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  #1  
Alt 18.08.2005, 21:38
Imke Imke ist offline
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Frage 1 Monat ist es nun her.......

Ersteinmal ein Hallo und ein dickes Dankeschön an das gesamte Team des Kompasses. Es sind tolle Seiten die mir ungemein geholfen haben im Sterbeprozess meiner Mama und ich hoffe das sie es auch weiterhin noch tun werden.
Also, macht weiter so ! Vielen Dank und Gruß von IMKE !


Hallo an alle die in der gleichen oder einer ähnlichen Situation stecken !

Ich habe meine Mama nach 11 jährigem Krebskampf heute genau vor einem Monat verloren. Ich war bei ihr, wie ich es wollte. Es war schon schlimm zum Schluß.
Ich habe vor drei Wochen die Beerdigung einigermaßen "gut" hinter mich gebracht und auch sonst geht es meistens.
Ich denke manchmal, bin ich nicht normal, mein Vater weint fast immer wenn wir uns sehen und ich so "selten" ! Ich habe sie doch auch so lieb gehabt und natürlich fehlt sie mir.
Es gibt natürlich solche Tage andenen es bei dem kleinsten Gedanken oder nur ein Foto sofort losgeht und ich schwer wieder aufhören kann. Manchmal denke ich am Tag kaum darüber nach (verdränge) und Nachts weine ich mich dann in den Schlaf.
Ich habe ein Fotoalbum angelegt von ihrem Geburtsjahr, über die Jahrzente verteilt bis zu den letzten 4 Wochen zu Hause. Obwohl ich die Fotos und ihr Gesicht ständig vor mir hatte, hatte ich doch das Gefühl das es mir bei meiner Trauerbewältigung geholfen hat.
Wenn ich vor ihrem Grab stehe (es ist ja bis jetzt nur ein aufgeschütteter Erdhaufen mit ein paar Blumen darin) bin ich immer noch der Meinung, NEIN, das ist alles nicht Wahr, ich bekomme es nicht in meinen Kopf hinein.......
Gelesen und gehört habe ich das oft erst so nach 2-3 Monaten das große "Erwachen" kommt, wo man alles realisiert.
Ist das tatsächlich so ?
Und was mich noch interessiert, ich habe eine 7,5 jährige Tochter und einen 4 jährigen Sohn, wie steht es mit denen ? Das ich meine Mama nicht vergesse ist klar, auch wenn ich leider nur 30 Jahre Zeit hatte sie kennenzulernen, aber wie ist es mit meinen Kindern ? Gerade der kleine hat immer so gerne mit Oma geschmust und sagt mir des öfteren das er gerne möchte das sie wieder lebt.........
Erinnern sich Kinder in diesem Alter in 10/15 Jahren noch an IHRE OMA ???

Ich bedanke mich für Eure Zeit und wünsche Euch allen alles Liebe,
eure Imke !
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  #2  
Alt 18.08.2005, 21:54
Benutzerbild von little_watergirl
little_watergirl little_watergirl ist offline
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Standard AW: 1 Monat ist es nun her.......

Hey!

Ich komme bald auch in deine Situation. Bin jetzt 15...meine Mam ist 2 Tage vor meinem Geburtstag gestorben...in 13 Tagen ist sie einen Monat nicht mehr da...wie ist es an diesem Tag? Fühl man sich dann besonders mies oder ist es wie jeder andere Tag, an dem man um seine Mam weint?
Ich habe ehrlich gesagt ein bissche Angst, wie auch vor Weihnachten, Ostern, ihrem Geburtstag den man dann nichmehr mit ihr verbringen kann und so...
Genaueres kannst du hier in dem Thema unter "Mam...warum nur?" lesen...

Liebe Grüße,
Bente
__________________
Manchmal denke ich,
ich habe es geschafft,
habe den Gipfel fast erreicht.
Doch dann kommen die Erinnerungen wieder.
Ein Lied! Ein Wort! Ein Gedanke!
Und schon rolle ich den Berg wieder hinab.
Vergessen werde ich Dich nie!
Denn in meinem Herzen
trage ich immer noch unsere schönen Stunden,
die schönsten Stunden meines Lebens.
Mam, ich liebe Dich!
Für immer!!!
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  #3  
Alt 18.08.2005, 22:57
Sonja A. Sonja A. ist offline
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Standard AW: 1 Monat ist es nun her.......

hallo ihr beiden!

meine erfahrung ist das, was man so oft hört: wenn erst einmal jeder feiertag ohne den geliebten menschen rum ist, dann erträgt sich der nächste feiertag dieser kategorie viel leichter.

jeder tag ohne den menschen ist schrecklich. allerdings gewöhnt man sich immer mehr an das schrecklich und der verlust wird mehr zu einer sehr traurigen tatsache, die einen aber nicht immer wieder ins loch reißt. vor einem jahr habe ich meinen papa verloren. ich war auch erst 27 jahre alt, noch im studium etc und hätte papa noch sehr gebraucht. mich hat sein verlust sicherlich erwachsener gemacht als ich es hätte sein wollen. mein leben ist einerseits sehr viel ärmer ohne papa. andererseits bin ich nun für alles dankbar, genieße das leben viel bewusster.

mein thread ist zeichen von unserem geliebten menschen, ich bin sonja a./sonnenblume.

alles liebe, sonja
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  #4  
Alt 19.08.2005, 00:58
mario1 mario1 ist offline
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Standard AW: 1 Monat ist es nun her.......

Hallo Imke!

Ich stecke auch in der gleichen Situation wie du und Bente!
Ich hab meine Mama am 26.07.2005 verloren also fast vor einem Monat!
Leider verstarb meine geliebte Mama áuf einer Intensivstation da sie eine Lungenimbolie erlitten hatte 4 Tage vor ihrem Tod! Und dann kamen wir auch noch 10 min nach ihrem Tod! Ich fragte mich oft warum wir diese 10min nicht früher losgefahren sind aber ich denke auch das Mama bewusst nicht auf uns gewartet hat da sie uns (mir und meiner Schwester) das nicht antun wollte!
Bis heute geh ich täglich an Mamas Grab hab dort das Gefühl ihr besonders nahe zu sein und ich steh dann auch oft da und denke mir ich mach das jetzt auf und gugg da rein ob auch echt Mama da drinnen ist da es noch sehr unrealistisch ist! Aber bei mir fängt es auch schon an nicht mehr zu warten z.b das es an der Türe klingelt und Mama da ist! Denn ich weis es wird nicht so sein! Daher denke ich das dieses grosse Loch von dem viele sprechen nicht zeitlich festgelegt werden kann! Bei dem einen kommt es früher bei dem anderen etwas später!

Ach ja und noch was zu deinen Kindern!
Meine Schwester hat auch eine 6 jährige Tochter! Die kleine war beim Bergäbnis ihrer Oma dabei und konnte so auch abschied von ihrer heissgeliebten Oma nehmen und ich denke das war sehr wichtig für die kleine! Den sonst würde sie vielleicht mal meiner Schwester Vorwürfe machen!
Aber deine Mama wird in dir weiterleben und daher werden auch deine Kinder sie nie vergessen! Durch deine erzählungen an deine Kinder werden auch sie ihrer Oma nahe sein können!

Liebste Grüsse
Mario
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  #5  
Alt 19.08.2005, 09:31
Imke Imke ist offline
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Standard AW: 1 Monat ist es nun her.......

Hallo Bente, Hallo Sonja !

Ja, das mit den Feiertagen ist so eine Sache. Am liebsten würd ich Weihnachten ausfallen lassen, geht aber der Kinder wegen schon nicht.
Es graut mir davor, aber etwas Zeit ist ja zum Glück noch bis dahin.
Geburtstage stehen auch erst wieder im nächsten Jahr an.
Das der erste "Monatstag" besonders schlimm ist fand ich bei mir nicht,
es ist eh jeder Tag anders schlimm, mal mehr, mal sehr viel mehr.
Und das stimmt, Sonja. Obwohl man meint mit 30 Erwachsen sein zu müssen,
habe ich verdammt viel mitgemacht und auch gelernt über das Leben.
Oft habe ich vieles als selbstverständlich und normal abgetan, das mache ich heute nicht mehr.
Meine Mama hatte immer recht, sie hat speziell wärend ihrer 11 jährigen Krankheit schon alles viel "genauer" genommem mit der Gesunheit und der ihrer zwei Töchter. Nur ich habe oftmals das als Übertreibung gesehen, heute bin ich schlauer !

Hallo Mario !

An dem Tag als Deine Mutter gestorben ist, ist meine Beerdigt worden.
Das mit dem öffnen ist gut , das ist mir auch schon so im Kopf rumgeschwirrt.
Mein Vater, meine Schwester und ich haben sie kurz vor der Trauerfeier noch einmal im Sarg gesehen. Wir hatten ihr ein paar hübsche Sachen anziehen lassen, unter anderem ihre lieblings Bluse, die sie oft zu Feierlichkeiten trug.
Wenn ich jetzt vor ihrem Grab stehe, habe ich meistens den Anblick vor mir wie ich sie dort gesehenhabe. Aber das ist nicht schlimm, so weiß ich wie
meine Mama dort liegt.
Meine Tochter war auch bei der Beerdigung, sie hat viel geweint, aber ich denke auch das es gut war, wie Du schon sagst, so konnte sie richtig Abschied nehmen und begreift vielleicht auch besser das Oma wirklich nicht wieder kommen kann.

Ich wünsche Euch allen alles Liebe,
gruß Imke !
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  #6  
Alt 19.08.2005, 18:45
Benutzerbild von little_watergirl
little_watergirl little_watergirl ist offline
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Standard AW: 1 Monat ist es nun her.......

Hey ihr!

Nun ist es raus, Beisetzung ist am Samstag den 27. August...nun bekomm ich echt immer mehr Angst...
Aber dran vorbei komm ich ja nicht und ich glaube dass ist eines der wichtigsten Ereignise durch den Weg der Trauer...
Heute haben wir den Grabstein ausgesucht, der ist echt total hübsch!
Hätte ihr gefallen!
Naja muss dann mal wieder weg,
Ganz liebe Grüße,
Bente
__________________
Manchmal denke ich,
ich habe es geschafft,
habe den Gipfel fast erreicht.
Doch dann kommen die Erinnerungen wieder.
Ein Lied! Ein Wort! Ein Gedanke!
Und schon rolle ich den Berg wieder hinab.
Vergessen werde ich Dich nie!
Denn in meinem Herzen
trage ich immer noch unsere schönen Stunden,
die schönsten Stunden meines Lebens.
Mam, ich liebe Dich!
Für immer!!!
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  #7  
Alt 20.08.2005, 21:57
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Christian S. Christian S. ist offline
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Standard AW: 1 Monat ist es nun her.......

liebe Bente,

alles gute für dich und viel kraft am nächsten Samstag. Es tut mir sehr leid dass du schon so jung deine Mam verloren hast. Ich wünsche dir sehr viel Kraft und Verständnis dass alles einen tieferen Sinn hat. In Gedanken werde ich dich begleiten und dir Kraft schenken.
Alles Gute für dich und deine Familie.

Christian S.
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  #8  
Alt 26.08.2005, 19:29
Anne2 Anne2 ist offline
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Beiträge: 2
Standard AW: 1 Monat ist es nun her.......

Hallo Ihr lieben!
Mir geht es auch so. Mein Vater ist am 23.07. gestorben. Er hatte Lungenkrebs und ist knapp 2 Monate nach der Diagnose gestorben.
Vieles, was Ihr schreibt, spricht mir wirklich aus der Seele! Es ist schon erstaunlich, wie viele Menschen das gleiche durchmachen wie man selber. Da denkt man, dieser Schmerz ist "einzigartig", und dann stellt man immer wieder fest, dass viel zu viele das gleiche durmachen müssen!
Auch ich komme mir oft komisch vor, wenn ich bei meiner Mama bin, sie weint, und ich nicht heulen kann! Aber mittlerweile kommen die Tränen auch bei mir verstärkt. Häufig ist es auch bei mir so, dass ich tagsüber voll beschäftigt bin, keine Zeit hab, oder mir keine Zeit nehme, traurig zu sein. Abends dann, wenn ich im Bett liege und sein Foto angucke, kommt es dann heraus. Ich bin total verzweifelt, kann dann diese Endgültigkeit einfach nicht fassen. Tagsüber geht es mir dann immer soweit ganz ok. Außer wenn ich zu seinem Grab gehe. Da ist heulen garantiert. Ich schwanke also irgendwie zwischen "Es geht mir ganz gut" und totaler Verzweiflung und Fassungslosigkeit. Aber das ist wahrscheimnlich normal?!
Meine Neffen und Nichten (3-7 Jahre) waren auch bei der Beerdigung dabei. Und sie waren sogar vor und nach seinem Tod nochmal bei ihrem Opa. Das war nicht nur für sie, sondern auch für meinen Vater glaube ich sehr wichtig. Kinder haben ja schließlich keine angeborene Angst oder Hemmschwelle vor dem Thema Tod- das wird von den Erwachsenen anerzogen, was ich für falsch halte!
Tja, da ist man plötzlich sehr viel erwachsener, wenn man mit dem Tod eines Elternteil umgehen lernen muss. Auch ich hätte auf dieses plötzliche "nochmal-viel-erwachsener-werden" gerne verzichtet. Ich bin übrigens 26 Jahre. Und denke mir so oft: Papa, ich bin doch noch ein Kind und brauche dich...!"

Dir, liebe Bente, wünsche ich für morgen alles Gute und viel Kraft! Du schaffst das!

Macht´s gut!!
Anne
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