Hilfe, habe ich Krebs?

[Robin]

Hallo zusammen!

Ich habe ein großes Problem. Ich bin 26, und hatte vor ca. 4 Monaten stark erhörte Bauchspeicheldrüsenwerte (im Blut nachweisbar). Nun habe ich wieder leichte Unterbauchschmerzen (links). Bin gleich zum Arzt- der wieder Blut untersucht hat. Das Ergebnis: wieder erhöhte Werte der Bauchspeicheldrüse. Er hat eine Ultraschalluntersuchung gemacht und sagte da wäre nichts auffäliges. Nun bekam ich eine Magenspiegelung, wo ebenfalls nichts festgestellt wurde. Ich habe trotzdem so Angst das die da vielleicht nichts sehen und ich dennoch was habe- bin total fertig. Habt ihr einen Rat? Ist eine Ultraschalluntersuchung und Magenspiegelung zuverlässig? Iregendwoher müssen die hohen Werte doch kommen. Und für eine Bauchspeicheldrüsenentzündung sind die Schmerezn doch zu "gering" denk ich.

Bitte helft mir.

[Lili]

Hallo Robin,
bitte erstmal keine Panik! Bis zum Beweis des Gegenteils würde ich nicht von Bauchspeicheldrüsenkrebs ausgehen. Schmerzen tretem übrigens beim Bauchspeicheldrüsenkrebs eher im Ober- als im Unterbauch auf. Richtig und wichtig ist aber ganz bestimmt, die Beschwerden nicht auf die leichte Schulter zu nehmen und alle erforderlichen Untersuchungen durchführen zu lassen. Eine Entzündung (Pankreatitis) kann sich z.B. auch ohne fiese Schmerzattacken einstellen, insbesondere, wenn es sich um sich chronisch entwickelnde handelt.

Ich würde an Deiner Stelle darauf dringen, dass - vorsorglich - die Tumormarker festgestellt werden (vor allem CA 19-9 und CEA), etwaige Entzündungswerte (Blutsenkung und CRP) und - ebenfalls vorsorglich - ein CT (Computertomographie) oder MRT (Magnetresonanztomographie) gemacht werden. Das sollte eigentlich Klarheit schaffen. Sollte sich dann immer noch nichts Konkretes ergeben haben, die Beschwerden aber fortbestehen, würde ich zur weiterführenden Untersuchung (z.B. eine Endosonographie) einen Spezialisten oder eine Spezialklinik für BDSK aufsuchen.

Alles Gute!Lili

[Neo Plasms]

Hallo!

Statistisch gesehen ist es höchst unwahrscheinlich, daß Du eine bösrtige Erkrankung der Bauchspeicheldürse hast. Aber eben nur statistisch!

Die meisten Ärzte komme schon nicht in der typischen Altersstruktur der Pankreaskarzinom-Patientenn darauf, daß bei den entscheidenden Symptomen ein Pankreaskarzinom vorliegen könnte, insofern werden sie es erst recht nicht bei einem 26jährigen.

Welcher Blutwert ist denn bei Dir erhöht?

Oberbauchschmerzen kommen bei zahlreichen Erkrankungen vor.

Ein wichtiges Symptom für ein mögliches Pankreaskarzinom sind starke Rückenschmerzen völlig unbekannter Herkunft, plötzlich und nicht erklärbare Fieberschübe oder auch Temperaturanstiege um 1-2°C sind oftmals Anzeichen für das Vorliegen einer eventuellen Tumorerkrankung.

Ein Ultraschall macht dann Sinn, wenn es nicht der Allgemeinmediziner mit einem nicht hochwertigen Gerät macht, sondern ein erfahrener Internist.

Eine "normale Magenspiegelung" kann ergänzend aber nicht zur reinen Diagnostik bei Pankreaserkrankungen angewendet werden. Sinnvoller ist eine sog. "Endoskopische Retrograde Cholangio-Pankreaticographie" (ERCP)

Eine wirklich sinnvolle Untersuchung ist das CT. Sollte dann dort etwas Verdächtiges gefunden werden, so darf auf GAR KEINEN Fall eine Biopsie vorgenommen werden!!!!

Du solltest zunächst mal davon ausgehen, daß Du KEINE ernsthafte Erkrankung hast, zu Deiner Beruhigung aber eine UNIVERITÄTSKLINIK (!!!!) aufsuchen und die Befunde bzgl. Deiner Blutwerte genauer abklären lassen.

Fast alle niedergelassenen Ärzte und "normale" Krankenhäuser sind mit Bauchspeicheldrüsenerkrankungen hoffnungslos überfordert!

[Robin]

Danke, dass ihr so schnell Antwortet.

Meine Blutwerte sind erhöht bei Amylase: 133 und lipase: 270.

Die Ultraschalluntersuchung hat ein Internist durchgeführt, der mir auch sagte, dass solch eine Erkrankung in diesem Alter eher unwahrscheinlich wäre. Dennoch starke Rückenschmerzen habe ich auch- gerade nach dem Aufstehen. Welche ist eurer Meinung die sicherste Methode um es auszuliessen?

Nochmal vielen Dank.

[Roland]

Hallo Robin,

Lass nicht locker, die Ärzte müssen nun halt etwas unternehmen, damit sie rausfinden, warum Du diese schmerzen hast.

Die Tipps und tricks sind (fast) alle brauchbar aber die einzigen, die wirklich eine Diagnose stellen können sind die Ärzte.

Neo Plasms schreibt:
"Eine wirklich sinnvolle Untersuchung ist das CT. Sollte dann dort etwas Verdächtiges gefunden werden, so darf auf GAR KEINEN Fall eine Biopsie vorgenommen werden!!!!"

Das stimmt so sicher nicht, es ist so, dass Biopsien gewisse Risiken bergen, aber andererseits ist es oft die einzige Möglichkeit Zellen auf ihre Gut- oder Bösartigkeit zu untersuchen. Die Spezialisten wissen in solchen Fällen was zu tun ist und werden Dich auch über die allfälligen Risiken informieren.

Wie gesagt, nicht locker lassen.

Liebe Grüsse

Roland


Ps: Neo Plasms finde ich etwas unpersönlich, da steckt doch sicher ein netter Mensch dahinter mit einem schönen Namen ;-)

[Neo Plasms]

Lieber Roland,

die Ansicht bzgl. der Biopsie bzw. eben der NICHT-Biopsie denke ich mir ja nicht aus, sondern SOLLTE heutzutage Standard sein bei einem Verdacht auf ein Pankreaskarzinom.


Nachzulesen in:

Büchler/Uhl/Malfertheiner
Pankreaserkrankungen
Karger-Verlag
2. Aufl., 2004

Ohne Raumforderung würde eh kein Mensch auf die Idee kommen eine Biopsie zu machen.

Bei anderen Tumorarten ist die Biopsie auch SEHR umstritten, da eben die Gefahr der Mikrozellabsieldung besteht und es somit wesentl. schneller zur Metastasierung kommen kann! Wohlgemerkt: Es kann, muß aber nicht!

Auf diese Gefahr wird der Patient meist nur "nebenbei" hingewiesen und hinterher heißt es dann: "Das können wir nicht so genau sagen, ob die Metastasierung in direktem Zusammenhang mit der Biospie steht!"

Wenn Robin also erhöhte Amylase und Lipase-Werte hat UND vor allem nach dem Aufstehen starke Rückenschmerzen, ist es ratsam die Geschichte von einem EXPERTEN abklären zu lassen.

Langes "rumdoktorn" und ausprobieren ist auch nicht sonderlich empfehlenswert für die Psyche des Menschen!

Meine Empfehlung:

0. Sich nicht verrückt machen oder verrückt machen lassen!!!

1. CT in einer UNI-KLINIK (!!!!!), nicht bei einem niedergelassenen Radiologen oder einem "normalen" Krankenhaus vom Abdomen machen lassen

2. Auswertung abwarten und bei UNKLARHEIT ->

3. Termin in Heidelberg, Bochum oder in Hamburg bei einem EXPERTEN-Team vereinbaren

[Roland]

Lieber Mike (Neo Plasms),

Danke für Deine Aufklärenden Worte, auch wenn ich die Ansicht über Biopsien nicht ganz teile ;-)

Bezüglich CT in einem "normalen" Krankenhaus oder niedergelassenen Radiologen, können wir Robin sicher beruhigen. Da die Geräte etwas mehr kosten, als ein Urlaub in der Südsee, kann man davon ausgehen, dass diejenigen, welche eine solche Maschine angeschafft haben, auch wissen, wie man Bilder damit macht.

Die Auswertung ist dann ein anderes Thema. Ich hatte ein MRI vor 2 Wochen in einer Nicht UNI Klinik und die Bilder sind spitzenmässig geworden !!

Robin,

Mit dem Ultraschall kann man nicht unbedingt viel erkennen, bei meiner Schwägerin waren auch nur die Lebermetastasen sichtbar. Das Alter alleine ist auch kein Ausschlusskriterium, meine Schwägerin war 27 bei der Diagnose und hier im Forum gibt es Kevin und er ist erst 15.

Frag mal Deinen Arzt ob Du ein MRI oder CT machen kannst, das schafft Klarheit.

Liebe Grüsse

Roland

[Volker P]

Hallo Robin,

zuerst lass dich mal hier nicht verrückt machen. Nicht jeder hat direkt einen Tumor wenn die Blutwerte nicht in Ordnung sind. Aber ich muss dem Zustimmen das die meisten Ärzte und Krankenhäuser mit BSD überfordert sind.

Mein Tipp, wende dich an den ADP-Dormagen.de der zuständige Regionalleiter findest du auf der Internetseite, der kann dir einen zuverlässigen Arzt in deiner Nähe sagen. Dort bekommst du auch andere Wertvolle Tipps. Auch wenn du kein Mitglied bist.

Gruß

Volker

[Lili]

... und hier noch die Internetadresse dazu: www.adp-dormagen.de
Kann ich auch nur empfehlen! Gruß, Lili

[Robin]

Erst mal EUCH ALLEN VIELEN DANK!!!!!

Ich war heute noch einmal beim Arzt. Er fragte nun ob ich noch immer Probleme (Schmerzen) habe. Ich sagte ja und dann war es ihm schon ein bischen komisch. Er meinte er wolle jetzt ein ERCP machen lassen hier bei mir in einem Bremer Krankenhaus. Ich dränge jetzt darauf noch ein CT machen zu lassen. Vielleicht mach ich mich wirklich auch zu verrückt- da habt ihr wohl recht. Ich habe ja auch nicht solche Schmerzen, dass ich schrei, aber es ist ein sehr merkwürdiges Gefühl.

Diese Angst und Ungewissheit ist das schlimmste an der Sache. Ich glaube ich lasse mich in ein Krankenhaus einweisen.

[HolgerS]

Hallo Robin,

mach Dich nicht verrückt. Aber ich finde es gut, dass Du nicht nachlässt und die Ursache erforschst.

Mein Tipp: Lass die Untersuchungen wirklich in einer Spezialklinik, wie z. B. in Bochum oder Heidelberg oder in vergleichbaren Zentren machen.

Meine Mutter ("Meine Mutter hat es getroffen") hat sich vor einem Jahr und vor vier Monaten untersuchen lassen und dort wurde "nichts bestimmtes" gefunden. Heute wissen wir, dass der Befund in einer Spezialklinik vielleicht eindeutiger gewesen wäre bzw. wir zumindest wichtige Monate nicht verloren hätten.

Ein "normales" Krankenhaus ist auf jeden Fall überfordert mit bestimmten Krankheiten.

Trotzdem: erstmal positiv denken und lass Dich in Ruhe durchchecken.

Gruß
Holger

[Moni Hirsch]

Hallo Robin !

Mein Papa hatte gar keine Schmerzen,und nur durch Zufall wurde der BSDK entdeckt (guter Hausarzt).

Lange Rede kurzer Sinn......wir sind BREMER !
Mein Papa kam ins St.Jürgen Krankenhaus. Fast 8 Stunden OP folgte,und alles war OK !
Im nachhinein bekam er Diabetis,aber er kann da gut mit leben (Jetzt).

Es MUß keine Uniklinik sein am Ende der Welt - Bremen hat echt gute Ärzte !

Alles wird gut !

Liebe Grüße aus Bremen
Moni

[Neo Plasms]

Zitat von Moni Hirsch

Es MUß keine Uniklinik sein am Ende der Welt - Bremen hat echt gute Ärzte !

Oh man!!! Es ist doch wirklich kaum auszuhalten! JA, auch "normale" Kliniken

K Ö N N E N dem Grunde (!!!!) nach diese OP machen, aber wieviele Studien

muß ich hier eigentl. noch zitieren und beibringen, daß es

W I S S E N S C H A F T L I C H EINDEUTIG bewiesen ist, daß ein direkter

Zusammenhang zwischen Erfolg einer Pankraskarzinom-OP und der Erfahrung des Chrirugen und seines Teams besteht?????

Je mehr Erfahrung der Chirurg und sein Team hat, desto GERINGER ist die Wahrscheinlichkeit, daß der Patient während und kurz nach der OP stirbt!!!

Wird der Patient in einem Fachzentrum behandelt, liegt die Sterblichkeit während und kurz nach der OP =<1%. Erfolgt die Behandlung in einer Klinik, die NICHT auf Pankreaserkrankungen spezialisiert ist, liegt die Sterblichkeit deutlich > 5%!!

Es ist also völlig verfehlt zu sagen, die Behandlung können überall durchgeführt werden!! NEIN, kann sich nicht!! *kopfschüttelnd*

[gewwi]

Hallo, kann nur zustimmen, vor allem dem letzten Satz.
Aber nicht nur für die OP sollte man sich auf Spezialisten verlassen, auch für die Diagnostik und die Nachbehandlung.
Ernährungsberatung?? Essen sie, was ihnen schmeckt, sie werden schon merken, wenn ihnen etwas nicht bekommt.O-Ton UKE chirugische Abteilung.
Spitzen Operateure(Prof. Izbiecki) und dann sowas.
Beim Hausarzt nichts anderes, auf Nachfrage, wieviele Patienten er noch hat ohne Bauchspeicheldrüse, ja gar keinen.
Ernährungsberatung AOK: Mit Patienten ohne Bauchspeicheldrüse weiß ich nicht so recht Bescheid, aber ich kann ja mal nachlesen.
Nein danke, lesen kann ich selber.
Ohne dieses Forum wäre ich ziemlich hilflos gewesen, was ich machen soll.
Mein Mann hatte zwar keinen BSDK,sondern Liposarkome(Weichteiltumore) auf der Bauchspeicheldrüse und wurde am 1.Juli nach Whipple operiert, wobei die komplette Bauchspeicheldrüse entfernt wurde.
Es geht ihm noch nicht gut, aber es wird immer ein bisschen besser.
bis dann petra

[Ralph_Dk]

Hallo,

ich stimme Moni zu! Bremen hat auch gute Arzte! Meine Mutter wurde im Skt. Josef Stift operiert, und mein Eindruck war gut was die Operation angeht!
Jetzt ist sie im Links d. Weser und dort ist es noch besser!

Gruss
Ralph