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  #1  
Alt 21.07.2007, 21:14
Nele123 Nele123 ist offline
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Registriert seit: 14.07.2007
Beiträge: 5
Standard Voller Knochenmetastasen - was erwartet uns?

Hallo,

ich brauche dringend mal eine Einschätzung der Lage, denn ich kenne mich mit Krebs überhaupt nicht aus.

Meine Schwiegermutter (63) hatte vor Jahren Brustkrebs, eine Brust ist amputiert worden. Dann war sie ein paar Jahre ohne Befund, letztes Jahr wurden Knoten am Hals entdeckt. Sie lebte damals im Ausland und es wurde ganz viel verschlampt bei ihrer Behandlung. Sie hat z.B. die ganzen Jahre keine Hormone genommen, seit letztem Jahr erst als man die Knoten fand.

Nun ist sie vor ein paar Monaten nach Deutschland gezogen und als sie hier endlich versichert war und mit Rückenschmerzen zum Arzt ging, hat der festgestellt, dass sie Knochenmetastasen hat. "Metastasiertes Mamakarzinom" hieß es. Es wurden in den letzten Wochen alle möglichen Untersuchungen gemacht, mit dem Ergebnis, dass sie überall Metastasen hat. Im Brustbereich, linke Schulter, ganz viele im Becken- und Lendenwirbelbereich, Kreuzbein, eine im Schädel, einen Knoten am Hals, der Montag biopsiert wird.

Dienstag beginnt die Bestrahlung, 4 Wochen lang.
Ich stehe irgendwie unter Schock. Ich habe eine kleine Tochter (14 Monate), wir haben Oma nun eine Wohnung ganz in unserer Nähe besorgt. Die beiden verstehen sich blendend und ich kann irgendwie gar nicht fassen, was diese Diagnose bedeuten könnte.

Ich schaue sie an und sie sieht noch so jung und fit aus. Ich merke, dass sie Rückenschmerzen hat und nicht viel heben kann. Aber ansonsten schaue ich sie an und kann nicht glauben, dass ihr Körper von innen so krank ist.

Ich frage sie nicht direkt, womit sie rechnet, was die Ärzte sagen. Wir reden über den Krebs, aber nicht über die möglichen Folgen. Trotzdem muss ich irgendwie wissen, womit wir rechnen müssen. Wie schlimm ist Knochenkrebs, wie entwickelt er sich, wie schnell kann es vom jetzigen Zeitpunkt bergab gehen? Ich habe keine Ahnung - die Tante meiner Freundin hatte Lungenkrebs, 3 Monate nach der Diagnose war sie weg. Bei der Oma meiner Freundin war es ähnlich. Kann es bei meiner Schwiegermutter auch so schnell gehen??????? Ich möchte sie gerne so gut es geht unterstützen und wüsste gerne, worauf ich mich einstellen muss.

Ich weiß, dass niemand hier die Zukunft voraussagen kann. Meine Frage ist, ob jemand etwas über diese Krebsart weiß, ob ihr Erfahrungen mit Knochenkrebs habt, wenn schon ganz viele Metastasen da sind. Was kann die Bestrahlung bestenfalls bewirken? Es wird ein so großer Bereich bestrahlt - welche Nebenwirkungen werden auftreten?

Sorry, dass ich so viel geschrieben habe. Danke im Voraus für Antworten.

Nele123
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  #2  
Alt 22.07.2007, 08:34
Gloria-Beetle Gloria-Beetle ist offline
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Beiträge: 1.026
Daumen hoch AW: Voller Knochenmetastasen - was erwartet uns?

Hallo Nele,

metastasierter Brustkrebs ist keine Knochenkrebs.

Bei mir (58) wurde im letzten Jahr Brustkrebs mit Metas im Knochenmark festgestellt. Die Brust wurde brusterhaltend operiert und ich nehme seitdem Femara.

Mir versichert mein Prof immer wieder, dass man mit Knochenmetas lange Jahre gut leben kann.

Wegen der damit verbundenen Schmerzen bin ich seit ca 1/4 Jahr in einer Schmerzklinik in Behandlung. Z.Zt. haben wir glaube ich die richtige Dosierung gefunden und es geht mir ganz gut.

Neben der Schmerzmittel erhalte ich alle 4 Wochen eine Infusion mit Bisphophaten (Zometa) die ganz wichtig sind bei KNochenmetas.

Erhält Deine Mutter die auch schon?

Wichtig ist auch, trotz der Metas weiter in Bewegung zu bleiben, ich mache neben Krankengymnastik leichte Übungen im FItnessstudio und fahre auf dem Home-Trainer so 10 Minuten bis 15 Minuten Rad jeden Tag, ausserdem versuche ich so oft es geht zu schwimmen.

Glaub mir, es gibt viel was Deiner Mutter noch helfen kann. Wichtig ist, dass Ihr den richtigen Arzt habt.

Alles Gute von mir und liebe Grüsse

Gloria

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  #3  
Alt 22.07.2007, 17:17
Nele123 Nele123 ist offline
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Registriert seit: 14.07.2007
Beiträge: 5
Standard AW: Voller Knochenmetastasen - was erwartet uns?

Hallo Gloria, danke.

meine Schwiegermutter (nicht meine Mutter, aber ich stehe ihr trotzdem recht nah) hat auch einige Monate Femara genommen. Nachdem die Knoten im Hals entdeckt wurden. Vorher hat sie ja nach der OP gar nichts genommen, weil die Ärzte das irgendwie verpasst haben.

Jedenfalls hat sie nun trotz Femara überall Metastasen, ihre neue Onkologin hier hat ihr erstmal ein anderes Mittel verschrieben. Zometa bekommt sie auch. Dienstag geht die Bestrahlung los, 4 Wochen lang jeden Tag.

Ich dachte, es sei nun quasi Knochenkrebs geworden, weil sie ja ganz viele Metastasen in den Knochen hat und nirgendwo sonst....aber ich kenne mich halt nicht aus. Offenbar ist der "Wirt" entscheidend, richtig? Weil es am Anfang Brustkrebs war?

Danke, dass du mir Mut machst. Ich will auch positiv denken und hoffen, dass sie noch lange bei uns und vor allem bei ihrer heißgeliebten enkelin bleibt.

Dass sie nun bei uns in der Nähe lebt und die Kleine ganz oft sieht, gibt ihr denke ich viel Motivation zu kämpfen.

Alles Gute für dich!
Nele123
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  #4  
Alt 23.07.2007, 11:44
Nelle Nelle ist offline
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Beiträge: 46
Standard AW: Voller Knochenmetastasen - was erwartet uns?

Hallo Nele,
durch Zufall habe ich gerade die Geschichte deiner Schwiegermutter gelesen. Es tut mir leid, dass da so wegen der Hormone geschlampt wurde. So wie ich mitbekommen habe, kann man mit Knochenmetastasen oft noch viele Jahre leben. Etwas irritiert hat mich eher, dass auch schon etwas im Kopf gefunden wurde. Ich weiß nicht, ob es auch Knochenmetastasen im Kopf gibt oder ob dies eine andere Metastasenart ist. Wie ich mitbekommen habe verkürzen Kopfmetastasen die Lebenszeit erheblich. Ich möchte dir keine Angst machen, aber ich würde mich vor allem wegen mal wegen der Kopfmetastasen erkundigen und um eine offene Meinung bitten. Vielleicht konnte ich dir etwas weiter helfen. (Gib doch im Forum mal das Wort Hirnmetastasen ein.)
Liebe Grüße
Nelle
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  #5  
Alt 23.07.2007, 20:27
Nele123 Nele123 ist offline
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Standard AW: Voller Knochenmetastasen - was erwartet uns?

Hi Nelle, danke für deine Antwort.
Also die Metastase ist im Schädelknochen, nicht im Hirn. Das ist wohl nicht ganz so schlimm wie letzteres. Das Problem daran ist nur, dass man da nicht bestrahlen kann, es wird also nichts dagegen getan, wenn ich das richtig verstanden habe. Dann ist natürlich entscheidend, wie schnell das Ding wächst und Schaden anrichtet... aber ich werde meine Schwiegermutter nochmal genau danach fragen, wenn ich das Gefühl habe, sie mag drüber reden.

Lieben Gruß
Nele123
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  #6  
Alt 24.07.2007, 08:46
Nelle Nelle ist offline
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Beiträge: 46
Standard AW: Voller Knochenmetastasen - was erwartet uns?

Hallo Nele,
so wie ich das verstanden habe, wachsen Knochenmetastasen nicht, sondern zerstören Knochenmasse. Dagegen gibt es irgendwelche Mittel als Infusion zum Knochenaufbau, diese enthalten wohl unter anderem Kalzium. Manchmal wird da auch geschlampt und das Verabreichen dieser Mittel wird vergessen. Bei Brustkrebs und Knochenmetastasen sind diese Infusionen gut beschrieben. Erkundige dich doch mal, ob deine Schwiegermutter diese Mittel bekommt. Wie ich gehört habe sind diese ganz entscheidend, wenn es darum geht noch viele Jahre zu leben ...
Liebe Grüße
Nelle
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  #7  
Alt 24.07.2007, 18:25
UteDon UteDon ist offline
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Beiträge: 47
Standard AW: Voller Knochenmetastasen - was erwartet uns?

Hallo Nele,
ich kann Nelle nur zustimmen. Mein Mann hatte eine Knochenmetastase im 4. Lendenwirbel, und bekommt seitdem eine knochenaufbauende Infusion. Sein Medikament heißt Bondronat 3mg. Er bekommt sie alle 4 Wochen als Infusion über ca. 2 Stunden.
Ich wünsche euch alles Gute.
LG UTE
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  #8  
Alt 24.07.2007, 22:02
Nele123 Nele123 ist offline
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Beiträge: 5
Standard AW: Voller Knochenmetastasen - was erwartet uns?

Danke für den Tipp - meine Schwiegermutter bekommt Zometa-Infusionen, ich glaube, das ist das Mittel von dem ihr sprecht. Gestern wurde der Knoten am Hals entfernt und da wird nun eine Histologie gemacht.
Heute hat sie die erste Bestrahlung bekommen. Ich hoffe, es wird ihr auf Dauer nicht allzu schlecht gehen wegen der Nebenwirkungen.....sie hat am meisten Angst vor Darmproblemen.

Ihren Humor hat sie noch nicht verloren, gestern spielte meine Tochter mit einer Windel und da meinte meine Schwiegermutter: "Zeig mal her, Oma braucht bald auch so eine". Wir haben uns zusammen schlappgelacht, war mal ganz erlösend - aber witzig ist das natürlich eigentlich überhaupt nicht. Naja, es nützt ja eh nix, wir müssen da jetzt durch...
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