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  #16  
Alt 26.03.2007, 13:41
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Petra_S Petra_S ist offline
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Standard AW: Wer bin ich ohne dich?..das ungewollte Leben*Lebensentwürfe ?!

Habe heute bemerkt, dass sich etwas verändert hat...Langsam gehen die Veränderungen vor sich, es schleicht und oft stehe ich wieder am Anfang und meine, NICHTS VERÄNDERT SICH, ich belüge mich nur... Ich bin noch nicht dahinter gestiegen, ob sich tatsächlich die Qualität meiner "Selbstüberlistung" verbessert oder ob es so Dinge sind, welche man als "Fortschritt" bezeichnet:

Langsam bringe ich Dinge wieder zu Ende, bekomme Struktur in meinen Tag, sei es nur zu sagen ich will nichts machen, laufe nicht mehr so chaotisch hin und her weder Kraft das zu tun was ich tun müßte, noch innere Ruhe mich auszuruhen, mein (Single-) Haushalt! fällt mir nicht mehr ganz so schwer, räume auch öfter mal meinetwegen auf, auch wenn es "sowieso egal wäre".
Neulich habe ich bemerkt, dass ich auch dieses schreckliche Herzrasen, welches ich hatte, als ich jeden Moment befürchtete etwas ganz Schreckliches geschieht - auch noch lange nach dem Abschied meines Liebsten, es ist sehr selten geworden. Es überfällt mich auch heute noch, unvermittelt beim Einkaufen z.B. und der Hals ist zu, dicker Klos, ich weiß plötzlich nicht was und wozu ich das tue und möchte nur weglaufen...
Ich sage wieder "Ich möchte/ will das und das..." - offensichtlich plane ich, das heisst also ich habe meine "Wutausbrüche" gegen das Leben und meine Opposition aufgegeben. Bin mir noch nicht sicher ob das nun "Weisheit" ist oder ob es ein Stück hin zu dem von mir gehassten Spruch alter Leute ist " Jaja, das Leben ist halt so, kann man nichts machen, muss man nehmen wie es kommt!" - schrecklich - wohl wahr, aber ich empfand ihn so abgekämpft, frustriert und wie aufgeben... Ja, aufgegeben habe ich wohl den Glauben das Leben "umschreiben" zu können, einverstanden bin ich aber noch immer nicht mit dem Drehbuch - albern? - es wird mir nichts helfen... Jedoch bin ich wenigstens so weit zu sagen "Ich will....", wenn ich denn schon noch hier sein muss "will ich wenigstens auch noch was" - es ist mir nicht mehr alles egal (manchmal auch noch, aber nicht mehr immer)...auch schon was, ich bemerke, fühle : ich leben noch...Resümee 2 Jahre nach dem Tag X....
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  #17  
Alt 20.08.2007, 09:59
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Petra_S Petra_S ist offline
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Standard AW: Wer bin ich ohne dich?..das ungewollte Leben*Lebensentwürfe ?!

Regelmäßig schaue ich wieder in diesem Thread, was ich schrieb - einfach um zu sehen, wo ich stehe... ist etwas weitergegangen? Habe ich mich weiterentwickelt oder stehe ich noch wo ich war? Nein, "ich habe mich weiterentwickelt"...oder stimmt das garnicht, hat "mich das Leben weiterentwickelt"? Einen LEBENSPLAN hatte ich begonnen zu entwerfen, wie die Beiträge vorher zeigten... das Leben hatte aber einen anderen Plan mit mir... sehr merkwürdig - wieviel habe ich dazu beigetragen??? ...ja, sicher auch meinen Teil - ich hätte mich auch dem ganzen Leben verweigern können, das habe ich dann trotz anfänglichem Widerstand nicht getan... Tja, ich bin immer noch nicht dahinter gekommen, WER oder WAS plant, leitet uns und wieviel MUSS der einzelne Mensch, wieviel KANN der einzelne Mensch dazu beitragen...? Wird es am Ende doch alles einen Sinn ergeben? Ich bin hin und her gerissen erstaunt was alles sein kann, wenn doch alles zu Ende scheint... , Befürchtung, dass das Leben aus ständigen Abschieden besteht und ich mich daran einfach nicht gewöhnen kann... ja, weil ich zu sehr festhalte... warum? ...aus Angst allein zu sein? Ja, ich weiß letztendlich ist jeder Mensch "ALLEIN" in sich und doch dieser ideale Traum, Hand in Hand hinter den Horizont zu gehen scheint so tief im Mensch verwurzelt - dabei: WIE VIELEN passiert das schon? Einer bleibt immer am Waldrand stehen und der andere geht allein schon vor... Wird am Ende alles gut??? Wie sieht dieses "GUT" aus? Diese Gedanken verderben das Schöne dieses Tages, verderben das HEUTE. Und dieser Tag heute, er hat mir noch nichts Schlimmes getan, es war ein guter Morgen, mit einem schönen Erwachen, einem hoffnungsvollem Umfeld und lieben Menschen, die mir bisher über den Weg gelaufen kamen... woher diese wehmütigen Gedanken, verdirbt die Angst alles verlieren zu können, die Freude was ist? Ich habe keinen Grund für Trübsinn, das Leben hat es mit mir noch einmal so gut gemeint... Zu meinen Lieben, die mich schon aus meinem "alten" Leben begleiten, strahlen mich kleine blaue und große grünbraune Augen zusätzlich in meinem neuen Leben an, ich habe so viel - ich bin nicht allein... und doch ... ich habe Krankheit, Verzweiflung, Schmerz, Hilflosigkeit und den Tod gesehen, ich habe gesehen, wie alles zu Ende sein kann und GERADE DAS sollte - nein WIRD - mir die Kraft geben HEUTE das Beste aus diesem Tag zu machen, für mich und die Menschen, die um mich sind....

Geändert von Petra_S (20.08.2007 um 13:35 Uhr)
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