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  #1  
Alt 18.10.2007, 09:40
Engel Sly Engel Sly ist offline
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Registriert seit: 18.10.2007
Beiträge: 2
Standard Chemo

Hallo Ihr lieben,
Mein Freund hat Krebs an der Niere und wurde auch schon operiert.
Seit dem er OP gemacht hat zieht er sich ständig zurück und will mich kaum noch sehen. Er sagt er müsse jeden Tag Chemo machen! Meine Frage ist an euch: Darf man denn Chemos täglich machen. Ich denke das ist doch auch nicht gerade gesund, denn Chemos verbrennen ja nicht nur schadhafte Gewebe im Körper, sonder greifen auch das gesunde an.
Also darf mann denn Chemos täglich machen?

Danke für eure Hilfe
Sly
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  #2  
Alt 18.10.2007, 11:01
Benutzerbild von nikita1
nikita1 nikita1 ist offline
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Registriert seit: 03.03.2007
Ort: am Atlantik
Beiträge: 1.751
Standard AW: Chemo

Liebe Sly

eine Chemotherapie bringt den Organismus an den koerperlichen und seelischen Abgrund, werden doch alle Zellen "vergiftet" - nicht nur die Krebszellen.
Wenn die Aerzte denken, dass eine taegliche Chemogabe wirkt und zu verkraften ist um die noch im Koerper verbliebenen Krebszellen abzutoeten, so klammert sich der Erkrankte an diesen Strohhalm.... - bricht sich die Seele aus dem Leib, verliert die Haare, kann nicht mehr richtig sehen + sprechen - kurz, es geht demjenigen so richtig beschissen.

Ich hatte woechentlich eine Chemotherapie + taeglicher Bestrahlung und muss sagen, dass es mir auch nicht gut ging in dieser Zeit. War so ausgelaugt, hab mich so schlecht gefuehlt, dass ich nur meinen Vater "ertragen" konnte. Er ist jeden Tag mit mir in die Tagesklinik gefahren - war einfach nur da, ohne zu fragen, ohne Ansprueche zu stellen.
Wenn dein Freund waehrend und nach der Therapie eine Auszeit braucht, so akzeptiere das.
Soll nicht heissen, dass er dich nicht mehr mag, sondern er braucht all seine Kraft fuer die Therapie.
Unterstuetze ihn, so gut du kannst, falls er es moechte, indem du bei ihm bist, wenn er dich braucht !
__________________
Liebe Grüße
Nikita


Tapferkeit ist die Fähigkeit, von der eigenen Furcht keine Notiz zu nehmen.
George Patton
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  #3  
Alt 18.10.2007, 14:00
Engel Sly Engel Sly ist offline
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Registriert seit: 18.10.2007
Beiträge: 2
Unglücklich AW: Chemo

Hallo Nikita

Mein Freund verhällt sich schon seit monaten so.
Er ist richtig gemein zu mir, dabei möchte ich doch nur für ihn da sein.
Aber seine Probleme (Krebs) bespricht er lieber mit anderen frauen, anstatt mit mir.
Ich kann ja verstehen das es ihm nicht gut geht, aber dann würde es doch doppelt helfen, wenn man einen Partner an seiner Seite hat, der einem hilft und einem halt gibt und in die Arme nimmt, oder?

Kann man nach einer operation an der Niere denn noch am selben tag aus dem Krankenhaus entlassen werden?

Ich gebe ihm ja Auszeit, nur die Zeit, die wir uns sehen, zieht sich mehr und mehr auseinander.

Unterstuetzen möchte ich ja, nur wie, wenn er mich nicht an sich ran lässt.
...., indem du bei ihm bist, wenn er dich braucht !

Genau das ist ja mein Problem!
Wenn ich bei ihm wäre, würde es mir 1000 mal besser gehen und ich könnte ihm 10.000 mal mehr Kraft und verständnis geben oder was immer er sich wünscht.

Er sagt er braucht ruhe im Kopf, aber wie soll ich die ihm geben, wenn er sich so abschirmt und mir damit jede ruhe nimmt?

Sly
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  #4  
Alt 18.10.2007, 14:55
8377Nina 8377Nina ist offline
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Registriert seit: 27.02.2007
Ort: Creußen
Beiträge: 23
Standard AW: Chemo

Hallo!
Also ich möchte Dir eine Frage beantworten. Für mich wäre es unmöglich gewesen, am gleichen Tag meiner Nieren-Op das Krankenhaus zu verlassen.
Versuche doch einmal mit Deinem Freund zu sprechen, also ich finde das schon seltsam.
Viele Grüße Nina
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  #5  
Alt 18.10.2007, 15:21
Benutzerbild von Rudolf
Rudolf Rudolf ist offline
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Ort: fast im Taunus
Beiträge: 1.751
Standard AW: Chemo

Hallo Sly,
eine Chemo, wie Nikita sie beschreibt, gibt es beim Nierenkrebs nicht, sie ist fast wirkungslos. Auch Bestrahlungen bringen nichts.
Auch zur IMT (Immun-Chemotherapie) geht man nicht, sie wird zuhause gemacht, und es gibt längere Pausen. Und die Tabletten-Chemo sind kein Grund, von Menschen Abstand zu halten.
Je enger man mit einem lieben Menschen Kontakt haben kann, desto leichter ist alles.

Üblicherweise wird man auch nach einer Operation nicht sofort aus dem Krankenhaus entlassen. Ich konnte an dem Tag noch gar nicht aufstehen. Selbst bei einer minimalinvasiven Operation mit kleinen Operationswunden bleibt man mehrere Tage im KH.

Ich glaube viel mehr, daß Dein Freund Angst hat, mit Dir darüber zu reden. Auch Angst, über seine Angst zu reden. Oder sich schämt, "schwach" zu sein.
Aber Krebs zu bekommen und zu haben, ist doch keine Schande, auch keine Schwäche. Man sollte ihn behandeln wir jede andere Krankheit auch. Aber viele Menschen meinen, daß Krebs eine tödliche Krankheit sei. Und über Tod und Sterben zu reden, scheuen sie sich. Warum eigentlich? Sterben ist genau so natürlich wie die Geburt. Beides sind Türen. Türen zu einer anderen Welt, zu einer Welt, über die wir so wenig wissen.

Dabei ist Krebs nicht zwangsläufig tödlich. Angst zieht gerade das an, wovor man Angst hat. Ich habe keine Angst, vielleicht ist das der Grund, oder einer der Gründe, daß ich jetzt nach 7 Jahren immer noch lebe. Mit Krebs. Und mir geht es so gut wie selten in Leben.

Es ist schade, daß Dein Freund sich so zurückzieht. Aber ich weiß auch nicht, wie Du ihn aus seiner Isolation herauslocken kannst. Vielleicht kannst Du ihn fragen, ob er "ewig" so mißmutig bleiben will, oder ob er nicht doch mal zum Leben zurückfinden möchte.

"Nimm dein Leben ernst - genieße es!" Das ist eine meiner Devisen.
Ich kann mißmutig auf den Tod warten, dann kommt er sicher, und mein Leben geht an mir vorbei.
Oder ich kann mit vollen Händen und offenem Herzen die Schönheit und Liebe des Lebens genießen. Und wenn der Tod dann nach vielen Jahren irgendwann kommt, dann weiß ich, wofür ich gelebt habe.

Ich wünsche Euch Offenheit, Ehrlichkeit, Freude und Liebe.
Rudolf
__________________
Ich habe Krebs - aber ich bin gesund!
(Nieren-Op. Nov. 2000, Mistel seit Sept. 2001, anfangs >15 Lungenmetastasen, seit 2003 noch eine, seit 2006 ruhend, 2018 operativ entfernt)

Ich kämpfe nicht gegen den Krebs, sondern für das Leben.
Nein, ich kämpfe nicht, ich lebe!
Mein Krebs ist nicht mein Feind, er ist Teil meines Körpers. Ich will ihn verstehen.
Angst ist Gift für den Körper . . . . . und noch mehr für die Seele.
Entscheiden Sie sich für das Leben, sagte eine Psychologin . . .
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  #6  
Alt 18.10.2007, 16:07
Julie C. Julie C. ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 18.10.2006
Ort: Hamburg
Beiträge: 552
Standard AW: Chemo

Hallo, Sly !

Lese doch auch mal im Forum "Umgang mit Krebs u. Krankheitsbewältigung"
(wenn Du möchtest, kann ich Deinen Thread auch dorthin verschieben)

Auch dort triffst Du Menschen, denen es ähnlich ergeht. Ich bin auch eine Angehörige
und mein Freund hat Zungengrundkrebs. Heute ist ein besonderer Tag, denn genau
vor 1 Jahr erhielten wir die Diagnose. Ganz zweifellos verändert die Diagnose Krebs
das Leben des Betroffenen, aber auch das der Angehörigen. Wir mussten auch erst
unseren Weg finden damit zu leben und umzugehen. Ich habe mich anfangs falsch
verhalten und wollte Michael viel zu sehr "bemuttern" und trösten. Bis er mir sagte,
dass ihm das gehörig auf den Zeiger geht. Von da an habe auch ich eine andere
Einstellung zu dieser Krankheit bekommen und wir leben zur Zeit recht gut damit.
Aber die Menschen sind nun mal sehr unterschiedlich und jeder geht anders mit
dieser Krankheit um. Wichtig ist aber wirklich, dass ihr offen und ehrlich mit Euren
Gefühlen umgeht und auch darüber sprecht.

Ich wünsche Euch alles, alles Gute.
__________________
Viele Grüße
Julie

Hilfe zu allen Fragen rund um die Themen ALG I u. ALG II,
ARGE, Antragsabgabe usw. gibt es beim Erwerbslosen Forum
Deutschland

Wenn Unrecht zu Recht wird, wird Widerstand zur Pflicht
(B. Brecht)
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