Mein größert Wunsch

[teich1]

Liebe Djamila,

ich habe Deinen Bericht gelesen und ich finde Dich tapfer. Mein Papa hat es so wie Du gehandhabt, er hat uns nie gestanden, dass es ihm schlecht ging und uns immer versucht zu verschonen. Selbst ein Röntgenbild mit dem Gehirntumor hat meine Mama drei Monate nach seinem Tod in seinen versteckten Unterlagen gefunden.

Uns hat er geschont, aber wie hat er sich dabei gefühlt. Ich hätte ihm so gerne geholfen, darüber zu reden, aber wir haben uns alle nicht getraut, es zu tun, damit keiner weint. Es ist im Nachhinein nicht zu wiederholen und das quält mich doch. Vielleicht hätten wir ihm noch besser beistehen können, wenn er uns auch mit seinen Gedanken, Gefühlen und Schmerzen belastet hätte. Der Schmerz kommt für die Angehörigen früher oder später doch mit voller Wucht und darum sollte vielleicht keiner schaupielern, um den anderen zu schonen....

Ich denke, Du verlierst viel Kraft durch das schauspielern, die Du vielleicht besser gegen die Krankheit einsetzen kann. Jeder Mensch hat das Recht zu sagen, dass es ihm schlecht geht, wenn es so ist und umso mehr fühlt man sich ins Vertrauen gezogen.

Alles Liebe und Gute und vor allem -halte durch

Petra