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  #1  
Alt 05.09.2005, 14:02
Manu G. Manu G. ist offline
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Standard ...heute hätten wir Hochzeitstag

Heute auf dem Tag ist mein 4 Monate tot. Er hat leider den Kampf gegen den verfluchten Lungenkrebs mit nur 44 Jahren verloren. Hat mich mit meinen 35 einfach allein gelassen. Ich weiß er wäre gerne noch bei mir, aber er hat es einfach nicht geschafft. Der Krebs war stärker. Heute hätten wir Hochzeitstag gehabt. 14 Jahre! Ich bin der Meinung das ich alles sehr gut im Griff habe. Die ersten 6 Wochen waren sehr hart. Nagende Trauer. Niagara-Fälle an Tränen habe ich verloren so das ich dachte ich kann nicht mehr weinen. Dann kam sein Geburtstag am 08-07-05. Ich bin Nachts mit Freunden auf den Friedhof und habe Sekt getrunken und mit ihm angestoßen. Ja das war das einzige wenn es für manchen auch makaber klingt, wie ich diesen Tag schaffen konnte. Am 08-03-05 war die Diagnose, davor hatte er sehr gelitten wollte aber nicht zum Arzt gehen, weil er dachte es ist nichts schlimmes und nur 2 Monate später ist er gestorben. Die Pflege wenn auch nur 2 Monate war die Hölle. Was hat er mir leid getan. Welch Schmerzen, welch Atemnot, welch Kampf. Dann hat er es geschafft. Heute kann ich sagen Danke lieber Gott das Du ihn hast nicht länger leiden lassen. Er hatte noch nicht mal die Chance auf eine Chemo oder sonstiges. Zum Schluss waren die Metas überall, nach nur 2 Monaten. Ja und heute wäre unser Hochzeitstag. Ich liebe meinen Mann immer noch sehr, aber ich weine nicht mehr. Ich habe all seine Wünsche erfüllt. Hab mich nicht hängen lassen, habe neu angefangen, habe wiede einen Job den ich in der Zeit der Pflege aufgegeben habe und einen ganz lieben Freund der mir hilft wenn ich ein Tief habe. Es war der beste Freund meines Mannes und ich dachte nie es könnte mal mein Freund werden. So haben wir beide unsere Trauer. Ich glaub es geht mir wieder gut. Vor allem hoffe ich kein schlechtes GEwissen haben zu müssen, weil es mir wieder gut geht. Eigentlich wollte ich keinen Freund mehr, aber ich glaub mein Mann hat ihn mir einfach geschickt.
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  #2  
Alt 05.09.2005, 18:35
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Rubbelmaus Rubbelmaus ist offline
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Standard AW: ...heute hätten wir Hochzeitstag

Liebe Manu,
ich glaube auch, dass dein Mann sich über deinen neuen Freund freut. Sein bester Freund und seine geliebte Frau sind zusammen, das ist doch wunderbar. In der geistigen Welt wird alles mit dem grossen Herzen der Liebe gesehen und das ist was zählt. Das engstirnige Denken was wir Menschen haben, gibt es dort nicht. Wenn du heute mit deinem Mann sprichst, erzähl ihm einfach, wie es dir ums Herz ist. Erzähl ihm trauriges und schönes, er versteht es. Danke ihm für die schönen gemeinsamen Jahre und sprich über deine Wünsche für die Zukunft. Soweit er dir helfen kann, wird er es tun.

Wenn ich einen schönen Tag hatte erzähle ich es meinem Sohn und ich weiß, er freut sich darüber. So bleiben wir immer auf der Herzensebene mit unseren Lieben in Kontakt.

Ich wünsche dir alles Liebe und eine gute, glückliche Zukunft.
Rubbelmaus
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  #3  
Alt 06.09.2005, 09:31
Manu G. Manu G. ist offline
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Standard AW: ...heute hätten wir Hochzeitstag

Hallo Rubbelmaus,

ja das stimmt wohl, so manchmal hatte ich dochein sehr, sehr schlechtes Gewissen und dachte, Mensch das kannst Du doch nicht machen und icch habe es versucht zu lassen. Ich bin dann immer auf den Friedhof und hab meinem Mann erzählt was passiert ist und das ich es nicht will und auch nicht kann. Doch nicht jetzt schon, das geht doch nicht. Es kam mir vor wie Betrug. Meine beste Freundin sagte dann: Jetzt hör mir mal gut zu, Du warst 15 Jahre die treuste Ehefrau, Du hast immer zu ihm gehalten, Ihr habt Euch geliebt wie sie es von niemanden kennt, in der schweren Krankheit warst Du da und Du hast Dein Versprechen bis das der Tod Euch scheidet eingelöst. Also kämpf nicht gegen Dein Herz sondern nimm an was Dir geschickt wird und man weiß nie von wem es kommt. Ein paar Wochen vor dem Tod meines Mannes, saß mein Freund mit meinem Mann zusammen und sie hatten sich über alles mögliche unterhalten als er noch zu Hause war. Dann sagt mein Mann zu ihm: Auch Du wirst mal die richtige finden, denk mal an meine Worte zurück. Zu mir sagte er ein paar Tage später, Maus Du bist noch sooo jung, verbittere nicht, binde Dich wieder und mach mir den GEfallen werd wieder glücklich. Ja aber damals war das undenkbar. Ich hab mich so dagegen gewehrt. Als ich gestern auf dem Friedhof war, hab ich ihm auch nochmal alles erzählt und hatte das GEfühl das er mir zuhört. Kurz nach seinem Tod habe ich ihn gebeten mich doch auch krank zu machen und ich wollte sterben, aber als ich gestern bei ihm war, habe ich mich bedankt das ich noch lebe. Das ich nicht mehr sterben will und ich mich aber trotzdem freue ihn irgendwann mal wieder zu sehen, aber nicht jetzt und nicht morgen. Ich habe wieder so einen Lebensmut bekommen und Spaß dran das ich lebe. Ih glaube er hat ihn mir wirklich geschickt. Keine Ahnung, aber es war für mich absolut undenkbar mit ihm und für ihn war es undenkbar die Frau seines besten Freundes. Wir reden da sehr viel drüber und können es gar nicht glauben. Weil es so unmöglich war. Aber ich denke nicht mehr drüber nach, warum, weshalb wieso und wehre mich auch nicht mehr dagegen. Es kam wie es kommen sollte. Ich danke Dir für die lieben Worte und wünsche auch Dir alles Gute
LG Manu
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  #4  
Alt 06.09.2005, 21:50
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Rubbelmaus Rubbelmaus ist offline
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Reden AW: ...heute hätten wir Hochzeitstag

Hallo Manu,
ich wünsche dir mit deinem Partner ein schöne und glückliche Zukunft, das habt ihr verdient.
Was die Leute sagen ist doch schnurzpiepeegal. Es ist euer Leben und nur ihr müsst über eure Zukunft entscheiden und niemand sonst. Kein Mensch wird wieder lebendig, nur weil der Partner oder die Partnerin für den Rest ihres Lebens alleine bleibt. Trauer um den heimgegangenen Menschen hat man im Herzen. Du wirst deinen Mann immer lieb haben, aber eben anders als früher. Du nimmst ihm nichts weg. Jetzt ist für dich eine andere Zeit und eine neue Zukunft und für die wünsche ich euch alles Gute und viel Glück! Geniesst jede Minute in diesem Leben.
Mein Sohn ist jetzt vor über 3 Jahren heimgegangen und ich würde mich von Herzen freuen, wenn seine Lebensgefährtin eine neue Liebe kennenlernen würde. Ich wünsche mir sehr, dass sie mit einem neuen Partner wieder glücklich ist und ich weiß, dass mein Sohn sich darüber freuen würde.
Liebe Grüsse Rubbelmaus
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  #5  
Alt 09.09.2005, 14:43
meike meike ist offline
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Standard AW: ...heute hätten wir Hochzeitstag

Hi Manu
jeder hat das Recht mit dem Menschen zusammen zu sein der ihn glücklich macht.
Ich denke es ist sehr hilfreich wenn man gemeinsam trauern kann aber auch wenn man gemeinsam erste "Sonnenstrahlen" sieht.
Du machst mir Mut.
Mein Mann starb vor 9 Tagen,nach 2 jährigen Kampf an Rippenfellkrebs, ich bin also noch ganz unten. Aber ich bin fest davon überzeugt das auch für mich irgendwann wieder die Sonne scheint.

Das schönste Denkmal,
das ein Mensch bekommen kann,
steht im Herzen der Mitmenschen.
(Albert Schweizer)

Liebe Grüße meike
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  #6  
Alt 11.09.2005, 15:56
Manu G. Manu G. ist offline
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Standard AW: ...heute hätten wir Hochzeitstag

Liebe Meike, mein aufrichtiges Beileid. Ja, ich weiß im Moment erscheint Dir alles ganz furchtbar und unvorstellbar. Aber es wird die Sonne wieder für Dich scheinen. Ganz, ganz sicher. Es ist alles noch zu frisch. Aber von Tag zu Tag wirst Du wieder neue Kräfte sammeln. Ich wollte am liebsten auch sterben. Frage mich nicht wie oft ich vor dem Grab stand und zu ihm gebetet habe, hol mich ab, ich will nicht mehr. Es hat aber seine Gründe, warum ich nicht abgeholt wurde. Ich habe oft das Gefühl er hört mir zu, schau mal ins andere Thema ...nur Wunschträume?? rein. Manchmal glaub ich sogar er hat es so gesteuert.
Ich habe wieder neuen Lebensmut und freue mich über jeden Tag den ich lebe.
Ich schätze es gesund zu sein, was ich vorher nicht getan habe. Man hat vorher in den TAg gelebt als wäre es ein Selbstverständlichkeit. Ich tu es nicht mehr. Ich freue mich über alles was mir positiv erscheint. Und es sind viele Sachen. Dur wirst auch Deinen Weg finden und auch die Sonne wird wieder für Dich scheinen. Im Moment mußt Du die Trauer so empfinden. Lebe Sie in vollen Zügen aus. Weine, lache, freue Dich. Frag Dich warum, weshalb wieso. Mach genau das was Du für Dich als richtig empfindest. Lass Dir nichts sagen, mach wie Du denkst. Wenn Du meinst Du mußt den ganzen Tag weinen, tu es. Möchtest Du weg gehen und Dich erfreuen, tu es. Es kann Dir kein Mensch sagen was Du machen sollst, weil keiner Deinen Schmerz nach empfinden kann den Du hast. Es gibt in so einem Fall keine Zeitangaben oder Ratschläge. Aber eins kann ich Dir sagen, lebe Deine Trauer aus. Geht es Dir ganz schlecht, bitte Deinen Mann um Hilfe. Er wird Dir helfen. Ich wünsche Dir für die kommende Zeit alles Gute, viel Kraft und vor allem Gesundheit. Die Sonne wird wieder scheinen, glaube mir...... Ich drücke Dich unbekannter Weise und schicke Dir ein Kraftpaket.
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  #7  
Alt 12.09.2005, 14:49
meike meike ist offline
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Standard AW: ...heute hätten wir Hochzeitstag

Hi Manu
vielen Dank für deine lieben Worte und ganz besonders für das Kraftpaket. Du hast völlig recht das man seinen Gefühlen freien Lauf lassen muß. Ich glaube zwar das es irgend wie weiter geht, habe aber das Gefühl das eine nicht zu schließende Lücke entstanden ist.
Ich hoffe es stellt sich bald etwas mehr optimismus bei mir ein.

Liebe Grüße meike
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  #8  
Alt 12.09.2005, 19:15
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Rubbelmaus Rubbelmaus ist offline
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Standard AW: ...heute hätten wir Hochzeitstag

Hallo Meike,
mit Sicherheit wird auch für die wieder eine Zeit kommen, wo die Sonne für dich scheint.
Das Leben ist immer ein Auf und Ab. Glück und Leid liegen zusammen.

Im Mai 2000 bekam ich die Diagnose, dass ich an Brustkrebs mit sehr geringer Überlebungschance, erkrankt sei. Ich habe eine sehr harte Behandlung von 11 Monaten hinter mir. Chemos,Op,Chemos,Bestrahlungen,Reha. Dadurch blieb ich behindert und wurde Rentnerin.Mein Mann war immer für mich da. Ohne seine Hilfe hätte ich es überhaupt nicht geschafft.
Während meiner Behandlung bekam meine Mutter einen Schlaganfall und wurde zum Pflegefall. Im März 2002 starb plötzlich unser einziger Sohn. Er wurde nur 34 Jahre alt. Meine Mutter starb dann im Oktober 2002. Ich habe praktisch innerhalb von 7 Monate Kind und Mutter verloren. Nun habe ich nur noch meinen Mann, mit dem ich 38 Jahre verheiratet bin. Oft habe ich mir damals gewünscht, einfach tot umzufallen, da ich nur noch verzweifelt war. Ich wollte nicht mehr leben und ich konnte es auch fast nicht mehr. Es hat mich viel Kraft gekostet und die Hilfe meines Psychodocs. Mein Mann konnte mir bei der Trauer nicht viel helfen, denn er war ja selbst Betroffener. Ausserdem trauern Männer und Frauen verschieden, jeder auf seine Art.

Doch heute nach so vielen Jahren bin ich glücklich über jeden Tag meines Lebens. Ich bin heute viel gelassener geworden und freue mich über jede Kleinigkeit. Ich habe mich durch die vielen Schicksalsschläge sehr verändert. Mein Mann und ich leben seitdem viel inninger miteinander. Wir freuen uns, dass wir zusammen sind. Streit, Ärger usw. haben in unserer Beziehung so gut wie keinen Platz mehr.
Warum ich das alles schreibe? Ich will dir damit aufzeigen, dass es immer einen neuen Tag und damit einen neuen Anfang gibt, auch für dich. Irgendwann kannst du mit dem Verlust deines Mannes leben. Nicht mehr so wie früher, aber anders. Aus jedem Leid wächst neue Kraft und ein neuer Lebensabschnitt. Irgendwann kehr auch bei dir wieder Freude und Glück ein, du mußt abwarten und fest daran glauben.

Ich wünsche dir viel Kraft und alles Gute für die Zukunft!

Liebe Grüsse Rubbelmaus
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  #9  
Alt 13.09.2005, 21:42
meike meike ist offline
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Hi Rubbelmaus
Wie hast du das bloß ausgehalten ?
Ich weiß nicht was ich dazu sagen soll.
Du mußt sehr stark sein.
Ich frage mich nur, ob es für mich, Sinn macht den Schmerz zuertragen. Wofür, was soll den noch kommen????????????????????

Liebe Grüße meike
heute voll im Tief
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  #10  
Alt 13.09.2005, 23:56
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Rubbelmaus Rubbelmaus ist offline
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Hallo Meike,
der Schmerz ist auch bei mir immer da. Mal mehr, mal weniger, aber er ist nie weg. Nur, mittlerweile habe ich gelernt damit zu leben. Er ist ein Teil meiner Trauer und wenn er weg wäre, wären mir meine Lieben egal. Ich habe sie losgelassen und ihren Heimgang angenommen.
ICh habe mich schon vor meiner Erkrankung sehr intensiv mit dem Sterben und dem Tod beschäftigt. Wenn du Bücher darüber liest, wirst du vielleicht eine andere Einstellung dazu bekommen. Du kannst mich auch privat anschreiben, ich kann dir bestimmt Bücher darüber empfehlen. Aber mach das bitte erst, wenn du weißt, wenn der richtige Zeitpunkt für dich da ist, dich damit zu beschäftigen.
Es ist auch manchmal hilfreich, sich nach einer gewissen Zeit, an eine Trauergruppe zu wenden.

Was soll noch kommen? Bessere Zeiten, Glück, Freude, Zufriedenheit ect. Es gibt vieles was nur besser werden kann!

Ich bin auch nicht stärker als alle Anderen. Aber was sollte ich denn machen, es kam alles hintereinander, ob ich wollte oder nicht. Ich muss aber auch sagen, dass ich das ohne meinen Mann nicht geschafft hätte.

Es gibt auch heute noch Tage, wo es mir sauschlecht geht. Dann leg ich mich ins Bett und lasse alles raus. Ich weine, schimpfe, jammere usw. Doch spätestens am 3. Tag trete ich mir selber (symbolisch) in den Allerwertesten und sage mir jetzt ist es genug. Danach geht es mir besser und ich blicke wieder optimistisch in die Zukunft. Die Abstände zwischen diesen Phasen dauern mittlerweile immer länger.
Wie ich ja schon geschrieben habe, bin ich seit Beginn meines BK 2000 bis heute bei einem Psychodoc in Mitbehandlung. Erst 2x pro Woche, dann 1x pro Woche und seit einigen Monaten nur noch 1x im Monat. Es hilft mir sehr, mit allem klar zu kommen. Er ist für mich so etwas wie mein Rettungsring. Wenn es mir schlecht geht, kann ich jeder Zeit einen Zusatztermin bekommen und das beruhigt mich.

Meike, gib dir, deinem Schmerz, deiner Trauer Zeit. Das geht alles nicht von heute auf morgen. Setz dich bitte nicht unter Druck. Jeder hat seinen eigenen Rhythmus mit solchen schrecklichen Schicksalsschlägen fertig zu werden. SChlimm ist, dass Aussenstehende nach einer kurzen Zeit meinen, man müßte mit allem fertig geworden sein und sie erwarten dann, dass man wieder " normal funktioniert". Die Anteilnahme wird immer weniger und irgendwann sind sie nur noch genervt und wollen nicht mehr darüber sprechen. Teilw. ziehen sie sich zurück oder brechen den Kontakt ganz ab. Das tut weh!

So liebe Meike, ich hoffe, dass ich dir ein wenig helfen konnte.

Ich drücke dich und schick dir ganz viel Kraft und Energie!

Liebe Grüsse Rubbelmaus
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  #11  
Alt 16.09.2005, 19:21
Manu G. Manu G. ist offline
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Standard AW: ...heute hätten wir Hochzeitstag

Liebe Meike, ich kann alles nur bestätigen was Rubbelmaus geschrieben hat. Guck mal es ist bei Dir noch sehr, sehr frisch alles. Deine Tiefs werden sicherlich noch weiterhin kommen, aber sie werden immer weniger werden. Lass sie zu die Trauer auch wenn sie noch so weh tut. Aber lass sie zu. Du hast sicherlich auch sehr viel schlechtes durchgemacht während der Krankheit Deines Mannes, damit mein ich Du hast viel Leid gesehen, bist von Anfang an mit ihm da durch, und warst Du da auch nicht schon stark? Du warst es! Es wird kein Mensch nachvollziehen können, was Du mit ihm durchgemacht hast. JEdem dem Du es erzählst, nickt Dir nur zu aber verstehen tut es niemand der nicht dabei war. Deine Gedankengänge, Deine Ängste. Ja und nun hat Dein Mann es geschafft und hat Dich allein zurück gelassen, jetzt weine, lache und mach wie Dir zu Mute ist. Sprech mit ihm, sag ihm Du willst trauern, aber nicht leiden. Es wird Dir helfen. Ich wollte auch nicht mehr leben, ich habe am nächsten Tag (nach dem Tod) alles weg geschmissen, hab den Kühlschrank und alles was dazu gehört raus in die Mülltonne und hab beschlossen, so ich ess nix mehr, ich trink nix mehr, ich will nur noch sterben. Allein ohne ihn bin ich nichts, ich will zu ihm, morgens aufgewacht, geweint, bis Mittags an der gleichen Stelle gesessen, geweint, Abends ins Bett, alleine ohne ihn, geweint. Ja aber ich mußte da durch. Es war soooo bitter, aber es war gut. Ich kann den RAt von Rubbelmaus nur bekräftigen, sobald Du meinst soweit zu sein, lies Dir die Bücher durch. Du wirst eine ganz andere Sichtweise zum Tod bekommen und vielleicht mehr verstehen. Es ist nicht vorbei danach. Ich habe sie mir auch alle zugelegt, weil ich es einfach nicht verstehen konnte. Ich hab immer gesagt, das kanns doch jetzt nicht gewesen sein. Das wars auch nicht.
Er ist immer bei Dir. Stell Dir nicht die Frage für was Du noch da bist, es ist ganz einfach. Um zu leben, um wieder Freude zu haben. Genau wie Rubbelmaus, lebe ich jeden Tag voll aus. Ich freue mich über Sachen Du wirst es nicht glauben. Hab heut im Auto einen Glückscent gefunden, einen Richtigen mit einem G drauf, ich hab mich gefreut! Früher hätte ich ihn liegen lassen. Solche Kleinigkeiten freuen mich und ich bin gesund und war nicht krank. Erst die Krankheit meines Mannes hat mir gezeigt, wie schön doch ein Leben sein kann. Lasse Deine Tiefs zu und genieße die im Moment noch wenigen Hochs. Sie kommen wieder, ganz sicher. Viele, viele Kraftpakete und ich schick Dir ein Lächeln das die Sonne wieder für Dich ganz alleine scheinen wird. Manu
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