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Alt 31.03.2003, 20:13
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Standard Begleitung

Mein Vater hat am 05.05.02 die Diagnose Bauchspeicheldrüsenkrebs bekommen. Mein Vater wurde dann in der Uni-Klinik Münster operiert. Gute und nette Ärtzte die Leider nicht helfen konnten. Der Krebs war zu groß um ihn zu entfernen (Konnte nur zur Verhinderung von schmerzen die Gallenblase entnommen werden). Das schlimmste war, dass es meinem Vater erst einen Tag nach der Operation gesagt wurde. Die erste Frage an meine Mutter, nach der narkose, war,"Haben sie mir das blöde Ding rausgenommen?". Was sagt man dann? Wir haben ihm die Hand gehalten und gesagt dass die Gallenblase entnommen wurde. Am nächsten Tag waren meine Mutter und ich anwesend, als ihm die Operation vom Prof. erklärt wurde. Das war ein sehr schwerer Augenblick. Wir konnten ihm nur die Hand halten und Mut geben. Er war aber in diesem Moment sehr stark.

Nachdem mein Vater sich ein wenig von der Operation erholt hatte, wurde eine drei wöchige Strahlen-/Chemotherapie durchgeführt. Dort habe ich meinem Vater das erste mal weinen gesehen. Damit konnte ich nicht gut umgehen. Es war sehr schwer für ihn. Nach einer Woche konnte er nichts mehr essen. Er hat während der ganzen Zeit sehr abgenommen. Nach der Therapie ist er nach Hause gekommen. Hier hat er weiter abgebaut. Nachdem er Fieber gekommen hatte, wurde er wieder ins Krankenhaus gebracht. Eine Woche später, es war Freitag, wurden wir vom Krankenhaus angerufen, dass es nicht gut aussehen würde.Wir fuhren sofort hin und er sah sehr schlecht aus. Er bekam am Bett die Sterbesakramente. Er sagte immer wieder, dass er nach Hause wolle. Der Arzt wollte ihm gegen die Schmerzen Medikamente geben. während meine Schwester, Mutter und ich mit dem Doc sprachen, war mein Bruder bei meinem Vater. Mein Bruder packte meine schwester und michzur Seite und wir entschieden, dass wir meinem Vater nach Hause holen. (Das war sein einziger Wunsch. Er sagte es imer wieder) Wir haben meinen Vater nach Hause geholt. Als er in seinem Bett lag, ging es ihm sichtlich besser. Das Wochenende ging es ihm relativ gut. Ich habe mit ihm Tour de France und Formel 1 geschaut. Ab Dienstag Nachmittag war er schon in einer anderen Ebene. Er war nur noch am sagen: "Hol mich doch endlich!". Am Mittwoch Nachmittag ist er dann eingeschlafen.
Die Pflege war sehr hart (bsonders die letzte Nacht), aber es hat sich zu 1000% gelohnt. Ich bin so froh, dass wir ihm seinen Wunsch erfülen konnten.
Heute bin ich sicher, dass er die Therapie nur für uns,seine Familie, gemacht hat. Er wußte nach der OP das er es nicht schaffen würde.
Ich bin um jeden Tag froh, wo mit ihm reden konnte, ihm die Handhalten konnte oder bei ihm sein konnte.


Timo
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