Chemo + Weihnachten

[prissi09]

Hallo zusammen!
Ich denke gerade darüber nach, wie wir Weihnachten mit meiner Mutter verbringen können. Traurig, aber leider wird es vermutlich das letzte Weihnachtsfest zusammen sein. Auch wenn ich hoffe, dass es nicht so ist.
Eigentlich hätte sie genau in dieser Woche wieder eine Chemo. Hat jemand damit Erfahrung, wie das in den Krankenhäusern gehandhabt wird? Klar, man muss das mit den Ärzten besprechen. Aber kann man nicht die Chemo eine Woche verschieben?
Kann mir vorstellen, dass die Krankenhäuser über Weihnachten eh unterbesetzt sind.
Danke für Eure Erfahrungen!
Liebe Grüße

[Ilse Racek]

@prissi09

Da meine Krebserkrankung Ende November 2002 festgestellt wurde und die OP sowie anschließende Therapie sehr rasch hintereinander folgten, war es für meine Ärzte und mich selbstverständlich, dass auf Festlichkeiten wie Weihnachten nur bedingt Rücksicht genommen wurde.
Für mich war dies absolut OK und die anderen betroffenen Frauen, die beispielsweise praktizierende Christen waren und sind, haben es sehr begrüßt, dass auf den KH Stationen sehr stimmungsvoll weihnachtlich geschmückt war.

Ich habe die ärztliche Versorgung, aber auch den Dienst der Schwestern und Pfleger nicht als unterbesetzt empfunden.


Dir und besonders Deiner Mutter wünsche ich alles erdenklich Gute

mit herzlichem Gruß

[prissi09]

Liebe Ilse,

vielen Dank. Klar, Du hast recht. Das Medizinische ist natürlich das Wichtigste. Da kann man nur bedingt auf Weihnachten Rücksicht nehmen.
Es wäre halt so schön, wenn wir nochmal ein großes Fest mit der ganzen Familie und den Enkeln feiern könnten.
Ich werde das mit den Ärzten besprechen. Sie nimmt nämlich auch an einer Studie teil und da sind die Vorgaben ja auch eh noch strenger...

[biene67]

Hallo prissi09!

Meine Mutter bekam auch letztes Jahr Chemo.
Sie musste immer alle zwei Wochen für 3 Tage stationär rein.
Da war es so, das sie am Montag rein ging und am Mittwoch (war Weihnachten) mittag dann heim durfte.
Normalerweise werden ja nur die Fälle behalten, bei denen es wirklich nicht zuhause geht.

Also, ich glaube ihr könnt doch sicher euer Fest zuhause feiern.

Liebe Grüße
und alles Gute
Sabine

[prissi09]

Liebe Biene,

das wäre echt schön! Drücken wir mal die Daumen, dass das alles so klappt und dass es nicht bis Weihnachten noch zu Komplikationen kommt...

Ich wünsche Dir / Euch ein wunderschönes Weihnachtsfest!

[Ilse Racek]

Hallo prissi

ich war auch in einer Studie (bin es ja eigentlich noch), aber da gabs - im Vergleich zu meinen "studienfreien" Mitkämpferinnen - keine größeren Vor- oder Nachteile.

Wie bei allen Anderen auch, wurden die ChemoZyklen in einem vorgegebenen Abstand abgewickelt (es sei denn, die Leukos waren mal unter dem vorgeschriebenen Niveau) und so hatte Niemand irgendwelche Vor- oder Nachteile.

Alles Liebe
und herzliche Grüße

[prissi09]

jucchuuu! wahrscheinlich kann meine mama eine woche später chemo machen. das freut mich riesig! wenn bis dahin keine komplikationen auftreten, können wir hoffentlich ein schönes fest mit der ganzen familie feiern. und wenn ihre kleinen enkel ihre geschenke auspacken, denkt meine mama bestimmt auch mal ein paar stunden nicht an den sch.. kre...

[prissi09]

hallo!
ich bräuchte mal eure einschätzung, bitte.
meine mutter hatte heute ein gespräch mit den arzt nach der kontroll-CT. leider konnten wir als familie nicht dabei sein.
meine mama sagte, dass der tumor (nach 4 gaben chemo) um 3cm geschrumpft wäre. ich werde versuchen, in den nächsten tagen mit einem arzt zu sprechen, da meine mutter leider bisschen vergesslich ist und auch keine fragen gestellt hat. sie ist einfach durch den wind...
aber sind 3cm viel nach 4 mal chemo? ist das wenig? oder kann man das nicht so pauschal sagen?!
(es handelt sich um magenkrebs, aber mit abtropftumor an den eierstöcken und im bauchraum. dort ist der große tumor, der nun bisschen kleiner geworden ist...)
danke euch!!!
liebe grüße

[Ilse Racek]

Hallo prissi


ich finde es Klasse, dass Du Dich so lieb um Deine Mutter kümmerst.


Vielleicht versuchst Du, beim nächsten Arztgespräch dabei zu sein.

Für die Ärzte, Patienten (und oft auch für die Begleitperson) ist es erfahrungsgemäß sehr hilfreich, sozusagen einen kleinen vorbereiteten "Fragenkatalog" in Form von Notizen auf einem mehr oder weniger umfangreichen Zettel mit sich zu führen.

Meine Ärzte und ich fanden das immer sehr nützlich und ich handhabe das sogar noch nach Jahren - bei meinen seltenen NachsorgeTerminen - immer noch so


Zum Schluss möchte ich noch anmerken, dass die Erfolge von ChemoZyklen bekanntermaßen äußerst individuell sind und somit wäre eine "Ferndiagnose" bzw. ein Ratschlag von Usern - sozusagen ins Blaue hinein - bezüglich Deiner Mutter sicher nicht seriös


Dir und natürlich Deiner lb. Mama wünsche ich alles erdenklich Gute

mit herzlichem Gruß

[prissi09]

Liebe Ilse,

vielen Dank für Deine lieben Worte.

Normalerweise ist auch immer einer von uns dabei, wenn es irgendwie geht.
Ein paar Zettel hab ich auch schon bei mir rumfliegen :-)

Ich denke, wir sollten erstmal froh sein, dass der Tumor überhaupt geschrumpft ist. Ganz umsonst waren die Strapazen erstmal nicht.

Ich packe jetzt ein paar Weihnachtsplätzchen ein, bringe sie meiner Mutter und versuche nach einem Arzttermin zu fragen. Vielleicht geht das auch ohne meine Mutter.

Liebste Grüße

[Ilse Racek]

Hallo liebe prissi

Auf Deine prompte Antwort will ich gerne sofort wieder "reagieren"; wir scheinen Beide recht frühe Vögelchen zu sein


Ein Gespräch mit den Ärzten - ohne Deine Mutter - könnte durchaus was bringen; allerdings sind manche Patienten nicht gerade glücklich darüber, wenn man ohne ihre Beteiligung mit den Ärzten spricht.

Ich beispielsweise bin eine recht gut informierte Patientin und "verhandle" lieber selbst

Aber Du kennst ja Deine Mama am besten und so wünsche ich Dir viel Erfolg und dass sie Deine Plätzchen wg. der Magenprobleme überhaupt essen darf :


Ganz liebe Grüße und alles Gute

[prissi09]

Liebe Ilse,

das ging alles ganz schnell. Konnte kurz mit dem Arzt sprechen.
Es ist leider so, wir ich es vermutet habe, meine Mama hat mir nur das Positive erzählt. Es ist ein Tumor tatsächlich eingeschrumpft, aber nicht in dem Maße, wie es die Ärzte erhofft haben.
Es sind bei ihr einfach zu viele verschiedene "Baustellen".
Ihr geht es aber gut und sie kann auch meine Plätzchen essen :-)
Die Ärtze sind insofern "zufrieden" dass der aggressive Krebs nicht schnell weitergewachsen ist, dass sie bisschen zugenommen hat und es ihr gut geht.
Dass eine Heilung nicht möglich ist, wissen wir leider schon länger.

Dass ich heute beim Arzt war, war eine Ausnahme. Ich versuche, bei allen anderen Terminen dabei zu sein, um nicht danach alleine einen Termin machen zu müssen. Ich will auch nicht, dass sie sich hintergangen fühlt.
Es ist halt schwierig, die Balance zu finden, zwischen Realität und Hoffnung. Was sie wissen will und wie sie damit umgeht soll sie für sich ausmachen, sie ist bei klarem Verstand und es ist ihr Leben. Für mich ist es aber wichtig, zu wissen, was wirklich los ist. Sonst kann ich damit nicht umgehen.

Liebe Grüße


Liebe Grüße

[Ilse Racek]

Liebe prissi

ich kann Dich in Allem sehr gut verstehen, da ich ja - außer selbst vom Krebs Betroffene zu sein - auch als Angehörige von Kranken Erfahrung sammeln musste

Das damit zusammenhängende vorsichtige Taktieren bei Arzt und Patient ist genau so, wie Du es beschreibst


Alles Gute
und liebe Grüße