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  #31  
Alt 14.10.2007, 19:50
luttie luttie ist offline
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Beiträge: 31
Standard AW: ich halte es nicht mehr aus

Hallo ihr Lieben,

ich kann mich nur immer wieder für die trostgebenden Zeilen bedanken. Heute war wieder so ein Depri-Tag. Das Wetter so schön. Sonst sind wir immer in die Pilze gestartet. Ich weiß es sind banale Sachen aber ich könnte ausflippen wenn ich daran denke. Was haben wir immer für schöne Waldtouren gemacht.

Liebe Taube 23, ich komme auch aus Berlin. Wenn du möchtest können wir uns ja mal treffen. Es ist vielleicht hilfreich "gleichgesinnte" zu treffen. Mein Bekanntenkreis ist schon so weit weg von meinem Liebsten, ich traue mich garnicht mehr groß zu äußern. Ich höre ja eh nur das Leben geht weiter, lebe doch einfach wieder, lenke dich ab. Die haben alle gut reden.
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  #32  
Alt 14.10.2007, 23:19
Loreena Loreena ist offline
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Standard AW: ich halte es nicht mehr aus

@ luttie: Wir haben um diese Jahreszeit auch immer Pilze gesammelt. Mein Mann hatte so eine Freude daran. Wir sind auch fast jeden Sonntag im Wald wandern gewesen.

Nie wieder...

Aber hier im Forum fühle ich mich mit meinem Leid aufgehoben.


Loreena
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(Renan Demirkan)
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  #33  
Alt 15.10.2007, 20:46
Taube23 Taube23 ist offline
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Standard AW: ich halte es nicht mehr aus

Hallo Ihr Lieben,

das Wochenende war mal wieder total bescheiden. Ich habe die Blumenkästen neu bepflanzt. Das hat sonst immer mein Mann gemacht. Es war kaum auszuhalten.

Jetzt steht mir auch noch eine schwere Zeit bevor. Nächste Woche habe ich Geburtstag und am 29. Oktober ist unser Hochzeitstag.

Ich werde dem entfliehen und ein paar Tage an die Ostsee fahren. Hoffentlich kann ich da den Schmerz ein bißchen verdrängen.

@Loreena
Ich hoffe, Du kannst Weihnachten wenigstens bei Deiner Familie unterkommen, obwohl das kein wirklicher Ersatz ist.

@Luttie
Wir bleiben in Verbindung.

Ich drücke Euch ganz fest und melde mich im Forum wieder, wenn ich zurück bin.

Liebe Grüße
Hanne
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  #34  
Alt 16.10.2007, 01:16
Katty Katty ist offline
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Standard AW: ich halte es nicht mehr aus

Hallo Ihr Lieben !!

Bin grad nicht nur traurig, sondern WÜTEND- fuchsteufelswild!!!!!!!!!!!!!!!!
Spät am Abend rief mich meine ehemals beste Schulfreundin an...
Wir hatten nicht mehr sehr engen, aber doch regelmässigen Kontakt und sie wusste von der Krankheit meines Mannes..
Sie hat ein KLassentreffen organisiert, jetzt am kommenden Samstag. Ich hatte ihr geschrieben, dass ich nicht kommen möchte (und auch warum mir nicht der Sinn danach steht).Jetzt ruft sie mich heute also an und ohne auch nur im mindesten auf meine Situation einzugehen, beschimpft sie mich nach Strich und Faden - wie gemein ich doch wäre, sie im Stich zu lassen...Ich sag ihr also nochmal den Grund und sie:"Na und, du tust ja grad, als wärs erst vorgestern gewesen!"!!!!!!!!!!!!!
Ich konnt grad noch stammeln, dass sie mich so schnell nicht wieder anrufen soll und hab aufgelegt...

GEHTS EIGENTLICH NOCH ?!?!?!?!

So, jetzt geht`s mir besser - nach mehreren Stunden heulen und diesem Text...nicht bös sein, musste irgendwo raus...

@ Lutti: ja, es sind ja grad diese ganz normalen und banalen Dinge, die uns täglich so weh tun - geht mir ebenso.Bei uns wären es bei diesem tollen Wetter ausgedehnte Fahrradwanderungen gewesen...

@ Loreena: Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass dieser Schmerz mal nachlässt...Vielleicht kann es gelingen, wenn wir lernen, an diese o.g. banalen Dinge mit freudiger(!) Erinnerung zu denken. Ich weiss nur nicht, wie - im Moment tun sie einfach nur weh...

Mobbing am Arbeitsplatz kenne ich, bei mir war`s während der Krankheit meines Mannes...Nur eine einzige Kollegin, die anderen standen hinter mir..Da Ignorieren nichts half, hab ich mich zur Wehr gesetzt..Und das Ende vom Lied: Wir sind beide geflogen
Mir war es letztlich ganz recht, denn ich hatte sowieso an Kündigung gedacht, konnte für meinen Schatz rund um die Uhr da sein und hab auch wieder was neues...

@ Hanne: Ich wünsch Dir alle Kraft der Welt für die nächste Zeit!!!! Das wird hart...
Werde an meinem Geburtstag auch auf keinen Fall zu Hause sein(Anfang Dezember)...
An den Advent und die Feiertage darf ich noch gar nicht denken...Keine Ahnung wie ich das überstehen soll!! Werde die Feiertage mit Tochter und Hund allein verbringen - und wir werden es uns schon gemütlich machen..????
Noch grössere Angst habe ich vor Silvester - mein Schatz wollte so gern nochmal zum Feuerwerk an die Elbe....

Ich grüsse Euch alle !!!
Katty



















@ Lutti:
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  #35  
Alt 16.10.2007, 05:07
Sabine44 Sabine44 ist offline
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Standard AW: ich halte es nicht mehr aus

Hallo an alle,

ich verfolge Eure Eintragungen über viele Wochen und teile fast alle Eurer Empfindungen und Erlebnisse. Mein Mann ist am 15.06.07 nach fast zwei Jahren Kampf gestorben. Es gibt mir immer wieder Halt zu lesen, dass es mir nicht allein so geht.

Zur Zeit quält mich etwas, was ich bei Euch noch nicht so gelesen habe. Vielleicht bin ich auch nicht mehr normal....

Ich sehe die Bilder unserer vergangenen Zeit und zweifle, ob es sie überhaupt gab. Ich sehe sein Foto und zweifle an seinem gewesenen Dasein.

Meiner Erinnerungen an unser Leben sind zwar da und gleichzeitig so weit weg.
Wenn es unsere Kinder nicht gäbe und unser gemeinsames Heim würde ich wohl noch mehr zweifeln.


Ich überwinde mich täglich zur Arbeit zu gehen. Nur die Angst vor der Einsamkeit hier zu Hause, treibt mich an.
Hab die letzte Nacht nicht geschlafen und muss gleich los. Ich weiß wieder einmal nicht wie ich den Tag bestehen soll.

Es alles so schwer...

Viele Grüße an alle!
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  #36  
Alt 16.10.2007, 07:11
Loreena Loreena ist offline
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Standard AW: ich halte es nicht mehr aus

@ Katty: Kein Wunder, dass du wütend bist. Das ist ja wirklich unverschämt von der ehemaligen Schulfreundin. Ich war echt geschockt und traurig, dass wir mit so viel Unverständnis leben müssen, wo wir doch nur Schmerz empfinden.

@Sabine44: Ich habe überlegt, aber keine Erklärung dafür gefunden, warum du so empfindest. Ob es vielleicht daran liegt, dass ihr schon seit 2 Jahren kein normales Leben mehr hattet und dir Erinnerungen und Fotos aus früherer Zeit schon so weit entfernt vorkommen?

Ich wünsche dir viel Kraft, den Tag zu überstehen. Für mich ist es auch immer wieder schwer, morgens überhaupt aufzustehen.

LG
Loreena
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  #37  
Alt 16.10.2007, 17:29
luttie luttie ist offline
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Standard AW: ich halte es nicht mehr aus

Hallo ihr Lieben,

wollte euch nur schnell antworten. Hatte ein bischen Stress wegen des Autos. Nun bin ich unser geliebtes altes Auto los. Wieder ein Stück Erinnerung, die ich loslassen musste.

Katty: Ja so ist das mit den Freunden. Es ist einfach unverschämt. Aber ich habe auch diese Erfahrungen. Die Menschen sind von so einer Oberflächlichkeit. Bis es diese mal selber erwischt, dann sind sie selbst so hilflos und schreien förmlich nach Hilfe. Da trennt sich die Spreu vom Weizen. Lass dich nicht runterziehen. Mach das was du willst und was DIR gut tut. Man kann es sowieso nicht beeinflussen.

Sabine: Solche Gefühle hatte ich noch nicht. Bei mir war das anders. Ich hatte neulich einen Traum. War zu einer Wohnungseinweihung eines unseren Freundes eingeladen. Klingle unten an der Haustür und der Freund ging an die Sprechanlage und sagte: "Schön das du kommst ich habe eine Überraschung für dich". Als ich oben an der Wohnungstür ankam öffnete mir mein Mann die Tür mit seinem verschmitzten Lachen. Es war so echt und so schlimm. Wenn es doch nur die Realität gewesen wäre. Ich muss schon wieder weinen.
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  #38  
Alt 17.10.2007, 00:22
Katty Katty ist offline
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Standard AW: ich halte es nicht mehr aus

Hallo Ihr Lieben, auch von mir nochmal eine kurze Antwort...

@ Loreena und Lutti: Ja, ihr habt recht: das war einfach eine Unverschämtheit gestern, mit der ich aber noch nicht wirklich "durch" bin..Tut auch irgendwie weh, denn schliesslich war sie mal in Kinder- und Jugendtagen die Person, mit der ich alle Geheimnisse geteilt und der ich damals mehr als allen anderen Menschen vertraut habe (ich bin mir sicher: Ihr wisst was "beste Freundinnen" alles geteilt haben..) Und jetzt ist sie so gedankenlos und oberflächlich...
Aber gut, das ist natürlich auch schon ganz paar Tage her....
Hoffe aber, dass mir das Ganze nun endlich hilft, richtige Schlüsse zu ziehen und in Zukunft genau zu überlegen, welche Kontakte ich überhaupt zulasse und auch wem gegenüber ich zukünftig überhaupt noch die Frage "Wie geht es Dir?" zu beantworten bereit bin...Hat von daher vielleicht auch was Gutes...

@ Lutti: Ich weiss natürlich nicht, wie es bei dir ist. Mir hilft, dass ich das Auto meines Mannes in guten Händen weiss und es in der Familie geblieben ist..Ich hoffe, dass mein das so auch in Ordnung findet - trotz der verlorenen Teile!!

@ Sabine44: Ich drück Dich in Gedanken ganz doll !!! Ich kenne solche Gefühle auch nicht und glaube Dir, dass Dich das sehr belastet..
Natürlich war er auf dieser Welt - wie sollte er denn sonst in dein Herz gekommen sein..??
Aber in einem bin ich mir gewiss: dass Du durchaus "noch normal" bist !!!!
Was ist schon "normal"?! Die Trauer hat verschiedene Gesichter und vielleicht ist das für Dich eine Phase...Oder vielleicht auch ein Schutzmechanismus??
Bei mir ist es umgekehrt: mein Schatz ist noch so sehr präsent für mich, dass ich hier regelrechte Gespräche mit ihm führe( in Gedanken oder auch mal laut) und dabei genau seine Mimik und Gestik, seinen Gesichtsausdruck, Stimmlage u.s.w vor mir sehe... Ob das so normal ist, bin ich mir auch nicht sicher !!!
Ich rede aber auch so viel wie möglich über ihn und ich glaube, dass das für uns sehr wichtig ist...Hatte Zeiten, in denen ich niemanden an mich heran gelassen habe und da bin ich dann tatsächlich fast "abgedreht"..Noch immer brauche ich oft meine Ruhe und bin froh wenn ich niemanden sehe, aber ich kann es auch geniessen, über meinen Schatz zu reden... Wie sieht es damit bei Dir aus?!

Liebe Grüsse !!
Katty
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  #39  
Alt 20.10.2007, 08:22
Sabine44 Sabine44 ist offline
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Standard AW: ich halte es nicht mehr aus

Hallo Ihr Lieben,
danke für Eure Antworten. Ich war an diesem Morgen ziemlich am Ende.
Obwohl das Gefühl dieser Zweifel da sind, weiß natürlich das es nur ein Gefühl ist. Doch es verwirrt mich sehr.
Vor zwei Jahren habe ich von den Ärzten eine sehr harte Prognose erhalten.
Die Zeit danach war nur ein Schock und ein riesen Spagat zwischen meiner Angst vor der Zukunft und der Hoffnung, die ich meinem Mann geben wollte.
Das dauerte etwa 16 Monate. In dieser Zeit durften wir auch einige wunderbare Monate verbringen, die wohl intensivsten unserer fast 25jährigen Ehe. Ohne dieser langen Phase würde mir das alles noch viel schwerer fallen!
Die letzten Monate waren furchtbar. Mir war das Ende mehr als bewusst, das Schlimmste war ihn leiden zu sehen und nicht wirklich hefen zu können und die Angst davor was er noch alles ertragen muss. Von seiner Seite waren die letzten Monate ein fast stummer Abschied. Das schmerzt mich doch sehr.
Sicher zwischen uns war "alles gesagt". Es gab in unserer Ehe nie wikliche Probleme und wir waren uns unserer Liebe sicher.

Was ich eigentlich sagen wollte, ich weiß, dass mein Mann nicht mehr lebt, ich weiß, dass es keine Hilfe mehr gab und gebe auch niemanden die Schuld an diesem Zustand. Ich nehme es als Schicksalschlag an.
Aber ich würde mir wünschen, dass ich besser damit leben kann.
Ich gehe seit einigen Wochen zu einer Psychologin und auch zu einer Trauergruppe. Das hilft schon, doch oft nur für kurze Zeit und dann kommt das Loch wieder. Für meine Umwelt funktioniere ich bestimmt wieder ganz normal! Und so werde ich auch kaum auf mein Befinden angesprochen (was ich auch nicht ständig zum Thema machen wollte!).

Ich würde mir wünschen, es könnte jemand einen Schalter betätigen und der Schmerz verwandelt sich in eine stille Trauer und in eine große Dankbarkeit.
Die Dankbarkeit an unserer Zeit ist eigentlich schon da, wird aber immer wieder in den Hintergrund gedrängt. Es liegt wohl noch ein langer Weg der Trauer vor uns.

Ich habe wohl ziemlich wirr geschrieben. Vielleicht versteht ihr mich doch etwas.

Viele Grüße an alle

Sabine
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  #40  
Alt 21.10.2007, 20:11
Loreena Loreena ist offline
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Standard AW: ich halte es nicht mehr aus

@ Sabine: Ich glaube, wir haben alle so extreme Situationen durchgemacht, dass jede Seele auf ihre Weise versucht, damit klar zu kommen. Bei meinem Mann war ich über 7 Jahre immer wieder in Todesangst und ich habe mich immerzu zusammengerissen, um das zu überstehen und vor allem, um für ihn da zu sein. Jetzt funktioniere ich immer noch wie eine Maschine, komme nicht zur Ruhe, und kann nicht weinen. Manchmal habe ich Angst davor, dass sich diese Versteinerung in mir löst.

Ich wünsche dir, dass du bei der Psychologin und der Trauergruppe Hilfe findest.

Liebe Grüße an euch alle
Loreena
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(Renan Demirkan)
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  #41  
Alt 21.10.2007, 23:17
Katty Katty ist offline
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Standard AW: ich halte es nicht mehr aus

Liebe Sabine !!
Ich wollte Dir eigentlich schon gestern antworten, kam aber nicht mehr ins Forum...
Ja, diesen Hebel wünschte ich mir auch....eine Möglichkeit, diese Endgültigkeit endlich annehmen zu können und diesen wütenden Schmerz zu bändigen und ihn in ein stilles,dauerndes Gefühl umzuwandeln!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Leider müssen wir diese Arbeit selbst schaffen und ebenso wie Du weiss ich auch nicht, wie das jemals gelingen soll...Ja, oftmals lächle ich bei bestimmten Erinnerungen an ihn, um dann umso schlimmer diesen Schmerz zu fühlen...
Ich finde es gut, dass Du in eine Trauergruppe und zu einer Therapie gehst! Mache mir auch diesbezügliche Gedanken, konnte mich aber noch nicht aufraffen...Wie läuft das ab in so einer Trauergruppe??So ähnlich wie hier im Forum, aber eben persönlich?? Oder ist es doch ganz anders?!Ich habe schon das Bedürfnis Menschen kennenzulernen, die in ähnlicher Situation sind wie ich, aber auch ein paar Ängste vor solchen Gruppen....?!?
Ansonsten schliesse ich mich Loreena an: all diese Monate ( bei uns waren es 14 ) unter ständigem Druck und mit Gefühlen unterschiedlichster Art (Angst, Hoffnung,Kampfgeist, Optimismus,Enttäuschung,Freude,Verzweiflung,Ratlos igkeit,Hilflosigkeit u.s.w.) und sich dabei immer stark zu zeigen - das hat seelisch wie körperlich Spuren hinterlassen, die nicht so einfach wieder verwischt werden können und sollen...
Ihr habt beide recht: wir funktionieren nur noch irgendwie...Und meine Frage ist immer wieder:wozu??? was soll am Ende dabei herauskommen?!?!
Ich weiss es einfach nicht!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! !!!!!!!!!

Liebe Grüsse!!
Katty
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  #42  
Alt 22.10.2007, 21:26
Sabine44 Sabine44 ist offline
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Standard AW: ich halte es nicht mehr aus

Liebe Katty,

ja wozu?....

Hab zwei Tage Urlaub und heute etwas im Garten gearbeitet. Ich mach es eigentlich sehr gerne. Doch in den letzten Wochen habe ich die Lust daran fast verloren. Beim Wegräumen von verschiedenen Sachen hätte ich ihn so gerne gefragt, wo stand das immer, wo kommt jenes hin. Obwohl ich sonst schon sehr selbständig bin, werde ich oft unsicher.

Die Trauergruppe hat sich vor einigen Wochen neu gegründet. Eine Sozialpädogogin der Diakonie betreut sie. Es ist schon so ähnlich wie hier. Sie gibt kaum Themen vor, sondern läßt das Gespräch sich einfach entwickeln. Sicher war es leichter in einer neuen Gruppe mit einzusteigen, als in einer schon bestehenden. Doch der erste Tag war sehr heftig. Die verschiedenen Schicksale auf einmal! (Eine junge Frau gibt sich die Schuld am Selbstmord ihres Mannes.)
Zum anderen ist es für mich hilfreich mit anderen über ihren und meinen Verlust zu sprechen. In meiner Umgebung wird sehr selten gefragt, wie es mir geht. Selbst meine Mutter und meine Geschwister nicht. In unserer Familie ist es leider nicht üblich. Auf der anderen Seite würden sie mir jeder Zeit ihre Hilfe anbieten. Aber es läßt sich eben nicht alles mit praktischen Tätigkeiten lösen.
Nächste Woche haben unsere Töchter Geburtstag und dann zwei Wochen später ich selbst. Ich darf noch gar nicht daran denken. Die Advent- und Weihnachtszeit wird für uns ganz besonders schwer werden.
Seinen Geburtstag, ca. 4 Wochen nach dem Tod, haben wir mit allen unseren Verwandten und Bekannten begangen. Es war ein sehr schöner gemeinsamer Abend. Dieser Tag fiel mir nicht so schwer. Eigentlich schwer zu erklären...

Für die anderen geht das Leben weiter, nur unser Leben ist aus den Fugen geraten.

Viele Grüße

Sabine
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  #43  
Alt 23.10.2007, 21:25
Katty Katty ist offline
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Standard AW: ich halte es nicht mehr aus

Liebe Sabine !!
Danke für Deine Antwort auf meine Fragen! Wenn es so zwanglos abläuft wie bei Euch, kann ich es mir auch sehr hilfreich vorstellen!! Mal sehen.....
Deine Unsicherheiten im Alltag kann ich gut nachvollziehen - geht mir auch so..Plötzlich traue ich mir alle möglichen Dinge nicht mehr zu, die "früher" kein Problem für mich waren..Verstehe nicht, wie das kommt...
Ich habe eine ganz tolle und liebe Schwiegermutter, mit der ich sehr viel rede.
Wir versuchen, uns gegenseitig zu helfen und ich bewundere sie, denn sie ist viel tapferer als ich..Aber sonst wird es immer schwieriger mit dem Umfeld, ich hab`s ja schon geschrieben. Doch, es gibt noch Menschen mit echtem Interesse an mir, aber in aller Regel treffe ich auf Unverständnis und Gleichgültigkeit.Die Kontakte zu solchen Bekannten (denn Freunde sind es nicht) lasse ich jetzt von mir aus einschlafen, denn ich will und brauche sie nicht mehr....
Der Geburtstag meines Mannes war 2 Wochen nach seinem Tod und es war auch ein guter Tag - bis zum Abend, als ich dann alleine war....Vor dem Dezember mit meinem Geburtstag und der ganzen Advents-u.Weihnachtszeit graut mir auch ganz schrecklich...Bin auch gar nicht in der Lage, mir irgendwas vorzustellen oder zu planen...Lasse es auf mich zu kommen - hauptsache, irgendwie da durch!!! Nur eines weiss ich genau: an meinem Geburtstag bleibe ich nicht hier...

Liebe Grüsse für Dich und Deine Mädchen !!
Katty
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  #44  
Alt 27.10.2007, 16:00
luttie luttie ist offline
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Standard AW: ich halte es nicht mehr aus

Liebe Sabine, liebe Katty,

wollte mich auch einmal wieder melden. Mich hat eine Bronchitis weggerafft. Warum hat sie mich nicht mitgenommen zu meinem Liebsten.

Mir geht es genau wie euch. Ich traue mir manchmal Dinge nicht mehr zu, die ich früher spielend gelöst habe. Die erste Zeit wollte ich garnicht mehr nach draußen. Ich hatte immer das Gefühl mein Schutz wurde mir genommen. Jetzt geht es schon etwas besser. Aber ich habe so richtig das sch...egal gefühl. Nun auch noch das entzückende Wetter. Am liebsten irgendwo verkriechen.

Das Leben hat halt gemacht und geht nicht mehr weiter. Ich will eigentlich auch nicht das es weiter geht. Ich möchte meinen Traum wieder haben den ich hatte und nicht mehr aufwachen.

Viele liebe Grüße an euch alle und dass es langsam aufwärts geht. Aber das sagt sich ja auch nur so dahin.

Es ist erschreckend zu lesen, wie viele Menschen es betrifft und wie viele in der kurzen Zeit gestorben sind. Was ist das bloß für eine Seuche.

Meine Bekannten sagen bloß ímmer, ob du nun an einem Herzinfarkt, Diabetis etc. irgendeinmal stirbst, gehen müssen wir alle mal. Ist das zu fassen. Dieser oberflächliche Haufen. Ich soll mich nicht mehr so damit beschäftigen. Aber ich habe die letzten Bilder im Kopf, das Bangen und Hoffen jeden Tag. Und alles so für umsonst. Ich könnte schreien.
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  #45  
Alt 28.10.2007, 23:00
Katty Katty ist offline
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Standard AW: ich halte es nicht mehr aus

Liebe Lutti !!

Schön, wieder von Dir zu lesen...Na, hoffentlich ist Deine Bronchitis wieder richtig ausgeheilt !!
Mir ging es vor Wochen auch richtig schlecht - und ich wäre mit Freuden zu meinem Schatz gegangen.... Aber so leicht wird es uns nicht gemacht...
Ach Mensch, was müssen wir uns bloss alles für Blödsinn anhören!!!!
Versuch, Dir Dein Teil zu denken, nach dem Motto:...-" ja, Du mich auch..."!!!!
Es ist schwer, aber ich bemühe mich da wirklich: einfach nicht mehr drauf hören und mich nur noch auf diesbezügliche Gespräche einzulassen, wenn ich weiss, da ist ehrliches Gefühl dahinter...Und es tut mir gut, die Anderen abblitzen zu lassen - nichts zu antworten, nichts zu erzählen...Ist mir auch egal, was sie von mir denken oder sagen.....
Dieses Gefühl: ICH WILL NICHT, beherrscht mich auch - ob das vielleicht mal anders wird ???

Liebe Grüsse!!
Katty
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