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  #1  
Alt 01.01.2006, 07:56
Monika W. Monika W. ist offline
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Standard Endlich erlöst

Hallo,

mein Mann ist heute um 5.30 friedlich eingeschlafen.
Ich habe ihn gewaschen und angezogen und nachher wird der Arzt kommen.

Acht Tage haben wir ihn parenteral ernährt. Gestern habe ich dem Pflegedienst abgesagt, weil er sehr starke Schmerzen hatte.
Der Arzt gab ihm Spritzen und auch etwas gegen den starken Schluckauf.
Endlich konnte er gestern schlafen nach langer unruhiger Zeit.

Als ich vorhin aufwachte, hörte ich seinen Atem nicht mehr. Ich rief die Kinder und wir beteten gemeinsam. Jetzt hat er seine schönen Sachen an und eine Kerze brennt am Fenster.

Mein Gebet gestern abend ist wirklich erhört worden. Lieber Gott, vielen Dank.

Zwei Jahre hat er sich gequält mit dieser schrecklichen Krankheit und gekämpft und alles ertragen. Jetzt hat er keine Schmerzen mehr. Ich habe ihm versprochen, daß wir alles richtig weiter machen werden ohne ihn und daß er um uns keine Angst haben braucht.


Moni
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  #2  
Alt 01.01.2006, 08:30
Jörg46 Jörg46 ist offline
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Standard AW: Endlich erlöst

Hallo

mein aufrichtiges Beileid, Kraft und Stärke sollen bei Euch sein.

LG Jörg
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  #3  
Alt 01.01.2006, 09:36
HolgerS HolgerS ist offline
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Standard AW: Endlich erlöst

Ich möchte Euch auch mein Beileid ausprechen und wünsche Euch viel Kraft und Zusammenhalt in der nächsten Zeit. Dein Mann ist jetzt von den Schmerzen befreit und bleit immer bei Euch.
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  #4  
Alt 01.01.2006, 12:46
Benutzerbild von Eike
Eike Eike ist offline
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Standard AW: Endlich erlöst

Liebe Moni,

auch ich möchte Dir und Deiner Familie mein Mitgefühl ausdrücken.
Ich weiss wie Du Dich fühlst. Wenn man auch froh und dankbar ist, dass diese unsäglichen Schmerzen ein Ende haben, so kehrt doch große Trauer in unsere Herzen ein. Ich habe jetzt das erste Weihnachtsfest und den Jahreswechsel ohne meinen Eike hinter mich gebracht und bin froh, dass diese Tage vorüber sind. Dir wünsche ich für die kommende Zeit viel Kraft und Beistand.
Alle guten Wünsche begleiten Euch.

Liebe Grüße
MarionOWL
__________________
Ohne Zuversicht geht's nicht!
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  #5  
Alt 01.01.2006, 12:48
Benutzerbild von Petra Loos
Petra Loos Petra Loos ist offline
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Standard AW: Endlich erlöst

Hallo Monika,

mein aufrichtiges Beileid.
Ich wünsche dir viel Kraft und Mut für die nächste Zeit.
Stille Grüße,
Petra
__________________
Informationen, wie Ihr dem Krebs-Kompass helfen könnt:

http://www.krebs-kompass.de/uber_uns-spenden.html
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  #6  
Alt 01.01.2006, 13:49
Benutzerbild von Manuela08
Manuela08 Manuela08 ist offline
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Ort: Nähe ----Kirchheim unter Teck
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Standard AW: Endlich erlöst

Liebe Monika!
auch ich wünsche Dir mein aufrichtiges Beileid.Es wird sicher eine einsame Zeit ohne den geliebten Mann.Aber ich wünsche dir viel Kraft.
Liebe Grüße Manuela
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  #7  
Alt 01.01.2006, 14:00
Krasi Krasi ist offline
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Registriert seit: 26.12.2005
Ort: NRW
Beiträge: 200
Standard AW: Endlich erlöst

Für mich
besteht nicht
der leiseste Zweifel,
daß die
gegenseitige Liebe
nach dem Tode
fortdauert
(Paul Claudel)

Diese Worte haben mir nach dem Tod meiner Mutter vor 11 Jahren sehr weitergeholfen und noch heute fühle ich sie bei mir, auch wenn die erste Zeit ohne Sie sehr schwer war und es immer wieder Tage gibt, die schwer sind.
Doch vielleicht können Dir diese Worte, die selbe Kraft geben wie die sie mr gegeben haben.

Silke
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  #8  
Alt 12.01.2006, 21:26
Monika W. Monika W. ist offline
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Registriert seit: 30.03.2005
Beiträge: 119
Standard Zwei Jahre Kampf

Hallo,

mein Mann starb am 1.1. 2006 an Bauchspeicheldrüsenkrebs.
Er kämpfte wie ein Löwe dagegen an und hat sich nie hängen lassen.
Vorhin war ich im Dunkeln am Grab und schmuggelte auch den Hund mit rein.

Seit Montag gehe ich wieder arbeiten. Bis jetzt habe ich das Gefühl der Erleichterung und Zufriedenheit darüber, daß er daheim bei uns in Frieden sterben durfte. Ich wundere mich über meine Gefaßtheit und daß ich mit allen darüber normal reden kann, ohne in Tränen auszubrechen.

Jeder prophezeit mir, ich werde bald in ein " Loch " fallen und die Trauer werde kommen. Ich bin auf mich wütend, daß mir das Weinen so schwer fällt und würde mich dafür am liebsten ohrfeigen.

Aber wenn ich im Schlafzimmer in meinem Bett liege, da, wo er gestorben ist, fühle ich Frieden und keine Traurigkeit, denn er ist einfach eingeschlafen und hat keinen schlimmen Todeskampf mitmachen müssen. Seine furchtbaren Schmerzen muß er nicht mehr aushalten, es muß ihm kein Bauchwasser mehr punktiert werden, kein Stent mehr gewechselt werden, keine Chemo verursacht Übelkeit, kein Erbrechen, kein schlimmer Schluckauf. Er muß nicht mehr weinen, wenn er sich nackt im Spiegel sieht- als Schmerzensmann mit dem dicken Wasserbauch und dem Skelettkörper.

Warum muß ein Mensch das alles aushalten?

Ich bin froh, daß wir im Oktober noch einmal in Urlaub waren und daß es ihm dort so gut ging. Auf den Vesuv sind wir geklettert und haben Pompej besichtigt und einmal ist er auch im Meer geschwommen.

Alles ist wie ein Traum, aus dem ich nicht aufwache.

Moni
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  #9  
Alt 12.01.2006, 22:03
Benutzerbild von AndreaS
AndreaS AndreaS ist offline
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Ort: SB
Beiträge: 837
Standard AW: Zwei Jahre Kampf

Hallo Monika

ein wenig von deinem Seelenfrieden konnte ich spüren, als ich deine Zeilen gelesen habe. Ich finde es wunderbar, dass du so fühlst, dass du die Liebe zu deinem Mann im Herzen trägst und Frieden mit ihm und dir hast.

Weißt du, es wird dir leider noch oft passieren, dass andere meinen (nicht im bösen, das möchte ich nicht unterstellen) wie es sein sollte, wie es sein wird oder was man am besten tut oder lässt. Ich bin selbst heute manchmal noch irritiert, wenn ich merke, dass es sich bei mir häufig einfach "anders" anfühlt. Natürlich kann es passieren, dass das große Loch noch kommt, dass es dich trifft wie ein Hammerschlag, aber es muss ja nicht. Jeder erlebt die Trauer und den Schmerz anders, nicht schlechter, nicht besser, ganz einfach anders.

Das einzige was ich weiß ist, dass man alles zulassen können sollte so wie man es gerade braucht, den Seelenfrieden ebenso wie die Ausweglosigkeit und die Tränen.

Ich wünsche dir von ganzem Herzen, dass du dir diesen Seelenfrieden noch lange bewahren kannst und du, sollte das Loch dich vielleicht doch einmal verschlingen, daraus Kraft schöpfen wirst.

Ansonsten hoffe ich, dass du dich in unserer Runde ein wenig aufgehoben fühlst, solltest du dich vom Rest der Welt einmal nicht so ganz verstanden fühlen.

LG
Andrea
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  #10  
Alt 13.01.2006, 03:27
Benutzerbild von GEP
GEP GEP ist offline
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Standard AW: Zwei Jahre Kampf

Liebe Moni,

mein herzlichstes Beleid zu Tod Deines Mannes.

Auch ich hatte das große Glück, dass meine Frau bei mir zu Hasue eungeschlafen ist. Auch sie hatte keinen Todeskampf und ist freidlich eingeschlafen.

Trotzdem werde ich diesen Anblick, als sie von mir ging nie in meinem Leben vergessen können.

Bei mir tritt auch genau das Gegenteil ein, wie bei Dir. Ich kann kaum schlafen, esse kaum, bin so unsagbar traurig und weine sehr viel. Ich will auch viel alleine sein um mit meiner Frau zu trauern. Ich habe in den vergangenen Wochen (seit 30.11.2005) sehr viel an Kraft verloren.

So sieht man, wie unterschiedlich die Menschen sind, jeder hat seine eigene Art zu trauern.

Alles Gute und viel Kraft
Gerhard
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  #11  
Alt 13.01.2006, 11:34
Wolke Wolke ist offline
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Beiträge: 222
Standard AW: Zwei Jahre Kampf

Liebe Moni,

lass dich nicht verrückt machen. Ich trauere so ähnlich wie du. Zwar ist meine Mutter überraschend eingeschlafen (11.09.2005) und ich war völlig unvorbereitet, aber das große Loch ist noch ausgeblieben. Anfangs hab ich gedacht, es kann nicht sein. Heißt es etwas ich habe sie nicht richtig geliebt? Aber das ist totaler quatsch. Hier habe ich ein paar Mädels gefunden, die so ähnlich trauern wie ich und das hat mich doch erleichtert. Wenn ich hier lese dann kommen mir schon mal die Tränen und in wenigen anderen Situationen auch. Ich versuche es so zu nehmen wie es ist. Wenn das Loch noch kommt, dann werde ich dagegen ankämpfen, wenn es nicht kommt bin ich froh darüber. Ich glaube nicht, dass meine Mutter oder dein Mann hilflos zugucken wollen, wie schlecht es uns geht.

Ich wünsche dir weiterhin viel Kraft und umschiffe die Löcher, die da evtl. noch kommen wollen

Wolke
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  #12  
Alt 13.01.2006, 15:06
Benutzerbild von AndreaS
AndreaS AndreaS ist offline
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Standard AW: Zwei Jahre Kampf

Hallo Wolke!

Warum willst du dagegen ankämpfen, sollte das Loch doch kommen? Damit bewertest du doch für dich auch wiederum eventuell veränderte Gefühle. Zugegeben, es ist schrecklich, wenn das Loch einen verschlingt, aber es hat durchaus auch "reinigende Fähigkeiten", da du dich in dieser Zeit total auf deinen Schmerz konzentrierst und hinterher meist viele Dinge besser begreifen und annehmen kannst.

Bewusst dagegen anzukämpfen bedeutet doch irgendwie auch verdrängen, das wiederum geht erfahrungsgemäß nur eine Weile und äußert sich irgendwann und irgenwie vielleicht sogar so, dass du es nicht mehr zuordnen kannst, weil zwischen Verlust und Reaktion dann ggf. schon sehr viel Zeit vergangen ist.

Was ich meine ist, dass man einfach das zulassen sollte, was man gerade fühlt. Wenn kein Loch kommt, sich der Seelenfrieden (der meistens auf die Abstürze eintritt) ohne Krise einstellt, ist das wunderbar. Ich habe nur meine Probleme, gegen irgendetwas ankämpfen zu wollen - am Ende sogar noch, damit man die Umwelt nicht mit seinem Schmerz belästigt..

LG
Andrea
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  #13  
Alt 14.01.2006, 21:52
katinka4711 katinka4711 ist offline
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Standard AW: Zwei Jahre Kampf

Liebe Moni, auch von mir tröstende Grüße. Auch mein Mann mußte am 25.12.05 gehen, ich kann verstehen wie es Dir geht.
Ich möchte Dir ganz viel Kraft senden für die schwere Stunden,
sei ganz lieb gegrüßt und von Katrin
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  #14  
Alt 02.01.2006, 07:24
Monika W. Monika W. ist offline
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Beiträge: 119
Standard AW: Endlich erlöst

Hallo an Alle,

vielen Dank für Eure Anteilnahme.

Seine Geschwister nahmen gestern von ihm Abschied. Er ist der jüngste von 10 Kindern. Zwei seiner Brüder sind ihm schon vorausgegangen, an Lungenkrebs gestorben.
Die arme alte Mutter mit 90 Jahren und klar bei Verstand muß nun den dritten Sohn beerdigen.

Bei uns ist es nun schon der vierte, der in unserem Haus gestorben ist. Nach meinem Vater ( Herzinfarkt ) mein Bruder (mit 29 Hirntumor), dann meine alte Tante, die wir 4 Jahre gepflegt haben.

Es ist alles noch so unwirklich und richtig fassen kann man es erst nach der Beerdigung, wenn nachher alles ruhig wird im Haus.

Ich bin dankbar, mit ihm 23 Jahre verbracht zu haben und versuche, seinem Mut und Kampfgeist nachzueifern.
Er liebte die Natur und unser Hund trauert jetzt. Ich wäre so gern noch mit ihm rausgegangen an all die Plätze, wo wir stundenlang gewandert sind.
Er war ein guter Mensch.
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  #15  
Alt 02.01.2006, 10:34
Bärbel1 Bärbel1 ist offline
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Registriert seit: 04.05.2005
Beiträge: 29
Standard AW: Endlich erlöst

Liebe Monika,

ein stiller Gruß von mir.
Alles Liebe
Bärbel
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