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  #1  
Alt 06.11.2006, 21:41
Leni Leni ist offline
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Registriert seit: 06.12.2005
Beiträge: 1
Standard Mein Papa ist gestorben und meine Mama mit ihm mit!

Ich habe schon oft versucht meine Gefühle loszuwerden aber bis jetzt habe ich es noch nicht so richtig geschafft.
Mein Papa ist Ende November letzten Jahres gestorben. Er war kerngesund und von einem Tag auf den anderen war er todkrank. Ich habe es die ganzen 2 Monate nicht begreifen wollen. Ich hab mir immer gedacht, dass es doch nicht sein kann, dass ich mit 22 keinen Papa mehr habe und seine geliebte Enkeltochter keinen Opa. Das war für mich nicht vorstellbar, somit habe ich aber nicht gesehen, dass es zu ende geht. Jetzt mache ich mir schreckliche Vorwürfe und kann es bis heute nicht fassen dass mein Vater der immer so eine Stütze in unserem Leben war nicht mehr da ist.
Noch schlimmer an der Geschichte ist, dass meine Mutter mehr und mehr den Boden unter den Füßen verliert und ich es nicht mehr ertrage ihr dabei zusehen zu müssen. Ich bin mit meinem Latein am Ende ich weiß nicht mehr wie ich ihr helfen soll. Ich glaube an dem Tag als er gestorben ist ist sie auch gestorben. Mir kommt das alles wie ein Albtraum vor der nie enden wird.
Ich habe mir immer eingeredet dass Papa jetzt immer bei uns ist. Jetzt bezweifle ich es mehr und mehr denn wie kann Papa es zulassen dass Mama so leidet? Warum fühlt sie sich dann so einsam? Wo ist er jetzt?
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  #2  
Alt 06.11.2006, 22:18
krisi1216 krisi1216 ist offline
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Registriert seit: 15.10.2006
Beiträge: 29
Standard AW: Mein Papa ist gestorben und meine Mama mit ihm mit!

Hallo Leni,

ich drück dich erstmal.
Als ich eben deine Zeilen laß standen mir die Tränen in den Augen.
Es tut mir so leid, was du erfahren musstest. Vor allem da es so schnell ging.
Ich bin genau so alt wie du, vor 12 Wochen starb meine Mama an Brustkrebs.
Es ist schrecklich, man fühlt sich so allein.

Mein Papa ist jetzt auch allein und ich weiß noch nicht wie es mit ihm weitergehen wird.
Geht denn deine Mama manchmal aus? Hat sie Freunde mit denen sie spricht?
Wie äußert sich, dass es deiner Mama so schlecht geht?


lg krisi
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  #3  
Alt 06.11.2006, 22:27
Benutzerbild von Petra_S
Petra_S Petra_S ist offline
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Registriert seit: 28.09.2005
Ort: Thüringen
Beiträge: 301
Standard AW: Mein Papa ist gestorben und meine Mama mit ihm mit!

Liebe Leni !

Es ist schlimm für euch beide und dennoch, mit ihm ist ihre Zukunft gestorben, die gemeinsame...es dauert lange das zu verstehen, diese Endgültigkeit und dann ganz langsam zu sehen, dass noch eine "halbe" Zukunft übrig geblieben ist...die eigene...ob man will oder nicht.

Kannst du ihr das Enkelchen als Zukunftsbote nicht öfter mal "aufdrücken", so dass sie einen Sinn in ihrem Dasein sieht...? Frag sie nach ihrem Leben mit deinem Papa, sicher erzählt sie gern von ihm und wie es war als sie noch frisch verliebt waren. Mnachmal spricht man nicht von allein, weil man die anderen Traurigen nicht noch trauriger machen will....

VG Petra
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  #4  
Alt 06.11.2006, 23:43
Benutzerbild von Johanna82
Johanna82 Johanna82 ist offline
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Beiträge: 161
Standard AW: Mein Papa ist gestorben und meine Mama mit ihm mit!

Hallo Leni.

Es tut mir sehr leid, dass auch ihr so ein schweres Schicksal habt.

Meines ist ähnlich - ich habe allerdings meine Mama verloren und lebe nun jetzt mit meinem Dad zusammen. Er ist auch sehr traurig und oft hat er wirklich auch schon depressive Züge.
Er verkriecht sich dann, ist lustlos und weint viel.

Meine Eltern waren 47 Jahre verheiratet, Mam war 63 als sie starb und mein dad hat mal zu mir gesagt,es ist, als habe man ihm sein halbes Leben weggerissen....

Ich kann ihn sehr gut verstehen - und auch deine Ma. Natrlich ist es schlimm da so zusehen zu müssen - aber wirklich helfen kann man ja nicht. Man kann füreinander da sein, sich unterstützen ,stützen und miteinander reden - aber letztlich bleibt doch jeder allein mit seinem Schmerz und muss seinen eigenen Weg zum Umgang mit der Trauer ,der Wut und der Verzweiflung finden.

Natürlich ist es unglaublich schmerzhaft ein Elternteil zu verlieren, wenn man noch so jung wie wir ist,erscheint es natrlich doppelt unfair - aber ich denke, es ist nocheinmal etwas anderes seinen Mann oder seine Frau zu verlieren.

Wir Kinder können zwar trösten - aber wir führen ja auch alle irgendwie unser eigenes Leben und unsere Eltern stehen mit dem Verlust vor einem riesigen Loch, dass alles im Leben für immer verändert....Bis das der Tod uns scheidet....und nun? Sie haben soviel miteinander geteilt, sind über die vielen Jahre zusammengewachsen-emotional wie zu einer Person - und nun müssen sie als halbes Ich weiter da sein.
Gerade jetzt stellen sich viele "Hinterbliebene", vorallem wenn sie schon älter sind, die Frage nach dem Sinn des Lebens, wofür denn noch....

Ich denke, dass diese Reaktion normal ist - es ist nur gefährlich wirklich tief in dieses Loch zu fallen - und auch wichtig für die Trauerbewältigung. Die verschiedenen Trauerphasen wie Wut, Verzweiflung, Trauer, Annahme verlaufen ja unterschiedlich - in intensität und reihenfolge und es ist bei jedem menschen anders wie schnell er es verarbeitet.

du sagst, dein daddy sei vor fast einem jahr gestorben - das ist ja auch noch nicht lange - bei mir /uns ist es 5 Monate her -

Es tut einfach weh und deine Mam braucht ihre Zeit.

Du bist ihr sicherlich eine wundervolle Tochter und ich finde es schön, dass du dich so um sie sorgst.

Wenn du reden möchtest, ich bin für dich da.

Liebe Grüsse, Johanna.
__________________
Eines Tages werden wir wissen, dass er Tod uns nie rauben kann, was unsere Seele gewonnen hat

- Tagore -
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