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  #1  
Alt 06.03.2014, 22:32
prissi09 prissi09 ist offline
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Standard nun bin ich auch hier...

seit heute mittag. ich habe meine Mama begleitet, sie ist gegangen.
nach 4,5 Jahren Kampf. Sie musste aufgeben, aber sie wollte nicht.
Wir waren bei ihr und haben ihr die Hand gehalten.
Ich habe ihr alles gesagt, was ich sagen wollte und ich hoffe so sehr, dass wir ihr helfen konnten zu gehen.
ich habe Angst, das wir vielleicht was falsch gemacht haben. Oder dass sie alleine sein wollte?
Ich werde es nie erfahren und ich muss mich auf mein Gefühl verlassen.
Ich hatte das Bedürfnis, sie nicht alleine gehen zu lassen.
Sie hat schwer geatmet, über 1,5 Std. aber ich hatte den Eindruck, als wäre sie ruhiger geworden, als meine Schwester und ich da waren. Sie hat nicht mehr so laut gestöhnt.
Mein Vater hat gesagt, sie hätte nachts gekämpft und sie war noch ganz klar. Leider nicht mehr, als ich kam. Ich hätte nicht noch eine Engelskerze und warme Socken kaufen sollen. ich war auch noch in der apothke und habe eine Sprühflasche gekauft, weil ich ihr damit den mund befeuchten wollte.
ich konnte doch nicht wissen, dass sie nicht mehr reden kann, wenn ich komme.
sie konnte mir also nichts mehr sagen.
aber gestern habe ich ihr küsschen zum Abschied gegeben und vorgestern hat sie mir hinterhergerufen "danke für alles"

Ich bin unendlich traurig. Aber auch erleichtert, weil Mama nicht mehr leiden muss. Und von mir fällt so viel Angst und Belastung ab.
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  #2  
Alt 07.03.2014, 07:14
Benutzerbild von fraunachbarin
fraunachbarin fraunachbarin ist offline
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Standard AW: nun bin ich auch hier...

liebe prissi...
mein inniges mitgefühl zum verlust deiner mami.
mach dir bitte keinen kopf, ob du alles richtig gemacht hast. das hast du mit sicherheit, du hast nach deinen möglichkeiten alles gegeben.
schön, daß deine mami sich noch bei dir bedanken konnte.
fühl dich hier herzlich aufgenommen und schreib dir ruhig alles von der seele. das tut gut und wir sind hier sehr füreinander da. du wirst sehen, das ist ein schönes gefühl.
ich wünsche dir ganz viel kraft für die kommende schwere zeit der trauer.
stille grüße von tine
__________________
MISS YOU MAMA
24.02.1944-15.10.2012
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  #3  
Alt 07.03.2014, 08:09
maeusi maeusi ist offline
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Beiträge: 35
Standard AW: nun bin ich auch hier...

Liebe Prissi,
ich möchte dir mein Beileid aussprechen.
Es ist gut, daß du bei deiner Mama warst in ihren letzten Minuten und sie nicht allein war.

Auch ich durfte meine Mama begleiten und hab ihre Hand gehalten und gestreichelt während sie für immer einschlief.

Ich wünsche Dir ganz viel Kraft für die kommende Zeit.

LG Anja
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  #4  
Alt 07.03.2014, 10:00
IrisA88 IrisA88 ist offline
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Standard AW: nun bin ich auch hier...

Liebe Prissi,
ich kann mir vorstellen, was du nun durchmachst. Fühl dich gedrückt.
Mach dir keine Gedanken, ob du alles Richtig gemacht hast. Das hast du. Hätte deine Mama alleine sein wollen, hättest du es gemerkt.

Meine Schwester und ich waren die ganze Zeit bei Mama. Sie hat auch die ganze Zeit gekämpft. Irgendwann waren wir dann kurz einen Kaffee trinken. Als wir wieder ins Zimmer kamen, war sie gegangen. Sie wollte alleine sein und hat vermutlich darauf gewartet, auch wenn wir uns Vorwürfe machen, dass wir nicht da waren.

Ich wünsche dir viel Kraft für die kommende Zeit!
Liebe Grüße
Iris
__________________
Mama 05.04.1959 - 03.12.2013

Das Licht der Liebe ist immer heller als der Schatten des Todes.

Mama, ich liebe dich! Du fehlst...
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  #5  
Alt 07.03.2014, 11:55
prissi09 prissi09 ist offline
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Standard AW: nun bin ich auch hier...

es schließt sich ein Kreis, meine Mutter hat uns beide auf die Welt gebracht und wir haben sie gemeinsam aus der dieser Welt begleitet...
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  #6  
Alt 07.03.2014, 12:27
Benutzerbild von HeikesFreundin
HeikesFreundin HeikesFreundin ist offline
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Standard AW: nun bin ich auch hier...

... ja, sie hat euch euren 1. Moment im Leben geschenkt und auch ihren letzten - ein Akt größten Vertrauens.

Es ist schön, dass ihr bei ihr sein konntet und sie begleiten
in ihre neue Welt.

Sehr mitfühlende Grüße,

Angie
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  #7  
Alt 13.03.2014, 20:26
peanutsandjelly_78 peanutsandjelly_78 ist offline
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Standard AW: nun bin ich auch hier...

Liebe Prissi,

es tut mir unsagbar leid, dass Du Deine tapfere Mama gehen lassen musstest und schicke Dir einen dicken Drücker.
Genau wie Deine Mama, warst auch Du sehr tapfer und stark, es muss für Dich unsagbar schwer gewesen sein.

Deine Mama konnte Dir zuvor noch einmal Danke sagen, das ist so schön, behalte Dir das stets in Erinnernung, auch wenn Du mal zweifelst, ob Du alles richtig gemacht hast.

Fühl Dich gedrückt.

Andrea
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  #8  
Alt 16.03.2014, 13:00
prissi09 prissi09 ist offline
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Beiträge: 188
Standard AW: nun bin ich auch hier...

vielen Dank für Eure lieben Worte und Eure Anteilnahme.
Das Forum hier hilft mir jetzt wirklich sehr. Danke Euch!

Die Trauerfeier ist vorbei. Es war natürlich furchtbar traurig und es war schrecklich und aber auch schön.
Ich glaube, es war alles so, wie Mama es gewollt hätte.
Ich habe nur auf ihr Foto geschaut, kaum auf den Sarg.
Danach ist nochmal eine Last von mir abgefallen.

Als ich die Traueranzeige in der Zeitung gesehen habe, konnte ich es gar nicht glauben. Ich schaue immer wieder drauf und lese sie, als würde es uns gar nicht betreffen, als wäre es jemand anders! es ist einfach alles nicht real.

Ich kann mir nicht vorstellen, wie alles wird, wenn ich wieder arbeiten gehe und wenn alles wieder "normal" ist. Noch funktioniere ich irgendwie aber ich habe wirklich Angst, dass ich noch in ein riesen großes Loch falle...
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Seht die Blumen blühen und denkt an mich.
Ich bin in jeder Knospe, jeder Farbe, jedem Duft.
Mit jedem neuen Frühling bin ich bei Euch,
immer wieder, immer da.

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  #9  
Alt 19.03.2014, 10:33
prissi09 prissi09 ist offline
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Standard AW: nun bin ich auch hier...

ich bin so leer... ich kann gar nicht richtig trauern.
Wenn ich Freundinnen treffe oder Beileidskarten lese, dann bricht es aus mir raus und ich muss weinen.
Wenn ich alleine zu Hause bin, kommt es mir manchmal vor, als wäre gar nichts passiert. Komisch oder?

Ich habe mehr geweint, als sie noch da war. Da hat mich die Angst zerrissen und immer, wenn ich bei ihr war oder mit ihr telefoniert habe, habe ich danach wahnsinnig doll geweint. Ich konnte es nicht ertragen, hilflos zusehen zu müssen, wie schlecht es ihr geht.

Nächste Woche gehe ich wieder arbeiten und ich habe Horror davor.
Ich habe keine Lust mehr auf meinen Job und in dieser Situation schon gar nicht mehr.
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  #10  
Alt 19.03.2014, 17:36
hm maria hm maria ist offline
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Standard AW: nun bin ich auch hier...

liebe prissi!

erstmals meine beileid für denn verlust, denn du auch leider erleiden musstes, alles was du schreibst kommt mir irgendwie bekannt vor habe davor auch mehr geweint wie danach, es ist einfach schrecklich einen menschen so leiden zu sehen und man weiss auch nie wie lange noch und das macht einen fertig, wir wissen es ja auch nicht aber da denkt man nicht drüber nach, aber wenn jemand so krank ist weiss man es einfach was kommen wird. es ist schön das die trauerfeier euren wünschen entsprach ich hole heute noch kraft raus aus der trauerefeier ,bei meinem papa dacht ich mir es war wie er es wollte. es bleibt schwer, aber ich glaube in den normlen rytmus des lebens zu finden ist vielleicht gar nicht so schlecht dann kann man zwischendurch abschalten, und mal auf andere gedanken kommen, es tut mir sehr gut, mich zu beschäftigen ich hoffe das du deine lebenslust wieder bekommst, denn das hätte deine mutter sicher gewolt das du lebst denn wir dürfen leben, das hat hier schon mal jemand geschrieben und es ist auch eigentlich auch so, nur vermissen werden wir sie immer was auch gut so können sie in unseren herzen weiter leben und wir vergessen unsere liebsten nich, nimm dir die Zeit, ich fühle mich nach 3 monaten auch noch oft so lehr, ich kenne diese gefühle nur zu gut und darum lese und schreibe ich hier so gerne denn man kann sich mit vielen hier auswechseln und findet sich selbst darin, wunsche dir ganz viel kraft, für die kommende Zeit lg maria
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  #11  
Alt 21.03.2014, 21:35
prissi09 prissi09 ist offline
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Beiträge: 188
Standard AW: nun bin ich auch hier...

ich fühle mich total schuldig, wenn ich nicht zwei Wochen nach Mamas Tod ständig heule. Ja es ist Quatsch, ich weiß. Aber ich denke, sie hat es verdient, dass wir intensiv um sie trauern. Es fühlt sich so falsch an, wenn es mir gut geht und ich nicht weine. Wie Verrat...
Kann nach zwei Wochen das Leben denn schon weitergehen???
Mama hat ihre Krankheit nie in den Mittelpunkt gestellt und sich selber immer zurückgenommen. Es ging ihr nur um andere. Sie hat sich immer klein gemacht.
Und genauso klein ist sie, wenn unser Leben weitergeht und wir sie einfach zurücklassen. Ihre urne wird erst am Dienstag beigesetzt.
Dafür habe ich Blumen ihrer Trauerfeier getrocknet. Aber manche sind sogar noch schön, ich habe ein paar mit nach Hause genommen, damit sie nicht irgendwo auf dem Friedhof vergammeln.
So langsam gehen die Blumen ein, und so fühlt sich auch der Abschied an.
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