Ich kann nicht mehr

[trauerummuckel]

Hallo an alle.
Ich brauche dringend Hilfe. Meine verlobte ist am 28.2 gestorben. bin so fertig und so unendlich traurig fühle mich taub leer wie gelähmt.
Ich habe keine Lebensfreude mehr.
Bitte kann mir jemand helfen, kennt sich hier jemand aus.
War heute moreg beim Arzt, der hat mir Tabletten aufgeschrieben. Zur beruhigung!!!! Ich brauch Hilfe und zwar proffesionelle. Gibt es da Adressen?

[minoa]

Hallo,
Ich kann Dich gut verstehen,
Mein Mann ist vor 7 monaten nach 4 monaten krankheit gestorben.Das hat mich total fertig gemacht.
bin zur traumaambulanz und trauerbegleitung gegangen.das hat ein bißchen geholfen.trauerbegleitungen können dir alle hospitze empfehlen und adressen sagen.
es hilft ein bißchen weil man sich nicht ganz alleine fühlt und sie dich unterstützen können.
als ich es nach ca 2 monaten nicht mehr ausgehalten hab hab ich vom artzt ein antidepressivum bekommen.das hat den schmerz ein bißchen gedämpft,und mir ein besseres gefühl gegeben.allerdings war ich auch ziemlich beduselt und zu nichts mehr zu gebrauchen.das war ich aber sowieso nicht. nach einiger zeit hab ich aber nebenwirkungen bekommen und deshalb langsam wieder aufgehört.
inzwischen ist es ein bißchen erträglicher geworden so daß ich ohne tabletten auskomme,aber ich stecke in einem tiefen loch und schleppe mich eigentlich nur so durch meine tage.
ich finde,das kann niemand verstehen,der sowas nicht durchgemacht hat und hoffe,daß ich bald zu anderen betroffenen kontakt haben kann.
ich wünsch dir alles gute,halt durch,so wie wir alle es müssen ,du findest bestimmt die richtige hilfe.man sagt das erste jahr ist das schlimmste und danach wird es besser.hoffentlich stimmt das .
also vielleicht bis bald
liebe grüße
minoa

[katchen]

Hallo,
ich denke, den einen Schritt ins Forum hast du getan und eine andere Hilfe kann ein psychologische Gesprächstherapie bringen. Ich selbst habe vor nicht ganz einem Jahr meinen Lebengefährten verloren war mit ihm 9 glückliche Jahre zusammen. Ich muss sagen ich hatte auch Tabletten vom Arzt bekommen wollte sie aber auf keinen Fall nehmen ich brauchte diesen Schmerz der mich jetzt auch noch überkommt. Aber das was wir erlebten haben Abschied nehmen zu müssen -ist Schmerz und den wollte ich fühlen!

Ich selbst habe eine Gesprächstherapie begonnen und mache sie immer noch sie Hilft mir das erlebte zu bewältigen, gleichzeitig habe ich viel gelesen über spirituelle Sachen um einen Sinn in meinem weiteren Leben sehen zu können.

Ich möchte aber sagen, dass es sehr schwer ist jeden Tag und es wird auch nicht besser nur "Anders", man beginnt Alles irgendwie anders zu sehen.
Ich wünsche dir sehr viel Kraft um deinen Weg zu gehen,
Ciao Katchen

[rezzan]

Lieber Carsten,
es tut mir so furchtbar leid, dass du deine Liebste verlieren musstest. Und du bist hier im Hinterbliebenen-Forum: Ja, wir kennen uns alle damit aus. Wir wissen genau, wie du dich fühlst bzw. nicht mehr fühlst.

Es gibt da leider nicht sehr viel, was man machen kann. Kein Mensch kann dir diesen Schmerz nehmen, aber du solltest wissen, dass du hier immer Menschen finden wirst, die dich verstehen. Bitte gib dir selbst auch etwas Zeit, auch du bist durch die Hölle gegangen, hast sicher oft gezweifelt, ob du die Kraft überhaupt aufbringen kannst das alles noch zu ertragen. Und jetzt brauchst auch du und deine Seele etwas "Luft" und Zeit.

Wegen einer möglich Therapie solltest du zu allererst mit deinem Hausarzt sprechen. Er wird dir sicher mit Adressen und der weiteren Vorgehensweise helfen können. Er sollte auf jeden Fall wissen, wie es dir geht und dass es mit einigen Beruhigungstabletten vielleicht nicht getan ist. Bitte sprich ehrlich und offen mit ihm und frag ihn da nach Rat.

Ich wünsche dir viel viel Kraft und von Herzem alles gute für diese sehr schwere Zeit. Du wirst sie schaffen, bitte glaub mir...

Liebe Grüße, Rezzan

[schatzi]

Hallo Trauerummuckel,
ich kann Dich gut verstehen, meine Frau ist vor 12 Tagen nach längerem Krebsleiden verstorben. Für sie eine Erlösung, für mich die Hölle.
Unser Hausarzt hat mir ein leichtes Schlafmittel verschrieben, damit ich überhaupt etwas Ruhe finde. Heute kam noch ein Medikament dazu, was einen ohne die Gefahr einer Äbhangigkeit etwas beruhigen soll (Schauen wir mal).
Ich bin kein Tablettenfreak.
Ich habe mich schon einer kirchlichen Trauergruppe angeschlossen, was ich unbedingt empfehlen kann.
Ausserdem habe ich das Glück, dass ich mit vielen unserer Bekannten, die fast ausschliesslich auch Arbeitskollegen von uns sind (wir waren eine Büro-Liebe), tolle Gespräche führen konnte. Jedoch muss man diesen zuerst die Scheu nehmen, einen anzusprechen.
Meine Mutter, die jedoch leider zu weit entfernt wohnt, ist mir auch eine wichtige Stütze. Sie sagte u.a. zu mir, dass sie die Schwiegertochter verloren hat, die sie ihrem Sohn immer gewünscht hatte.

Gruss
Christian

[SusiSonnenschein]

Hallo Trauermuckel!

War sehr traurig als ich Deinen Eintrag gelesen habe denn ich habe mich öfters mit Deiner Muckel hier im Forum ausgetauscht....wir sind ungefähr im selben Alter und sie hatte den selben Krebs wie mein Freund der seinen Weg auf dieser Welt am 5.04.2007 beendet hat! Kann Dir nachfühlen wie es Dir jetzt geht und finde es gut dass Du professionelle Hilfe in Anspruch nehmen willst. Eine psychologische Betreuung wird Dir zwar den Schmerz nicht nehmen können, aber Dir vielleicht eine Hilfe sein den Weg durch die Trauer zurück ins Leben zu gehen....
Mir tut es im Moment gut die schönen Erinnerungen an die gemeinsame Zeit mit meinem Freund aufleben zu lassen- das geschieht zwar mit einer Menge vergossener Tränen aber jetzt ist auch die Zeit dafür sie laufen zu lassen!

Wünsche uns allen hier, dass wir den Weg der vor uns liegt gehen können und wir am Wegesrand immer mehr positive Dinge entdecken die uns unser "neues" Leben lebenswert machen!

Gruß Susi

[trauerummuckel]

Danke.
Ja Muckel hatte dich mal erwähnt und gesagt dass dein Freund auch ein Osteosarkom hatte.
Habe deine Einträge gelesen und festgestellt, dass du ziemlich das durchgemacht hast was ich auch.
Dieses Ständige auf und ab und zum schluss der Gedanke das sie es geschafft hat und dann plötzlich der Tod.
Ich fage mich ständig warum sie alle diese Qualen mitmachen musste um zum Schluss doch zu sterben.
Mir fehlt jeglicher Lebensmut und ich habe Angst, dass ich es nicht schaffe.
Ich stelle mir ständig die Frage warum ich noch lebe ob es nicht besser ist wieder bei ihr zu sein.
Wie schaffst du es damit umzugehen, wie schaffst du es weiter zu leben?

[Gloria-Beetle]

Hallo Trauerummuckel,

verstehen kann man so ein Schicksal nicht. Warum mssen so junge Menschen sterben?

Aber Muckel hät sicher nicht gewollt, dass Du nur noch traurig bist.

Du mußt Deien Trauer leben, aber irgendwann wird das Leben für Dich wieder Sinn bekommen.

Ich drücke Dir fest die Daumen und denke immer wieder an Muckel und wie es eihr wohl jetzt geht. Auf jeden Fall hat sie Frieden und keine Schmerzen mehr.

Eine Umarmung und liebe Grüsse von

Gloria

[SusiSonnenschein]

Lieber Trauermuckel

ich kann sehr gut nachvollziehen wie Du Dich fühlst....wir stehen am Anfang unseres Lebens und haben so viele noch ungelebte Träume und Wünsche mit unseren Lieben, die wir mit Ihnen NIE verwirklichen können!
Dieses ganze Leid für dass es keine Erklärung gibt und dieser schwere Kampf der jetzt am Ende so sinnlos erscheint.... Das macht mich tief traurig!
Doch ich weiß dass auch Deine Muckel eine Kämpferin war und für das Leben gekämpft hat und daran sollten wir uns ein Beispiel nehmen! Ich denke mir immer was wäre es für eine Ironie eineinhalb Jahre an der Seite meines Freundes für das Leben zu kämpfen und alles aufzusaugen was irgendwie geht und jetzt mein Leben nicht mehr als lebenswert zu betrachten...
So ist es nicht !! Mein Leben ist im Moment alles andere als toll und die Tatsache nun ohne ihn zu sein ist einfach nur schrecklich ABER es ist trotzdem mein Leben und dieses eine Leben ist kostbar!
Ich verstehe Dich dass Du Dich zu ihr sehnst aber was würde Sie Dir sagen wenn sie Dich so sieht?
Wenn ich ganz am Boden bin stelle mir immer vor wie mein Schatz über jedes Lächeln auf meinem Gesicht froh ist... Er hat sein Leben geliebt und er möchte dass ich mein Leben weiterführe mit ihm in meinem Herzen aber auf neuen Wegen....
Ich habe auch Angst auf diesem Weg zu scheitern aber ich werde es jeden Tag versuchen, dass mein Leben auf eine neue Weise lebenswert wird!
Ich habe es meinem Schatz versprochen genauso zu kämpfen wie er es getan wird und ich hoffe der Kampf um das Leben wird jeden Tag ein Stück leichter!

Schreib Dir hier alles von der Seele hier wird es immer Menschen geben die Anteil nehmen und Dir versuchen Dich ein Stück Deines Weges zu begleiten! Wir schaffen das!

Susi

[trauerummuckel]

Muckel war immer eine Kämpferin immer die Starke hat nie aufgegeben.
Bei ihr fühlte ich mich sicher, wohl sie war die Liebe meines Lebens.
Ich habe sie kennen gelernt durch meine Schwester die sie seit dem Kindergarten beste Freundinnin wren.
Aus Freunschaft wurde Liebe. War mit ihr zusammen seit sie 14 war.
Dieser Teil von mir fehlt so!!!!
Als damals am 11.11 unser gemeinsam bester Freund starb hat sie mich wieder ins Leben geholt. Sie hat mich gehalten.
Während ihrer Krankheit war sie sehr stark hat nicht unterkriegen lassen, hat auch hier mir sehr oft Trost gespendet und mir Kraft gegeben.
ES war schon erstaunlich wie sie damit umgegangen ist.
Jetzt stehe ich hier alleine da, keiner der mich mehr hält. Es ist so verflucht schwer mich damit abzufinden, sie loszulassen.
Alles ihn mir schreit nach ihr, den ich liebe sie so sehr.
Ich hänge ständig vor dem Fehrseher und gucke mir Aufnahmen von ihr uns an. Dann fühlt es sich so an als wäre sie noch da. Ich spreche mit ihr und immer wieder kommt die Realität zurück.
Muckel I miss you.

[schatzi]

Hallo Trauermuckel,
an solchen Feiertagen hat man so viel Zeit, weil man sich doch zu nichts Vernünftigen aufraffen kann.
Dein letzter Beitrag hat mich sehr bewegt, denn ich hätte das Gleiche schreiben können: Die Stärke meiner Frau während ihrer Krankheit, das Alleinsein, der Fernseher als Ablenkung.
Jedoch kann ich das Anschauen von Fotos mit ihr kaum ertragen.

Liebe Grüße
Christian

[trauerummuckel]

Hallo
Ich bin von meiner Einhand Segeltour zurück.
Habe sie einfach verlängert und bin bis nach england gesegelt.
Habe einen sehr wichtige und bedeutende Reise gemacht.
Habe viel über mich erfahren und konnte in aller Ruhe Abschied von ihr nehmen.
Sie war mir so nah und hat mich ständig begleitet, wie ein schutzengel.
Sie hat mich durch Stüme und Gewitter geführt, hat mir geholfen immer in den sicheren Hafen zu kommen.
Am Anfang meiner Reise war mein Lebenswille sehr klein, habe mich absichtlich in gefährliche Situationen gebracht, ja habe es teilweise drauf angelegt.
Aber vor allem die Fahrt von Sylt nach Newcastle hat eine Wandlung in mir vorgenommen, dieses absolute Ausgeliefert sein und sich selber zu helfen.
Ich glaube ich bin damals losgefahren mit der Absicht nicht mehr zurück zukommen. Aber es ist alles anders gekommen. Dieser absolute Einklang mit der Natur.
Ich weiss nicht so genau was in mir sich da gemeldet hat, aber mir wurde klar, dass ich leben will.
Ich musste um mein Leben kämpfen und habe es getan.
Ich bin wieder mit mir im Einklang.
Ich vermisse Muckel immer noch genauso wie voher, aber ich weiss jetzt, dass ich das Leben auch alleine bewältigen kann.
Ich will wieder leben!!!!
Der Weg wird schwer werden, aber ich werde ihn gehen!!!

[trauerummuckel]

Bin seit gestern wieder arbeiten.
War super heftig.
Fiel mir verdammt schwer.
Meine Arbeitskollegen wussten auch nciht so recht wie si mit mir umgehen sollte.
Hoffe das sich das bald bessert und sie wieder mit mir sprechen.
Weiss auch nicht was ich ihnen sagen soll.

[Gloria-Beetle]

Hallo,

ich denke so oft an sie, auch wenn ich sie nicht persönlich gekannt habe.

Ich drücke Dir ganz feste die Daumen, dass Du wieder richtig Fuss fasst. Menschen sind halt seltsam, manche wolle ander können eine tiefe Trauer nicht verstehen. Hauptsache Du vergisst sie nicht.

Ich wünsche Dir, dass Du gut weiterleben kannst. Muckel hätte das auch gewollt.

Liebe Grüsse Gloria


PS: Schreibe mehr, bin jetzt aber in Eile

[luttie]

hallo trauermuckel,

es tut mir weh wenn ich deine zeilen lese. Wie alt war denn deine Freundin?

Mein Mann ist auch am 28.06.07 an LK verstorben. Er war 49 Jahre alt. Ich weiß wie du dich fühlst. Ich habe auch solche Gedanken wie: es wäre besser zu ihm zu gehen. Es tut immer mehr weh und wird immer schlimmer. Aber irgendwie bin ich zu feige zu einem Psychologen zu gehen, aber ich werde es tun sonst kann ich für nichts garantieren.

Mach du es auch denn wir schaffen es nicht allein.

Viele liebe Grüße Martina