid von Bekannten nicht mehr ausgalte. Auf der Arbeit geht jeder normal mit mir um, und so soll das auch sein.
Ich meine nur dass ich merke dass ich dabei bin mich im Wesen zu ändern, und ich weiss nicht wie ich meinem Mann oder meinen freunden das erklären kann. Es scheint alles so unwichtig rundherum.
Mit einer guten Freundin komm ich z.b. Überhaupt nicht mehr klar, weil sie so eine andere Art zu leben hat als ich, und es scheint dass sich ganz plötzlich unsere Interessen und Ziele im Leben geändert haben. Wir verstehen uns einfach nicht mehr so.
Ausserdem hab ich total schlimmes essverhalten... 1 woche lang hab ich fast gar nichts gegessen (als sie im sterben lag) und nach der Beerdigung war ich froh wenn ich überhaupt was essen konnte. Nur leider esse ich totalen Müll... eiegntlich lebe ich gesund und esse seeeeehr viel gemüse und Obst. Aber ich krieg einfach nichts gesundes runter. Nicht mal Wasser schmeckt mir, oder Tee. Ich esse nur ungesundes Zeug und könnte würgen wenn ich was gesundes Essen muss. Naja, das wird sich hoffentlich ändern, irgendwann.
So, ich weiss jetzt nicht was ich eigentlich hier will, ich denke ich würde gern erfahren wie's anderen Menschen in solch einer Situation so ergeht...


Mfg
Arty

Achja.
Und diese schöne Weihnachtszeit.
Machts doch irgendwie noch tausendmal schlimmer!
__________________
arty

Geändert von gitti2002 (07.12.2016 um 15:51 Uhr) Grund: zusammengeführt
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  #2  
Alt 07.12.2016, 11:05
Adlumia Adlumia ist offline
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Standard AW: Zurück zur Normalität

Hallo arty,

mein aufrichtiges Mitgefühl zu dem Verlust deiner Mama.
Auch ich habe das Gefühl, dass sich das Leben von Grund auf geändert hat, vieles sieht man in einem anderen Licht. Das Sterben eines Menschen zu erleben kann schon prägend sein für das weitere Leben und damit meine ich nicht unbedingt negative Prägung.
Ich für meinen Teil kann sagen, dass mich das Erlebte von vielem "abspaltet" da draußen, ich habe nicht mehr das Gefühl zugehörig zu sein, "Freunde" habe/hatte ich in dieser Zeit nicht bzw. sind gänzlich abhanden gekommen. Aber was soll man/darf man erwarten? Manche können/wollen das nicht nachvollziehen, wer will schon mit Leid konfrontiert werden? Man kann das nun den Freunden "vorwerfen" oder auch nicht, es ändert gar nichts daran, dass sich vielleicht an diesem Punkt auch Wege trennen werden, trennen müssen. Es ist eine unschöne Erfahrung aber für mich einfach Ergebnis aus den unterschiedlichen Erfahrugnen die man sammelt im Leben. Manchmal findet man zusammen, kann sie teilen aber manchmal auch nicht.

DAss du keinen Bissen runterbringst manchmal kann ich schon nachvollziehen, der Kummer schnürt dir praktisch die Kehle zu. Dennoch sollte man langfristig in der Trauer gut zu sich sein, seine Bedürfnisse wahrnehmen, d.h. wenn du dich mal mit Schokolade trösten willst, dann tu es, ist meine Meinung. Es wird sich sicher wieder einpendeln.

Ich wünsch dir ganz viel Kraft, die man meistens aus sich selbst herausholen muss bzw. möglicherweise aus Dingen, die einem Kraft geben wie Musik, Natur etc. (meine Erfahrung)!

Und ja über Weihnachten braucht man gar nicht sprechen. Das wird auch nicht mehr das Weihnachten sein, wie es einmal war. Alles ändert sich, nichts bleibt so wie es war. Es ist anders und mit diesem Zustand des Andersseins muss man erstmal leben lernen.
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  #3  
Alt 07.12.2016, 11:27
Dimolaidis Dimolaidis ist offline
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Standard AW: Zurück zur Normalität

Hallo,

mein Beileid. Mein Vater starb im Sommer an Krebs, daher habe ich etwas ähnliches durchgemacht.
Zitat:
Zitat von arty Beitrag anzeigen
Mit einer guten Freundin komm ich z.b. Überhaupt nicht mehr klar, weil sie so eine andere Art zu leben hat als ich, und es scheint dass sich ganz plötzlich unsere Interessen und Ziele im Leben geändert haben. Wir verstehen uns einfach nicht mehr so.
Zuerst zu der Freundin. Das ist denke ich normal. Freunde von mir spielten nach dem Tod meines Vaters ein Fussball Em Tippspiel und wollten das ich zur Ablenkung mitmache. Das kam mir so absurd vor. Es war nett gemeint, aber ich habe für mich entschieden das nicht zu machen. Ich denke du musst dir eine grössere Schwankung an Launen zugestehen und das machen, was dir gut tut. Das ist momentan natürlich anders als bei einer Person, die das nicht zu verarbeiten hat.

Von einem anderen Wesen würde ich da noch nicht sprechen. Dein Leben wird sich auch wieder normalisieren. Aber das ist eine Erfahrung, die einen verändert. Wer das nicht durchlebt hat sieht die Welt etwas blauäugiger.

Aber das gehört zum Leben dazu.

Man hat natürlich den Erkrankten kurz vor seinem Tod vor Augen. Mit all seinen Todesängsten, dem Zerfall. Von diesem Bild muss man sich etwas lösen. Ich würde wahnsinnig gerne mit meinem gesunden Vater über seine Erkrankungszeit, seinen Tod und die Zeit danach sprechen. Einfach um ein Feedback zu bekommen ob das alles ok war, was er erwartet etc. geht natürlich nicht.

Das Bild das wir von unseren gesunden Verstorbenen haben ist wichtig.
Zitat:
Zitat von arty Beitrag anzeigen
Ausserdem hab ich total schlimmes essverhalten...
Wie gesagt, wenn du momentan auf ungesundes einfaches Lust hast, dann gestehe dir das zu. Solange es nicht überhand nimmt. Da kann man die Selbstdisziplin auch mal ausschalten. Die kommt später wieder zurück.

Geändert von gitti2002 (07.12.2016 um 15:54 Uhr)
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  #4  
Alt 07.12.2016, 12:16
arty arty ist offline
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Standard AW: Zurück zur Normalität

Hallo ihr beiden,

Vielen lieben Dank für eure Worte.
Irgendwie tröstlich nicht allein in solch einer Situation zu sein.

Das mit der Freundschaft werde ich auch einfach akzeptieren. Manchmal entwickelt man sich in andere Richtungen. Hätte nur nicht gedacht, dass ich so schnell so anders fühlen könnte.
Es kommt einem alles so anders vor, und ich glaube ich mag diesen Zustand nicht. Das neue Leben. Irgendwie fad und öde, und jeden Tag muss man sich vonneuem aufrappeln. Aber auch das wird, hoffentlich, irgendwann leichter.
Ich versuhe alles so normal wie möglich zu machen, aber Freude fällt mir sehr schwer.
Ich lache, rede und geh auch mit Freunden raus, aber irgendwie kommt das mir falsch vor, davon abgesehen dass ich mich immer bemühen muss zu lachen und irgendwie am normalen sozialen Leben teilzunehmen. Man fühlt sich einfach irgendwie leer. Manchmal fühlt man gar nichts, und manchmal wird man einfach überwältigt an Gefühlen.

Ich vertrag halt nur dieses Mitleid nicht, andauernd. Die Menschen sehen dich immer als zerbrechlich und wollten dich am liebsten in Watte einpacken, dabei wäre ein normaler Umgang, wie früher, das was ich mir wünsche.
Naja, meine besten freunde wissen das. Aber Familie und Bekannte eben nicht. Ebenso die Schwiegermutter, dies nur nett meint aber andauernd versucht sich zu kümmern. Ich weiss, sie will jetzt für mich sorgen und mir nur zeigen dass sie für mich da ist. Aber der bemitleidende Blick kann ich einfach nicht ertragen.

So, da wir beim Thema sind, ich geh jetzt zur Schwiegermama essen und dann zur Arbeit.
Ich wünsche einen schönen Tag
Mfg
__________________
arty
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  #5  
Alt 07.12.2016, 17:35
Maria Sofia Maria Sofia ist offline
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Standard AW: Zurück zur Normalität

Hallo,

möchte Dir mein aufrichtiges Beileid aussprechen; es tut mir sehr leid.

Dass die Menschen mich wie zerbrechlich behandeln, kann ich nicht sagen. Statt dessen meinen viele, dass man schon darüber hinweg sein müsste (habe meinen Partner am 17.02.16 an Lungenkrebs verloren). Sie sagen: Das Leben geht weiter. Klar, es geht weiter, aber es ist so schmerzhaft, einen geliebten Menschen zu verlieren.

Mir geht diese Gleichgültigkeit von vielen in der Familie auf die Nerven. Mein Partner war für jeden da und hilfsbereit. Doch an mich kommt leider von ihnen fast nichts zurück. Damit muss ich leben. Irgendwann werden sie auch mal in diese Situation kommen. Werde mich dann entsprechend verhalten.

Wenn Du im Moment ungesund lebst und auf das Gesunde keinen Hunger hast, dann nimm es so wie es ist. Es wird sich bestimmt wieder ändern.

Wünsche Dir viel Kraft für die kommende Zeit und sende Dir einen stillen Gruß

Maria Sofia
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  #6  
Alt 07.12.2016, 20:18
Dani1977 Dani1977 ist offline
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Standard AW: Zurück zur Normalität

Hallo Arty,

mein aufrichtiges Mitgefühl. Kann das alles sehr gut nachvollziehen, meine Mama ist vor 7 Wochen eingeschlafen
7 Wochen die mir vorkommen wie Jahre. Sie fehlt mir so sehr
Im Moment kann ich nur zu Hause trauern, so wie ich es brauche. Klingt vielleicht blöd, aber ich hoffe du weißt, wie ich das meine.
Jemand, der das selber nicht erlebt hat, kann das einfach nicht nachvollziehen.
Das Essverhalten scheint normal zu sein, es geht mir zumindest ähnlich. Jeder Mensch ist anders und jeder sucht sich seinen Weg, um irgendwie klar zu kommen.

Ich wünsche dir viel Kraft und das wir die Weihnachtszeit irgendwie überstehen.

Dani
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  #7  
Alt 07.12.2016, 21:08
arty arty ist offline
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Standard AW: Zurück zur Normalität

Hallo ihr beiden.

Maria, wrstmal auch mein beileid, ich weiss nicht was schlimmer ist. Den Partner verlieren muss sehr schlimm sein... Ich wünsche dir alles gute. Was ich elernt habe ist dass die Familie sich aus Mitleid anbietet zu helfen, es aber nicht tut. Oder nicht tun will. Und das nervt mich schon. Diese heuchlerei. Naja, ist halt so. Vielleicht gehts mirwenn nich ein wenig Zeit vergangen ist, gleich wie dir. Bei dir ust es etwas "länger" her und die Familie rundherum fühlt sich selber nicht mehr so betroffen. Ich versteh jedenfalls wies dir geht, lass dir Zeit beim trauern. Naja ein guter Ratgeber bin ich aber nicht, die Situation ist eher neu für mich.

Liebe Dani,
Tur mir sehr Leid wegen deiner Mama.
Kann ich super verstehen, wenn du sagst dass du nur zu Hause trauern kannst. Ich kanns seltsamerweise nur im Auto, allein. Daheim bin ich nicht allein, und ich weine nicht gerne in Gegenwart anderer. Nicht mal bei meinem Freund... zdu hast schon Recht, jemand der nicht in der Situation ist kann es absolut nicht nachvollziehen.... ich habe mich auh darauf virbereitet auf den Moment, aber dann kommt er doch so plötzlich dass man irgendwie überwältigt ist. Ich kann es nicht beschreiben wie ich mich fühle, und vielleicht können andere Menschen mich deswegen auch nicht verstehen.
Hm auf jeden Fall wünsch ich dir auch viel Kraft.
Jemanden knapo vor der Weihnachtszeit zu verlieren ist einfach nur sch***** anders kann mans nicht nennen.

Wünsch euch einen schönen Abend. Ein Glas Wein und eis bisschen Guacamole, dann ist das Leben wieder in Ordnung.
__________________
arty
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  #8  
Alt 07.12.2016, 21:22
Dani1977 Dani1977 ist offline
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Standard AW: Zurück zur Normalität

Hallo Arty,

zu Hause bin ich auch nicht alleine, mein Sohn ist immer da.
Wenn es ganz schlimm wird, gehe ich ins Bad, obwohl er genau weiss, wann es mir nicht gut geht. Aber man versucht als Mama ja noch stark zu sein.

Habe mir im Krankenhaus oft gedacht: Bitte lass sie nicht mehr leiden!
Und dann war sie plötzlich nicht mehr da...ich weiss das es ihr gut geht, das fühle ich,aber hier fehlt sie so sehr.

Trink ein Gläschen für mich mit! :-)

Dani

Geändert von gitti2002 (08.12.2016 um 01:46 Uhr) Grund: Urheberrecht
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  #9  
Alt 07.12.2016, 22:05
arty arty ist offline
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Standard AW: Zurück zur Normalität

Hey,

Schwierig mit nem kleinen Sohn, aber du schaffst das schon! Gibt dir bestimmt auch sehr viel Kraft. Kinder merken wenn es einem nicht gut geht....
Ich habe 2 Hunde (will das jetzt nicht vergleichen) aber die merken genau wenns mir nicht gut geht. Dann sind sie in schmusemodus :-) voll süss.

Klar, ich trink einen für dich und deine Mama!

Gute Nacht!

Ach, und ja.... ich habe mir das gleiche Gedacht. Wenigstens weiss ich dass sie keine Schmerzen hatte. Aber dabei zu sein als sie starb, empfinde ich als Geschenk, und gleichzeitig als schrecklich. Diese Bilder. Und dieses Gefühl, etwas so hilflos ausgesetzt zu sein.

Ende.
__________________
arty

Geändert von gitti2002 (08.12.2016 um 01:47 Uhr) Grund: zusammengeführt
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  #10  
Alt 07.12.2016, 23:38
Dimolaidis Dimolaidis ist offline
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Standard AW: Zurück zur Normalität

Es ist ein Geschenk. Für deine Mutter. Du warst bis zuletzt da. Du warst der letzte Mensch den sie gesehen hat.

Ich bekam nur vom Krankenhaus den Anruf, er ist eben gestorben, kommen sie.

Das mit den Verwandten ist glaube ich bei fast jedem so. Ich höre da gar nicht richtig hin weil ich der war, der meinen Vater am Ende begleitete. Was soll mir da jemand erzählen wie ich damit umzugehen habe, der das gar nicht so nah mitbekam.

Das mit den Schuld gefühlen beim Weggehen hatte ich eher während der Erkrankung. Nun ändert es nicht mehr ob ich daheim sitze oder woanders.


Gesteh dir ein das du dich in der neuen Situation zurechtfinden musst und da vielleicht manchmal bei anderen aneckst, weil du das machst, was dir gut tut.
Das normalisiert sich alles wieder.

Geändert von gitti2002 (08.12.2016 um 01:48 Uhr) Grund: Vollzitat entfernt
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  #11  
Alt 08.12.2016, 01:35
Rhia Cioclon Rhia Cioclon ist offline
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Standard AW: Zurück zur Normalität

Hallo,

ich war bis zu den letzten Atemzüge meines geliebten Mannes dabei. Daheim, in unsere Wohnung. Es ist so schwer, denn es vergehen zunächst wertvolle Sekunden, in denen man nichts sagt, nicht reagiert, bis man begreift, dass DIES nun die letzten Atemzüge sein werden.

Ich denke, wenn man aufrichtig liebt, ist es egal, wer stirbt.
Und wenn man bis zuletzt dabei ist, bleibt das traumatisch. Ich hole mir Hilfe dagegen, wo ich kein schlechtes Gewissen haben muss (also professionell). Ich komme sonst nicht wieder klar.
Sollten die Bilder nicht in der nächste Woche "verblassen" und der Schrecken in dir bleiben, überlege es dir auch...

Seit 10 Tagen habe ich nunmehr kaum gegessen, wieso sollte ich... Essen macht so grundlegend keinen Sinn... wie alles andere auch. Und ja ja... ich weiß, es wird besser... aber es tut immer noch höllisch weh.

Also... fühl dich nicht mies, weil du meinst, es sei "was falsch in dir"... ich kann dir sagen, es ist nichts "falsch" nur "zu viel"... diese Erfahrung kann niemand wirklich ohne Schaden wegstecken.

In echtem Verständnis,

RC
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  #12  
Alt 08.12.2016, 19:37
arty arty ist offline
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Rotes Gesicht AW: Zurück zur Normalität

Hallo ihr beiden.

Ja recht hast du- jemand dem es nicht so nahe geht kann schlecht Ratschläge verteilen. Ich habe einer Freundin letztens erzählt was mich so aufregt und was ich gut finde (Reaktionen von anderen usw) und sie hat mir auch gesagt dass sie jetzt besser aufpassen wird was sie zu einem sagt in so einer Situation. Also dass sie verstanden hat wie ich mich fühle und was man gar nicht hören will in so einer Situation... bissl schlecht ausgedrückt ;-)
Ich glaube dass man es sich wirklich net virstellen kann wie sich jemand fühlt den es so getroffen hat. Ich muss sagen ich hätte nie gedacht dass ich mich so schrecklich leer fühle und mir das so an die Nieren geht. Aber es ist wirklich nicht auszuhalten. Mal schauen, wird kangsam schon werden....

An RC,

Du hast Recht, das verkraftet man nicht eibfachso. Ich werde noch ein wenig warten und schauen ob sich irgendwas bessert, auf jeden Fall hab ich auh schon drüber nachgedacht mit jemandem zu reden. Aber andererseits habe ich gar keine Lust dazu, schon gar nicht über meine Mutter zu reden. Ich glaube hier zu schreiben hilft schon viel....

Mir fällt jeden Tag mehrmals auf, dass ich ohne nachzudenken über meine Mutter in der Vergangenheit rede. Und wenn ichs dann gesagt hab, fühlt es sich schrecklich an. Es hat sih schon so eingebrannt, es wird immer klarer dass sie für immer weg ist.
Iss halt nur das worauf du Lust hast, ist wenigstens etwas!

Heute gibts hier Indisch. Unser Donnerstags Programm..

Wünsch euch einen schönen Abend.

__________________
arty
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  #13  
Alt 09.12.2016, 13:07
Elchi82 Elchi82 ist offline
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Standard AW: Zurück zur Normalität

Hallo Arty,

ich möchte dir auch mein aufrichtiges Beileid aussprechen. Auch wenn ich weiß dass keine Worte zur Linderung über diesen Schmerz helfen und keine Worte ausdrücken können was du fühlst. Ich will dir sagen dass du nicht alleine bist und ich deinen Schmerz leider – wie viele andere – teilen und nachvollziehen können.

Ich hab mich vor kurzer Zeit hier angemeldet weil meine Mama Ende Oktober verstorben ist. Von der Diagnose bis zum Tod waren es nur 4-5 Wochen . Sie ist kurz vor Ihrem 60. Geburtstag an den Komplikationen der 2. schweren OP verstorben.

Für meine Person empfinde ich einen gewissen Trost dass Sie nur einen kurzen Leidenswegs hatte ….. auch wenn es für uns schwierig ist. Ich weiß dass es nie wieder „normal“ geworden wäre und Sie einen schlimmen Weg vor sich gehabt hätte der auch nur auf das unvorstellbare hinausgelaufen wäre – Ihren TOD.

Mein Leben hat sich ebenfalls total auf den Kopf gestellt. Im Moment hab ich das Gefühl dass ich ferngesteuert bin und ausschließlich funktioniere. Ich denke du fühlst dich ähnlich. Im Moment hab ich keine Zeit für mich da ich das Gefühl hab viel bei meinem Vater sein zu müssen der einfach noch zu der Generation gehört die von Ihren Frauen versorgen werden/wurden. Zusätzlich möchte ich für meine Partner ( der leider im Moment Krankheitsbeding selber angeschlagen ist) da sein. Es ist sehr schwierig alles unter einen Hut zu bekommen – und ich muss für mich langsam die Bremse ziehen weil ich nicht alles schaffe.

Das mit dem Mitleid der anderen Menschen kann ich sehr verstehen und es nervt einfach nur ! Ich hab das Gefühl dass sie Leute erwarten dass wir öffentlich trauern – wenn ich aber auf dem Weihnachtsmarkt oder einem Café bin will ich eben in diesen Moment nicht trauern ! und die traurigen Blicke will ich einfach nicht mehr sehen.

Ich hoffe dass du das mit deiner Freundin in Griff bekommst – langjährige Freundschaften sind viel Wert – die Bindung muss über die Jahre nicht immer gleich Fest sein. Bei meinem Freundeskreis hab ich wirklich Glück – 2 enge Freundinnen können mich leider gut verstehen weil auch Sie früh Familienangehörige verloren haben und mein Partner in der Kindheit seinen Vater. Die Menschen wissen oft einfach nicht wie Sie mit einem umgehen sollen – wir dürfen da nicht zu hart sein, ich wusste es vor kurzer Zeit auch nicht besser 

Ich wünsche dir von Herzen dass es dir bald etwas besser geht – die Tage oder Stunden werden nicht immer gleich sein – es gibt Tage da kann man dies Unglück nur etwas besser verkraften – zumindest hab ich so das Gefühl. Es tut einfach unbeschreiblich weh und doch müssen /wollen / sollen wir weitermachen.

Euch allen ein schönes Wochenende

LG Elchi
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  #14  
Alt 14.12.2016, 09:28
arty arty ist offline
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Standard AW: Zurück zur Normalität

Hallo Elchi,

Ja ich muss sagen, ich kann mir im Moment auch keine Zeit für mich nehmen... aber jcht weil ich keine habe, sondern weil es mich schlicht bicht interessiert. Mich interessiert nichts, ich weiss gar nixht was ich machen soll um mich dauerhaft zu beschäftigen. Gut dass ich Hunde habe die froh sind wenn sie viel rauskommen!

Das mit der Freundschaft wird schon werden. Mal schauen... bielleicht ist das ja auch so kein dauerzustand. Aber och denke dass ich mich zchon verändert habe. Manchmal lebt man sich halt auseinander. Mal sxhauen was wird.

Natürlich gibts Tage an welchen es besser geht, andere gehts gar nicht. Aber das wird auch noch ein bissl so weitergehn

Mich nervt einfach meine Laune, und dass ich mich irgendwo im inneren so hängen lasse.

Wünsch nen schönen Tag,
__________________
arty
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  #15  
Alt 17.06.2017, 01:42
arty arty ist offline
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Standard Ich kann es nicht verstehen.

Hallo alle zusammen.
Ich muss etwas loswerden. Ich bin jetzt seit 2 Jahren huer unterwegs. Wegen meiner Mutter. Sie ist im juli 2015 diagnostiziert wirden mit mestastadierendem Brustkrebs, HER2 postiv, metastasen in Wirbelsäule, Hirn, und Bauch. Super. Sie kam ins Krankenhaus wegen armschmerz(links) und dachte es wäre das Herz, dann war ihr nicht so gut. Sie hat einen krankenwagen gerufen( sie würde NIE sowas machen wenn es ihr nicht wirklich schlecht gine)... dann sagten die ärtste sie hätte einen Schlaganfall gehabt... wir haben es eigentlich nicht rihtig geglaubt, es ging ihr soweit gut. Sie meinten es gäbe eine Grombose im Hals. Sie operierten- alles ok. Auf einmal gab es einen auffälligen Lymphknoten unter den Achseln, dann sagte sie uns aberwir sollen uns keine Sorgen machen. Natürlich rief sie mich 2 Wochen später an, es wäre Krebs. Aie wüsste nicht genau was für einer, aber sie solle gleich mit chemo beginnen. Dann haben sie ewigkeiten nach dem herd gesucht; nicht gefunden. Da haben wir die Hoffnung aufgebeben. Aufeinmal dabn kam die nachricht, ok aie hat Wirbelsäulenmetastasen, weil sie auf einmal schreckliche Rückenschmerzen hatte und diese sich als Metastasen rausstelleteb; da denjt ich mir schon, warum nicht gleich?? Naja. Dann haben sie die Metastasen im Hirn entdeckt und festgestellt dass der Schlaganfall daher kam, nocht von der Thrombose im Hals (die ärztin hätten eir verklagen sollen..). Auf jeden Fall sagte der Onkologe dass es gute Chancen gäbe ein gutes Leben zu führen, und er uns nichts sagen könne was die Prognose angeht. Chemotherapie und Antikörpertherapie. Hat sie mitgebommen, war sber immer guter Dinge. Dann auf einmal: sie hatte seeeehr viel abgenommen und keinen Hunger... seltsam. Anscheinsen sagte der Arzt es wäre in Ordnung, denn sie sähe sehr gut aus. 3 Wochen später ist meine Mutter gestorben. Sie wurde eine Woche später ins Krankenhaus eingeliefert, es sollte Strahlentherapie gemacht werden. Das ging eine Woche. In zwischenzeit sass sie im Rollstuhl, es empfand aber niemand die Höfltichkeit uns aufzuklären!!! (Natürlich spürt man wenn es soweit ist, aber man muss es hören!!!!) dann waren wir noch bei ihr, und ihr ging es gut. Zwei Tage später kam die Nachricht, es würde ihr nicht gut gehen, jemand sollte auch die Nacht über dableiben. Wir blieben alle 3. In dieser znachr ist meine Mutter gestorben. Und Nein, es ist nicht wie im Film hnd die gute Frau achläft einfach ein. Es war grauenhaft mit anzusehen, und ich und meine Schwetser werden nie wieder normal einschlafen können. Aber och bin frih dass ich da war. Ich denke, es würde mir sehr schlecht gehen wenn och nicht da gewesen wäre. Sie hat gewartet bis mein bruder zu Hause war, ich denke weil sie wusste er würde es weniger gut verkraften. Er ist ein starker Mensch, aber ich glaube es ist gut dass er nicht da war. Nunja, hier meine Geschichte. Ich bin sehr wütend übee viele Sachen, kann mich aber nicht richtig aufregen. Wir haben ewig nach jemandem geklingelt, als sie da lag und fast ersticktes keiner ist gekommen. Meine kleine Schwester musste erst jemanden rufen, bis wer gekommen ist, der uns sagte es sei soweit. Das wussten wir. Wir mussten es nur von jemandem hören. Ich weiss auch nicht. Meistens geht es mir gut, denn sie war ein sehroptimistischwr Mensch. Abermanchmal, da weiss och nicht wer ich bin. Ich bin wütend. Auf das versagen der ärztete, auf mich und auf sie, wütend auf jeden. Und auf jeden der sowas nicht miterlebt hat, und nocht versteht was es heisst einen geliebten Menschen zu verlierwen.
__________________
arty
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