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Alt 19.09.2010, 17:56
mia2 mia2 ist offline
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Beiträge: 22
Standard Das Leben nach meiner Ma

Meine kleine Mama starb im Mai 2010 nach nicht einmal 5 Monaten an einem Glioblastom 4 - vielleicht auch an den Folgen der Chemo? Wer weiß das schon. Fakt ist, sie hat es nicht geschafft und ist gegangen. Oft lese ich hier eure Schicksale im Kreis der Hinterbliebenen und fühle und weine mit euch.
Mein Papa starb 1997 an Krebs, das konnte ich irgendwie besser durchstehen, da meine Mama mein Fels war. Jetzt ist alles anders. Mein Fels, meine liebe Mama ist auch gegangen. Es ist schwer. Die Trauer wird nicht leichter, wie auch. Man verdrängt mit der Zeit nur besser/schneller. Glaube ich zumindest. Ich habe Tage da denke ich an sie, als ob sie noch da wäre; ich rede mit ihr, gehe ans Grab um hallo zu sagen, aber nicht zu der toten Mama. Wenn der Punkt kommt, wo es mir bewußt wird, dass sie T O T ist, dann falle ich in ein Loch, also verdränge ich und hoffe, dass es irgendwann besser wird. Jeder geht mit der Trauer anders um, es gibt kein besser und kein schlechter. Meine Ma sagte kurz vor ihrem Tod zu mir: "Das Leben ist schön, man muss es nur genießen. Ich hätte es nur zu sehr noch ein wenig länger genossen" Diesen ihren Satz versuche ich mir immer in schweren Zeiten ins Gedächtnis zu rufen. Ich habe ein großes Bild von ihr in meinem Arbeitszimmer hängen, wo sie lacht und strahlt. Ich schaue es mir täglich an. Morgens bevor ich zur Arbeit gehe und als letztes wenn ich ins Bett gehe. Ich will mich so an sie erinnern! Zu oft kommen die Bilder der letzten 5 Monate ins Gedächtnis, sie haben sich so eingebrannt - ich will sie so nicht in Erinnerung haben/behalten! Deswegen das Bild!

Das was sich grundlegend bei mir geändert hat, ist der Wegfall meiner Angst. Früher hatte ich z.B. schreckliche Höhenangst, im Grunde genommen vor allem irgendwie - diese Angst ist weg. Vieles hat sich in Luft aufgelöst, es ist schwer zu beschreiben. Sterben müssen wir alle einmal und bis dahin will ich das Leben genießen für mich und für sie. Sie hätte es so und nicht anders gewollt. Das bin ich meiner Ma schuldig.

Es ist wirr - ich weiß.

Alle die ihr trauert - euch und mir wünsche ich dass es besser wird, wann auch immer der Zeitpunkt für jeden von uns kommt.
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