Abschied für immer - meine Mum ist von uns gegangen.

[CBS13680]

Hallo zusammen,

am 17.11.09 hat meine Mum den Krampf gegen den Krebs verloren! Heute - Wochen danach kann ich es noch immer nicht fassen, dass ich sie nie wieder sehen werde Ich lese schon lang hier im Forum, habe mich immer informiert wenn die Ärzte mit ihrem Fachdeutsch um sich warfen, ohne euch alle hier hätte ich mum nie so gut helfen können, bis zum letzten Tag....bis zur letzten Sekunde war ich an ihrer Seite. Durch Zufall war ich dabei und werde dieses Bild nun leider nicht los. Ich habe noch nie einen Menschen sterben sehen, warum ausgerechnet meine Mum??? Sie ist an einer Embolie verstorben...nie werde ich diese Augen, dieses verzerrte Gesicht vergessen! Ich muss es verarbeiten sagen alle, toll wenn nicht mal mein Mann in dieser schweren Zeit an meiner Seite steht, er kann damit nicht umgehen - will nichts damit zu tuen haben, war nicht einmal mit im Krankenhaus - auch nicht zu Haus bei meinen Eltern als sie zum Schluss zu Hause war. Er fragt mich ja nichtmal wie es mir geht - ich bin echt verletzt. Das macht es für mich echt schwer, er sollte doch wenigstens Verständnis haben, nicht mal das - wenn ich mit anderen erzähle .....soll ich das Thema wechseln - es ist nicht zu fassen??? Ich bin so froh hier schreiben zu können, ich habe nicht viele Menschen die mir nahe stehen, eigendlich kaum jemand...wenn man pflegt und sich kümmert bleibt viel auf der Strecke. Ich vermisse meine Mum - sie war doch erst 54 und hatte noch soviel vor.....warum ist das Leben so ungerecht?

[-2asti5-]

Hallo CBS!

Ich kann nur sagen das was du so schreibst könnte von mir sein! Ich kann dich echt gut verstehen! Mein Papa ist am 7.10 von uns gegangen! Ich war auch bei ihm bis zur letzten Minute! Auf der einen Seite bin ich froh und auf der anderen Seite bringe ich die Bilder nicht mehr aus meinem Kopf! Er hat gekämpft wie ein Löwe und es war schrecklich das zu sehen! Und dann denke ich mir bin ich so froh bei ihm gewesen zu sein den anscheinend wollte er es so das wir alle bei ihm sind! Es ist schon schwer das alles zu verstehen und zu akzeptieren! Wenn ich dan wieder mal so über alles nachdenke kann ich es auch nicht fassen das ich ihn nicht mehr wieder sehen soll! Er war so was besonderes und es tut soooo sehr weh! Aber wenn er noch leben würde müsste er leiden und das wollten wir ja auch nicht! Für ihn war es das beste für uns ist es schwer zu verstehen!
Ich kann dich echt verstehen wie du dich fühlst aber wir müssen sie loslassen ihnen das willig sein das es ihnen jetzt besser geht auch wenn es schwer fällt!
Wie hast du Weihnachten verbracht wenn ich fragen darf!?
Ich wünsche dir ganz viel Kraft und Ausdauer für diese schwere beschixxene Zeit!

lg,asti

[Moni Hirsch]

CBS

Mein Aufrichtiges Beileid !

Moni

[Conny2712]

Ich wünsche dir viel Kraft. Ich habe vor dem Tod meines Mannes auch noch nie eine Leiche gesehen. Man muß versuchen, sich dém zu stellen. Aber er sah friedlich aus. Als ob er schläft. Sich mit dem Tod auseinanderzusetzen ist sehr schwer. Auch ich habe es erst lernen müssen. Ich kann dich verstehen. Auch mein Sohn kann mit dem Tod seines Vaters nicht umgehen. Er versucht es einfach zu ignorieren. Aber wir müssen uns diesen Dingen stellen. Es ist nicht einfach. Ich wünsche dir viel Kraft damit umzugehen. Fühl dich gedrückt. Ich finde dieses Forum einfach toll. Vor allen Dingen wir Frauen tun uns leichter uns auch mal auszusprechen. Lg Conny

[Artemis]

Liebe CBS,
auch von mir herzliches Beileid.

Ja es ist nicht einfach. Auch ich war bei meiner Mama dabei. Und ich habe diese Bilder immer noch vor Augen. Ich denke das wird man auch nicht vergessen.
Meine Mama starb sehr friedlich bei uns ein. Sie hatte auch ein kleines lächeln im Gesicht. Ich denke sie war erleichtert das sie erlöst wurde.

Ich wünsche dir für die schwere Zeit viel Kraft die du brauchst. Und wenn du was auf der Seele hast schreibe es hier rein es ist immer jemand da der dir zuhört. das Forum ist echt super und die Leute auch.

Viele Liebe grüße Artemis

[Bremensie]

Hallo CBS,
du hast recht. Es ist nicht leicht einen Sterbenden zu begleiten. Auch ich habe dies dass erstemal Mal vor knapp 2 Jahren bei meinem Lebensgefährten gemacht.Lass dich mal ganz doll drücken.
Es ist schade dass du bei deinem Mann keinen Halt und keinen Trost findest. Er kann wohl einfach mit der Situation nicht umgehen. Vielleicht hat er auch Angst "Schwäche" zu zeigen und lässt darum den Tod deiner Mum nicht so dicht an sich ran kommen. Früher ging es mir mal ähnlich. Ich wünsche dir ganz viel Kraft für die kommende Zeit.
LG Erika

[Antara-01]

Hallo CBS!

Mein Beileid zu deinem schweren Verlust. Ich kann dich gut verstehen. Auch ich habe 2009 meine Ma verloren. Das ist jetzt 5 Monate her, aber ich kann nicht behaupten, dass ich "darüber hinweg" wäre. Ich danke, das werde ich nie sein. Nichts wird je wieder so sein wie zuvor, auch ich nicht.

Es tut mir weh, deine Zeilen zu lesen. Wie schlimm, dass es anscheinend keiner ertragen kann, wenn du dich aussprichst. Dabei ist das so wichtig. Vielleicht magst du dir hier ein wenig von der Seele schreiben?

Ich war auch dabei, als meine Ma starb und hatte danach dieselben Gedanken wie du, nämlich, warum ich ausgerechnet meiner Ma dabei zusehen musste. Einerseits war ich froh, dass ich in dem Moment bei ihr war, aber andererseits war es auch der Moment, den ich eigentlich nie erleben wollte. Ich denke seitdem immer wieder daran, sehe sie immer wieder vor mir.

Mit meinem Mann kann ich gut reden, jetzt. Während der letzten ca. 9 Monate des Lebens meiner Mutter war das aber nicht der Fall gewesen. Da hatte er ein wenig in seiner eigenen kleinen Traumwelt gelebt, hatte die Augen verschlossen vor der Realität und hatte nicht hören wollen. Aber ich mache ihm keine Vorwürfe. Diese Zeit war so unbeschreiblich schlimm, und jeder musste seinen eigenen Weg finden, damit irgendwie "umzugehen", sprich weiterzuleben oder auch nur weiter zu funktionieren.

Du musst unbedingt ein Ventil finden. Wenn dir in deiner Umgebung keiner zuhören mag, dann schreibe dir dein Leid hier von der Seele! Hier wirst du Menschen finden, die dir zuhören und die dir nachempfinden können, da sie in ähnlichen Situationen sind wie du. Das hilft so enorm, einfach nur zu wissen, dass man dich nicht ganz alleine ist mit seinem Schmerz.

Gerechtigkeit gibt es auf dieser Welt nicht. Diese Erkenntnis musste ich auch erst mal verdauen. Das Leben kann sehr grausam sein. Es kümmert sich absolut nicht um unser Gerechtigkeitsempfinden...

Ich wünsche dir auch ganz viel Kraft für die kommende Zeit!

Yvonne

[kerstin10]

Liebe CBS,

einen geliebten Menschen zu verlieren ist das schlimmste was einem passieren kann. Ich habe meine Mama am 29.11.09 verloren. Auch ich war bei ihr als sie starb, allerdings nicht alleine. Mein Lebensgefährte stand mir immer zur Seite. Auch auf der Palliativstation, wo sie die letzten 6 Wochen ihres Lebens verbracht hat, haben sie sich rührend um sie aber auch um uns gekümmert. Es gibt viele Menschen, die mit dem Thema Tod nicht umgehen können, und deshalb auch niemals nachfragen. Sie klammern dieses Thema für ihr Leben einfach aus. Wenn es der eigene Partner ist, ist das zwar traurig, aber sei ihm nicht böse. Er kann es wahrscheinlich einfach nicht. Such Dir andere Menschen, mit denen Du dich austauschen kannst. Habt Ihr einen Hospizdienst in der Nähe? Vielleicht eine Trauergruppe? Es ist ganz wichtig darüber zu reden. Ich werde auch nie das Gesicht meiner Mama vergessen, kurz nachdem sie starb. Wir gingen nur kurz aus dem Zimmer, als wir zurückkamen hatte sie die Augen geschlossen. Einfach so. Wir reden immer und immer wieder von dem Moment, von dem Erlebten, von den Gefühlen die aufsteigen, von der Leere in uns und um uns. Versuch nicht, das alleine mit Dir auszumachen. Tausch Dich aus und rede Dir alles von der Seele. Hier im KK, bei einem Hospizverein, bei einem Priester, egal wo. Aber rede. Nur so können wir begreifen, dass aus unendlicher Trauer, einfach Trauer und Erinnerung wird.

Ganz, ganz liebe Grüße
Kerstin

[tuepiko]

Hallo CBS!
Ich kann gut nach empfinden, wie du dich fühlst. Meine Mama hat am 10.11.2009 den Kampf gegen den Krebs verloren. Sie war erst 61 Jahre alt.
Sie war nicht nur meine Mama, sondern auch meine beste Freundin.
Ich hatte nicht die Möglichkeit bei ihr zu sein, als sie starb. Das Krankenhaus hat uns erst angerufen, als sie schon tot war. Das tut mir so leid, das ich nicht da war um ihr beizustehen. Wenn du natürlich schreibst, das du diesen Anblick nicht mehr aus deinem Kopf bekommst, denke ich vielleicht war es doch gut so.
Ich weiß es nicht...
Wir waren uns nicht bewußt, wie krank sie war. 6 Wochen bevor sie starb, fing es an, das er ihr schlecht ging. Sie konnte nicht mehr Essen, sie bekam noch mal Chemo, ich brachte sie in ein anderes Krankenhaus, sie wurde operiert und davon hat sie sich nicht mehr erholt. Ich wollte nicht wahr haben, das es ihr von Tag zu Tag schlechter ging. Die Ärzte haben immer nur gesagt; der Zustand ist bedenklich. Dann sollte sie plötzlich am anderen Tag auf die Palliativstation verlegt werden. Ich wußte gar nicht was dies für eine
Station ist. In dieser Nacht ist sie einfach gestorben. Es gab so viel zu Regeln, das mir erst in den letzten Tagen immer bewusster wird, das sie nicht mehr zurück kommt. Sie fehlt mir so. Ich bin verheiratet mit einem sehr verständnisvollen Mann und habe einen fast 6 jährigen Sohn und doch fühle ich mich seid ihrem Tod sehr einsam. Dieser Abschied für immer ist für mich unbegreiflich.
Ich wünsche dir viel Kraft
Liebe Grüße

[TomysGirl]

Hallo CBS,

auch mir tut es unendlich leid was du gerade durchmachen musst..
ein elternteil zu verlieren is sehr schlimm..
Auch ich musste meinen papa gehen lassen... er wollte wohl lieber allein sein als er ging, auf der einen seite schade auf der andren gut.. hätte das glaub ich nicht verkraftet...
Umso mehr leid tut es mir für dich,das du mit deiner trauer allein da stehst..

Ich wünsche dir viel viel kraft das alles zu verarbeiten und drücke die daumen das du nun jemanden zum anlehnen hast..

fühl dich

[CBS13680]

Hallo Ihr Lieben,
erstmal vielen Dank für eure Worte, ich bin so froh dieses Forum zu haben. Es ist als wäre die Erde stehen geblieben, und dann geht jeden Tag die Sonne wieder auf...Wahnsinn. Ich möchte euch kurz schreiben, denn ich habe heute im Memory-Thread meiner mum mal geschrieben, es hilft mir gut auch mit ihr zu kommunizieren, es wird mir helfen all das zu verstehen und durch alle hier fühlt man sich dann auch gut aufgehoben. Ich hab vor 7 Jahren aufgehört zu rauchen, glaubt mir ich war nie einer Zigarette näher als in den letzten Wochen! Aber ich bleib stark, das fehlte ja noch. Ansonsten ist heut ein besserer Tag nach dem traurigen Weihnachten und Silvester, ich habe auch mit meinem Mann wieder mehr Zeit und Worte...ähh naja er gibt sich Mühe und ich freu mich eben :-).....es hilft ja nichts, ich kann ihm ja nicht zum Vorwurf machen, dass er so ist wie er ist, ändern kann nur er sich...wenn er jetzt ab und zu fragt wie es mir geht mit Mum's Tod usw....dann bin ich echt happy. Nur all das ist eben nicht der Ersatz für Mum, und daher freue ich mich mit euch in diesem Forum zu schreiben. Ich möchte DANKE sagen, ihr helft mir durch diese schreckliche Zeit!!!!!!!!!!!!!!!! DANKE

[TomysGirl]

Liebe CBS,

es freut mich zu lesen das es dir ein wenig besser geht..aber noch mehr erfreut es mich das dein Freund sich mühe gibt für dich da zu sein..

Fühl dich umarmt..

[Ute08]

Schön, dass die Sonne auch mal für dich scheint.
Ich glaube, den Männern fällt es nicht immer leicht,
mit uns umzugehen. Da ist es ja gut, dass es deiner
versucht, mit dir hinzukriegen.
Ein lieber Gruß
Ute

[mieki-maus]

hallo cbs,
meine mama ist am 24.12 um 12.00h gestorben -auch ich war bei ihr, ebenso wie mein vater und ihre schwester. sie hatte eierstockkrebs und hat 4,5 jahre gekaempft, seit anfang november ging es ihr immer schlechter. sie hatte kraempfe am ganzen koerper und konnte nichts mehr essen. ihr onkologe hat ihr den zustand nicht geglaubt, ebensowenig der neurologe, der ihr seelische probleme unterstellt. unser hausarzt hat ihr als einziger geglaubt und sie zum ct geschickt, diagnose hirnmetastasen. es folgte eine strahlentherapie, bei der sie immer weniger wurde, 1,5 wochen vor ihrem tod lag sie mit magenbluten auf der intensiv. danach ging es ihr wieder etwas besser und sie sollte am hl. abend nach hause kommen. am 23. ging es ihr immer schlechter, die kraempfe kamen wieder und die atmung wurde schlechter. am 24. morgens rief mich mein vater an, ich solle ins krankenhaus kommen, es sieht schlecht aus. ich werde den anblick nie vergessen, als ich das zimmer betrat, meine mama so leiden zu sehen, tat so weh.
aber sie hat mich wahrgenommen, ebenso wie meinen mann und unseren 8-monate alten sohn, den sie so gern hatte. danach ist sie ruhig eingeschlafen, sie hat einfach die augen geschlossen.
ich kann dich verstehen, dass du die bilder nicht mehr aus dem kopf bekommst, auch ich sehe sie taeglich vor mir und ich wache nachts oft vor angst auf. aber ich war froh, bei ihr gewesen zu sein, sie gestreichelt zu haben und ihre hand gehalten zu haben. sie hatte immer solche angst vor dem tod.
meine tante meinte, sie habe auf mich gewartet. vielleicht konnte sie deshalb so ruhig einschlafen, weil alle ihre lieben um sie waren.
diese gewissheit hilft mir ueber die schlimmen bilder, auch der wochen vorher, hinweg zu kommen.
vielleicht hilft das bei dir auch etwas.

ich troeste mich damit, dass es meiner mama jetzt besser geht, sie war so tapfer, hat so gekaempft und so gelitten am ende. aber der schmerz ist trotzdem oft kaum zu ertragen......

lg mieki