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  #1  
Alt 14.03.2014, 07:44
Kai41 Kai41 ist offline
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Standard Zweifel bei Bestattungsform

Hallo an Alle!

Vor wenigen Tagen ist meine liebe Mutter gestorben. Leider habe ich es immer versäumt/aufgeschoben mit ihr darüber zu reden, wie und wo sie einmal beerdigt werden soll.
Als sie die Diagnose Krebs bekam, traute ich mich erst recht nicht mehr mit ihr darüber zu reden, aus Angst, dass sie meinen könnte ich hätte sie aufgegeben.
Nun habe ich den Salat. Es ist schon schwer genug mit ihrem Tod umgehen zu müssen, da machte das Krankenhaus auch schon Druck wg. Bestatter. Der Bestatter ließ einem auch keine Luft zum Atmen, sondern erwartete, dass man alles schon geklärt hat. Also bin ich gestern zum Bestatter hin und entschied mich für die Feuerbestattung. Am Nachmittag begannen dann meine Zweifel und es entstand ein Gefühl, dass durch die Verbrennung meine Mutter nicht nur durch ihren Tod aus meinem Leben, sondern auch aus der Welt verschwindet.
Wie habt ihr das mit eurem Gewissen entschieden?
Kann man sich noch einmal beim Bestatter umentscheiden?

Gruß
Kai
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  #2  
Alt 14.03.2014, 08:35
Triangel Triangel ist offline
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Standard AW: Zweifel bei Bestattungsform

Hallo Kai,

erstmal herzliches Beileid... meine liebe Mutter ist auch erst vor kurzem gestorben, ich kann gut verstehen, wie du dich fühlst.

Jetzt auch noch das ganze Organisatorische. Es lenkt ein bisschen vom Kummer ab, belastet aber auch.
Und nun noch das Dilemma nicht zu wissen, was genau tun.

Auch wenn du mit deiner Mutter nicht konkret über ihren Fall gesprochen hast... gibt es denn nicht irgendwelche Anhaltspunkte?
Sind mal Freunde oder Verwandte gestorben, warst du mal mit ihr auf einem Friedhof, irgendetwas, wo sie sich geäußert hat zum Thema Sarg- oder Feuerbestattung?
Hast du Geschwister oder andere nahe Menschen, die deine Mutter gut genug kannten, dass Ihr nun gemeinsam überlegen könnt?

Oder meinst du, deiner Mutter war diese Frage gar nicht so wichtig?
Das sie dir die Entscheidung überlassen würde?

Was sagt dir denn dein Gewissen?
Ist das Gefühl, dass sie mit einer Verbrennung ganz aus der Welt ist, sehr stark?
Oder war das nur so ein Gedanke?

Hast du dich noch von ihr verabschiedet, als sie nicht mehr lebte?
Manche Angehörige haben ganz deutlich das Gefühl, dass es den Menschen als solches ja gar nicht mehr gibt, nur noch die körperliche Hülle da liegt.

Und da gibt es halt ganz unterschiedliche Empfindungen:
Es gibt Angehörige, die möchten unbedingt eine Sargbestattung um dann auf dem Friedhof das Gefühl zu haben, dass der derjenige wirklich noch da ist.
Andere Angehörige wiederum finden den Gedanken ganz schlimm sich vorzustellen, dass der liebe Verstorbene jetzt da unten im Sarg liegt und welche Veränderungen mit ihm vorgehen.

Meine persönliche Erfahrung:
Mein Vater wollte unbedingt eine Sargbestattung, meine Mutter unbedingt verbrannt werden.
Sie haben sich beide klipp und klar zu Lebezeiten geäußert.
Beide Eltern habe ich noch im Sarg gesehen.

Ich habe Probleme, an die Grabstelle meines Vaters zu gehen.
Mir vorzustellen, wie er da unten liegt, was jetzt noch übrig ist usw.
Macht mir ein ganz schlimm beklemmendes Gefühl.
Wann immer ich an meinen Vater denke, den ich sehr geliebt habe, wandern meine Gedanken auch zwangsläufig zu diesem Grab.


Meine Mutter wurde verbrannt.
Ich war im Krematorium mit dabei.
Das war für mich die eigentliche "Beisetzung".
Das irdische Leben war beendet, ihren Körper braucht sie nun nicht mehr, mit der Verbrennung gab es diesen Körper auch nicht mehr, d.h. ich denke jetzt auch gar nicht mehr an den Körper wenn ich an ihrem Grab bin.
Trotzdem ist sie mir unendlich nah geblieben, lebt weiter in meinem Herzen, in meinen Gedanken, der Tod hat uns nicht trennen können und die Verbrennung des Körpers auch nicht.


Jeder Mensch ist aber anders, empfindet anders, entscheidet anders.

Ich wünsche dir sehr, dass du eine Entscheidung triffst, die egal wie, aber Hauptsache so ist, dass du sie nicht bereust.

Viel Kraft und viele Grüße
Triangel
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  #3  
Alt 14.03.2014, 08:42
hm maria hm maria ist offline
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Standard AW: Zweifel bei Bestattungsform

Lieber kai.

erstmals mein richtige anteilnahme, ob sich umentscheiden kann das weiss ich leider nicht.
aber das du zweifelst das ist normal. wir hatten das glück darin das mein vater selber schon dinge geregelt hatte, sodass wir wussten was seine wünsche sind, mein papa haben wir dann beisetzten lassen mit der urne ins grab von seinen eltern das wollte er so. und das hätte ich auch gemacht wenn er das nicht voraus geplant hätte,
also war mein gefähl gut, warum willst du es anders tun, weil deine mama es vielleicht anders wollte oder weil du angst hast sie ist für immer weg, es ist wichtig das du danach einen platz hast wo du sie besuchen kannst ob sie begraben ist oder in der urne steht, es ist ein bauch gefühl und sehr schwer, aber du wirst schon das richtige machen, aber ich denke mir das es kein problem ist sich um zu entscheiden, ruf da einfach mal an und rede über deine zweifel, vielleicht können sie dir auch heflen darin, wir haben gute erfahrungen mit dem bestattungsunternehmen die haben alles getan was wir wollten und sind ganz auf uns eingegangen, und sehr liebevoll, denn das kann dir durchaus ein bisschen kraft geben. ich hoffe das du für dich noch die richtige entscheidung treffen kannst die trauer beginnt ja erst, bei mir begann es so richtig nach der beisetztung, wünsche dir auf jeden fall ganz viel kraft für die kommenden tage und für die zeit danach.
lg maria
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  #4  
Alt 14.03.2014, 09:09
schnaddi schnaddi ist offline
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Standard AW: Zweifel bei Bestattungsform

Hallo Kai,

erstmal herzliche Anteilnahme zum Verlust Deiner Mutter
Habe diesen Weg mit meiner Mom leider grad vor mir.....

Wenn Deine Mutter sich zu Lebzeiten nie dazu geaeussert hat, war es ihr vielleicht einfach egal, ich denke, sonst laesst man da sicher mal was verlauten. Hatte mit meiner mom darueber schonmal gesprochen, als sie noch gesund war. Es gibt aber Menschen, die interessiert es gar nicht, was nach ihrem Tod mit ihnen passiert.

Wenn sich meine Mom nie geaeussert haette, haett ich sicher das genommen, was ich mir fuer mich am besten vorstellen koennte. Das waere in diesem Fall auch eine Feuerbestattung, einfach aus dem Grund, weil ich nicht moechte, dass mein Koerper sich von allein zersetzt, find ich fuer mich eine unaesthetische Vorstellung. Aber da denkt jeder anders, und das ist auch voellig ok so.

Dass deine Ma dann voellig aus der welt ist, darueber wuerd ich mir keine Gedanken machen. Denn die Seele, sofern sie unsterblich ist, verlaesst den Koerper und ist dann frei, sie kann dann ueberall sein. Der Koerper ist in meinen Augen somit nur die leere Huelle. Ein Grab ist fuer mich somit mehr ein symbolischer Ort, wo man an denjenigen denken kann, ein Bluemchen pflanzen kann oder auch Zwiesprache halten kann. So sind meine Vorstellungen, aber ich denke, das ist fuer jeden anders.

Vertrau darauf, dass du die richtige Entscheidung getroffen hast, und deine Mutter stolz ist, wenn sie sieht, wie du alles regelst...

Ganz viel Kraft fuer die naechste Zeit wuensch ich dir......
LG
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  #5  
Alt 14.03.2014, 09:14
Kai41 Kai41 ist offline
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Standard AW: Zweifel bei Bestattungsform

Zitat:
Zitat von Triangel Beitrag anzeigen
Auch wenn du mit deiner Mutter nicht konkret über ihren Fall gesprochen hast... gibt es denn nicht irgendwelche Anhaltspunkte?
Sind mal Freunde oder Verwandte gestorben, warst du mal mit ihr auf einem Friedhof, irgendetwas, wo sie sich geäußert hat zum Thema Sarg- oder Feuerbestattung?
Leider gar nicht. Alle Verwandten bekamen immer eine Erdbestattung.

Zitat:
Zitat von Triangel Beitrag anzeigen
Hast du Geschwister oder andere nahe Menschen, die deine Mutter gut genug kannten, dass Ihr nun gemeinsam überlegen könnt?
Ich habe zwei Schwestern, aber die haben meine Mutter nicht ein einziges mal im Krankenhaus besucht, während ich fast täglich bei ihr war.
Sie zerfließen lieber in der schwierigen Vergangenheit, die es einmal gegeben hat.
Deswegen argumentieren die auch nur damit, dass ein kleines Grab weniger Aufwand bedeutet. Wenn es nach denen gegangen wäre, hätte meine Mutter ein anonymes Grab bekommen. Was mich unendlich traurig macht, da meine Mutter viele Fotos in ihrer Wohnung von meinen Schwestern aufgehangen hat.

Zitat:
Zitat von Triangel Beitrag anzeigen
Was sagt dir denn dein Gewissen?
Ist das Gefühl, dass sie mit einer Verbrennung ganz aus der Welt ist, sehr stark?
Oder war das nur so ein Gedanke?
Es ist zurzeit mehr als ein Gedanke. Sie hat immer eine Kette getragen, mit einem kleinen afrikanischen Kontinent-Anhänger, da sie Afrika sehr liebte.
Die Vorstellung, ihr die Kette dann nicht mehr um den Hals legen zu können betrübt mich.

Zitat:
Zitat von Triangel Beitrag anzeigen
Hast du dich noch von ihr verabschiedet, als sie nicht mehr lebte?
Manche Angehörige haben ganz deutlich das Gefühl, dass es den Menschen als solches ja gar nicht mehr gibt, nur noch die körperliche Hülle da liegt.
Ja, ich konnte mich verabschieden. Aber ich sah dort meine Mutter liegen, die ich am liebsten geweckt hätte, um ihr zu sagen: "pack Deine Sachen, wir fahren heim".

Zitat:
Zitat von Triangel Beitrag anzeigen
Und da gibt es halt ganz unterschiedliche Empfindungen:
Es gibt Angehörige, die möchten unbedingt eine Sargbestattung um dann auf dem Friedhof das Gefühl zu haben, dass der derjenige wirklich noch da ist.
Das ist im Moment auch mein Gefühl. Vor einer Woche habe ich noch ganz anders gedacht, da Erdgräber auch immer was wuchtiges und schweres ausdrücken, jedenfalls bei mir.


Zitat:
Zitat von Triangel Beitrag anzeigen
Ich wünsche dir sehr, dass du eine Entscheidung triffst, die egal wie, aber Hauptsache so ist, dass du sie nicht bereust.
Das hoffe ich auch
und vielen Dank für die Gedankenanstöße.

Gruß
Kai

Geändert von Kai41 (14.03.2014 um 09:17 Uhr)
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  #6  
Alt 14.03.2014, 09:28
Kai41 Kai41 ist offline
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Standard AW: Zweifel bei Bestattungsform

Zitat:
Zitat von Triangel Beitrag anzeigen
Auch wenn du mit deiner Mutter nicht konkret über ihren Fall gesprochen hast... gibt es denn nicht irgendwelche Anhaltspunkte?
Sind mal Freunde oder Verwandte gestorben, warst du mal mit ihr auf einem Friedhof, irgendetwas, wo sie sich geäußert hat zum Thema Sarg- oder Feuerbestattung?
Leider gar nicht. Alle Verwandten bekamen immer eine Erdbestattung.

Zitat:
Zitat von Triangel Beitrag anzeigen
Hast du Geschwister oder andere nahe Menschen, die deine Mutter gut genug kannten, dass Ihr nun gemeinsam überlegen könnt?
Ich habe zwei Schwestern, aber die haben meine Mutter nicht ein einziges mal im Krankenhaus besucht, während ich fast täglich bei ihr war.
Sie zerfließen lieber in der schwierigen Vergangenheit, die es einmal gegeben hat.
Deswegen argumentieren die auch nur damit, dass ein kleines Grab weniger Aufwand bedeutet. Wenn es nach denen gegangen wäre, hätte meine Mutter ein anonymes Grab bekommen.

Zitat:
Zitat von Triangel Beitrag anzeigen
Was sagt dir denn dein Gewissen?
Ist das Gefühl, dass sie mit einer Verbrennung ganz aus der Welt ist, sehr stark?
Oder war das nur so ein Gedanke?
Es ist zurzeit mehr als ein Gedanke. Sie hat immer eine Kette getragen, mit einem kleinen afrikanischen Kontinent-Anhänger, da sie Afrika sehr liebte.
Die Vorstellung, ihr die Kette dann nicht mehr um den Hals legen zu können betrübt mich.

Zitat:
Zitat von Triangel Beitrag anzeigen
Hast du dich noch von ihr verabschiedet, als sie nicht mehr lebte?
Manche Angehörige haben ganz deutlich das Gefühl, dass es den Menschen als solches ja gar nicht mehr gibt, nur noch die körperliche Hülle da liegt.
Ja, ich konnte mich verabschieden. Aber ich sah dort meine Mutter liegen, die ich am liebsten geweckt hätte, um ihr zu sagen: "pack Deine Sachen, wir fahren heim".

Zitat:
Zitat von Triangel Beitrag anzeigen
Und da gibt es halt ganz unterschiedliche Empfindungen:
Es gibt Angehörige, die möchten unbedingt eine Sargbestattung um dann auf dem Friedhof das Gefühl zu haben, dass der derjenige wirklich noch da ist.
Das ist im Moment auch mein Gefühl. Vor einer Woche habe ich noch ganz anders gedacht, da Erdgräber auch immer was wuchtiges und schweres ausdrücken, jedenfalls bei mir.


Zitat:
Zitat von Triangel Beitrag anzeigen
Ich wünsche dir sehr, dass du eine Entscheidung triffst, die egal wie, aber Hauptsache so ist, dass du sie nicht bereust.
Das hoffe ich auch
und vielen Dank für die Gedankenanstöße.

Gruß
Kai
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  #7  
Alt 14.03.2014, 09:33
Kai41 Kai41 ist offline
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Standard AW: Zweifel bei Bestattungsform

Danke Maria und Schnaddi für die Anteilnahme.
Mir geht grad so vieles durch den Kopf, ein regelrechtes Pro und Contra. Ich habe der Bestatterin eben eine Mail geschrieben, mit meinen Sorgen und Gedanken und der Frage nach Möglichkeit auf Änderung und Bedenkzeit.

Und Schnaddi, sei froh, dass Du das Thema mit deiner Mutter angesprochen hast. Wie ich gerade persönlich erfahre, ist die Auseinandersetzung mit dem Tod schon Belastung genug, da muss es nicht noch zu solchen Situationen kommen.

Gruß
Kai
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  #8  
Alt 14.03.2014, 09:36
Wangi Wangi ist offline
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Standard AW: Zweifel bei Bestattungsform

Hallo Kai,

mein Beileid zu Deinem Verlust.

Wie stellst du dir denn deine Bestattung vor?
So würde ich entscheiden, wenn darüber mit deiner Mutter nicht geredet wurde.
Für mich käme immer eine Feuerbestattung in Frage, könnte nicht damit leben zu wissen was da mit dem Körper im Sarg passiert.
Aber ich habe da sowieso eine andere Einstellung. Ich bräuchte auch keinen Friedhof um zu trauern, bzw. einen Anlaufpunkt dafür zu haben.
Habe schon einige Liebsten verloren, von denen habe ich Bilder in der Wohnung und ich erinnere mich immer gern an Ereignisse mit ihnen, das ist für mich viel schöner als ein Grab.

Ich wünsche Dir viel Kraft für deine Entscheidung

Lieben Gruß

Wangi
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  #9  
Alt 14.03.2014, 09:43
Triangel Triangel ist offline
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Standard AW: Zweifel bei Bestattungsform

Zitat:
Sie hat immer eine Kette getragen, mit einem kleinen afrikanischen Kontinent-Anhänger, da sie Afrika sehr liebte.
Die Vorstellung, ihr die Kette dann nicht mehr um den Hals legen zu können betrübt mich.

Hallo Kai,

und wenn du diese Kette weiterträgst?
Ob deiner Mutter das gefallen würde?
Und was würde dir das für ein Gefühl machen?

Nur mal so als Gedankenanstoß.

Liebe Grüße
Triangel
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  #10  
Alt 14.03.2014, 10:07
Kai41 Kai41 ist offline
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Standard AW: Zweifel bei Bestattungsform

Hallo Triangel!

Zitat:
Zitat von Triangel Beitrag anzeigen
und wenn du diese Kette weiterträgst?
Ob deiner Mutter das gefallen würde?
Und was würde dir das für ein Gefühl machen?
Da hätte ich ein gutes Gefühl bei.
Eben hat auch die Bestatterin angerufen. Ich habe Bedenkzeit bis Montag. Allerdings würden sich die Kosten um einiges erhöhen und es ist jetzt schon teuer genug. Alleine deswegen muss ich mich mit dem Gedanken der Feuerbestattung wohl anfreunden. Und wenn meine Mutter mich eines gelehrt hat, dann ist es keine Schulden zu machen.
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  #11  
Alt 14.03.2014, 11:37
Triangel Triangel ist offline
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Standard AW: Zweifel bei Bestattungsform

Hallo Kai,

vielleicht magst du dann die Kette auch tatsächlich weitertragen?

Weißt du, ich hab es eigentlich so gar nicht mit Schmuck.
Meine Mutter hatte mir aber einige Monate bevor sie gestorben ist gesagt, sie würde sich freuen, es wäre ihr ein schöner Gedanke, wenn ich ihre drei Lieblingsschmuckstücke dann nehme und ab und zu tragen würde.
Da habe ich noch "hm ja, mal gucken" gesagt.

Jetzt, wo sie nicht mehr lebt, ziehe ich sie gelegentlich an und es fühlt sich gut an.
Ich könnte mir vorstellen, dass es auch für deine Mutter ein schöner Gedanke wäre, wenn du ihre Kette weiterträgst.

Jetzt hast du Bedenkzeit bis Montag... ich finde es sehr schade, aber natürlich auch vernünftig, dass nun Geld eine Rolle bei der Entscheidung spielt.

Vielleicht kannst du versuchen, beide Möglichkeiten mal zu visualisieren?
Dir vorzustellen, wie du in einigen Wochen an ein Sarg-Grab gehst und was du wohl dabei fühlen würdest.
Und dann die Vorstellung, an ein Urnengrab zu gehen und was du wiederum dabei fühlst.

So wie Schnaddi schon geschrieben hat, wenn deine Mutter etwas Bestimmtes gewollt hätte, dann hätte sie das doch sicher auch geäußert.

Viele Grüße
Triangel
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  #12  
Alt 15.03.2014, 10:49
Kai41 Kai41 ist offline
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Standard AW: Zweifel bei Bestattungsform

Danke noch einmal für die Tipps und Hinweise.
Da ich so langsam wieder denken kann, schon alleine deswegen, weil ich bis Montag Luft habe, werde ich mir den Friedhof morgen einmal genau ansehen.
Zwei Dinge gehen mir nur noch durch den Kopf. Einmal das Gefühl, daß meine Mutter mich nicht mehr in den Arm nehmen kann, wenn sie eingeäschert wird, aber auf der anderen Seite wollte sie einfach nicht mehr im Bett liegen. Sie hatte die "Schnauze" voll. Daher tendiere ich wohl zum Urnengrab, damit sie nicht schon wieder liegen muss.

Deccialfam, meine Mutter mochte an Afrika die Menschen, weil sie so nett gewesen sind. Sie war auch sehr naturverbunden und hasste das alleine sein. Daher habe ich mich für den Friedhof in Essen-Werden entschieden, da dort auch ihr Bruder liegt. Der sah den Tod immer ganz locker, seit dem er einmal klinisch tot gewesen ist und wieder ins Leben zurück gekommen ist. Als es dann mit ihm dann doch zu Ende ging, meinte er nur zu meiner Schwester: "Nimm mir die Kette ab bevor sie kalt wird" :-) Der war aber auch recht gläubig und wollte nicht eingeäschert werden. Einen Grabstein wollte er schon gar nicht, denn er meinte, dass er keine Lust hat sich am Tag des jüngsten Gerichts dann an dem Teil den Kopf zu stoßen. :P
Mit dem wird meine Mutter eine Menge Spaß haben.

Gruß
Kai

Geändert von Kai41 (15.03.2014 um 10:52 Uhr)
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  #13  
Alt 15.03.2014, 12:28
Benutzerbild von HeikesFreundin
HeikesFreundin HeikesFreundin ist offline
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Standard AW: Zweifel bei Bestattungsform

Ich weiß nicht, ob ich es hier so offen schreiben darf, aber ich
empfinde es schon als wichtig, denn ICH habe damals versäumt darüber nachzudenken. ...

Wir haben uns (mit und für Heike) für ein Urnengrab entschieden.

Entscheidendes Kriterium war ein mal,
dass eine Urne, sollte man mal ans andere Ende der Welt ziehen,
auch "mit umziehen" kann auf einen anderen Friedhof einer anderen Stadt
und das andere Kriterium war, dass ich selbst - meine Mutter verstarb 1996 -
auch noch jetzt ganz furchtbare Bilder im Kopf habe, wie meine Mama
da unten jetzt wohl aussieht ... und ich es daher vermeide, zu ihr ans Grab zu gehen.
Und das wollte auch Heike ihren Kindern ersparen ...
... und eigentlich legt man ja ein Grab an, um es als Zurückbleibender zu "besuchen"

In eine Urne kann man übrigens auch ein paar kleine "Beigaben" legen, vll die Halskette,
einen Abschiedsbrief o. ä. Ich habe Heike einen Schlüssel fürs Himmelsschloss
mitgegeben, damit sie da oben auch rein kommt


Ich wünsche Dir viel Kraft und mein
Mitgefühl zum Verlust Deiner Mutter ist Dir gewiss.

Alles Liebe, Angie
__________________
... meine Freundin Heike ist am 24. Mai 2010 mit 48 J ganz friedlich für immer eingeschlafen ...

... meine liebe Freundin Lilli44 - auch Du hast für immer Deinen Platz in meinem Herzen ...


... I`ll see you when the sun sets!!!

Geändert von HeikesFreundin (15.03.2014 um 12:30 Uhr)
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  #14  
Alt 15.03.2014, 14:48
Benutzerbild von Schäferhund26
Schäferhund26 Schäferhund26 ist offline
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Standard AW: Zweifel bei Bestattungsform

Also ich denke du musst auf dein Bauchgefühl hören.
Meine Mama hat leider auch keine Wünsche geäußert....

Für mich persönlich kam das Verbrennen nicht in Frage. Ich habe sie in der Erde bestattet und freue mich jedes Mal darüber, wenn ich am Grab bin. Die Vorstellung, dass der Körper langsam zersetzt wird, finde ich nicht schlimm.Das ist der normale Prozess des Lebens....

Liebe Grüße
__________________
MEINE MAMA
1960-2013.Du wirst immer in meinem Herzen sein-bis wir uns wieder sehen.
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  #15  
Alt 15.03.2014, 15:59
Benutzerbild von carlchen
carlchen carlchen ist offline
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Standard AW: Zweifel bei Bestattungsform

Hallo Kai,
eigentlich kommt doch alles zusammen, daß man einen wichtigen Menschen meint verloren zu haben.
Wir haben hier einen Friedwald. Es ist schön dort. Passt zu meinem Klaus, denn der hat viel Hauberg gemacht und ich habe ihm eine schöne solide Urne aus Eiche ausgesucht.
Ich hätte es ja nicht geglaubt, die Natur hilft echt bei Trauerarbeit.
Doch eigentlich ist er in meinem Herzen.
Und was zählt ist die Seele.
Als er gestorben war und ich noch mal rein bin, habe ich mich furchtbar erschrocken, das war nicht er, daß war die Krankheit. Ihm hat man es nie angesehen, wie schwer krank er war.
Eigentlich wollte ich mir Zeit nehmen, aber ich denke die Stunden davor, das war unser Abschied und ich wünsche es mir so sehr, irgendwann nehmen wir uns in die Arme.
Alles hat seine Zeit.
LG Carolin
__________________
Dieser Tag - ein Leben
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