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  #1  
Alt 15.04.2019, 13:38
Steffen_MD Steffen_MD ist offline
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Registriert seit: 10.04.2019
Beiträge: 5
Standard AW: Meine Mama - auf ewig verreist :-(

Ja die Sprachnachrichten höre ich mir auch ab und zu an.
Vor allem die auf dem Handy meiner Mama die sie mit meinem Vater ausgetauscht hatte.

Da waren die letzten nachrichten ansich alle noch sehr deutlich..
Erst jetzt die letzten Wochen ab März war es meist etwas schwächer von der Stimme her. Aber da sind schöne Texte dazwischen, auch geschriebene Texte...
Wo sich beide immer wieder schöne dinge gesagt haben.

Und dann sind da dinge wie "das schreibt man anders. mit v, nicht mit f"
Oder mein Papa zeigt ihr Bilder vom aufgebauten neuen Schrank und als Antwort kommt "ja sieht schön aus, aber da links das Fach, das ist etwas schief. Da musst du nochmal schauen"
Da lag sie grade wieder zur Chemo im KH, daher die Bilder.

Aber das war genau meine Mama.
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  #2  
Alt 15.04.2019, 13:47
Beccamaus Beccamaus ist offline
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Registriert seit: 11.06.2018
Beiträge: 200
Standard AW: Meine Mama - auf ewig verreist :-(

Ich habe eine Box wo alles drin ist von meinen Daddy. Auch sein Handy. Bisher konnte ich da nicht ran gehen.... ob ich es jemals kann....keine Ahnung :-( Am 25.6 ist er 1 Jahr nicht mehr bei uns, da sitzen wir als Familie sicher wieder zusammen. Ich denke da werde ich die Box mal mitnehmen und schauen ob wir sie uns gemeinsam angucken wollen
__________________
Mein Daddy
* 04.08.1947 25.06.2018

ED: 03.04.2017 (metastasierendes Lungenkarzinom (Adeno))


-------- Somewhere over the Rainbow---------
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  #3  
Alt 05.06.2019, 06:56
Steffen_MD Steffen_MD ist offline
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Registriert seit: 10.04.2019
Beiträge: 5
Standard AW: Meine Mama - auf ewig verreist :-(

Heute ist er nun - mein 1.Geburtstag ohne Mama.
Das wird heute alles ein eigenartiger Tag - glaub ich.

Insgesamt gehts einem von Tag zu Tag besser und man lernt besser mit dem Verlust umzugehen. Auf Arbeit nutze ich inzwischen die Ablenkung so gut es geht, nur wenn man dann mal zu Hause ist und zur Ruhe kommt... gibts oft Phasen der Trauer. Manchmal nur kurze Phasen... aber ich denke das muss einfach sein.

Heute nun mein Geburtstag, wird sicher auch etwas anders sein. Ich werde nicht feiern und wenn ich heute Nachmittag Bruder und Papa sehe, wirds ganz sicher ein paar Tränen geben.

Ich denke oft an meine Mama - zum Glück die meiste Zeit auch mit einem Lächeln oder Gedanken wie "Muttern hätte jetzt gesagt......"..

Manchmal denke ich mir - das geht zu schnell..
Oder das man die Trauer zu sehr wegdrängt und normal weiterlebt.
Obwohl meine Mama nun grade mal seit 2 Monaten nicht mehr bei uns ist.
Aber irgendwie gehört das wohl auch dazu... das man weiter lebt und nach vorne schaut.
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  #4  
Alt 21.06.2019, 22:11
Aquintos Aquintos ist offline
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Ort: Krefeld
Beiträge: 109
Standard AW: Meine Mama - auf ewig verreist :-(

Hallo Steffen,
ich habe eben Deinen "Bericht" gelesen. Es berührt mich sehr!
Deine Gedanken sind richtig und auch wichtig. Das Verstehen und Verarbeiten dauert seine Zeit; aber irgendwann akzeptiert man das, was war und wie es sich abgespielt hat. Du hast alles Dir Mögliche getan und auch sehr genau beobachtet. Alleine der Titel Deines Berichts "auf ewig verreist" trifft es seht genau auf den Punkt, und das schon in Deinem ersten Bericht. Ja, sie wird verreist sein, an einen anderen schmerzfreien Ort. Und wie das so bei Reisenden ist: sie melden sich von unterwegs schon mal. Ich bin mir sicher, dass Du das spürst und Dich vielleicht auch zeitweise wunderst :-)
Es fehlt jemand, es entsteht eine Lücke, man ist nicht mehr man selbst...und trotzdem geht das Leben einfach weiter. Und die Zeit vergeht. Zeitpunkte und das Alter sind immer unpassend (zu früh, warum gerade an Weihnachten/Ostern/Jahrestag, zu jung); aber man weiss nie, was kommt und wie es ausgeht. Wie es scheint, hast Du Rückhalt aus Deiner Familie und alles wird, naja nicht gut, aber erträglich sein. Das Vermissen wird Dich immer begleiten; aber sie ist "nur" verreist...und da , wo sie jetzt ist, wird es schon OK sein; glaubst Du nicht?
Ich wünsche Dir alles Gute!
Aquintos
__________________
Man sieht die Sonne langsam untergehen; und erschrickt doch, wenn es plötzlich dunkel ist.

Papa: *31.01.1948 +19.05.2012
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  #5  
Alt 27.06.2019, 16:47
Clea Clea ist offline
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Beiträge: 560
Standard AW: Meine Mama - auf ewig verreist :-(

Lieber Steffen,
ja, der erste Geburtstag ist besonders. Schlimm oder nicht, aber man hat eben spezielle Gedanken. An dem Tag haben unsere Mütter uns das Leben geschenkt. Und man hat immer nur sich selbst gefeiert, sie aber nie.
Herzlichen Glückwunsch nachträglich übrigens.
Und so geht das Leben weiter.
Bei uns nähert sich langsam ihr dritter Geburtstag ohne sie, kaum zu glauben, aber es ist wirklich schon so lange her. Man denkt weniger drüber nach und wenn, dann nicht mehr so traurig wie früher. Bei mir schleicht sich öfter ein "was hätte sie jetzt getan" ein, oder ein "das hätte sie gern gegessen", aber es ist nicht mehr so bitter.
Das wünsche ich dir auch, dass du an deine Ma denken kannst und dir sagst, gut, dass es sie gab, statt, schade, dass sie weg ist.
__________________
Meine Ma
17.9.1957-19.2.2017, 59 Jahre, Lungenkrebs mit Hirnmetastasen
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  #6  
Alt 25.12.2019, 22:24
Clea Clea ist offline
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Registriert seit: 13.01.2017
Beiträge: 560
Standard AW: Meine Mama - auf ewig verreist :-(

Wie geht es dir denn mittlerweile?
__________________
Meine Ma
17.9.1957-19.2.2017, 59 Jahre, Lungenkrebs mit Hirnmetastasen

Geändert von Clea (25.12.2019 um 22:29 Uhr)
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  #7  
Alt 02.04.2020, 14:15
Steffen_MD Steffen_MD ist offline
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Registriert seit: 10.04.2019
Beiträge: 5
Standard AW: Meine Mama - auf ewig verreist :-(

Hallo.

Nun möchte ich mich endlich mal wieder melden.
War ja doch sehr lange abwesend.

@Aquintos: Danke für dein Post. Ja oft spür ich schon das sie da ist.
Es gibt auch oft mal Situationen wo ich meine Ma anrufen will - weil ich eine Frage habe oder so - nur um in der nächsten Sekunde dann zu realisieren das sie nicht mehr ist.
Das sind immer sehr komische Momente, wo ich mir dann immer denke... verdrängt man das so sehr?! Um es besser verarbeiten zu können..

Und du sagst es richtig.. das Leben geht weiter.
Aber das ist eben oft so ein Punkt der mich erschreckt.. dieses zu schnell alles zu normal.. manchmal versuche ich mich dann dagegen zu wehren.
Aber letzten Endes ist das wohl einfach so und ich muss damit klar kommen. Es akzeptieren..
Und ja der Zeitpunkt ist immer beschissen.. egal wann und egal wo.
Aber ich hätte meinen Eltern halt so gern ein lages Krankheitsfreies leben gewünscht. Also beiden..
Meinem Papa gehts soweit ganz ok. Aber er ist eben auch oft alleine..
Zum Glück hat er noch die gemeinsame Hündin. Die lenkt ihn immer noch gut ab.

@Clea: Genau das sind auch meine Gedanken.. Dieses "Was würde Ma jetzt wohl sagen oder tun"
Grad auch jetzt in dieser komischen zeit mit Corona. Ich kenne meine Ma, und sie hätte ganz sicher alles verrückt gemacht.
Hätte übereifrig darauf geachtet das mein Vater sich nirgendwo anstecken würde usw..

Ja ansonsten gehts mir insgesamt ganz ok.
Weihnachten und Silvester hatten wir zum Glück etwas ablenkung durch Freunde und meiner Ziehtochter. Wir waren dadurch an Silvester nicht alleine.. was sehr gut war.
Mein Vater an diesem Tag alleine lassen wollte ich halt auch nicht. Es war auf jedenfall alles sehr viel anders als sonst.
Aber nun ja.. es muss halt irgerndwie weiter gehen.

Ja und nun ist nächste Woche Donnerstag ihr 1.Todestag.
Dieser Tag und alles was durch die Corona Verbote derzeit so auf einen lastet, drückt doch sehr auf die Stimmung. Mehr als sowieso schon.
Ich meine ohne den Virus hatte man etwas mehr Ablenkung und konnte sich eben durch aktivitäten auf andere Gedanken bringen.
Das fällt grade alles weg.. dazu der Todestag meiner Ma, wo ich dann nächste Woche mit meinem Vater und Bruder am Grab sein werde..
Aber auch das wird dort dann alles mit Abstand sein.. also auch nicht so wie man es sich für diesen Tag wünscht.
Aber im grunde egal.. wir sind bei ihr und das zählt.

Wisst ihr welche Gedanken mir beim Thema Corona die Tage noch gekommen sind..
Was wäre gewesen wenn meine Ma jetzt noch leben würde, aber genauso krank wäre wie im letztes Jahr zu der Zeit.
Wo sie ja ständig mit Pflegern kontakt hatte, ins KH musste usw. Ich will mir dieses Horrorszenario gar nicht ausmalen. Aber es wäre alles noch schlimmer geworden - wahrscheinlich...
Daher - so schlecht ich mich dabei auch fühle dies auszusprechen - bin ich recht froh das meine Mama das alles was grad passiert nicht mehr erleben musste. Nicht in dem Zustand in dem sie zuletzt war. :-(

Ihr Grab ist auf jedenfall sehr schön geworden.
Auch wenn mir mein Papa da immer ein paar Blumen zuviel draufpackt. :-)

Dies mal als kleines Update von mir..

Liebe Grüße
Steffen

Geändert von Steffen_MD (02.04.2020 um 14:17 Uhr)
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