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  #1  
Alt 31.07.2007, 03:26
sannilein sannilein ist offline
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Registriert seit: 31.03.2007
Ort: Bremen
Beiträge: 8
Standard Scheisskerl!

Es hat nur drei monate gedauert bis meine ma starb.
aber ich habe nicht eine positive geschichte hier gelesen.
ich brauch noch ein bisschen zeit, aber dann werde ich alles schreiben, was mir auf der seele(69,9gramm) liegt.......!
sie war privatversichert, lag bei einem freund der familie auf der station, hatte so viel hoffnung und so schnell verloren....
trotz tarzeva, teuer aber zu nichts nutze...
möchte niemandem die hoffnung nehmen, aber bei dieser diagnose hast du keine chance!
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  #2  
Alt 31.07.2007, 14:24
Kölner Leser Kölner Leser ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 12.10.2006
Beiträge: 319
Standard AW: Scheisskerl!

Hallo Sannilein,

es tut mir sehr leid mit Deiner Mama.

Wenn Du positive Geschichten suchst, bist Du in einem Krebsforum allerdings immer falsch. Wer diese Krankheit überstanden hat, tut gut daran, sein Leben zu geniessen und nicht auch noch danach täglich daran zu denken und sich aktiv hier zu beteiligen, wenn er nicht gerade ein wissenschaftliches Interesse hat.

Zudem: Was sollte er hier schreiben? Ein Krankenhausaufenthalt von vielleicht 14 oder 20 Tagen für die Whipple und danach kommt dann wenn es eine positive Geschichte wird jahrelang nichts mehr außer Kontrolluntersuchungen oder evtl. sechs Monate Chemotherapie. Man kann ja nicht täglich wiederholen, daß es einem gut geht. Ich denke, es ist menschlich, wenn Kranke unter Kranken (geteiltes Leid) sind und "geheilte" versuchen, bei Gesunden zu sein. Es spiegelt zumindest die Realität.

Die positiven Geschichten findest Du verstreut im Internet, im Gärtner-Forum, in der Segeln-im-Atlantik-Community, im Forum für werdende Großeltern. Nicht hier. Du kannst deshalb von hier auch nicht auf die Allgemeinheit schließen, weil Du hier fast nur den anderen Teil der Statistik siehst.

Vielleicht tröstest es Dich ein wenig, daß Deine Mutter den Tumor schon recht lange gehabt haben muß (so schnell wachsen die ja nun nicht) bevor sie von der Diagnose erfuhr und diese Zeit unbelastet leben konnte. Wenn Dir die Zeitspanne hier öfters länger vorkommt, liegt das vor allem daran, daß der Tumor früher erkannt wurde. An der gesamten Krankheitsdauer ändert das aber nichts, nur das Wissen um die Krankheit dauert länger.

Alles Gute für Dich und Deine Familie. KL
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  #3  
Alt 31.07.2007, 17:19
Volker P Volker P ist offline
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Registriert seit: 22.08.2005
Beiträge: 456
Standard AW: Scheisskerl!

Hallo,

deine Wut und trauer kann ich nachvollziehen, aber es gibt überall auch positive Beispiele, geh in meinen Thread " Ich werde Siegen". Op war im Januar 2005 und mir geht es sehr gut. Ich kenne 7 oder 8 Leute die es trozt der Diagnose geschafft haben. Nehm nicht allen die Hoffnung weil es deine Mutter leider nicht geschafft hat. Überleg mal wie die Betroffenen über deinen Bericht denken müssen!!!!! das ist sicherlich nicht hilfreich.

Leider häufen sich solche aussagen hier im Forum. Das finde ich unverantwortlich und zeugt nicht gerade über sehr viel verstand. Zuerst überlegen dann schreiben.

Gruß

Volker
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  #4  
Alt 31.07.2007, 18:17
Kölner Leser Kölner Leser ist offline
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Registriert seit: 12.10.2006
Beiträge: 319
Standard AW: Scheisskerl!

Hallo Volker,

ach interessant, da bin ich dicht dran: Ich kenne sechs Personen, die länger als 5 Jahre nach der Diagnose leben (max. 12 Jahre im Juni 2007). Nun, zwei haben schon einige Einschränkungen, sind aber sehr glücklich. Einer so wechselnd. Der Rest aber hat eine sehr, sehr gute Lebensqualität. Eigentlich merkt man denen nichts an. Der jüngste ist übrigens 40 und wurde vor neun Jahren operiert.

Wie viele es sind, die noch keine 5 Jahre herum haben und es gut geht, könnte ich so gar nicht sagen. Einige.

Zum Thema Verstand: So ein Forum ist natürlich immer ein gewisses Abbild der Gesellschaft. Ich denke, man muß auch einige Sachen einfach überlesen und übersehen.

Naja.

vG, KL
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  #5  
Alt 31.07.2007, 21:38
TinaNuernberg TinaNuernberg ist offline
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Registriert seit: 15.06.2007
Beiträge: 61
Standard AW: Scheisskerl!

hallo sannilein & co,

ich muß auch sagen, dass ich, was diese diagnose betrifft, auch keine große hoffnungen mehr sehe...allein schon, weil es heißt, dass nur 1% (!) eine lebenserwartung von 1 jahr haben!
unsere nachbarin (70j) ist vor nur 6 wochen plötzlich gelb geworden. es wurde BSDK festgestellt und ein stent gesetzt. heute nacht ist sie verstorben!
es dauerte nur ca. 6 wochen!

es gibt sicher auch wunder und ausnahmen. wenn aber der krebs schon getreut hat und die leber nach und nach zerstört, gehts meist sehr schnell.

ich wünsche trotzdem allen, dass sie die hoffnung nie aufgeben denn es ist bei jedem anders.

aber verurteil sannilein nicht.
man kann doch überall lesen, dass BSDK an 4. stelle in der mortalitäts-liste steht. das sind fakten!

viele grüße!

tina
__________________
Betroffener: mein Vater, geb. 1943, seit ca. Mai 07 2,5 x 2 cm Tumor am Bauchspeicheldrüsenschwanz mit multiplen Lebermetastasen, Gelbsucht seit ca. 26. Mai 07 trotz Stent.
Von uns gegangen nach knapp 2 Monaten am 26.07.07... ER muß nun nicht mehr leiden!
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  #6  
Alt 31.07.2007, 22:44
Kölner Leser Kölner Leser ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 12.10.2006
Beiträge: 319
Standard AW: Scheisskerl!

Hallo Tina,

die Prognose ist sicherlich schlecht und schlechter als bei allen anderen Krebsarten.

Aber, mit Verlaub liebe Tina, diese 1% Lebenserwartung in den Raum zu werfen ist a.) nicht fair, weil aus dem Zusammenhang gerissen b.) nicht nachvollziehbar, weil ohne Quelle c.) für in diesem Thema nicht bewanderte auf den ersten Blick erschreckend, weil undifferenziert.

Fakt ist, daß europäische Patienten, die an Bauchspeicheldrüsenkrebs leiden und bei denen der Krebs bereits so stark fortgeschritten ist, daß nicht mehr (R0-) operiert werden kann, ein medianes (=/= Durchschnitt(!)) Überleben von 6 Monaten haben. Die 5-Jahres-Überlebensrate dieser Patienten geht gegen Null.
Fakt ist auch, daß die Patienten, die erfolgreich operiert werden konnten ein medianes (wie gesagt, Median ungleich Durchschnitt) Überleben von 18 Monaten nach der OP haben (meistens begrenzt durch Lokalrezidive). Die Spannweite dieser zeitlichen Verteilung beträgt geht aber von Null bis unendlich, also größer 5 Jahre in diesem Fall. Ohne näher auf deskriptive Statistik einzugehen, kann man aber festhalten, daß von den in den Zentren operierten nach 5 Jahren etwa jeder vierte noch lebt. Das sind über 20% (max 25). (Wie sich die Zahlen bei Operationen nicht in HD oder HH niederschlagen, weiß ich nicht). Die Zahlen steigen aktuell von Jahr zu Jahr durch die flächendeckende Einführung adjuvanter Therapie mit Gemzar vor einigen Jahren und der sich dadurch niederschlagenden verlängerten progressionsfreien Zeit.

Das sind keine guten Aussichten. Aber es sind greifbare Chancen für die Betroffenen und deren Angehörige. Und ich bin wirklich kein Schönwetterredner.

vG, KL
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