Krebs-Kompass-Forum seit 1997  


Zurück   Krebs-Kompass-Forum seit 1997 > Spezielle Nutzergruppen > Forum für Hinterbliebene

Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
  #1  
Alt 19.12.2004, 22:15
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Meine Mama starb ohne ihr Enkelkind zu sehen

Hallo,

meine Mama starb am 17.12.2004 an Leberkrebs ohne ihr Enkelkind zu sehen, das ich gerade erwarte.

Ich hatte bis zu letzt Hoffnung, daß Sie zumindest noch Ihren Enkelsohn sehen kann, da der errechnete Geburtstermin 23./24.12. ist. Nun hat sie es nicht geschafft.

Auch wenn ich genau weiß, daß es für Sie eine Erlösung war, bin ich todtraurig darüber, daß sie ihr erstes Enkelkind nicht sehen konnte.

Die ganze letzte Zeit war ich gefühlsmäßig immer hin und her gerissen:
Einerseits wollte ich nicht, daß ich im Krankenhaus liege und sie gerade in dieser Zeit stirbt, wo ich dann nicht bei ihr sein könnte, andererseits habe ich immer noch gehofft, daß sie ihr Enkelkind wenigstens einmal vor ihrem Tod bewußt wahrnehmen könnte.

Mit der Situation fühle ich mich momentan total überfordert, selbst Mutter zu werden und die eigene Mutter zu verlieren.

Hoffentlich bekomme ich nicht noch vor der Beerdigung am Dienstag Wehen, da ich Sie auf diesem letzten Weg begleiten möchte.

Mein Freund ist zwar im Moment für mich dar, aber ich glaube, er fühlt sich mit der Situation auch total überfordert. So richtig helfen kann er mir ja auch nicht, den wie soll er die Situation auch besser machen. Wenn er versucht mich zu trösten und in den Arm zu nehmen, fange ich jedes Mal an zu weinen.

Ich habe im Moment total Angst vor der Entbindung. Eigentlich soll das doch ein freudiges Ereignis sein und ich bin nur am Heulen.
Wenn ich nur daran denke, daß im Krankenhaus andere Mütter Besuch von glücklichen Großmüttern bekommen, weiß ich nicht, wie ich das durchstehen soll.

Hoffentlich gehen die nächsten Tage schnell vorbei und ich schaffe es, meine Trauer und die Geburt irgendwie zu vereinbaren.
Mit Zitat antworten
  #2  
Alt 20.12.2004, 06:01
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Meine Mama starb ohne ihr Enkelkind zu sehen

Hallo Anja,

ich finde keine tröstenden Worte für Dich.
Wenn eine Mama geht ist es immer zu früh.
Es ist nie der richtige Zeitpunkt.
Aber kurz vor der Geburt ist es besonders schlimm.
Habe meine geliebte Mama auch vor eine paar Wochen verloren.
Was Dir bleibt ist nur in ihrem Sinne weiter zu machen.
Und glaube mir, da wo Deine Mama jetzt ist wird sie mit bekommen wie es Dir geht und auf Dich aufpassen.
Ich drücke Dich virtuell ganz fest, bin in Gedanken bei Dir.
Ich wünsche Dir ganz viel Kraft die kommenden Tage zu überstehen.
Liebe Grüße
TT
Mit Zitat antworten
  #3  
Alt 20.12.2004, 10:11
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Meine Mama starb ohne ihr Enkelkind zu sehen

Liebe Anja,

es tut mir unendlich leid, ich habe auch gerade erst meine Mutter verloren und fühle mich so einsam, obwohl alle in der Familie zusammenhalten. Eine Mutter ist einfach durch nichts und niemanden zu ersetzen.
Ich glaube fest, dass es unseren Müttern gut geht und Ihre Liebe immer in uns weiterbestehen wird. Ich habe selbst kein Kind, und kann mir im Moment auch nicht vorstellen, wie es sein soll ein Kind zu haben, ohne das man seine Mami mal um Rat fragen kann.
Aber Du kannst alles, was Du an Liebe und Fürsorge von Deiner Mutter erfahren hast, an Dein Kind weitergeben, so wird Deine Mutter auch in Deinem Kind weiterleben. Ich bin sicher, dass sie Dir auch vom Himmel aus helfen wird und dir beisteht, wenn Du es brauchts.
Ganz sicher wird Sie auch bei der Geburt bei Dir sein, vielleicht wirst Du sie spüren können, aber ich bin sicher das bei so einem Ereignis ihre Seele ganz in Deiner Nähe sein wird.

Deine Mutter war sicher genau wie meine Mutter unglaublich tapfer, auch das haben sie vielleicht an uns weitergegeben.

Ich wünsche Dir alles, alles Gute

Lill
Mit Zitat antworten
  #4  
Alt 20.12.2004, 13:32
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Meine Mama starb ohne ihr Enkelkind zu sehen

Hallo Anja,

das ist sehr traurig, daß Deine Mama ihr Enkelkind nicht mehr gesehen hat. Aber glaube fest daran, sie sieht es und sie sieht es ohne Schmerzen. Sie wird immer bei Dir/Euch sein!

Hab keine Angst vor der Geburt, wenn das Baby da ist wird es wunderbar für Euch sein. Du wirst sicher keine Wehen wärend der Trauerfeier bekommen, meist beeinflußt man selber wann keine Wehen kommen dürfen. Das Baby spürt Deine Trauer, versuche viel mit ihm zu reden. Eine Geburt ist zwar eine sehr anstrengende Sache, aber auch eine wunderbare Erfahrung.

Ich drücke Dich mal ganz fest und wünsche Dir morgen alle Kraft der Welt!

LG Gaby
Mit Zitat antworten
  #5  
Alt 20.12.2004, 16:31
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Meine Mama starb ohne ihr Enkelkind zu sehen

Liebe Anja, als Mama von 2 Kindern kann ich Dich sehr gut verstehen. Mein Vater starb am 19. Oktober, dies war schon sehr schlimm. Aber wenn man eine Mutter verliert und selbst gerade schwanger ist, ist es viel schlimmer. SIcherlich hat Deine Mama aber US-Bilder von ihrem Enkelkind gesehen und ihr habt über das Baby gesprochen, welchen Namen es bekommst usw.
Wenn Du magst, kannst Du Dich gerne mit mir austauschen. Bekommst Du ein Mädchen oder einen Jungen? Hast Du schon Namen? LG Petra
Mit Zitat antworten
  #6  
Alt 23.12.2004, 07:53
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Meine Mama starb ohne ihr Enkelkind zu sehen

Hallo Anja,
ich möchte Dir mein aufrichtiges Beileid aussprechen.
Auch ich habe meine über alles geliebte Mutti erst vor kurzem verloren. Bei uns ist es auch so, das alle zusammenhalten aber man fühlt sich trotzdem unendlich allein. Vor allem jetzt, wenn es alles schon ein paar Wochen zurückliegt... es wird irgendwie immer schlimmer. Mir wird täglich mehr bewusst, das sie nicht mehr da ist.
Ich selbt habe noch kein Kind, und bin aus heutiger Sicht ein wenig froh darüber. Ich wüsste nicht, wie ich das was wir die letzten Monate durchgemacht haben, mit einem Kind verkraftet hätte.
Als meine Ma krank wurde und wir die Diagnose "unheilbar" bekamen, habe ich oft von Leuten gesagt bekommen, doch meiner Ma eine Freude zu machen, und ihr das langersehnte Enkelchen zu schenken. Es hat leider nicht geklappt. Kannst Du Dir vorstellen, wie ich mich gefühlt habe.... den Erwartungen nicht zu entsprechen?
Nicht denen meiner Ma, mit ihr hab ich offen darüber gesprochen, aber gegenüber den anderen? Die Blicke werde ich immer spüren.
Nun steht Weihnachten vor der Tür, und die Familie ist um einen lieben Menschen kleiner geworden. Aber wir halten zusammen und wir stehen das gemeinsam durch.
Liebe Anja, ich wünsche Dir für die bevorstehende Geburt alles Gute und ich glaube fest daran, das Deine Ma dabei sein wird.
Sie wird Dich auf jedem Stück Weg begleiten.
Viele Grüße von einer Namensvetterin
Anja -2-
Mit Zitat antworten
  #7  
Alt 25.01.2005, 13:14
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Meine Mama starb ohne ihr Enkelkind zu sehen

Danke für Eure Beiträge.

Konnte leider erst jetzt wieder ins Forum.

Anscheinend stimmt es, daß man die Wehen selbst beeinflusst, jedenfalls kamen Sie bei mir in der Nacht nach der Beerdigung.
Die Geburt als solche habe ich gut überstanden und sie verlief auch total problemlos und Gott sei Dank war mit meinem Sohn alles okay.

Aber dann kam die Nacht nach der Geburt und das große Zittern. Anscheinend kam dann alles an Anspannung hoch. Jedenfalls wachte ich nachts zitternd auf und kam beinahe nicht an die Klingel vom Krankenbett. Da ich so etwas schon ahnte, hatte ich den Kleinen ins Kinderzimmer gegeben. Im Krankenhaus bekam ich dann für nachts Schlaftabletten um ein wenig Kraft zu tanken. Die Ärzte und Schwestern waren super nett zu mir und hatten mir auch ein Einzelzimmer verschafft, da es in der Situation in einerm Doppel- oder Dreierzimmer sicher für die "glücklichen" anderen Schwangeren und mich nicht gut gewesen wäre. Über Weihnachten blieb ich dann lieber auch im Krankenhaus um den ganzen Weihnachtstrubel nicht mitzubekommen.

In der ersten Nacht daheim kam dann natürlich wieder das Zittern, obwohl ich schon im Krankenhaus in den 2 letzten Tagen keine Schlaftabletten nahm. Mein Freund hat sich dann um den KLeinen gekümmert und ich wahr nur froh, daß ich mich gegen das Stillen entschieden hatte. Den die dafür notwendige Ruhe und Gelassenheit hätte ich nicht gehabt.

Der Kleine wächst und gedeiht und darüber bin ich auch super froh, leider habe ich durch die lange Schlafenszeit von so kleinen Babies immer wieder Zeit zu Grübeln und breche dann immer wieder in Tränen aus. Manchmal reicht auch schon ein Lächeln von meinem Kleinen um mich zum Heulen zu bringen, da daran denken muß, wie sehr sich meine Mutter gefreut hätte.

Meine Hausärztin meint nun ich solle Antidepressiva nehmen. Aber diese lehne ich ab, u.a. weil sie müde machen und ich Angst habe, daß ich dann nicht für den KLeinen da sein kann. Aber ich habe mir jetzt einen Termin bei einem Psychologen geben lassen, da ich nicht weiß, wie dieses Kuddelmuddel, zu dem die Sterbebegleitung und der Mutterschutz wurden, sich auf mich und damit auf den KLeinen auswirkt.

Meiner Namensvetterin möchte ich jedenfalls sagen, daß es sicher besser ist, wenn sich Geburt und Tod nicht so verknüpfen wie es sie bei mir getan haben. Auch wenn sich Deine Mutter sicher über Deine Schwangerschaft gefreut hätte, sollten sich Deine Verwandten mal überlegen, was für eine Belastung dies für Dich bedeutet hätte. Ich wünsche so eine Situation jedenfalls keinem und Du hast Deine Kraft in der Zeit der Sterbebegleitung für Deine Mutter gebraucht und aufgewendet. Ich hatte leider keine Wahl, aber ich wäre sicher nicht schwanger geworden, wenn ich gewußt hätte, daß meine Mutter so schwer erkrankt ist.

Da wir aber erst Mitte Oktober die Diagnose Darm- und Leberkrebs erhielten, blieb uns keine Wahl. Vorher hatten der Hausarzt Sommergrippe und der Nervenarzt schwere Depressionen diagnostiziert. Wenn ich mir allein vorstelle, daß der Nervenarzt sagte, daß diese Depressionen wahrscheinlich durch meine Schwangerschaft verursacht worden wären und die Angst meiner Mutter vor den damit verbundenen Veränderungen, könnten ich diesen in der Luft zerreissen. Für was diese Ärzte Medizin studiert haben, weiß ich bis heute nicht, aber mit Anfang 50 und geschieden sollte man wohl besser nicht krank werden, da man ansonsten nur die lapidare Diagnose Wechseljahre und damit zusammenhängende Depressionen erhält. Ein Gewichtsverlust von 20 Kilo in wenigen Monaten sind anscheinend kein Warnzeichzen, sondern führen nur zu dem Ausspruch eines Arztes "Trauern Sie Ihren Pfunden etwa nach?".

Nicht einmal die Anwesenheit von mir beim Arzt und meine damalige Aussage "Ich habe das Gefühl, meine Mutter stirbt mir unter den Händen weg" hat den Nervenarzt bewogen seine Diagnose zu überdenken, sondern er meinte, ich solle mit der Depression meiner Mutter Geduld haben.

Ich darf gar nicht darüber nachdenken, wie sehr ich und Ihre Schwester mit ihr darüber gestritten haben, weil wir diese Geduld nicht hatten und wollten, daß Sie noch zu anderen Ärzten geht. Dies hätte sicher nicht ihren Tod verhindert, aber uns vielleicht Zeit gegeben.

Aber anscheinen mußte alles Schieflaufen und sich der in der Pfalz übliche Spruch bewahrheiten:
Einer kommt, einr geht.
Mit Zitat antworten
  #8  
Alt 25.01.2005, 13:20
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Meine Mama starb ohne ihr Enkelkind zu sehen

Ich gratuliere Dir ganz herzlich zur Geburt Deines Kindes!
Ich hatte auch meinen Papa gepflegt und Sterbebekleitung gemacht.
Habe allerdings 2 Kinder (3 und 6 Jahre), war auch nicht so gut, die Kids bekamen wirklich ALLES hautnah mit, ließ sich nicht "vermeiden".
Auch bei meinem Vater wurden etliche Fehldiagnosen gestellt und er wurde schon als "nervlich fertig" abgestempelt, dabei war es Lungenkrebs....
Mit Zitat antworten
  #9  
Alt 28.01.2005, 14:25
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Meine Mama starb ohne ihr Enkelkind zu sehen

Bin froh, daß es das Forum gibt.

Im Moment hilft es mir am meisten, wenn ich lese, daß andere ähnliche Probleme mit dem Tod von Angehörigen haben.
Aufgefallen ist mir aber, daß fast nur Töchter sich zu Wort melden. Trauern Männer nicht ? oder nur anders ?

Heute wird nochmal ein furchtbarer Tag, da heute das 3. Seelenamt für meine Mutter stattfindet, was ich wahrscheinlich wieder nur heulend überstehen werde, aber auch wenn ich keine große Kirchgängerin bin, hilft es, sich an solchen Traditionen festzuhalten, da ich weiß, daß es meine Mutter so gewollt hätte.

Hoffentlich gibt es nicht wieder irgendwelche Bekannte und Verwandte, die meinen, mich danach ansprechen zu müssen. Können die Leute nicht einfach verstehen, daß man in solchen Momenten nicht gerade zur Geburt seines Kindes gratuliert bekommen will?

Anscheinend nicht. Aber dieses mangelnde Feingefühl mußte ich ja jetzt schon einige Male ertragen. Ich bin doch über meine Trauer nicht nur deswegen hinweg, weil jetzt mein Kind da ist. Kann man das nicht verstehen ?

Als ich die Geburt meines Sohnes an Freunde per Email mitteilte und vorsichtshalber auch in der Mail schrieb, daß meine Mutter gestorben ist, damit diesbezüglich keiner in ein Fettnäpfchen tritt, schaffte es doch ausgerechnet eine "gute" Freundin, die von der Situation bereits wußte, mich anzurufen und nachzufragen, warum Sie da in ein Fettnäpfchen treten könnte. Mit ihrem hilfreichen Anruf hat sie dann geschafft, daß ich heulend auf dem Sofa saß und sie meinte sicherlich noch, daß sie ja in guter Absicht gehandelt hat und mir geholfen hätte. Gott sei Dank gibt es auch Freunde, die die Mail verstanden haben und nun nicht gleichzeitig ihr Beileid bekunden und mich dann zur Geburt beglückwünschen. Durch die zeitliche Nähe dieser Ereignisse finde ich das ziemlich geschmacklos. Und mein Freundeskreis wußte ja auch, daß meine Mutter und ich uns sehr nahe standen.

Aber manche scheinen, höfliche Hinweise nicht zu verstehen.
Sollte es noch mehr solche "gute" Freunde geben, werde ich von diesen Abstand halten müssen, da ich Dir Stina Recht gebe, daß Kinder das mitkriegen -auch wenn meiner Kleiner ja noch so klein ist-. Aber die Gefühlslage seiner Mutter bekommt er sicher mit und wenn ich nur wegen einiger blöden Freunde den ganzen Nachmittag heule, dann ist ihm damit sicher nicht gedient.
Mit Zitat antworten
  #10  
Alt 03.02.2005, 14:15
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Meine Mama starb ohne ihr Enkelkind zu sehen

Liebe Anja,

es tut mir sehr leid, das Deine Ma die Geburt Deines Kindes so knapp "verpasst" hat. Ich kann sehr gut nachempfinden wie Du Dich fühlst. Ich war im 3. Monat schwanger als meine Ma uns verlassen hat. Und ich bin immer noch sehr sehr traurig, verbittert, enttäuscht und unheimlich unglücklich darüber. Das einzige was ich mir erhofft hatte, war, das sie ihren Enkel noch kennenlernen würde, aber sie hat es leider nicht geschafft. Zwar war es nicht so knapp zum Geburtstermin hin wie bei Dir, aber von der Situation her ist es das gleiche. Das schlimmste ist wohl, das man nach der Geburt schief angeguckt wird, wenn man eben nicht der glücklichste Mensch der Welt ist und es auch nach aussen zeigt.Du wirst bestimmt mitkriegen, das Dein Kind Dich viel ablenkt, aber es wird bestimmt oft Momente geben, wo Du am Boden zerstört bist und es einfach nicht glauben kannst. Vielleicht wird es bei Dir anders sein, aber bis jetzt kenne ich keinen, dem es anders ergangen ist.
Es gibt sehr viele taktlose Menschen und da musst Du einfach auf Durchzug stellen. Habe ich auch gemacht, hat aber nicht immer geklappt.
Bis Du ein wenig Abstand genommen hast wird es bestimmt noch eine Weile dauern. Ich kann Dir bloss raten, das Du Dich voll auf Dein Kind konzentrierst. Es ist sehr schön, wenn man dieses kleine Wesen ansieht und spürt, das man doch irgendwo glücklich darüber ist.

Ich wünsche Dir alles Gute.
Mit Zitat antworten
  #11  
Alt 05.02.2005, 15:11
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Meine Mama starb ohne ihr Enkelkind zu sehen

Vielleicht gibt es einige die mich jetzt verurteilen, aber ich schaffte es nicht mein Kind zu behalten..
Voriges Jahr März habe ich gemerkt ich bin wieder schwanger, meine Nina war eineinhalb und Mutti ging`s immer schlechter.Ich wusste, sie wird das Kind nicht mehr kennenlernen dürfen. Es wäre Anfang Oktober gekommen..Ich habe ihren Körper mehr und mehr zerfallen sehen und ich erwartete neues Leben in mir. Das war so schlimm ..Ich habe so viel nachgedacht, mir das Hirn zermartert, ob ich es schaffen werde - schwanger und mit einem Kleinen Kind ihr beim sterben beizustehen...ich hab`s nicht über die Lippen gebracht ihr zu sagen, dass sie ein 2. Enkelkind bekommt. Sie wusste wie`s um sie steht und es hat ihr so wehgetan ihr Ninachen nicht aufwachsen zu sehen..Wie sollte ich da..??Am 26.März habe ich mich entschieden es abtreiben zu lassen. Mami ist am 26.April gestorben ohne es je zu erfahren..Ich denke mir oft, hab ich richtig gehandelt..??
Mit Zitat antworten
  #12  
Alt 13.02.2005, 23:16
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Meine Mama starb ohne ihr Enkelkind zu sehen

Hallo Claudia,

ich kann Dich nicht verurteilen, dazu saß ich viel zu oft heulend daheim und wußte nicht weiter.
Einen Körper durch Krebs verfallen zu sehen ist schrecklich und irgendwann spricht man mit seiner Mutter wie mit einem kleinen Kind. Man versucht, sie zum Essen und Trinken zu überreden, es müssen Einlagen gewechselt werden und man versucht zu beruhigen, wenn sie nicht bei Bewußtsein ist und unruhig wird.
Wenn ich nun meinen Kleinen im Arm halte, erwische ich mich oft dabei, daß ich in derselben Stimmlage und mit ähnlichen Worten versuche, ihn zu beruhigen oder ihn zum Trinken zu überreden. Schreckliche Deja-vu-Situationen, die ich nicht gut wegstecke.
Wenn ich gewußt hätte, wie krank Sie ist, wäre ich wahrscheinlich nicht schwanger geworden, denn nun ist das ein ganz großes Kuddelmuddel von Geburt und Tod. Ich kann deshalb Deine Entscheidung nachvollziehen.

Die Geburt eines kleinen Wesens sollte eigentlich nur mit Freude verbunden sein und nicht mit dem Sterben eines geliebten Menschen.

Du hast Deine Entscheidung sicher nicht leichtfertig getroffen und solltest Dir jetzt keine Vorwürfe machen.
Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 16:51 Uhr.


Für die Inhalte der einzelnen Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich. Mit allgemeinen Fragen, Ergänzungen oder Kommentaren wenden Sie sich bitte an Marcus Oehlrich. Diese Informationen wurden sorgfältig ausgewählt und werden regelmäßig überarbeitet. Dennoch kann die Richtigkeit der Inhalte keine Gewähr übernommen werden. Insbesondere für Links (Verweise) auf andere Informationsangebote kann keine Haftung übernommen werden. Mit der Nutzung erkennen Sie unsere Nutzungsbedingungen an.
Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions, Inc.
Gehostet bei der 1&1 Internet AG
Copyright © 1997-2024 Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V.
Impressum: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Eisenacher Str. 8 · 64560 Riedstadt / Vertretungsberechtigter Vorstand: Marcus Oehlrich / Datenschutzerklärung
Spendenkonto: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Volksbank Darmstadt Mainz eG · IBAN DE74 5519 0000 0172 5250 16 · BIC: MVBMDE55