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  #16  
Alt 05.02.2012, 20:51
Eli333 Eli333 ist offline
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Standard AW: Wie weiterleben ohne mein Kind?

Vermissen, Traurigkeit, nicht sein nur funktionieren, Leben auch meines irgendwie vorbei, was jetzt noch ist ich weiß es nicht. Weiter gehen aber wohin? Immer wieder das Gefühl ich schaffe es alleine nicht. Hinterbliebenen Forum wie viele die hier schreiben hätte ich mir gewünscht diese Seiten niemals zu brauchen. Ein glückliches Leben warum haben das nur die anderen? Ich war auf einer Geburtstagsfeier und frage mich immer wieder warum glauben manche Menschen das sie Probleme haben, wenn sie die falsche Winterjacke an haben, ein paar Kilo zu viel wiegen oder andere Kleinigkeiten. Meine Probleme will keiner hören. Weil es ein Problem ohne Lösung ist? Weil jeder glaubt nicht da rüber reden macht es leichter, ich wäre abgelenkt, könnte vergessen? Wie soll ich vergessen? Ich habe meine Tochter verloren das vergisst man nicht, das ist mein Leben, mein Schicksal, meine Trauer, das bin ich. Man möchte mich ändern, ich soll so sein wie früher, das kann ich nicht, das werde ich nie wieder, denn die Trauer bleibt, das vermissen bleibt, der Schmerz bleibt.
Eli
  #17  
Alt 13.02.2012, 08:56
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Mirilena Mirilena ist offline
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Standard AW: Wie weiterleben ohne mein Kind?

Liebe Eli,

wahrscheinlich, weil wir alle Angst haben vor dem Sterben und dem Tod und es ist ja auch nicht richtig, dass deine Tochter sterben musste. Viele Menschen können gar nicht mit dem Thema umgehen oder weigern sich kategorisch, sich damit auseinanderzusetzen. Sie lehnen dich nicht ab, weil du DU bist, aber sie sind wohl ängstlich, hilflos und überfordert. Schade! Würdest du gern von deiner Tochter erzählen? Wie war sie? Was hat sie geliebt, was hat sie zum Lachen gebracht, hat sie gern ihr Zimmer aufgeräumt oder war sie bereits in der Vorpubertät? Hatte sie ein Lieblingskuscheltier? Welche Musik hat sie gehört? Mich würde das interessieren! Natürlich hilft dir das jetzt auch nichts, aber vielleicht ein klitzekleines bißchen insofern, als dass es doch Menschen gibt, die zuhören können und die sich interessieren. Für dich und für deine Tochter und für eure Geschichte. Und ich glaube, dass deine Tochter wollen würde, dass du eines Tages wieder ohne diesen Schmerz und diese Leere leben kannst. Dass dir das Leben wieder wertvoll erscheint. Ich wünsche es dir von Herzen!!! Und wenn du magst, dann schreibe über deine Tochter. Ich würde mich freuen, über sie zu lesen!

Miriam
  #18  
Alt 16.02.2012, 17:07
Jaecky Jaecky ist offline
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Standard AW: Wie weiterleben ohne mein Kind?

Liebe Eli,

es tut mir furchtbar leid und ich kann deinen Schmerz nur annähernd nachempfinden. Durch die Unfähigkeit der sog. Götter in weiss habe ich vor ca 4 Jahren beinahe meine Zwillinge verloren, da niemand bemerkte dass sie einen Riss in der Lunge haben. Und auch meine kleine Nichte musste mit 10 Monaten fast sterben, da sie eine Gehirnentzündung hatte. Damals ist ein Herpes Virus ins Gehirn eingedrungen und hat eine Hälfte "ausgefressen" seit dem ist sie schwerstbehindert.

Ich hasse diese Ärzte, die sich solche Fehler nicht leisten können. Sicher sie sind nur Menschen aber ich kann kein schwer krankes Kind nach Hause schicken (so war es auch bei meiner Nichte, die 3x nach Hause geschickt wurde nur weil es eine so seltene Krankheit ist, die niemand erkannt hat) aber sie spielen in dem Moment mit Menschenleben. Das geht doch wohl nicht.

Ich weiss nicht, wie ich dich trösten könnte. Denn für das, was du erleben musstest gibt es leider keinen Trost. Mir treibt es auch nach Jahren die Tränen in die Augen wenn ich nur dran denke. Wir als Eltern lieben halt unsere Kinder über alles und würden alles für sie tun.

Es ist gut, dass du dich einer Gruppe angeschlossen hast. Vielleicht können dir die Erfahrungen und Menschen dort etwas Halt geben und vielleicht kannst du in den Menschen dort Menschen finden, auf die du bauen kannst. Es tut mir sehr leid, dass diese in deiner Umgebung nicht für dich da sind.

Ich wünsche dir viel Kraft und dass du vielleicht eines Tages mit einem Lächeln an deine Tochter denken kannst.

Alles Liebe für Dich
Jäcky
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mein liebster Papa
seit 2006 Multiples Myelom
seit 2009 Myelodysplastisches Syndrom

Nach langem, schmerzvollem Kampf am 25.07.12 um 15.00 Uhr im Kreise seiner lieben Familie eingeschlafen.

Papi, wir lieben dich so sehr! Für Immer und Ewig!

Hand in Hand - gemeinsam sind wir stark!!!
  #19  
Alt 02.03.2012, 21:05
Eli333 Eli333 ist offline
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Unglücklich AW: Wie weiterleben ohne mein Kind?

Mein Mädchen war ein relativ ruhiges und anhängliches Kind. Es gibt so vieles über sie zu erzählen aber es fällt mir noch immer so schwer. Ich schaffe es nicht Fotos an zu schauen habe regelrecht Angst da vor. Sie liebte die Natur, die Sonne, wenn jetzt Sonne scheint macht es mich so endlos traurig, ich habe keine Ahnung wie ich den kommenden Sommer überstehen soll. Sie mochte ihren Kater sehr mit dem hat sie jeden Tag gespielt, ein kleines schwarzes Katerchen, er ist es der mich im Moment so oft am Leben hält, mich zwingt nicht auf zu geben vielleicht, weil ich sie sagen höre- pass gut auf mein Katerchen auf- aber ich ertrage mein Leben kaum noch und das warum geht nicht aus meinem Kopf. Hier im Forum habe ich so viele Schicksale gelesen von Patienten die von Arzt zu Arzt gerannt sind und keine Hilfe bekommen haben, wo die Ärzte viel zu spät die richtige Diagnose gestellt haben. Immer wieder frag ich mich warum bin ich nicht mit ihr zu einem anderen Arzt, warum ausgerechnet in diese blöde Klinik, warum habe ich nicht auf mein Bauchgefühl gehört. Warum konnte ich nicht besser informiert sein, einfach schlauer, man hat so viele unnötige Untersuchungen gemacht und wertvolle Zeit verloren, ich bin maßloss entäuscht von mir selbst, hätte ich nur diesen Ärzten nicht vertraut.
Jaecky, wenn ich lese was deiner Nichte und deinen Zwillingen passiert ist, mir fehlen die Worte. Wieviele solcher unfähigen Ärzte gibt es und wann werden sie für ihre Fehler zur Verantwortung gezogen?
Bei meinem Bruder hat man im Januar einen Tumor im Kiefer festgestellt, er war vorher schon x mal wegen ständiger Zahnfleischentzündungen und Schmerzen bei verschiedenen Zahnärzten aber keiner ist auf die Idee gekommen das es ein Tumor sein könnte. Jetzt hat er einen großen Tumor im Unterkiefer der sehr schnell gewachsen ist in den letzten beiden Monaten, Chemo hat nicht angeschlagen das haben wir letzte Woche erfahren. Ich werde auch ihn bald verlieren, essen kann er schon nur noch weiche Sachen. Ich versuche vor ihm nicht zu weinen aber es fällt mir jeden Tag schwerer. Die Welt ist so unfair.


Es gab einmal ein Leben voller kleiner Wunder, die neben dir geschen.
Es gab einmal die Träume voller Poesie.
Es gab einmal die Freude am Leben und der Welt.
Es gab einmal die Zukunft voller Harmonie.
Es gab einmal das Lachen das Dunkelheit erhellt.
Es gab einmal das Glück ich hielt es an der Hand ganz fest ,
da mit es mich niemals im Leben mehr verlässt.
Es gab einen Tag der alles verändert hat.
Es gab einen Tag an dem meine Welt ihre Schönheit und das Glück verlor, der Tag an dem meine Hand dich nicht halten konnte.
Mein leben grau und leer ohne dich,
mein Leben stumm und kalt ohne dich,
freudlos jeder Augenblick, wo einst Lachen war blieb nur der Schmerz zurück.
Ohne dich gibt es keine Zukunft mehr für mich.
Mein Leben ist Vergangenheit,
traumlos durch die Nacht, verloren und allein.
Morgenlicht das Angst mir macht,
Tränen im Gesicht, denn es beginnt ein Tag -ohne dich
und alles was es einmal gab, gibt es nie mehr für mich, nicht die Farben nicht die Schönheit, keine Wunder, keine Freude, kein Lachen, keine Hoffnung, denn alles das fand ich in deinem Blick, fand ich allein durch dich, du warst der Sinn in meinem Leben, meine kraft und mein Halt, ohne dich leben das kann ich nicht.
Mein einziger Wunsch -für immer bei dir sein.

Für meine über alles geliebte Tochter die ich unendlich vermisse
Eli
  #20  
Alt 02.03.2012, 21:21
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Mirilena Mirilena ist offline
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Standard AW: Wie weiterleben ohne mein Kind?

Liebe Eli,
ich bin froh, dass du dich um den Kater deiner Tochter kümmerst. Siehst du, ich glaube, sie wollte dir eine Aufgabe geben, damit du dennoch einen Grund hast weiter zu machen. Streichel den kleinen Kerl und höre auf sein behagliches Schnurren, das beruhigt. Und du kannst dir vorstellen, wie deine Tochter ihn gestreichelt hat.

Sie liebte die Natur und die Sonne... Versuch mal beim nächsten Sonnenstrahl, den du siehst, dir vorzustellen, dass sie dir einen Gruß schickt. Und spür mal die Wärme des Sonnenstrahls auf deinem Gesicht. Das fühlt sich fast an wie ein sanftes Streicheln.

Ach, ich würde dich jetzt wirklich gern in den Arm nehmen, denn ich weiß, dass alle Worte dir wie leere Hülsen erscheinen mögen und dein Schmerz über den Verlust deiner Tochter unendlich ist. Hast du schon mal überlegt, dich einer Trauergruppe anzuschließen oder Einzelgespräche mit einem Trauerbegleiter zu führen? Ich weiß nicht, ob es womöglich zu früh ist, aber ich mache mir Sorgen um dich, dass du es allein nicht schaffst. Ich stelle es mir sehr, sehr, sehr schwer vor und fast unmöglich. Deshalb wäre es schön, wenn du Hilfe in Anspruch nehmen könntest. Ich glaube, du findest Gruppen oder Trauerbegleiter über ein Hospiz oder einen Hospizverein in deiner Umgebung. So banal es klingt, aber manchmal hilft es schon ein klitzekleines bißchen, wenn man nicht so allein in seiner Trauer ist und es andere Menschen in einer ähnlichen Situation gibt. Ich wünsche dir das so sehr!

Und bitte, bitte mach' dir keine Vorwürfe! Du hast um deine geliebte Tochter gekämpft und getan, was in deiner Macht stand. Sie weiß das auch und sie würde nicht wollen, dass du dich mit solchen Vorwürfen und Selbstzweifeln quälst.

Wie ist der Name deiner Tochter, wenn ich fragen darf? Ich zünde jetzt eine Kerze für sie an und für dich auch! Fühle dich umarmt,
Miriam
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Mein Papa erhielt am 18.04.11 die Diagnose Lungenkrebs mit Knochenmetastasen und ging am 21.02.12 ins Licht. Alles vergeht, aber die Liebe bleibt...

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  #21  
Alt 05.03.2012, 13:08
Nicole85 Nicole85 ist offline
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Standard AW: Wie weiterleben ohne mein Kind?

Hallo Elli,
hallo alle anderen...

es ist wirklich dramatisch, was passiert ist. Für mich als Kinderlose vielleicht auch nicht nachzuvollziehen... Aber ich bitte euch um eines ... Bitte Schimpft nicht nur auf die Ärzte!!! Wenn ihr auf die Ärzte schimpft, schimpft auch auf die Krankenkassen und die Gesundheitspolitik...

Die Ärzte sind die Marionetten von Krankenkassen und Politik. Ich selber bin keine Ärztin... meine Beste Freundin ihr Freund ist Arzt. Die Bedingungen unter die er arbeitet sind schlecht...
24 Stundendienste, Ärztemangel. Alleine Verantwortlich für über 200 Betten. Mir ist es vollkommen kar, dass die Leistung am Anfang eines Dienstes nicht mehr sie gleiche sein kann, wie am Ende. Nur die Resultate sind Fataler und teilweise nicht korrigierbar.
Und selbst wenn es nur acht Stunden Dienste sind, sind es trotzdem 12 stunden, die gearbeitet werden. Weil sie helfen wollen...

Warum sind Ärzte geizig, wenn es um Untersuchungen geht, weil sie einen 2 Seiten Bericht an die Kasse schreiben müssen, damit das bezahlt wird. Im umkehrschluss wieder weniger Zeit für einen Patienten. Warum dauert es so lange bis man einen Facharzttermin bekommt... weil es kaum Fachärzte gibt... warum gibt es kaum Fachärzte, weil die Angebote im Ausland attraktiver sind, weil sie dort mehr zeit für ihre Patienten haben.

Ein jeder Arzt will zu beginn seiner Karriere die Welt ein wenig besser machen und wird durch das system ausgebremst....

Auch ich habe schon schlechte Erfahrungen mit Ärzten gemacht... auch ich denke das meine Oma eine Chance gehabt hätte und auch ich habe die Ärzte zusammengepfiffen aber dass hat mir meine Oma nicht zurück gebracht und auch im Nachhinein mit genug abstand. Der Arzt war nicht Schuld... das System war schuld... die mangelnde Zeit des Pflegepersonals war Schuld...

Das ist wie im wahrem Leben... man fährt tausendmal die gleiche Strecke auf Arbeit und aufeinmal passiert es... Unfall, ein Leben geht. Warum? Es gibt keine Antworten oder sind es die Falschen fragen die man stellt? Es geht 999 mal ein Kind in die Notaufnahme und klagt über Übelkeit, wieviele Diagnosemöglichkeiten gibt es?

Ihr werdet vielleicht wütend auf meine Darstellung sein, denken die kapiert es nicht ... könnt ihr gerne. Vielleicht würde ich auch so denken, wenn mein Kind von mir gehen würde. Ich würde auch versuchen den Schuldigen zu suchen, den Schuldigen wird man aber nicht finden. Und auch eli du bist nicht Schuld! Du hast dein möglichstes getan.

Ich habe mich manchmal gefragt warum ist es so, warum erfährt der Mensch soviel Leid. Warum wurde mir meine Oma genommen? ... Meine Oma ging und hat mir meinen Freund geschickt. Immer wennn ich ansehe, weiß ich, meine Oma hat ihn mir geschickt. Er hat mir geholfen den Verlust zu ertragen und streichelt meinen Kopf, wenn ich heute nach zwei Jahren manchmal weine.... eine Tür schließt sich und die nächste geht auf. Man muss nur die richtige Tür finden!

Eli, wie fände es deine Tochter, wenn sie dich jetzt sehen könnte? Was hatte sie für Träume oder Wünsche für Ihr Leben?
Oder anders... ist dir dein Leben gar nichts wert? Wenn du dein Leben beenden würdest? Hast du die Vorstellung dadurch deiner Tochter näher sein zu können?

Wenn du sie wieder sehen würdest, irgendwann, irgendwo, würde sie dir nicht den Popo versohlen, weil du dein Leben so wenig lebenswert findest?

Vielleicht findest du mein Schreiben zu hart an dich gerichtet. Das ist es auch aber nicht, weil ich verständnislos bin oder gefühllos bin. Würde ich dir gegenüber sitzen, würden meine Tränen laufen während ich das Wort an dich richte. Ich habe nur den Anschein, dass dir Mitleid nicht mehr weiter hilft. Das es alles schlimm und ungerecht ist ist klar aber alleine die Tatsache, dass ich dir das schreibe, hilft dir nichts. Ich will dir einfach einen Denkanstoß in eine andere Richtung geben... vielleicht kannst du dir dadurch andere Fragen stellen, worauf du eine Antwort weißt...

Liebe Grüße
Nicole
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In Gedenken an meine Liebe Oma
sie ist am 20.02.2012 nach langem Kampf von mir gegangen.



Aber im Herzen bleibt sie für immer!
  #22  
Alt 05.03.2012, 13:57
Jaecky Jaecky ist offline
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Standard AW: Wie weiterleben ohne mein Kind?

Liebe Nicole,

du kannst nur so reden, weil du keine Kinder hast. Man schläft nächtelang nicht, wenn diese krank sind, lacht und weint mit ihnen und würde sein eigenes Leben für sie opfern. Das kann man aber nur verstehen, wenn man Kinder hat. Ich denke, du kannst das in keinster Weise nachvollziehen und es macht mich wütend. Du hast keine Ahnung wie es einem geht, dessen Kinder fast gestorben sind oder wie Elli, die ihre geliebte Tochter verloren hat, ihre Zukunft, ihr ganzes Leben. Und klar bekommt sie hier Mitleid und Trost.

Und nun zu den Ärzten. Es gibt keine Entschuldigung für ein solches Fehlverhalten. Solche Fehler dürfen sich eben keine Ärzte nicht erlauben und das gibt es auch keine Entschuldigung. Und in dem Moment hat der Arzt versagt, die Kasse oder wer auch immer haben die kleine nicht nach Hause geschickt. Und nur damit er keinen langen Bericht schreiben muss, na Hallo???? Man geht ja nicht aus Lust mit seinem Kind in die Notaufnahme! Und Stress hat heutzutage jeder auf Arbeit, der eine eben mehr und der andere weniger. Ich kann deine Gedanken null nachvollziehen, aber wahrscheinlich denkt man so, wenn man unsere Gefühle als Eltern nicht versteht.

LG Jäcky
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  #23  
Alt 05.03.2012, 15:18
sjarissa sjarissa ist offline
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Standard AW: Wie weiterleben ohne mein Kind?

Ich will einmal versuchen die Wogen zu glätten. Solche postings bringen niemanden das, was er sucht. Wir sind, speziell im Hinterbliebenforum, hier um Zuspruch, Ansätze zu Lösungen zu finden, uns auszutauschen, von unseren eigenen Erfahrungen zu schreiben, die Erfahrungen anderer mit ähnlichem Schicksal zu lesen um so vielleicht einen Weg aus unserer Verzweiflung und Trauer zu finden.
Das besondere an Trauer ist, das jeder von uns sie vollkommen anders erfährt. Wer will wissen was schlimmer wiegt: die verstorbene Mutter, die Oma, der Vater, der Opa, die beste Freundin, der beste Freund, der Ehepartner, das Kind...? Wichtig ist doch das wir uns hier frei äußern können und das am liebsten in einer liebevollen Weise. Vorhaltungen, Vergleiche und dergleichen sind fehl am Platze.
Wer trauert ist psychisch angeschlagen, labil oder deprimiert. Das Schwierige ist, das die Außenwelt oft die Reaktionen desjenigen nicht begreifen kann. Wie auch, rational wissen wir vieles, die Seele geht aber ihre eigenen Wege und das Ärgste ist, sich rechtfertigen zu müssen wovon man selbst nicht weiß warum man diese Gedanken, Gefühle hat und nicht loslassen kann. Eine dieser Gefühle ist unbändige Wut, die sich im Falle von Elli auf die behandelnden Ärzte richtet. Ist das in ihrem Fall so unnormal? Da helfen doch keine Erklärungen, Elli hat Wut, Punkt aus.
Wie wäre es wenn wir Elli unterstützen ihre Wut zu tranformieren, sie fragen, was können wir tun, das die Wut allmählich weniger wird, was könnte Elli tun um ihre Wut loszulassen. Ein Vorschlag wäre, wie andere auch schon geschrieben haben, sich psychologische Hilfe zu suchen. Vielleicht hat die Wut aber ihren Höhepunkt noch nicht erreicht und Elli kann jetzt noch keinen der vorgeschlagenen Wege einschlagen.
Elli, ich nehm dich jetzt mal vorurteilsfrei in meine Arme, wiege dich so, wie du deine Tochter gewogen hast, singe ein Lied nur für dich und wünsche dir das du das zulassen kannst.
Wenn es etwas gibt was ich/wir für dich tun können Elli, laß es uns wissen.

Liebevolle Grüße

Sjarissa
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Der Tod ist der Grenzstein des Lebens, aber nicht der Liebe.

Guido * 25.12.1953 + 03.01.2012

Geändert von sjarissa (05.03.2012 um 15:57 Uhr) Grund: RSF
  #24  
Alt 05.03.2012, 18:21
Eli333 Eli333 ist offline
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Standard AW: Wie weiterleben ohne mein Kind?

-Nicole85-
Wenn jeder Arzt am Ende seiner Schicht versagen darf, na toll ist er halt überarbeitet, super. Ich kann mir nicht vorstellen das du so denken würdest, wenn du gerade dein einziges Kind verloren hättest. Kennst du die Internet Seite www.aerztepfusch.de ? Vielleicht solltest du dir mal die Schicksale der Leute dort durch lesen. Ärzte sind da um Leben zu retten das ist ihr Job, sie müssen das notwendige Wissen bzw. Konzentration haben um ein Blutbild und Röntgenbild auswerten zu können, egal ob sie einen drei Stunden Tag oder einen 12 Stunden Tag gearbeitet haben, meiner Tochter war nicht nur mal bisschen schlecht!! Ich habe in der Zwischenzeit zwar noch kein schriftliches Gutachten aber ein Kardiologe hat bestätigt das allein nur am Blutbild (u. a. Thrombozyten und Kaliumwert) man hätte erkennen müssen das es sich um eine ernste Situation handelt, das Röntgenbild einbezogen hätte man uns niemals nach Hause schicken dürfen!!
Hier in dieses Forum kommt man her um zu trauern, hier sucht man Trost, hier möchte man Mitleid, wer hier her findet sucht Menschen die Leid teilen, die verstehen.
Ich glaube du hast wirklich keine Ahnung wie "lebenswert" das Leben nach so einem Schicksalsschlag ist, keine Ahnung von schweren Depressionen. Genau weil du davon keine Ahnung hast solltest du ganz leise sein, lass dir sagen es sind solche Texte, solche Meinungen wie deine, die Menschen wie mich zur völligen Verzweiflung treiben. Ich werde hier nicht mehr schreiben, diese Forum war mir ein Halt, du hast mir nun auch diesen genommen- danke. Menschen in einer so schweren Lebenskriese sind extrem empfindsam, Worte wie deine sind keine Ratschläge, nur Schläge, so zerstört man den Rest eines schon gebrochenen Menschen.


- An alle anderen danke das ihr hier immer für mich da wart, es hat mir immer wieder geholfen hier im Forum zu lesen und zu schreibe, danke für eure Anteilnahme und die vielen tröstenden Worte hier und auch per PN aber nun möchte ich hier in Zukunft nicht mehr schreiben. Viele wissen sicher aus eigener Erfahrung wie empfindlich, wie leicht verletzbar man in der Trauer wird. In meiner jetzigen Situation ist es einfach zu viel für mich mir noch solchen Unsinn wie von nicole85 an zu hören, das halt ich einfach nicht aus. Ich möchte mich nicht rechtfertigen müssen wie lange meine Traurigkeit, meine Trauer und mein Schmerz sein dürfen.

liebe Grüße Eli
  #25  
Alt 05.03.2012, 20:14
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Mirilena Mirilena ist offline
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Standard AW: Wie weiterleben ohne mein Kind?

Liebe Eli,

bitte verabschiede dich hier nicht!!! Ich glaube nicht, dass Nicole es böse gemeint hat, sie hat sich hier irgendwie nur falsch ausgedrückt und es war ihr bestimmt nicht klar, dass sie dich damit so sehr verletzten würde.

Ich kann sehr gut nachvollziehen, dass du dein Leben ohne deine Tochter sinnlos findest. Ich habe selbst eine Tochter, die gerade 14 Jahre geworden ist und ich habe mich gefragt, was mit mir geschehen würde, wenn sie nicht mehr da wäre. Mir würde es so ergehen wie dir, ich fände mein Leben nicht mehr lebenswert, denn Helena bedeutet mir mehr als mein Leben und je länger ich sie kenne und begleite, desto mehr liebe ich sie. Darum kann ich nachempfinden, dass dein Schmerz so groß ist, dass er dich von innen her auffrisst und du gar kein Licht mehr am Horizont zu sehen vermagst. Aber bitte, bitte hör' nicht auf zu schreiben! Wenn dieses Forum dir hier wenigstens ein bißchen Halt gegeben hat, dann lass' nicht los!

Wie gesagt, ich würde mich sehr freuen, wenn du mir mehr von dir erzählen magst und auch von deiner Tochter! Wenn du möchtest, kann du mir auch eine PN schreiben oder ich dir, wenn ich darf...

Umarmung
Miriam
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  #26  
Alt 05.03.2012, 20:36
sjarissa sjarissa ist offline
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Standard AW: Wie weiterleben ohne mein Kind?

Liebe Eli,
ich kann deine grenzenlose Wut verstehen... und ich finde es schade wenn du dich wegen dem auch von mir nicht nachvollziehbarem posting aus unserer Gemeinschaft verabschieden würdest. Es gab auch viel positive Resonanz auf deinen thread und das ist das, was dir Halt bieten könnte. Es würde uns und auch dir die Erfahrung nehmen unser Leid zu teilen. PN sind nicht einem großen Publikum zugänglich und ich glaube, daß gerade das für dich sehr wichtig ist. Denk in ruhigen Momenten noch mal darüber nach. Ich darf sagen das du jederzeit herzlich willkommen bist das zu schreiben, was in dir lebt, sei es auch noch so grotesk für Menschen, die dieses Leid nicht mitgemacht haben.
Viel Kraft für dich

Sjarissa
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Guido * 25.12.1953 + 03.01.2012
  #27  
Alt 06.03.2012, 08:11
Nicole85 Nicole85 ist offline
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Standard AW: Wie weiterleben ohne mein Kind?

Hiermit entschuldige ich mich in aller Form bei Eli. Ich habe anscheinend wirklich keine Ahnung! Mir war es klar, dass mein Schreiben polarisieren würde... und das es dir so geht, wie es dir geht und was dir widerfahren ist, tut mir leid! Das wünscht man niemanden! ich habe gestern abend lange darüber nachgedacht, habe auch nicht so richtig schlafen können!
Die Meinung bleibt die selbe, ich glaube an Schicksal und man sollte niemals aufgeben!


Ich werde den thread in Ruhe lassen, mir tut es leid, dass du dich angegriffen fühlst!

Ich wünsche dir alles Beste und das du irgendwann nach Vorn schauen kannst und dass der Schmerz erträglicher wird.
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In Gedenken an meine Liebe Oma
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Aber im Herzen bleibt sie für immer!
  #28  
Alt 06.03.2012, 08:19
Jaecky Jaecky ist offline
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Standard AW: Wie weiterleben ohne mein Kind?

Liebe Elli,

bitte gehe nicht!!!! Wir sind hier um dir den Halt und den Trost und das Verständnis zu geben, dass du brauchst. Gehe nicht, wegen einem gedanklosen Menschen, hier sind viele, die dich unterstützen und die dir Halt geben können.

Gern können wir dir auch per PN schreiben, wenn du es öffentlich nicht mehr möchtest, was ich absolut nachvollziehen kann. Mich macht es wütend, dass Leute, die so gedanklos dahin schreiben, einen völlig aus der Bahn werfen. Und du hast vollkommen recht, du musst dich hier nicht rechtfertigen, wie lange deine Trauer dauert.

Ich hoffe, dass der positive Zuspruch hier hilft, deine Entscheidung noch einmal zu überdenken und doch hier zu bleiben, denn wir sind für dich da und möchten, dass dein Leben wieder einen Sinn findet und du irgendwann an deine Tochter denken kannst ohne in die Verzweiflung zu fallen.

Ich umarme dich, wenn es dir recht ist.

Liebe Grüße
Jäcky
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  #29  
Alt 07.03.2012, 07:26
Benutzerbild von Jutta
Jutta Jutta ist offline
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Standard AW: Wie weiterleben ohne mein Kind?

Hallo Zusammen,

ich schließe diesen Thread, weil er in seiner eigentlichen Form aus den Fugen gerät.

Bitte beachtet die Nutzungsbedingungen! Dieses Krebsforum ist nicht dazu da um sich über sogenannten Ärztepfusch auszulassen.

Ohne jemanden zu nahe treten zu wollen, keiner der hier mitliest oder schreibt hat die notwendige medizinische Ausbildung, oder die medizinischen Berichte gesehen oder gelesen und kann sich deshalb darüber kein Urteil erlauben.

Das Empfinden eines jeden, wenn es um ein Leben geht, ist immer subjektiv. In der Trauer sieht man viele Dinge aus einem anderen Blickwinkel.
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Jutta
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