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  #1  
Alt 14.09.2007, 19:38
Birgit64 Birgit64 ist offline
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Registriert seit: 01.03.2004
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Standard AW: "Dumme-Sprüche"-Merkblatt ist fertig!!!

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Zitat von caropepita Beitrag anzeigen
War das denn bei dir nicht so in den Anfangsstadien? Unter Therapie? Bei der Nachsorge? Unter Progressionsverdacht?
Hallo Caropepita,

diese Phase der sich kreisenden und wiederholenden Gedanken dauerte bei mir exakt 13 Tage, vom Tag der Diagnose bis zum Tag der OP als ich den Tumor samt Brust los war. Und zum Zeitpunkt der Diagnose hatte ich bereits Fernmetastasen.
Aber ich denke, ich bin einfach ein pragmatischer Typ und die Löcher, in die ich fallen könnte sind vielleicht nicht so tief wie Eure.

Die Therapie habe ich, trotz aller damit verbundenen Widrigkeiten (und derer gab's viele), positiv gesehen. Und ich kann mir für mich nicht vorstellen, dass ich schon Wochen vor einer anstehenden Nachsorgeuntersuchung unruhig werde und mir den Kopf zerbreche über das Was wäre wenn.
Ich mache mir auch keine Gedanken über Metastasen, die ich nicht mehr habe und von denen ich nicht weiß, ob ich sie irgendwann einmal wieder auftreten.

Genausowenig hatte und habe ich das Bedürfnis mit anderen (Freunden, Verwandten etc.) wiederkehrend über meine Erkrankung zu sprechen und über die Nachteile, die sich daraus für mich ergeben haben. Schon gar nicht würde ich erwarten, dass die sich auch noch schlau machen um mir, wie eine Userin es so schön ausdrückte 'auf Augenhöhe zu begegnen'. Ich sehe darin einfach keinen Sinn.

Diese Art von Dingen würde mein Leben negativ beeinflussen und ich bin nicht bereit, dieser Erkrankung derart viel Raum in meinem persönlichen Leben einzuräumen. Da gibt's schönere Dinge.

Freundliche Grüße
__________________
Birgit64

במאי יש לך תמיד סיבה מספיק להתלונן
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  #2  
Alt 14.09.2007, 23:35
dieRichi dieRichi ist offline
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Standard AW: "Dumme-Sprüche"-Merkblatt ist fertig!!!

Zitat:
Zitat von Birgit64 Beitrag anzeigen

Diese Art von Dingen würde mein Leben negativ beeinflussen und ich bin nicht bereit, dieser Erkrankung derart viel Raum in meinem persönlichen Leben einzuräumen. Da gibt's schönere Dinge.
Zum einen dieses und zum anderen möchte ich nicht, dass andere Menschen mir voreingenommen oder sonstwie komisch begegnen. Ich möchte nicht, dass sie anders mit mir umgehen als mit anderen, "gesunden" Menschen. Ich bin doch auch ein Mensch, und zwar immer noch ein ganz normaler!
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  #3  
Alt 15.09.2007, 00:41
Benutzerbild von suze2
suze2 suze2 ist offline
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Beiträge: 2.449
Standard AW: "Dumme-Sprüche"-Merkblatt ist fertig!!!

ihr lieben alle,
also ich kenne beide situationen und das macht es wahrscheinlich auch meinen mitmenschen nicht immer einfach.
das eine: ich will "ganz normal" behandelt werden, nicht dauernd die krebspatientin sein, auf die die anderen jetzt besonders rücksicht nehmen. das andere: manchmal möchte ich einfach, dass irgendwie den veränderungen, die mein leben erfahren hat, irgendwie rechnung getragen wird.

seltsamerweise hab ich mit manchen menschen da gar kein problem, weil sie auf wundersame weise zu ahnen scheinen, wann ich das eine oder das andre "brauche". oder sie erkennen es und reagieren sehr feinfühlig. oft, aber nicht immer sind es menschen, die selbst eine einschneidede erfahrung gemacht haben.

andere menschen bemerken nicht, dass ich, während sie mir erzählen, was sie mit ihrem (zb.) eingerissenen fingernagel durchmachen, leicht kribbelig werde. ich weiß schon, tut auch weh, nur, es ist eben doch nicht alles relativ. ich will aber auch nicht daraus, dass ich eben die schlimmere krankheit erwischt hab, ein recht ableiten, dass mir die anderen jetzt mehr zuhören, oder gar ihre eigenen leiden nicht mehr erwähnen, sie verharmlosen, sie nicht mehr ernst nehmen.
oder sie erzählen mir, was sie in 10 jahren planen, das find ich ja schön, meistens, aber manchmal merke ich, wie mich plötzlich meine angst, wie es mit mir wohl in 10 jahren aussehen mag, von den anderen trennt. ich kann eben nicht solche pläne schmieden, das heißt: ich könnte ja, aber ich kann nicht. und wenn die anderen dann sagen, dass sie auch nicht wissen, ob sie noch leben in 10 jahren, merke ich, dass sie voller vertrauen sind, dass es so sein wird, einem vertrauen, das ich so nicht mehr haben kann.

es ist sicher nicht leicht, diese stimmungen mit mir zu teilen und es muss ja auch nicht immer gelingen, aber die schönen freundschaften sind für mich schon die, wo es beide seiten versuchen (können).

ich weiß auch, dass ich es nicht immer konnte - ich war in meinem leben schon öfter mit schwerer krankheit naher menschen konfrontiert und manchmal konnte ich nicht gut damit umgehen. so bin ich auch niemandem bös, der oder die eben grade nicht "kann" mit dieser situation.

alles liebe!
s.
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