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  #1  
Alt 08.01.2004, 22:17
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Standard Morgen wird mein Mann operiert

Prostatakrebs heißt die Diagnose.
Heute habe ich meinen Mann ins Krankenhaus gebracht und erst heute haben wir erfahren, dass er einen Bauchschnitt bekommt und die OP mehrere Stunden dauern wird. Mein Mann ist ganz verzweifelt im Krankenhaus zurückgeblieben und ich bin betrübt heimgefahren. Jetzt sitze ich da und habe Angst, wie es ihm morgen wohl gehen wird und wie das alles weitergehen wird. Er war immer voll Energie und Tatendrang, nie hätten wir daran gedacht, dass sowas kommt. Ich habe ihn dazu gedrängt einmal eine Krebsvorsorgeuntersuchung machen zu lassen und dann kam gleich diese Diagnose!
Da mein Mann selbständig ist, will ich sein Geschäft so gut es geht neben meiner anstrengenden Berufstätigkeit mitmachen. Ich hoffe, ich schaffe es, denn sonst wandern ihm einige Kunden ab.
Wie lange wird es wohl dauern, bis er wieder alles selber machen kann. Bei einem Bauschnitt hat er sicherlich noch lange Probleme. Wird er je wieder schwere Kartons tragen können?
Sicherlich hört sich das für einen Außenstehenden schlimm an, wenn ich neben seiner Krankheit auch an das Geschäft denke, aber ich habe Angst, wie es weitergehen soll. Mein Mann ist jetzt 57 und noch zu jung zum Nichtstun.
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  #2  
Alt 09.01.2004, 09:52
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Standard Morgen wird mein Mann operiert

Hallo,
im April 2002 ging ich ebenfalls zu einer Vorsorgeuntersuchung - einfach nur so.
Diagnose: PSA-Wert zu hoch, Biopsie, Operation und im Spät-Sommer 2003 vorsorglich eine Strahlenbehandlung, da der PSA-Wert nicht weit genug zurückging.
Ich bin nur wenige Jahre älter und bin absolut beschwerdefrei, schon wenige Monate nach der Operation wieder beruflich voll einsatzbereit.
Im Juli habe ich mir einen Traum erfüllt und bin mit einer Frau einen Monat durch West-Kanada mit dem Wohnmobil gereist.
Was sich geändert hat, ich habe viele Bücher gelesen und auch lange Gespräche mit einem Psychologen geführt. Ich habe gelernt was im Leben wichtig und weniger wichtig ist. Ich lasse Stress nicht mehr zu, der, wie ich heute weiss, mich krank gemacht hat.
Alle Gute für Deinen Mann!
Udo
name@domain.de
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  #3  
Alt 09.01.2004, 11:13
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Beiträge: n/a
Standard Morgen wird mein Mann operiert

Liebe Seerose, am 14.1.1998 ging es mir wie Dir
heute. Keiner und das betone ich immer wieder, der das nicht erlebt hat, kann diese Gefühle nach-empfinden.
Bis zur OP war mein Mann (damals 60 J.) gesund, danach gab es viele Probleme, auf die wir überhaupt nicht vorbereitet waren: Blasenentzündungen, Inkontinenz, Schmerzen aller Art.
Aber und nur das ist wichtig: er hat sich langsam wieder erholt. Im Frühjahr 1999 hatten wir das Gefühl, das Kapitel Prostatakrebs ist abgeschlossen. Das Leben war wieder lebenswert. Wir hatten den Krebs besiegt.
Es mag Dich heute nicht trösten, aber Prostatakrebs gehört zu den "Guten". Trotzdem Krebs ist Krebs.
Viel wichtiger als diese medizinischen Behandlungsmethoden ist m. E. dem Partner zu zeigen, daß man ihn liebt und braucht- auch ohne Prostata.
Nach dieser OP haben sich die Wertigkeiten in unserem Leben verändert.
Im Mai 2000 erkrankte mein Mann an einem Zweitkarzinom in der Lunge (steht in keinem Zusammenhang mit dem 1. Krebs). Diesen Kampf gegen den unfairen Gegner Krebs haben wir Mitte 2002 verloren.
Melde Dich, wir können reden, denn das braucht man in so einer Situation.
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  #4  
Alt 10.01.2004, 15:45
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Morgen wird mein Mann operiert

Danke an Udo und an Micha. Eure Zeilen helfen mir. Und ich bin froh, dass ich meine Sorgen jemandem erzählen kann, der weiß um was es geht.
Heute Morgen beim Einkaufen habe ich mit einer Frau geredet, von der ich immer dachte, wir sind Freundinnen. Aber bei dieser Ausfragerei, wie es meinem Mann geht, habe ich gemerkt, dass die nur eine Sensation sucht - "ja und wenn der dann eine Chemo braucht und wenn der Krebs streut uvm. - was sagt der Arzt, was Du hast noch gar nicht mit dem Arzt gesprochen?." Nein sagte ich mein Mann kann doch selber mit dem Arzt reden, der ist doch noch nicht demenz.

Außerdem denke ich doch jetzt noch nicht daran, was danach sein wird, ich denke nicht in so großen Schritten. Erst mal muß er die Nachwehen dieser großen OP hinter sich bingen, dann erst sehen wir weiter. Und die Ärzte werden uns schon den rechten Weg weisen, ich habe einen guten Eindruck.

Ich stelle leider immer wieder fest, dass man erst in schwierigen Zeiten die "wirklichen Freunde" entdeckt.

Heute Abend ist eine halbe Stunde Besuchszeit für Angehörige in der Intensivstation. Da werde ich hinfahren und ihm ein wenig Mut zusprechen.

Leider kenne ich mich mit diesem Forum noch nicht so gut aus, mir ist also nicht klar, wie ich an Euch direkt herankomme, sprich, an Euere E-Mail Adresse.

Vielen Dank nochmal und herzliche Grüße aus Bayern
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  #5  
Alt 10.01.2004, 19:06
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Morgen wird mein Mann operiert

Liebe Emilie,
ich wünsche Euch sehr, dass die Operation gut verlaufen ist und dass der Weg nun wieder nach OBEN geht.
Viele Grüße aus Nordrhein-Westfalen
Udo
Udoheimann@aol.com[email
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  #6  
Alt 18.01.2004, 04:41
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Beiträge: n/a
Standard Morgen wird mein Mann operiert

[Auf Wunsch von Seerose wurde "ihr" Thread für neue Beiträge von der Redaktion gesperrt und dieser letzte Beitrag gelöscht.]
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