Stammtisch

[Andrina]

danke für deine worte liebe andrea!

ich weiss, dass sie nie aufhören würde zu kämpfen und ich weiss auch, dass es nichts mit mir oder meiner schwester zu tun hat! sie sagt solche sache auch nicht jedem, sondern nur meiner schwester und mir... bei uns kann sie sich fallen lassen kann! trotzdem tut es weh und man fühlt sich so hilflos! eben auch, weil ich weiss, dass sich das nicht von heute auf morgen ändern wird... es wird viel zeit brauchen!

ich bin auf der einen seite mächtig stolz auf sie, weil sie immer wieder mut und stärke zeigt, denn sie verkriecht sich nicht sondern pflegt ihre freunde und bekannten und sie möchte auch unbedingt in eine trauergruppe und andere leute kennenlernen, die jemanden verloren haben! sie würde bestimmt auch gerne hier schreiben, denn ich habe ihr schon oft vom krebs-kompass erzählt und wie sehr er mir hilft, aber sie hat leider keinen computer zu hause! die grüsse werde ich aber sehr gerne ausrichten!

andrea, diejenige, die sich daneben benommen und gewicht zugelegt hat, ist meine schwester sie ist leider die "unstabilste" aus der familie, aber eigentlich eine ganz liebe mami benimmt sich nie daneben, sie ist einfach traurig und es ist genau so wie du beschrieben hast, papi war ihr fels!

Wenn der starke Teil im Leben einfach wegbricht, geht die Welt zeitweise unter. Wenn dein Papi der war, der sie stark gemacht hat, muss sie erst einen Weg für sich finden, irgendwie selbst zu Kräften zu kommen.

da fällt mir ein, dass ich mit mami über diese trauergruppe gesprochen habe und ich ihr gesagt habe, dass ich die idee super fände und es sicher auch gut sei, wenn sie etwas im leben hat, was nur ihr gehört und sie weder mit uns noch mit sonst jemandem teilt!

deine kinder sind ja nur ein paar jahre jünger als ich, oder? wie gehen sie mit dem tod ihres vaters um? und wie sehr hast du ihnen gezeigt, was du dir hier von der seele geschrieben hast?

liebe grüsse,
andrina

[AndreaS]

Liebe Andrina,

tut mir leid, war mal wieder zu unaufmerksam beim Lesen. Das Tier lauert heute - will es nicht, mir soll es gut gehen - ich antworte dir morgen oder so - heute klink ich mich erst einmal aus.

LG
Andrea

[AndreaS]

Hallo Andrina,

so, heute geht es wieder besser - manchmal hilft eine Mütze Schlaf doch sehr

Du fragst nach meinen Kindern. Mein Ältester wird jetzt im Juni 22, die große Tochter ist 19, die jüngere Tochter wird im August 17 und der Familienchaot wird im Juli 13.

Sie gehen unterschiedlich damit und mit mir um. Saskia, die Älteste ist mein Ebenbild, unsere Emotionen sind sehr ähnlich, was im Alltag häufig zu Turbulenzen führt aber auf unserem Weg durch die Trauer sehr hilfreich war und ist. Wir reden oft stundenlang. Und Saski wollte immer aktiv etwas tun, so hat sie im vergangenen Jahr zusammen mit dem Kirchenchor ein Konzert zu Gunsten des ambulanten Hospiz organisiert, wobei ein nicht unbeträchtlicher Spendenbetrag zusammenkam.

Der Große redet nicht viel, eigentlich gar nicht. Ich habe ihm das Gespräch immer angeboten, hin und wieder reden wir auch ein paar Takte, aber seine wirkliche Gefühlswelt offenbart er lieber seinen Kumpels. Leider hat er einige Freunde, die ihren Vater an Krebs verloren haben, sie können ihm besser helfen, Männergespräche halt, aber auch das ist ok, solang er weiß, dass ich immer für ihn da bin. Micki ist seinem Papa sehr ähnlich, ich denke, Claus hätte im umgekehrten Fall auch sehr viel mit sich ausgemacht, kann mir schon gar nicht vorstellen, dass er hier im Forum geschrieben hätte.Ich weiß nicht genau, wie er damit umgegangen wäre - keiner kann wissen, was in Ausnahmesituationen tatsächlich passiert - aber ich denke, er hätte wie sein Sohn eher im Stillen Zwiesprache geführt, gegrübelt und alleine versucht, nicht verrückt zu werden. Ja, und so ist Micki auch.

Selina wurde eine Weile "übersehen" die Arme. Sie ist unser Sonnenschein, hat nie lautstark gefordert und auch in der Trauer hat sie die Dinge zunächst einmal mit sich ausgemacht. Nun war ich selbst sehr mit mir beschäftigt, dass ich erst einige Zeit später bemerkte, was mit ihr los war. Zum Glück haben wir die Chance genutzt und in unserem gemeinsamen Urlaub lange miteinander gesprochen und so haben wir nochmal die Kurve bekommen.

Und unser Max, nun, ich denke er ist der, der um das meiste "betrogen" wurde. Er hatte ein sehr inniges Verhältnis mit seinem Papa und durfte ihn die kürzeste Zeit bei sich haben. Er ist noch sehr verschmust und auch wir reden oft miteinander, haben unsere Möglichkeit gefunden, Hoffnung und Trost zu finden, z.B. mit dem Stern, der häufig nur in sein Zimmer leuchtet....

Du fragst, ob ich das, was ich hier von der Seele geschrieben habe, meinen Kindern erzählt habe? Nun, ganz viele Dinge ja. Ich habe versucht, nicht zu oft vor ihnen zu weinen - besonders wegen Max, der sich immer sehr erschreckt hat und in Angst um mich ist - Saski habe ich immer alles erzählt, tue ich auch heute noch, mit ihr bespreche ich all meine Gefühle, auch die Positiven, die, die in die Zukunft gerichtet sind. Auch viele meiner Beiträge hier, hat sie gelesen. Das einzige, was noch unter Verschluss ist, sind meine Briefe an Claus. Das ist mein Zwiegespräch mit ihm, geht nur ihn und mich etwas an. Aber eines Tages können sie es gerne lesen, wenn sie es möchten.

Die Kinder haben uns als Ehepaar erlebt, nicht nur als Eltern, und sie wissen, wie sehr ich ihren Papa vermisse. Vielleicht gibt ihnen das sogar einen gewissen Trost. Ich habe versucht, Claus überall im Haus sichtbar zu lassen. Es gibt keinen Raum, in dem er nicht "anwesend" ist auf Bildern. Daran wird sich auch nichts ändern, ich werde meinen Kindern niemals das Gefühl geben, dass ich "Platz" schaffen möchte für was anderes. Ein Umsortieren wird möglich sein, aber Claus ist und bleibt in unserem Leben, in unserem Daheim.

Merke gerade, dass ich nicht wirklich die Fragen beantworte ist mal wieder eher ein "sich von der Seele schreiben". Ja, auch 19 Monate sind nicht wirklich viel, um ein ganzes Leben zu verarbeiten, auch wenn sich nach 19 Monaten vieles wieder gut und schön anfühlt, auch wenn es wieder Hoffnung gibt und das Lachen und die Sonne im Herzen zurückkehrt, es wird noch Zeit brauchen, vielleicht oder ja sogar hoffentlich hört es niemals ganz auf.

Quasselstrippengrüße und Sonne im Herzen sendet euch

Andrea

[Jutta F.]

liebe Andrea,

freue mich, daß es Dir wieder besser geht und drück Dich mal

Gruß Jutta

[Wolke]

Hach ja, so wie der Frosch, so werde ich es mir morgen in zwei Wochen auch gut gehen lassen. Dann fliegen wir nach Menorca.

Die Sonne im Herzen ist heute gut Andrea, denn draußen ist es ziemlich trüb und muckelig. Aber mir wird ein wenig Regen ganz gut tun, damit die Luft mal von den Pollen gereinigt wird.

Gleich geht es los zur Müllkippe ein paar Dinge entsorgen. Vor dem Umzug will ich alles durchforstet haben.

Ich wünsche euch allen (auch den stillen Mitlesern) ein schönes WE fernab von Löchern oder Trauertieren.

Für alle Fälle deponiere ich ein paar Kerzen und Schoki.

Liebe Grüße Wolke

[Petra_S]

Hallo alle zusammen!

Heute stehe ich mal wieder fassungslos neben mir, weil ich sehe wie wenig ich mich "im Griff" habe, d.h. wie labil meine Gefühle sind. Nach ein paar sehr, sehr schönen Urlaubstagen hatte ich wieder etwas mehr Energie, war so zu sagen "zufrieden" und im Waffenstillstand mit meinem Leben. Hatte sogar Freude an meiner Wohnung und den positiven Lebensumständen, die mir geblieben sind.

Heute nun, wollte ich mich aufraffen in der Wohnung meiner Mutter ein paar Dinge noch an zu bringen. Hakenleiste, Gardinenschienen, Regulator usw. Ich hasse bohren, schon immer - auch wenn ich es schon immer trotzdem getan habe. Selten finde ich die "einfache Wand" mit Loch bohren, Dübel rein, anschrauben und gut! Heute wieder so ein Mist, hätte die Bohrmaschine aus dem geschlossenen Fenster werfen können! Das Bohrfutter hält den Bohrer nicht mehr, die Wand scheinen sie aus Beton gegossen zu haben und überhaupt WARUM stehe ich immer allein da??? Stimmt natürlich nicht, aber jetzt bin ich wütend, so wütend, dass ich sogar meinem Liebsten "da oben" anmeckere, warum er mir denn nicht hilft, er weiß doch wie ich bohren hasse und wenn ich schon versuche alles zu machen, WAAAARUM kann es denn nicht mal einfach nur funktionieren??? Ich weiß nicht, wen ich fragen könnte, alle Männer haben Familie, sind selbst mit ihrem Kram sehr beschäftigt und außerdem hasse ich es abhängig zu sein... Oh bin ich wütend - ich glaube ich würde sogar mein Trauertier erwürgen - nein, würde ich nicht, sonst würde ich nun nicht heulend vor dem PC sitzen...warum eigendlich? ...wegen ein paar mißglückten Bohrlöchern...wohl kaum, ich sollte lieber nicht nachdenken, sonst tue ich mir wieder soooo leid...Sch...kram, wieso lasse ich mich von so einem blöden Kram aus der Bahn werfen? Nun gut, werde mal sehen, dass ich nun etwas aufräume, habe in der kurzen Zeit schon wieder das totale Chaos hier verzapft, alles rausgezerrt und nun weiß ich nicht wo ich anfangen soll alles wieder in Ordnung zu bringen...

Lassen wir uns nicht unterkriegen - bis bald Petra

[Anemone]

Hallo Petra,
es ist sehr tröstlich, dass es anderen Mädels hier auch so geht wie mir!! Ich wollte Anfang der Woche einen kleinen Garten-Arbeitstisch zusammenschrauben. Im Prinzip konnte ichs auch, AABER!!, die Schrauben gingen nur bis zu einem bestimmten Punkt ins Holz, dann war Schluss. Ich hatte sooo einen Zorn! Hab dann das Teil im Keller in die Ecke geschmissen und erst mal geheult, weil das Ganze für meinen Schatz sicher eine Kleinigkeit gewesen wäre.
Zum Glück kam abends mein Sohn und hat das unvollendete Tischchen zusammengebastelt! Zu meiner Ehrenrettung muss gesagt werden, dass er auch sehr viel Kraft aufwenden musste, um diese Mist-Schrauben ganz reinzudrehen.
Aber das sind schon so Momente, wo das Trauertier sich voll Freude auf uns stürzt, gelle?
Ich wünsche allen ein gutes Wochenende, und sämtliche Trauertiere sonstwohin!!
Liebe Grüße
Anemone

[Monika W.]

Hallo Petra, Anemone und alle anderen,

auch ich kämpfte diese Woche- mit einer Sonnenschirm- Balkonklammer...
Natürlich fehlte eine Scharniere in der Packung ( Hermann bläute mir immer ein: Kauf nicht die aufgerissenen Packungen...) So suchte ich in seiner Werkstatt nach einer Scharniere, fand sie natürlich nicht und tauschte gestern in dem Baumarkt, den ich eigentlich abgrundtief hasse, diese Klammer um.
Auch renovieren haben wir noch vor. Mein Mann machte immer alles selbst und ließ sich fast nie helfen. Ja, Hermann, wir werden es schon schaffen!

Es ist alles im Umbruch und nichts ist mehr so, wie es war. Am liebsten würde ich laut hinausbrüllen: " Ich will meinen Mann wiederhaben! "- so wie die Frauen das in der Rosenstraße in Berlin taten- natürlich lebten deren Männer und die Türen gingen auf und tatsächlich konnte jede Frau ihren Mann wieder in die Arme schließen. Mußte weinen, als ich diesen Film sah.

Wenn ich viele andere Schicksale lese, sehe ich, daß es mir trotzdem gut geht. Ich verspüre aber eine innere Unruhe und weiß nicht, was ich mit meinem Leben anfangen soll. Wo soll ich hin? Soll ich in die Kirche gehen, die ich nicht regelmäßig besuche, soll ich mir ein Ehrenamt suchen ( wollte das schon im Februar, wurde aber als Hospizhelferin abgelehnt, das sei zu früh). Ich habe im Haus noch meine alte Mutter, die aber noch klarkommt und meinen Bruder, der etwas geistig behindert ist und für den ich die Betreuung habe. Sohn und Tochter sind schon halbwegs flügge.
Am Montag war ich in einer mir unbekannten Gruppe Volleyball spielen. Vielleicht muß ich mich zwingen, etwas unbeschwerter zu werden.
Tut mir leid, wenn ich Euch nerve. Es sind nur blöde Gedanken.

Moni

[AndreaS]

Hallo Monika,

vier Monate hast du geschafft, fragst dich bestimmt wie. Ich denke, die Unruhe ist normal. An manchen Tagen habe ich das Gefühl ich zerspringe, weil ich einfach nicht mehr weiß, wo ich hingehöre. Hab auch meistens 1000 Ideen, was ich machen könnte, hab aber zu nichts wirklich Lust. Hat lange gedauert, bis ich endlich wieder rausging und mir ein Hobby gesucht habe, etwas nur für mich, ich sage immer scherzhaft meine "Nutzlosstunde" denn kein anderer hat einen Vorteil daran...

Hospizarbeit, auch daran hatte ich gedacht, den Gedanken aber doch wieder verworfen. Überhaupt herrscht diese Unruhe bei mir auch heute noch vor. Liebe Menschen müssen es regelmäßig ertragen. "komm her, geh weg" Ja, mir kann man es nicht recht machen. Auf und ab der Gefühle. Meinungswechsel, was eben noch gut ist, ist im nächsen Augenblick unerträglich.

Volleyballspielen, ich find die Idee super. Versuch es einfach, wenns nicht dein Ding ist, versuch was anderes. Irgendwann bekommen wir es vielleicht wieder geordnet, unser Leben, das aus den Fugen geraten ist...

LG
Andrea

[Monika W.]

Hallo Andrea,

bei Dir sind es ja schon 18 ? Monate? Ich glaube, ich werde Dir nacheifern und auch lange brauchen mit meiner " Neuordnung". Ich kann mir nicht vorstellen, mein Leben wieder mit einem anderen Mann zu verbringen.
Ab und zu muß ich die Bilder, die seine Krankheit erkennen lassen, wieder umklappen und " gesunde Fotos" aufstellen. Vielleicht ist es ja besser, man behält seine Lieben so in Erinnerung. Aber momentan denke ich noch viel an seine letzte Zeit und wir haben noch 2 schöne Fotos von unserem letzten Urlaub Oktober 2005. In jedem Raum sind Bilder.

Wünsche Dir eine gute Nacht

Moni

[Petra_S]

Hallo Moni, hallo Andrea und guten Morgen alle anderen!

Der gestrige blöde Tag ist nun also auch wieder vorbei gegangen, ohne dass ich irgendwas richtiges zu stande gebracht habe. Wenn ich mir meine Wohnung betrachte und überlege, dass meine Kolleginnen am Mittwoch hier einfallen wollen, um sie zu bewundern, wird mir ganz schlecht. Hier sieht es aus ... , ich muss mich heute irgendwie zusammen nehmen und mal nicht alles nur anfangen, sondern auch mal zu Ende bringen. Ich verstehe mich selbst nicht, es ist eine kleine Wohnung, früher hatte ich ein Haus mit großem Garten und drei kleinen Kindern, aber wesentlich mehr Energie und System. Ich habe mal geschrieben, mit meinem Mann habe ich den Kompass, die Orientierung in meinem Leben verloren - genau so sieht es hier aus ! Nun gut, ich werde heute Abend berichten (das muss ich jetzt schreiben, vielleicht hilft das, will mich ja dann nicht blamieren... ).

Moni, ich finde es auch sehr bewundernswert, dass du es schon schaffst, die Energie aufzubringen, dich aus zu probieren - Volleyball oder sonst was - toll !

@liebe Andrea - hast du schon rausbekommen, welcher "Duft" das Trauertier anlockt? Womit könnte man das Viehch füttern, damit es satt in der Ecke liegen bleibt? Ich hatte so schöne Tage, sicher habe ich versucht die auch spürbare Traurigkeit, dass er fehlt - uns wahnsinnig fehlt - zu Kükens 18 Geburtstag, zu verdrängen. Aber, dass mich das Biest so heimtückisch erwartet und überfällt...

Na gut, Petra - nicht schon wieder ablenken, aufräumen ist angesagt! Bis bald ihr Lieben - wünsche euch ein paar Sonnenstrahlen! Petra

[Petra_S]

Hallo Annemone !
Entschuldige - auch dir Dank für deine lieben Worte! Immerhin haben wir es ja versucht, auch wenn der Erfolg uns gestärkt hätte in unserem Selbstbewußtsein, aber gut wir haben zumindest nicht gleich den Mut sinken lassen und gesagt "kann das nicht"! Naja, ist auch kein wirklicher Trost, aber irgendwie müssen wir uns ja gut zureden .
Ich wünsche dir auch einen guten Sonntag - vielleicht kommt dein Sohn heute vorbei?!
LG Petra

[AndreaS]

Guten Morgen Ihr Lieben

zunächst einmal wünsche ich uns Mamis einen schönen Tag. und liebe Kinder


Meine liebe Petra,

ob es denn gut ist die Sache mit den Kolleginnen? Hatten wir ja schon drüber gesprochen - vielleicht wehrst du dich innerlich gegen diesen Besuch und bist deshalb nicht in der Lage, es so zu machen,wie du es gerne würdest.

Und das Trauertier (Briele, vielleicht weißt du was es frisst, dir ist es zuerst begegnet) - ich glaube meins riecht es, wenn ich mich glücklich fühle, das mag es nicht, dann setzt es zum Sprung an. Was die Bestie nicht mag, sind Telefongespräche mit euch, dann verzieht es sich meist wieder ganz schnell, hat es wohl Angst vor der Verbundenheit : Deshalb liebe Petra, du weißt Bescheid

Ja, heute geh ich dann auch mal los, meine zwei Muttis besuchen. Wir haben da nie viel von gehalten von diesen vorgegebenen Feiertagen zur Freude diverser Unternehmen.

Aber besonders Claus Mama wird sich freuen, mich zu sehen, wird sich über die Blumen freuen. Und sie wird wohl Schwiegermutter in Zukunft nicht mehr in " " setzten. Auch wenn es symbolisch eine liebe Geste von ihr gewesen ist, sie bleibt meine Schwiegermutter, ich bleibe ihre Schwiegertochter und mein Mann bleibt mein Mann. Empfindlichkeiten auch hier. Die Symbolik sehr wichtig. Meine Schwiegermutter hatte es nicht böse gemeint, und ich war entsetzt. Ich wollte das Schwiegermutter nicht in Anführungszeichen lesen, wieso denn? Sie ist doch Claus Mutter und ich seine Frau. Meine Schwägerin hatte dann nachgefragt und die Schwiema hat mich sofort angerufen und war glücklich zu hören, dass ich es so sehe, sie würde doch meine Schwiegermutter bleiben (seltsam als ich jung war, hätten wir uns vergiften können, heute ist sie mir sehr nah...) Meine Schwiema war auch einer der Trauzeugen (und da ist sie wieder die Symbolik, auch wir hatten Startschwierigkeiten, aber sie war unser Trauzeuge, mein Vater hatte an diesem Morgen keine Zeit, überhaupt anwesend zu sein...aber an Claus Beerdigung, da war er dabei - Symbolik, und das Trauertier lacht)

Ach Petra, ich glaube das Biest frisst alles, vor allem auch Erinnerungen, wie ich dir erzählt hatte, mit dem Anruf und der Stimme, die im Ohr ist, da lauert es und setzt zum Sprung an...

Liebe Moni, du wirst merken, es gibt keine Regeln auf diesem Weg - vielleicht gibt es die auf gar keinem Weg durch unser Leben. Das einzige,was ich für mich gelernt habe - zum Glück auch schon in sonnigen Tagen mit meinem Mann an meiner Seite - man sollte immer auf sein Gefühl hören, wenn möglich. Ich habe mal ein Buch gelesen: Geh wohin dein Herz dich trägt. Diesen Satz sage ich auch meinen Kindern, wenn sie zweifeln. Dein Herz wird es besser wissen als jeder Verstand, der sich im Kopf wichtig macht...

LG
Andrea, das Trauertier an der Hand haltend, wer wen schupst heute, ist noch nicht raus

[Monika W.]

Hallo Andrea, Petra, Anemone und alle anderen,

euch allen wünsche ich auch einen schönen Sonntag.

Bei mir hatte das Trauertier letzten Montag zugeschlagen, da war Hermann´s Geburtstag- 49 wäre er geworden.

Liebe Petra, auch bei uns ist jetzt der Kompaß durcheinander geraten. Nichts wird mehr so sein wie früher. Du hast eine neue Wohnung, ich sitze immer noch im Haus, weil hier auch noch die alte Mutter und der Bruder zu versorgen sind. Aber räumliche Veränderungen machen wir jetzt auch. Oben müssen wir den einen Raum streichen, dann vervollständige ich die Küche und dann wird unten renoviert für den Sohn. Hermann wollte noch so viel machen am Haus, ich habe mir mal alles aufgeschrieben.

Muß jetzt mal mit dem Hund raus. Bis dann!

Moni

[Anemone]

Hallo Ihr Lieben alle zusammen,
es geht mir wie so vielen von Euch, ich bin oft total unruhig und rastlos - ein Zustand, den ich von "früher" überhaupt nicht kenne. Nun, es ist halt nichts mehr wie früher.
Ich hatte von gestern bis heute mittag wirklich lieben Besuch von Verwandten meines Mannes und habe mich sehr darüber gefreut. Wir waren gemeinsam auf dem Friedhof und haben viel von meinem Schatz gesprochen, den sie beide sehr gerne hatten. Dieser Besuch hat mir echt gut getan, aber dann war ich froh, als sie wieder weggefahren sind. Jetzt sitz ich hier und hab deswegen ein ganz schlechtes Gewissen.
Manchmal kenne ich mich einfach selbst nicht mehr und fühle mich so richtig "angefressen vom Trauertier", obwohl es doch alle meine Verwandten und Freunde nur gut mit mir meinen und ganz lieb zu mir sind.
Ich glaube, die einzigen, die das nachfühlen können, seid Ihr Stammtisch-Mädels, oder?
Es beruhigt mich immer, wenn ich lese, dass es Euch so ähnlich geht mit dieser Unruhe und dem Gefühl "Komm, mein Schatz, jetzt warst Du 4 Monate weg, es ist Zeit, dass Du endlich zu mir zurück kommst"
Entschuldigt, dass ich Euch mal wieder die Ohren vollgepienst hab und das ausgerechnet am Sonntag, aber es musste sein,
Viele liebe Grüße an Euch alle,
Anemone (heute mit dickem, fettem Trauertier an der Leine!!)