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Alt 27.02.2007, 14:51
dorchen83 dorchen83 ist offline
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Registriert seit: 02.04.2006
Beiträge: 80
Standard AW: Warum tut Ihr Euch/Euren Angehörigen das an?

Hallo ihr Lieben,

ich wollte nun doch auch etwas dazu schreiben... denn ich verstehe beide Sichtweisen...
Natürlich sollte man nicht aufgeben - und ich denke nicht dass tusnelda aufgegeben hat, nur weil sie eine Chemo ablehnt - im Gegenteil... sie lebt und das ganz bewusst und kämpft mit ihrer Stärke und dadurch dass sie ihr Leben lebt und nicht durch den Tumor bestimmen lässt...
Solange Therapien sinnvoll sind, d.h. wenn sie etwas bringen bzw. Chancen versprechen, so würde nie jemand anzweifeln, dass es sinnvoll ist, sich dadurch zu kämpfen... aber das meinte Tusnelda gar nicht...
Es ist so, dass es manchmal einfach nicht sinnvoll ist, sich den zusätzlichen Schmerz und die Belastung anzutun - die maßnahmen sind manchmal eher lebensverkürzend statt lebensverlängernd...
Mein Vater hatte eine niederschmetternde Diagnose - einen Astro III - inoperabel. Die Ärzte gaben ihm noch 3 Monate höchstens ein Jahr. Sie sagten ehrlich auf mehrfaches Nachfragen, dass sie Chemo und Bestrahlung nur machen würden um uns zu beruhigen - was bringen würden sie nicht... nur viele Angehörige, könnten dieses "Warten" bzw. "Nichtstun" oder "Austherapiert sein" nicht aushalten - deshalb bieten sie sie trotzdem an bzw. machen sie... und das gibt mir schon zu denken...
Wir haben unseren Paps nach Hause geholt, haben es ausgehalten und halten es auch immernoch aus... und ich glaube hätten wir ihn durch eine Chemo gezwungen oder durch eine Bestrahlung - einfach um irgendwas zu tun - wäre er heute schon nicht mehr bei uns - allein weil diese Behandlungen seinen Körper so geschwächt hätten, ohne was zu bewirken... und er lebt entgegen aller Prognosen 12 Jahre später immernoch...
Keine Therapie zu machen heisst nicht aufzugeben - manchmal heisst es auch sich für das Leben zu entscheiden - das Leben im Jetzt... ob man durch die Therapien dies oder jenes noch erleben wird, das kann einem niemand sagen... man wird nie erfahren, ob man durch die Chemo wirklich noch Zeit gewonnen hat oder ob sie einem Zeit genommen hat... (also ob man vielleicht ohne Chemo noch länger gelebt hätte - ohne Schmerzen)... wie gesagt, das wird man nie wissen, da man immer einen Weg wählt und nicht zurück kann, um noch einmal den anderen zu gehen...
Uns wurden häufig Vorwürfe gemacht, wir hätten "aufgegeben" und wenn ich eure Beiträge lese, sehe ich da auch einen Vorwurf für unser handeln... aber ich denke die lange Zeit mit unserem Paps hat uns recht gegeben...
Jeder muss selbst entscheiden, welchen Weg er wählt... und jeder sollte auch respektieren, wenn jemand anderes einen anderen Weg geht... Es gibt kein richtig und falsch! Und bitte schreibt nicht solche Sachen: "wenn du nicht mehr leben willst"... das hat nichts damit zu tun bei der Entscheidung - man entscheidet sich für das Leben - so oder so... denn wie gesagt: Eine Therapie zu machen heisst nicht unbedingt lebensverlängerung...
Nur wichtig ist, dass die Ärzte ehrlicher werden - nicht Hoffnung schüren, wo keine ist, damit selbst fundierte Entscheidungen treffen kann... aber das ist eine andere Sache....
Ich hoffe, dass hier beide Sichtweisen respektiert werden können... ich tue es jedenfalls..

@tusnelda: Du bist eine starke Frau! Und ich hoffe dass du auch noch alle Prognosen schlagen kannst!

Einen ganz lieben Gruß

Dorchen
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