Du fehlst mir so sehr............

Hallo Bärchen`s Petra,

zwar sitzen wir hier ohnehin alle im gleichen Boot, aber Du berührst mich doch besonders. Auch mein Mann durfte nur 42 werden. Er ist heute seit genau zehn Tagen tot. Ich kann das ganze Ausmaß dessen, was mir fehlt wohl immer noch nicht richtig begreifen, zumal der Alltag mit voller Wucht zurückkehrt und die Dinge weiterlaufen müssen, als wäre nichts geschehen. Zum Trauern bleibt nicht genügend Zeit, die Kinder fordern ihr Recht. Ich bin froh, sie zu haben, sie sind der Sinn, weshalb es sich für mich lohnt, weiterzumachen.

Mitfühlende Grüße

Stella

[Bärchen`s Petra]

Hallo Stelle,

Leider hatten wir keine gemeinsammen Kinder, kann nur unsere Katze verwöhnen, Meine TOchter wird aber Ende des Jahres Mamma und mein Mann konnte dies noch erfahren, ich glaube auch dafür hat er so lange gekämpft. Mit 40 Krebs zu bekommen und dann 2 Jahre später zu sterben ist sooo ungerecht, wenn ich manchmal unsere besoffenen Penner am Bahnhof sehe, dann könnte ich wütend werden, wie die ihr Leben wegschmeissen.... mein Mann hat um jeden Tag gekämpft... Wir hatten eine wunderschöne Beziehung.... Ich vermisse ihn so sehr... seine Streicheleinheiten, seine Kauzigkeit, seinen Humor, allein ins Bett zu gehen ist das Schlimmste, am Tag hat man ja doch einiges um die Ohren, aber abends?
Nein ich will nicht weinen und jammern, die Erinnerungen sind so schön.....
Bleib auch Du stark, liebe Grüße Petra

[Bärchen`s Petra]

Tschuldigung natürlich Stella!

Hallo Petra,

ja, den Gedanken an die Gerechtigkeit habe ich bislang immer ausgeklammert. Wo sollten man da sonst anfangen und wo aufhören? Von den Pennern am Bahnhof wäre ich da ganz schnell bei den vielen Menschen, die völlig leichtfertig eine Ehe oder Partnerschaft eingehen und diese ebenso sorglos wieder wegschmeissen. Uns hat keiner gefragt, ob wir alleine leben möchten. Meine Kinder hat auch niemand gefragt, ob sie ohne Vater groß werden wollen. Wie schon Grönemeyer singt, das Leben ist nicht fair. Trotzdem müssen wir das beste aus der Situation machen, in die wir ungefragt versetzt wurden. Auch wenn deine Tochter groß ist, braucht sie dich, erst recht, wenn ein Enkelchen kommt. Schließlich kannst Du diesem neuen Kind von seinem Opa erzählen und die Dinge tun, die er mit ihm/ihr wohl gerne unternommen hätte.

Liebe Grüße,

Stella

[Bärchen`s Petra]

Hallo Stella,

ja Du hast recht unsere Männer waren einfach viel zu jung, aber für uns muss das Leben weitergehen. Auf den zukünftigen Enkel muss ich auch gut aufpassen, das habe ich meinem Bärchen versprochen. Wir haben im Bekanntenkreis auch ein Pärchen, dass ständig am Streiten ist und sich schon öfter trennen wollte. Durch Bärchens Krankheit fingen sie auch an über ihre Beziehung nachzudenken und seit der Beerdigung ist der Mann wie umgewandelt, vielleicht hat es wenigstens das bewirkt, dass die Beiden nun bewußter leben, man sieht doch wie schnell es vorbei sein kann.
Die Tage sind leider viel zu lang ohne ihn, ich hatte wegen der Krankheit meine Arbeit aufgegeben, hoffe, dass ich schnell was finde und wenn es nur wenigstens halbtags ist sonst geh ich kaputt zu Hause.
Wünsch Dir eine Gute Nacht, liebe Grüsse Petra

[Bärchen`s Petra]

Hallo Stella,

ich hoffe, dass es Dir einigermaßen gut geht. Letzte Woche hab ich mich durch den ganzen Behördendschungel gewälzt, das hat mich ein wenig von meiner Trauer abgelenkt. Der Verlust ist einfach zu groß, ich habe immer noch das Gefühl irgendwann aufzuwachen und alles ist wieder so wie es vor 2 Jahren war, ich bin mit meinem Mann in Bulgarien und Krebs ist kein Thema für uns. Leider holt einen die Realität doch immer wieder ein.....
Bärchen ich vermisse Dich so sehr....
LG Petra