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AW: Bestrahlung (Radiotherapie) von Rezidiv und Lymphknotenmetastasen
Hallo Toggi!
Willkommen im Club! Ich fang gleich mal mit Deinem letzten Satz an. Zeit für Ruhe und Erholung hatte ich nie in den ersten Monaten nach der Krebsdiagnose. Ständig gab es eine neue Baustelle. Stereotaktische Bestrahlungen sind beim NierenCA eigentlich nur bei Knochenmetastasen üblich; und wirken dort eigentlich auch nicht wirklich auf die Tumorzellen, da das NierenCA nicht besonders strahlungssensitiv ist. Der Knochen wird durch die Bestrahlung stabilisiert; und in 80% der Fälle hilfts auch gegen die Schmerzen. Dass konv. Bestrahlung bei Weichteilmetastasen hilft, wäre mir auch neu. Obwohl ich k.A. vom chromophoben NierenCA habe. Ich kenne aber jmd der sich die Lymphknoten-Metastasen mit Cyberknife entfernen lassen hat. Allerdings wird soetwas noch nicht mal von den meisten privaten KK bezahlt. Der Mann ist aber Selbstzahler und verdient 2400€ brutto am Tag. Ich kann aber Deine Strategie verstehen. Nachdem Du von OPs geplagt bist, und selbst die Urologen von weiteren abraten, irgendwie einen Weg zu finden der schonender als eine OP ist. P.S.: Bei Bestrahlung von Knochenmetastasen muss man immer min. 12 Monate warten, bis man nochmal dieselbe Metastase bestrahlt, damit sich das Knochenmark wieder erholt. Würde mich interessieren was der Grund bei Weichteilmetastasen wäre. P.S.S: Strahlentherapeuten glauben sie können alle Metastasen mit konv. Bestrahlung behandeln. Das ist in ihrer Praxis auch fast immer so. Nur das NierenCA macht da eine Ausnahme. Da es aber so selten ist, haben viele Strahlentherapeuten wenig Erfahrung diesbezüglich. Geändert von Tobi1974 (19.03.2017 um 11:48 Uhr) |
#2
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AW: Bestrahlung (Radiotherapie) von Rezidiv und Lymphknotenmetastasen
Hallo Tobi und weitere Interessierte
Gestern war ich zur Befundbesprechung nach Thorax-CT und Bauchraum-/Wirbelsäule-MRI in der Vorwoche. Es war die zweite Kontrolle seit der Bestrahlungsserie im Januar dieses Jahres. Keine Neubildungen, die kleinen Rundherde in der Lunge unverändert und die bekannten bösartigen Gewächse sind seit dem ersten Grössenrezidienz-Befund im März erneut deutlich geschrumpft. Beispielsweise Lymphknotenmetastasen und das Tumorrezidiv (beide Konglomerate waren vor der Bestrahlung >4 cm) von je 3.6 cm auf jetzt 3.0 cm und eine der mesenterialen Lymphknotenmetastasen von 0.9 auf 0.7 cm. Die konventionelle Bestrahlung von meinem Rezidiv und den Lymphknotenmetastasen vom Jahresanfang erfüllt also voll die Erwartungen meines Onkologen (und der Radioonkologen) und somit bin ich weiterhin therapiefrei mit stabiler Erkrankung. Warum diese Bestrahlungsart in einem Fall wie meinem sozusagen nicht "öffentlich als wirkungsvoll bekannt" ist, erklärte mir nun mein Onkologe genauer damit, dass es zu wenige Studien gibt, auch weil eben die Radioonkologen kaum Studien machen. Die Behandlung ist also nicht evidenzbasiert sondern "nur" erfahrungsbasiert - es fehlt nicht am Nutzen ... So taucht darüber dann auch nix in den Leitlinien, etc. auf und als Patient geht man davon aus, dass diese (nebenbei vergleichsweise kostengünstige, kurzzeitige und nahezu nebenwirkungsfreie) Behandlung nicht nutzbringend durchgeführt werden könnte. Logisch, dass diese Bestrahlungsbehandlung nicht für alle Nierenkrebs-Patienten eine Option ist - bei den jeweiligen Medikamenten ist es ja auch nicht anders. Jedoch wäre es für die Patienten mit entsprechender Tumorsituation wohl wichtig zu wissen, dass es "heutzutage" eben doch die konventionelle Bestrahlung als nützliche palliative Therapie gibt. |
#3
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AW: Bestrahlung (Radiotherapie) von Rezidiv und Lymphknotenmetastasen
Hallo zusammen
Nachdem im März d.J. wieder ein Wachstum eines der beiden Rezidiv-Konglomerate festgestellt worden war, erhielt ich wieder eine Bestrahlungsserie. Diesmal mit jeweils 6 Gray an 5 Tagen. Der Befund im Juni zeigte den erwarteten Wachstumsstop. Neu hinzu gekommen - aber schon seit mindestens 15 Monaten sichtbar gewesen in MRI bzw. CT (wenn es denn mal jemand gesehen hätte bei den vierteljährlichen Kontrollen) - waren nun Lymphknotenmetastasen von meinem rechtsseitigen chromophoben NZK neben der Schilddrüse, linksseitig. Meine Ärzte mit über zwanzigjähriger Erfahrung (Onkologe, Endokrinologen) sind erstens über den Metastasierungsort allgemein und wohl noch mehr über die Seite (links bzw. nur links - nicht beidseitig) erstaunt. Sehr speziell sei dies, so sagten sie mir alle. Ob die Metastasierung auf dem Blutweg oder die Lymphbahnen erfolgt ist - das weiss niemand, so sagte man mir. Meine eigene Theorie, mit dem nun OP-bedingten Wissen lautet: Das grösste Lymphgefäss ist der Ductus thoracicus, ihm fliesst u.a. die Lymphe aus den Bauchorganen inkl. Niere zu. Im OP-Gebiet neben der Schilddrüse, links, inmitten der LK-Metastasen verläuft auch dieses Gefäss. Es ist sozusagen hauchdünn und leicht zu verletzen. Warum sollte es nicht auch durchlässig für aggressive Zellen sein? Na, jedenfalls fand heute mein Onkologe meine Gedanken dazu nicht 'unmöglich' ... Ich werde noch abklären lassen, ab wann tatsächlich die Metastasierung schon erkennbar war. Im März 2018 sollen bereits 20 mm Grösse zu sehen gewesen sein. Im Juni 2019 nun 35 mm - d.h. theoretisches Wachstum 1mm pro Monat. Bin gespannt, wie es bei mir weitergeht - ich hoffe 'nur noch gut' ... |
#4
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AW: Bestrahlung (Radiotherapie) von Rezidiv und Lymphknotenmetastasen
Hallo Toggi,
Nierenzellkarzinom kann überall metastasieren: Nasennebenhöhle, Gallenblase, Ohrläppchen, Auge.... leider gibt es keinen Platz, wo es nicht metastasieren kann. Wie geht es nun weiter? Wieder Bestrahlung, oder systemische Therapie? OP? LG joggerin |
#5
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AW: Bestrahlung (Radiotherapie) von Rezidiv und Lymphknotenmetastasen
Hallo Joggerin
Dankeschön für Deine Rückmeldung. Es ging alles sehr schnell in der vergangenen Woche, am Freitag erfuhr ich, dass ich schon am darauf folgenden Montag - also vorgestern - operiert werde. Soeben wurde der Drainageschlauch entfernt und ich darf nachher gleich wieder nach Hause zurück. Mein Onkologe hielt eine Systemtherapie für keine gute Option, da für das chromophobe NZK nicht so viele wirklich erprobte Medikamente zur Verfügung stehen. Und Bestrahlung hätte mehr Risiken als die OP gehabt. Der histologische Befund steht noch aus. Ich hoffe, es ist alles so wie die Ärzte es erwarten. Liebe Grüsse und alles Gute! Toggi |
#6
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AW: Bestrahlung (Radiotherapie) von Rezidiv und Lymphknotenmetastasen
Hallo Toggi,
wenn du mit einer OP wieder NED (No evidence of disease) bist, dann ist es toll! Man sollte die Therapien, so weit es geht, nach hinten schieben. Ich wünsche dir, dass du nie auf Therapie musst. Allerdings muss ich dich beruhigen, dass die chromophoben NZK auch sehr gut auf die existierenden Therapien (alt und neu) ansprechen. Aber jetzt bist du erstmal tumorfrei und so sollte es bleiben! Ich wünsche dir schnelle Erholung und weiterhin alles Gute! LG joggerin |
#7
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AW: Bestrahlung (Radiotherapie) von Rezidiv und Lymphknotenmetastasen
Hallo Toggi,
ewig nichts von Dir gelesen...Wie ist die Lage und wie geht es Dir heute? LG Falco |
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