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  #1  
Alt 25.03.2011, 16:58
Elfe66 Elfe66 ist offline
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Standard Bin neu hier.....

Hallo,
nachdem ich seit August letzten Jahres hier im Forum immer wieder gelesen habe und von den Tipps, Meinungen und Hilfestellungen sehr beeindruckt bin, hab ich entschieden, mich hier anzumelden.

Ich selber bin Angehörige eines Krebspatienten und seit dem letzten CT- Befund meines Vaters auf dem Boden zerstört:
Im August letzten Jahres wurde bei meinem Vater (75 Jahre) die Diagnose „Nierenkrebs“ gestellt. Der Tumor in der linken Niere war inzwischen 7 cm groß, Metastasen in der Lunge waren auch schon vorhanden.
Nach dem ersten Schock entschied sich mein Vater, nach mehreren Gesprächen mit verschiedenen Ärzten, Onkologen in verschiedenen Kliniken zur Therapie, sprich zur OP. Die OP (im Dezember 2010) an sich verlief gut, da mein Vater in einem guten körperlichen Allgemeinzustand war. Als er wieder zuhause war, ging es ihm schlechter. Die Wunde wollte nicht heilen, es lief immer noch Sekret aus der Wunde (ich denke, dass hier die Wunddrainagen zu früh entfernt wurden??), er aß fast gar nichts, er hatte Schmerzen. Von der seelischen Verfassung ganz zu schweigen. Sein Hausarzt meinte, er müsse Geduld haben, die Schmerzen nach einer solch großen Operation seien „normal“. Ab Februar 2011 ging es dann endlich aufwärts. Mein Vater hatte wieder Appetit, ihm ging es körperlich besser und auch psychisch ging es wieder aufwärts.

Dann nun die niederschmetternde Nachricht nach der letzten CT- Untersuchung: Nun auch in der rechten Niere ein Tumor von 2 cm Größe, die Metastasen in der Lunge sind um ca. 0,5 cm gewachsen und weitere Metastasen wurden in den Bronchien und im Lymphknoten festgestellt. Anfang April hat mein Vater einen Termin bei seinem Onkologen wegen einer Chemotherapie. Ich denke aber, dass mein Vater inzwischen „abgeschlossen“ hat. Bei meinem letzten Besuch bei ihm sagte er nur: „Jetzt nimmt alles seinen Lauf.“ Nun weiß ich auch nicht, ob er überhaupt noch eine Therapie machen will. Außerdem habe ich den Eindruck, dass er mir auch nicht alles sagt. Er ist ein Mensch, der so etwas mit sich selber ausmacht. Deshalb komme ich manchmal auch einfach nicht an ihn ran. Auch meine Mutter findet hier oft keinen Zugang, ist psychisch fast am Ende.
Ich bin selber im medizinischen Bereich tätig (Orthopädie), habe schon einige Fachliteratur „gewälzt“, weiß aber jetzt einfach nicht mehr, ob und wie es weiter gehen soll.
Die Ärzte reden viel, sagen aber irgendwie auch nichts…

Ich habe inzwischen hier gelesen, dass das Wachstum der Metastasen durch Medikamente gut beherrschbar ist. Habe jetzt doch wieder etwas Hoffnung....

Liebe Grüße
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  #2  
Alt 26.03.2011, 10:14
Benutzerbild von Kaffeetante
Kaffeetante Kaffeetante ist offline
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Standard AW: Bin neu hier.....

Hallo und Willkommen Elfe66

Kann deine Ängste und Sorgen gut verstehn...Die Metas sind mit Target Medis sehr gut in den Griff zu bekommen. Also besteht immer Hoffnung. Erstens würde ich dir raten einen guten Facharzt aufzusuchen...schau mal oben ins Ärztetherap. von Birdie. Zweitens lege sofort einen Ordner an um alle Untersuchungsergebnisse beisammen zuhaben. Denk über eine zweite Meinung nach sollte der Jetzige ihn aufgeben(was völlig zu unrecht wäre)
Lege bitte die "Alten" Statistiken an Seite DIE STIMMEN NICHT,
Das dein Paps am Boden zerstört ist, ist doch klar...keinem von uns gings anders...Nur wenn man(Mann) fällt muß jeder wieder aufstehn...Wunden lecken ist normal braucht auch seine Zeit...aber dann muß es wieder weiter gehn..Wenn du dir keinen Rat mehr weißt rufe bei der Anlaufstelle für Nierenrkebs-Patienten an..dort wird dir auf jeden fall geholfen.
Wünsche Dir und deinen Eltern alles Gute

Gruss Gabi

Geändert von Birdie (09.09.2012 um 07:13 Uhr) Grund: Namen ersetzt
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  #3  
Alt 26.03.2011, 10:27
Elfe66 Elfe66 ist offline
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Standard AW: Bin neu hier.....

Hallo Gabi,

lieben Dank für Deine Zeilen. Ja, wir werden uns jetzt einen anderen Arzt suchen, denn ich habe wirklich den Eindruck, dass der jetzige mit seinem Latein am Ende ist. Wir wohnen hier im Grenzgebiet zu Tschechien und ich habe den Eindruck, dass die ärztliche Versorgung hier langsam auf der Strecke bleibt. Denn wenn ich höre: "Wenn Sie jetzt eine Therapie machen, verlängert das Ihr Leben um ein halbes Jahr"! Wie kann man so was sagen??? Mein Vater denkt sich natürlich, wenn ich sowieso nicht mehr lange habe und unter den Nebenwirkungen einer Therapie das Leben "nur" um ein halbes Jahr verlängern kann, warum soll ich dann überhaupt eine Therapie machen?

Einen Ordner haben wir inzwischen angelegt und mit der Anlaufstelle für Nierenkrebs-Patienten werden wir uns auch in Verbindung setzten.

Liebe Grüße (heiße übrigens auch Gabi)

Geändert von Birdie (09.09.2012 um 07:14 Uhr) Grund: Namen ersetzt
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  #4  
Alt 26.03.2011, 10:50
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Scheidungsanwalt Scheidungsanwalt ist offline
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Standard AW: Bin neu hier.....

Moin Gabi,

an dieser "halbes Jahr" Geschichte würde ich mich bei Gott nicht orientieren. Musst Dir mal die "Mutmachgeschichten" weiter oben durchlesen, wie lange die Leute schon mit teilweise metastasierten Nierenkarzinomen leben. Hilft Ihm doch nix, er muss da eh durch. Sucht Euch einen vernünftigen Arzt. Das scheint mir das A & O zu sein, weil diese Tumorart nicht sonderlich weit verbreitet ist. Wie schwer es ist, seine Angehörigen davon zu überzeugen, kann ich verstehen. Muttern ist da auch noch nicht so offen, wie sie sein müsste.

Grüße und Kopf hoch, solange er noch dran ist!

Tom
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  #5  
Alt 26.03.2011, 21:08
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Marita P. Marita P. ist offline
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Standard AW: Bin neu hier.....

Liebe Elfe,

ich möchte Dich hier in unserem Forum recht herzlich begrüßen. Ich kann mir vorstellen wie es Deinem Vater und Deiner Mutter geht. Ältere Männer sind da nicht zugänglich,sie wollen nicht kämpfen, wollen nicht über die Krankheit reden und würden am liebsten aufgeben. Aber wenn man bedenkt, wie alt doch viele Menschen mit oder ohn e Krebs werden, dann ist 75 Jahre auch noch zu früh. Was tut denn die Mutter alleine.
Ich würde Dir vorschlagen, einen Arzt aufzusuchen, der sich mit Nierenkrebs auskennt. Dieser wird dann die weitere Therapie beginnen. Auch die richtige Nachsorge ist sehr wichtig ( ich denke, Dein Vater hat im letzten Jahr nicht alle 3 Monate ein CT vom Thorax und Abdomen bekommen).Selbstverständlich sind die Therapien oft nicht einfach. Aber die Nebenwirkungen lassen mit der Zeit nach. Wenn Dein Vater sich entscheidet, Euch zu Liebe den Kampf gegen den Krebs aufzunehmen, muss er es auch durchziehen. Viele von uns leben schon lange mit diesen Tabletten. Wir wollen noch lange leben und kämpfen weiter bis zum Schluß. Schreib doch mal woh ihr wohnt, in Bayern? In welcher Klinik wurde Dein Vater operiert und behandelt? Wie war denn der histologische Befund?
Druck Deinem Vater ein paar Mutmachgeschichten raus, dann kann er sich selbst davon überzeugen.

Solltest Du weiterhin Fragen haben, schreibe uns.

Ich wünsche Euch allen alles Gute und viel Kraft für den gemeinsamen Kampf.

Geändert von Birdie (09.09.2012 um 07:16 Uhr) Grund: Verweis auf Anlaufstelle gelöscht
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  #6  
Alt 28.03.2011, 15:09
Elfe66 Elfe66 ist offline
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Standard AW: Bin neu hier.....

Hallo zusammen,

vielen Dank für die netten Worte und die Tipps. Dieses Forum ist wirklich eine ganz tolle Einrichtung!!

An Marita

Ich habe gestern meinen Papa besucht, habe ihm die Mutmachgeschichten mitgebracht und die Telefonnummer von der Anlaufstelle für Nierenkrebs-Patienten. Er war beeindruckt und gleichzeitig sehr berührt, als ich ihm von diesem Forum erzählte und wie viele Antworten ich bekommen habe.
Er will heute bei der Anlaufstelle für Nierenkrebs-Patienten anrufen und sich Infos schicken lassen. Ich denke, er will jetzt doch wieder kämpfen und ich glaube er hat auch verstanden, dass er den richtigen Arzt braucht. Ich werde heute Abend mit ihm telefonieren.

Ja, wir wohnen in Bayern, genauer in Oberfranken, dort wo sich Fuchs und Hase gute Nacht sagen… ..einen Steinwurf von Tschechien entfernt.

Festgestellt wurde der Nierenkrebs in Bamberg/Kutzenberg. Mein Vater ließ dort eine Bronchoskopie machen wegen chronischer Bronchitis. Dort wurden dann die Metastasen in der Lunge festgestellt und der Tumor in der Niere entdeckt. Im Klinikum in Coburg wurde die Niere entfernt. Die Nachsorge nach der OP hat sein Hausarzt übernommen…… Wegen der Lungenmetastasen war er ambulant in der Uniklinik in Erlangen zum Gespräch ("in Eigenregie"). Im Befund der Klinik wird eine Therapie mit Sunitinib empfohlen. Ein Onkologe wurde ihm vom Hausarzt in Hof/Saale vorgeschlagen.

Den histologischen Befund habe ich gestern vergessen mitzunehmen. Da meine Eltern und meine Familie leider nicht im selben Ort wohnen, kann ich den Inhalt des Befundes erst später mitteilen, nachdem ich meine Eltern wieder besucht habe.

Liebe Grüße
Gabi

Geändert von Birdie (09.09.2012 um 07:17 Uhr) Grund: Namen gelöscht
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  #7  
Alt 28.03.2011, 20:03
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Kaffeetante Kaffeetante ist offline
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Hallo Gabi

Schön das dein Paps wieder aufsteht...Wie heißt es so schön..Der Weg ist das Ziel.
Zu Sutent...ein sehr gutes Medi. Bitte denke daran das bei diesem Medi Fusspflege sehr wichtig ist..wird von der Kasse bezahlt.
Freu mich für euch..
Gruss Gabi
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  #8  
Alt 29.03.2011, 09:25
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Elke001 Elke001 ist offline
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Hallo Gabi,

wenn ihr schon in der Nähe von Kutzenberg wohnt, könnt ihr doch die Lungenmetastasen evtl. dort entfernen lassen.
Mein Mann war letztes Jahr dort wegen der Lungenmetastasen.
Im Juli die rechte Lunge, da war er 8 Tage stationär und im August die linke Lunge, da war er 12 Tage stationär.

Vielleicht wär das ja eine Möglichkeit für euch.

Wünsche euch alles Gute weiterhin.

Liebe Grüße
Elke
__________________
Richtig sieht man nur mit dem Herzen, das Wesentliche ist für das Auge unsichtbar. Antoine de Saint-Exupéry, Der kleine Prinz
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  #9  
Alt 29.03.2011, 14:03
Elfe66 Elfe66 ist offline
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Hallo an alle,

ich habe gerstern Abend noch mit meinem Papa telefoniert. Er hat wirklich bei Anlaufstelle für Nierenkrebs-Patienten angerufen und sich Kliniken/Ärzte vorschlagen lassen. Er hat sogar schon einen Termin in der Uni- Klinik Erlangen für den 7. April ausgemacht. Ich bin sooooo stolz auf ihn. Seine positive Einstellung tut richtig gut!

Die Sache mit der Fußpflege während der Therapie werde ich mir merken. Danke!

Ja, nun zu den Lungenmetastasen: Bisher war noch nicht die Rede davon, dass die Metastasen operiert werden sollen. Laut Anlaufstelle für Nierenkrebs-Patienten käme eine OP für den Tumor in der noch verbliebenen Niere in Frage?? Weiß jetzt auch nicht......
Aber ich hoffe auf das Gespräch am 7. April. Dann werden wir bestimmt mehr wissen.

Liebe Grüße
Gabi

Geändert von Birdie (09.09.2012 um 07:18 Uhr) Grund: Name gelöscht
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