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  #1  
Alt 06.06.2008, 09:54
ciangi ciangi ist offline
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Registriert seit: 09.08.2006
Ort: bayern
Beiträge: 643
Standard mein dad

hallo, alle zusammen,

..............heute muss ich mich doch mal bei euch melden.
........komme im moment, das heißt, eigentlich schon länger -
mit meiner trauer einfach nicht mehr klar.
aber mal von anfang an:
mein dad hatte bsdk. 2 jahre und 9 monate hat er tapfer gekämpft. und mein dad war wirklich tapfer. am 22.11.22006 ist er dann für immer gegangen.........
sein siechtum hatte endlich ein ende. die letzten wochen waren die hölle. für ihn und für uns. dieser verfall war einfach schrecklich. ihn da liegen zu sehen und einfach nicht helfen können............aber das kennt ihr ja sicher alle.....leider.......
am anfang war alles noch "einfacher" für mich. ich war einfach nur "froh", dass mein dad nun seinen frieden hat. dass dieses leiden und diese schmerzen nun endlich vorbei sind. ich hab ihm seine ruhe so sehr gegönnt..............
das tu ich auch heute noch. aber kann diese letzten wochen einfach nicht vergessen. ich würde mich sooooo gerne an die schönen dinge erinnern. aber wenn ich an ihn denke, dann sehe ich immer nur das leid. wie er sich gequält hat. wie er gekämpft hat. er wollte doch nicht gehen! er wollte bei uns bleiben! er wollte nicht gehen!
nun ist das aber schon 18 monate her. wird das irgendwann mal besser? ich bin irgendwie schon ganz verzweifelt........

alles liebe euch allen:
monika
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  #2  
Alt 06.06.2008, 13:03
Benutzerbild von oma2
oma2 oma2 ist offline
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Registriert seit: 13.01.2008
Beiträge: 258
Standard AW: mein dad

Hallo,

ich kann sehr gut mit dir fühlen... Es tut mir leid was du alles erleben musstest.
Ob der Schmerz nachlässt kann ich nicht sagen, ich selber habe vor 3 Wochen meine Mama verloren aber ich hoffe schon sehr das die Zeit meine Trauer vergessen lässt.
Ich möchte dann nur noch schöne Erinnerungen an Mama haben.

Du solltest dich auch den schönen Dingen des Lebens widmen. Du musst dir immer wieder denken, dass dein Dad sicher nicht gewollt hätte, dass du nur noch traurig bist und dein Leben nicht genießt.
Ich stelle mir das immer so vor, und kann auch jetzt schon hin und wieder lachen.

Hast du niemanden der dich ablenkt ? Ich schreibe zur Zeit sehr viel um meine Trauer zu bewältigen und ich denke es hilft mir ganz gut...

Du musst wissen, du bist nicht alleine auf der Welt die das durchleben muss. Sei gedrückt und lächle mal wieder. Dein Vater sieht von oben zu, und wird sich mit dir freuen - ganz sicher.

Alles Gute
oma2
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  #3  
Alt 06.06.2008, 18:18
stella29 stella29 ist offline
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Beiträge: 810
Standard AW: mein dad

Ich kenne das Gefühl, ich habe einen ähnlichen Thread eröffnet, der genau das beschreibt wie du es tust.
Für mich war der Abschied Hölle. Auch wenn es relativ schnell ging, da er nur 4 Wochen im KH war und dann eine Woche nur noch schlief bis er entgültig einschlief. Ich sehe auch immernoch die schrecklichen Bilder, allerdings sind sie etwas undeutlicher geworden. Aber ich weiss was du meinst, wie du fühlst. Ich denke auch, ich werde es nie ganz vergessen / verkraften.

Trotzallem geht das Leben weiter, mein Kleiner bringt mich immer wieder ins Leben zurück und ich kann es auch wieder genießen und wieder lachen.. Aber immer wieder falle ich in ein tiefes Loch. Es wird wohl leider nie aufhören.
Ich drück dich !
__________________
Der Himmel hat einen weiteren Engel bekommen - mein geliebter Papi
geb. 28.12.1941 gest. 28.02.2008
Du bleibst unvergessen!


WER IM GEDÄCHTNIS SEINER LIEBEN LEBT,DER IST NICHT TOT, DER IST NUR FERN. TOT IST NUR WER VERGESSEN WIRD
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  #4  
Alt 06.06.2008, 21:26
Benutzerbild von Conny44
Conny44 Conny44 ist offline
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Beiträge: 1.273
Standard AW: mein dad

Ach Mensch meine liebe Monika,

bist immer für alle da und hast es selbst noch nicht verarbeitet. Das tut mir so doll leid. Ich kann dir ja überhaupt nicht helfen, glaube aber, mir wird es genau so gehen werden. Bei meinem Papa ist es zwar verblasst, aber auch nur deshalb, weil ich mit der Trauer um meinen Mann überhaupt nicht klar komme.

Nachdem du mich tausend und abertausend Mal gedrückt hast, lass du dich nun endlich mal von mir drücken
__________________
Traurige Grüße von Conny (& Jörg - seit 15.5.08 nur noch in liebevollen Gedanken)

Ein Millionär und ein Bettler haben statistisch gesehen jeweils 1/2 Million!
Soviel zu Statistiken!

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mein geliebter Mann: BSDK 06.06.1959 - 15.05.2008
mein Pa: BSDK 17.01.1941 - 08.07.2007
meine Mutti: Akute Leukämie 18.11.1941 - 30.03.2011
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  #5  
Alt 06.06.2008, 22:55
Benutzerbild von Desi
Desi Desi ist offline
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Beiträge: 3.658
Standard AW: mein dad

Hallo Monika!
Ich kann dich so gut verstehen. Bei uns war es fast genauso. Mein Dad ist
am 08-02-08 gestorben. Sonntag sind es "schon" vier Monate. Mir kommt es vor als wenn es gestern gewesen wäre. Ich vermisse ihn jeden Tag. Die Ärzte haben ihm 3-6 Monate gegeben und er hat noch fast 2 Jahre gekämpft. Er wollte nicht sterben, er hat so sehr gekämpft. Hatte noch so viel vor. Es war die Hölle für mich, hätte alles dafür getan um ihm die Krankheit abzunehmen.
Er hat auch in den letzten Wochen massiv abgebaut. Es hat mir jedesmal innerlich zerissen ihnso zu sehen. Das war nicht mehr mein "alter Dad".
Als er starb ist ein Teil von mir mitgegangen. Er hat eine riesen Lücke hinterlassen, die niemals jemand mehr füllen kann!
Wie man mit der Trauer umgeht?
Keine Ahnung. Hoffe das dieser Schmerz eines Tages leichter zu ertragen ist.
Weggehen wird er glaub ich niemals. Aber vielleicht leichter werden.
Wenn du reden magst, tu das ruhig hier, mir hilft das immer.
Ganz liebe Grüsse
__________________
In Liebe Daddy geb. 27.02.54 gest. 08.02.2008
Du wirst für immer in meinem Herzen sein.
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  #6  
Alt 07.06.2008, 14:02
ciangi ciangi ist offline
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Ort: bayern
Beiträge: 643
Standard AW: mein dad

hallo oma2, stella29, desi,

vielen dank für eure mitfühlenden worte. es ist so schön zu wissen, dass es menschen gibt, die das verstehen können. ich weiß, dass es viele menschen gibt, die das gleiche mitmachen. und vielleicht auch noch viel, viel schlimmer. ich weiß, dass ablenkung hilft. ich weiß das alles. aber es ist halt so schwer umzusetzen. und es ist ja auch nicht so, dass ich permanent traurig bin. nein, so schlimm ist es nicht. ich habe zwei tolle kinder, einen tollen mann(selbst nach 26 jahren find ich ihn noch toll) aber mein dad fehlt mir halt einfach überall. es gibt halt so viele situationen, wo er da sein sollte.. wo ich ihn was fragen möchte. wo ich seinen rat brauchen würde. ich muss vielleicht dazu sagen, dass ich zu meinem dad lange, lange zeit keinen so guten "draht" hatte. erst kurz vor ausbruch seiner krankheit haben wir uns mal so richtig, richtig ausgesprochen. uns fehlten einfach viele, viele jahre, die wir so gerne noch nachholen wollten. vielleicht traure ich auch diesen verlorenen jahren nach. ich weiß es nicht. ich weiß nur, dass er mir einfach soooooo sehr fehlt.

@conny44:

liebe, liebe conny,
ich dank dir ganz, ganz herzlich, dass du mich so doll gedrückt hast. .....hab es fast körperlich gespürt.
und noch etwas: du bist eine ganz tolle frau. ich wünsch dir alles, alles liebe.


liebe grüße: monika
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  #7  
Alt 07.06.2008, 20:50
Benutzerbild von Conny44
Conny44 Conny44 ist offline
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Beiträge: 1.273
Standard AW: mein dad

Liebe Monika,

jaaa, du warst von Anfang an - so wie einige andere hier auch - für mich da, hast mich getröstet, mir Mut gemacht, von deinen Erfahrungen berichtet. Das tat und tut gut.

Ich habe mich immer gefragt, wieso schreibst du noch so häufig und beschäftigst dich weiterhin mit dieser grausamen Krankheit. Nun weiß ich es!!!!!
Ich kann dir nachfühlen, wie das ist, mit dem "Jahre nachholen" - aber es bringt eben leider nichts. Zu meinem Pa habe ich als Kind überhaupt kein gutes Verhältnis gehabt, im Gegenteil, manchmal habe ich ihn sogar gehasst.
Das hat sich erst gebessert, als ich erwachsen war - und meinem Pa tat es sicher unendlich leid, was er mir angetan hat. Mir ging auch so viel durch den Kopf, aber die Jahre lassen sich nicht zurück holen. Und glaube mir, auch in den anderen Familien war nicht alles so, wie es den Eindruck macht. "Unter jedem Dach ein Ach", sagt man so schön.
Dass ich über den Verlust meines Pa´s leichter hinweg gekommen bin, lag einzig und allein an Jörg. Ich hatte irgendwie gar keine Zeit und Kraft. Dass es mir dafür jetzt beschissener geht, denn je, weißt du ja.
Mache nicht den Fehler und sage dir, dass es Menschen gibt, die das viel schlimmer durchgemacht haben. Es ist DEIN Dad gewesen und DEINE Trauer. Und nur DU weißt, wie sich das bei DIR anfühlt. Und DU entscheidest, wie lange es dauert. Es geht ja nicht darum, wen es schlechter getroffen hat.
In dieser heutigen Gesellschaft ist es leider nicht gern angesehen, dass man um einen geliebten Menschen trauert. Einige sind sogar der Meinung, nach ein paar Wochen sollte man doch darüber hinweg sein. Das ärgert mich ungemein. Und meistens sind es die jenigen, die das überhaupt noch nicht durchgemacht haben.
Vielleicht war es sogar bei dir so, dass du dich nach dem Tod deines Dad´s zusammenreißen musstest und deine Trauer nicht so zugelassen hast. Ich weiß es nicht. Ich kann nur von mir ausgehen, es ist ja taufrisch. Wenn ich aber so die anderen Blicke sehe, kann ich förmlich ablesen, was sie denken. Und schon soll ich gezwungen werden, so zu tun, als ob .... Und dann kommen die körperlichen Beschwerden und Depressionen, weil man sich nicht die Zeit gönnt, die man braucht. Ich kann mir vorstellen, dass ich Jahre brauchen werde, um über den Verlust von Jörg hinwegzukommen. Ich fühle mich wie amputiert, wie ausgesaugt, und es wird von Tag zu Tag schlechter. Nicht etwa, weil ich mich zurückziehe oder nicht ablenke. Aber ich glaube Ablenkung könnte sogar falsch sein, weil man nicht umhin kommt, sich mit der traurigen Gegebenheit auseinanderzusetzen. Ich für mich habe noch keinen Weg gefunden, absolut keinen.

Ich wünsche dir so sehr, dass du für dich den richtigen Weg findest. Dass das Leben weitergeht, wissen wir alle. Die Frage ist nur: WIE? Vor allem, wie halten wir den Schmerz aus und lernen damit umzugehen? Darauf gibt es mit Sicherheit keine allgemein gültige Antwort, weil genau so wie jeder Kranke auch jeder Angehörige ein Individuum ist.

Aber ich glaube es ist ein Fehler, sich selbst unter Druck zu setzen. Das tue ich nämlich auch - und gehe fast kaputt daran.

Lass dich ganz lieb drücken - und auch die anderen hier, die so schmerzlich leiden
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Traurige Grüße von Conny (& Jörg - seit 15.5.08 nur noch in liebevollen Gedanken)

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mein Pa: BSDK 17.01.1941 - 08.07.2007
meine Mutti: Akute Leukämie 18.11.1941 - 30.03.2011

Geändert von Conny44 (07.06.2008 um 20:53 Uhr)
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