Krebs-Kompass-Forum seit 1997  


Zurück   Krebs-Kompass-Forum seit 1997 > Spezielle Nutzergruppen > Forum für Angehörige

Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
  #1  
Alt 28.10.2012, 13:07
lutzpaul lutzpaul ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 28.10.2012
Ort: Zossen
Beiträge: 4
Standard 1. Chemo - Mama gibt auf...Was kann ich tun?

Hallo an alle hier!

Bin ratlos...vielleicht kann mir ja jemand Tipps geben. Aber erst mal die Vorgeschichte:

Bei meiner Mama wurde im August 2012 Lungenkrebs diagnostiziert, mit Metastasen in Leber, Milz und im Kopf. Das Karzinom und auch die Metastasen können nicht operativ entfernt werden, zu großes Risiko.

Jetzt bekam meine Mama in der vergangenen Woche ihre erste Chemo und ist seit freitag wieder zu Hause...und seid dem geht es mit ihr Berg ab, sie will nichts trinken und essen, weil sie dann nicht schnell genug auf die Toilette kommt, Sie redet nicht mehr mit meinem Papa, sitzt nur noch apathisch da und lässt keinen mehr an sich ran.

Sorgen mache ich mir auch um meinen Vater, er gibt sich die größte Mühe und versucht sie zu pflegen, kocht und redet mit ihr (versucht es zumindestens), aber es kommt keine Resonanz, irgendwie gibt sie sich total auf.

Ich mache mir auch Sorgen um beide, denn mein Papa verliert immer mehr Gewicht, leidet und ist verzweifelt. Ich kann nur telefonisch versuchen zu helfen, wohne zu weit weg um wirklich präsent zu sein.

Und jetzt meine eigentliche Frage: Wo könnte mein Vater sich hinwenden damit mit er Hilfe bei der Pflege bekommt, und zwar sehr kurzfristig, sollte er den Notarzt rufen und meine Mama ins Krankenhaus einweisen lassen, gibt es Stellen die direkt für solche Fälle zuständig sind?

Vielen Dank für eure Antworten, bin für jeden Tipp dankbar!!

Viele Grüße

Lutz
Mit Zitat antworten
  #2  
Alt 28.10.2012, 13:37
lucie79 lucie79 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 02.08.2012
Ort: Niedersachsen
Beiträge: 78
Standard AW: 1. Chemo - Mama gibt auf...Was kann ich tun?

Hallo Lutz, es ist echt eine schreckliche Krankheit und es tut mir sehr leid das Ihr auch betroffen seit. Meine Mama hat am 19.07.2012 fast die gleiche Diagnose bekommen nur Ihre Metastasen waren in Leber und Lymphknoten. Es erschreckt mich das Du sie gegen Ihren willen einweisen lassen willst,wenn sie nicht mehr will müsst Ihr das leider akzeptieren. Vielleicht braucht Sie einfach noch etwas Zeit um alles zu verarbeiten, es ist für sie sicher nicht leicht. Und ganz ehrlich bei dieser Diagnose gibt es leider keine Heilung mehr, bei manchen schlägt die Chemo noch ganz gut Zeit raus aber manchen geht es einfach die kurze Zeit die sie noch haben ganz schlecht durch die Chemo. Ob es das immer wert ist weiß niemand aber wenn sie nicht möchte seit nicht böse auf sie. Meine Mama hat alles mit gemacht und hatte so viel Hoffnung dabei ging es Ihr so Schlecht von der Chemo und wurde jeden Tag schwächer,es war traurig das anzusehen und dennoch war es Ihr Wunsch. Wenn es nach mir gegangen wäre hätte sie keine machen brauchen weil ich weiß wie die Prognose aus sieht und ich schon viele Menschen an Krebs sterben sehen hab. Ich wünsche Euch sehr viel Kraft für euren weiteren Weg. LG Lucie
Mit Zitat antworten
  #3  
Alt 28.10.2012, 13:43
Larimari Larimari ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 22.08.2012
Beiträge: 157
Standard AW: 1. Chemo - Mama gibt auf...Was kann ich tun?

hi lutz!

ich kann mich lucie nur anschliessen. man muss die betroffenen selbst entscheiden lassen.

aus der situation heraus, in der ich mich im augenblick befinde - mehr dazu kannst du im thread "die sorge um sich selbst" lesen - muss ich sagen, dass ich chemo und co. bei einer solchen diagnose mittlerweile sehr kritisch sehe. es ist ein risikoreiches unterfangen. und vielleicht ist es manchmal wirklich besser, mit einer schmerztherapie zu versuchen, aus der zeit, die man hat, das beste rauszuholen.

ich frage mich manchmal, ob wir vieleicht implizit druck auf meinen dad ausgeuebt haben, sich der therapie zu stellen. ob er ganz fuer sich selbst anders entschieden haette. wenn deine mom es wirklich ausspricht, sagt, dass sie nicht mehr weiter behandelt werden moechte, dann soll das auch so sein.

deinem dad koennen bestimmt palliativ-pflegedienste helfen. am besten, er wendet sich mal an die caritas, oder die oertliche sozialstation, einen hospizverein oder aehnliches, die haben sicher gute adressen.
Mit Zitat antworten
  #4  
Alt 28.10.2012, 14:04
lutzpaul lutzpaul ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 28.10.2012
Ort: Zossen
Beiträge: 4
Standard AW: 1. Chemo - Mama gibt auf...Was kann ich tun?

Hallo und vielen Dank an euch beide!

Ich habe mich wahrscheinlich falsch ausgedrückt, ich will meine Mama nicht zwangsweise einweisen lassen, mir geht es in erster Linie darum wie kann ich meiner Mama, aber auch meinem Papa am besten helfen. Ich möchte nicht das er an der Erkrankung meiner Mama auch noch "zugrunde geht"!!

Ich stimme Dir, larimari, aber definitiv zu und habe auch schon über die Chemo und ihre Konsequenzen nachgedacht, eigentlich geht es meiner Ma nach der Chemo schlechter als vorher! Und kein Mensch weiß ob diese Chemo wirklich eine Besserung oder Verlängerung des Lebens erreicht. Langsam wage ich daran zu zweifeln, aber meine Ma hat ihre ganze Hoffnung in diese Chemo gesteckt und es wahr ihr Wille diese Chemo zu machen.

Vielen Dank für eure Antworten, freue mich das es Menschen gibt die hier ihre Erfahrungen mit anderen teilen.

Lg

Lutz
Mit Zitat antworten
  #5  
Alt 28.10.2012, 15:14
Larimari Larimari ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 22.08.2012
Beiträge: 157
Standard AW: 1. Chemo - Mama gibt auf...Was kann ich tun?

ja, ich dachte mir schon, dass du eher auf der suche nach unterstuetzung fuer deinen dad und deine mom bist.
fuer angehoerige, die wirklich nah dran sind, wie ehepartner oder kinder, die im selben haushalt oder zumindest sehr nah wohnen, die also die situation permanent vor augen haben, ist es schon schwer, sich davon zu distanzieren. ich weiss, das klingt jetzt sehr generalisierend, aber es ist keine nuklearphysik zu erkennen, dass man sich nicht von etwas entfernen kann, wenn es einem staendig im gesichtsfeld steckt.

drum ist es wichtig, dass dein dad hilfe bekommt. wie gesagt, ein pflegedienst waere da bestimmt gut. es gibt bestimmt leute im forum, die sich gut mit palliativpflege auskennen.

wie du oder dein dad es schafft, an deine mom heran zu kommen, kann ich leider nicht sagen. wahrscheinlich braucht sie zeit, um sich von der chemo zu erholen, und den gedanken zu verdauen, dass es vielleicht nicht die richtige option ist. im grunde geht der gedanke hand in hand mit dem sich abfinden, dass es wohl nurmehr eine sehr endliche zeit ist, die einem bleibt. und das ist schwere kost.

aber lass ihr erstmal noch ein bisschen zeit. es kann sein, dass die nebenwirkungen abklingen und sie dann wieder motivierter ist. bei meinem dad war es zumindest so, dass er, wenn die erste schlimme phase ueberwunden war, auch wieder supergute tage hatte.

ich drueck die daumen!
Mit Zitat antworten
  #6  
Alt 03.11.2012, 16:38
lutzpaul lutzpaul ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 28.10.2012
Ort: Zossen
Beiträge: 4
Standard AW: 1. Chemo - Mama gibt auf...Was kann ich tun?

So...ich nochmal...Meine Mama ist nun am vergangenen Dienstag an den Folgen des Krebs verstorben.

Wünsche allen, die sich hier engagieren, alles erdenklich Gute und Danke für euer Schreiben!

Lutz
Mit Zitat antworten
  #7  
Alt 03.11.2012, 17:23
Larimari Larimari ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 22.08.2012
Beiträge: 157
Standard AW: 1. Chemo - Mama gibt auf...Was kann ich tun?

hey lutz,

es tut mir leid.

ich wuensche dir viel kraft fuer die zeit, die jetzt kommt.
Mit Zitat antworten
  #8  
Alt 04.11.2012, 17:52
Colle Colle ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 03.09.2005
Ort: Rheinland-Pfalz
Beiträge: 69
Standard AW: 1. Chemo - Mama gibt auf...Was kann ich tun?

Mein Beileid!
Mit Zitat antworten
  #9  
Alt 05.11.2012, 12:49
Chris2712 Chris2712 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 18.03.2012
Ort: Lübeck
Beiträge: 115
Standard AW: 1. Chemo - Mama gibt auf...Was kann ich tun?

Hallo Lutz,

bin meist nur stille Mitleserin aber deine Beiträge haben mich geschockt !!! Im Aug. erst die Diagnose und nun schon verloren !!!

Mein allerherzlichstes Beileid !!! Das ging ja so schnell, daß ich Dir gar nicht auf Deinen ersten Beitrag antworten konnte, denn ich bin noch in derselben Situation. Mama auch Lungenkrebs, es geht rapide ab und mein Papa "opfert" sich regelrecht auf und kümmert sich liebevoll um Mama !! Aber sie ist manchmal so undankbar. Als Angehöriger ist das verdammt schwer !!! Nur leider kann Dir jetzt niemand mehr Tips geben, aber bleibe bitte in diesem Forum !!! Der Austausch hier hilft wirklich sehr !!!

Wünsch`Dir noch ganz viel Ktaft für die nächste Zeit !!!

LG Chris
Mit Zitat antworten
  #10  
Alt 06.11.2012, 14:56
lucie79 lucie79 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 02.08.2012
Ort: Niedersachsen
Beiträge: 78
Unglücklich AW: 1. Chemo - Mama gibt auf...Was kann ich tun?

Hallo Lutz, mein aufrichtiges Beileid. Das ging wirklich sehr schnell und ich hoffe sie mußte sich nicht so sehr quälen. Wünsche Euch viel Kraft für die nächste Zeit.
Lucie





Meine Mama kleinzelliges Bronchialkarzinom ED 19.07.12
02.10.12
Mit Zitat antworten
  #11  
Alt 07.11.2012, 23:25
Stoffelzombie Stoffelzombie ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 19.04.2012
Beiträge: 6
Standard AW: 1. Chemo - Mama gibt auf...Was kann ich tun?

hallo
es tut mir leid was du durch machst
ich habs auch grad erst hintermir meine mutter ist an brustkrebs gestorben mit metastasen im ganzen körper
hintermir is das falsche wort ich bin noch mitten drinnen
ich weis wie du dich fühlst viel kraft

sie lebt in euch allen weiter ok

Geändert von Stoffelzombie (07.11.2012 um 23:30 Uhr)
Mit Zitat antworten
  #12  
Alt 11.11.2012, 22:08
Blumenampel Blumenampel ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 16.08.2012
Beiträge: 13
Standard AW: 1. Chemo - Mama gibt auf...Was kann ich tun?

Hallo.

Das ging ja wirklich schnell, 3 Tage nach Deinem Post? Sicherlich hat sie das gespürt und konnte es nicht in Worte fassen. Aber für uns Angehörige ist es so schwer, wenn uns abgewiesen fühlen und nicht helfen können. Aber in so einer neuen Situation muss man sich das Zusammenleben auch ein Stück neu erarbeiten.....
Ich wünsche Euch viel Kraft und alles Gute

Blumenampel
Mit Zitat antworten
  #13  
Alt 11.11.2012, 23:42
Schneggi Schneggi ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 10.11.2012
Beiträge: 3
Standard AW: 1. Chemo - Mama gibt auf...Was kann ich tun?

ich glaube dass Menschen merken wenn es soweit ist, wenn sie sich abkapseln nichts essen und trinken.

Viel kraft euch. Ich musste direkt gleich weinen, weil ich persönlich auch so angst um meine Mama hab.

Ich wünsche alles alles nur erdenklich gute
Mit Zitat antworten
  #14  
Alt 17.11.2012, 15:29
lutzpaul lutzpaul ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 28.10.2012
Ort: Zossen
Beiträge: 4
Standard AW: 1. Chemo - Mama gibt auf...Was kann ich tun?

Ein Hallo an alle Lieben hier!!

Ich möchte mich bei allen die mir hier geschrieben haben herzlich für Eure Anteilnahme bedanken. Ich hätte wirklich nicht gedacht das so viele Menschen, die ich noch nicht mal persönlich kenne, soviel Mitgefühl für meine Person aufbringen. Vielen lieben Dank!

Gestern wurde meine Mama nun beerdigt, ich habe es als Erleichterung empfunden! Mein Vater und ich schauen nun zuversichtlicher in die Zukunft, ich tätige jetzt die ganzen Behördengänge mit ihm, aber er kommt ganz gut klar.

Ich wünsche allen die das lesen eine besinnliche Zeit, man weiß nie was einem am nächsten Tag wiederfährt, irgendwie nehme ich jetzt alles um mich herum bewusster und intensiver auf.

Liebe Grüße und Danke nochmal

Lutz

PS: Eine Mutter dürfte nie sterben!!!
Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 14:37 Uhr.


Für die Inhalte der einzelnen Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich. Mit allgemeinen Fragen, Ergänzungen oder Kommentaren wenden Sie sich bitte an Marcus Oehlrich. Diese Informationen wurden sorgfältig ausgewählt und werden regelmäßig überarbeitet. Dennoch kann die Richtigkeit der Inhalte keine Gewähr übernommen werden. Insbesondere für Links (Verweise) auf andere Informationsangebote kann keine Haftung übernommen werden. Mit der Nutzung erkennen Sie unsere Nutzungsbedingungen an.
Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions, Inc.
Gehostet bei der 1&1 Internet AG
Copyright © 1997-2024 Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V.
Impressum: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Eisenacher Str. 8 · 64560 Riedstadt / Vertretungsberechtigter Vorstand: Marcus Oehlrich / Datenschutzerklärung
Spendenkonto: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Volksbank Darmstadt Mainz eG · IBAN DE74 5519 0000 0172 5250 16 · BIC: MVBMDE55