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  #211  
Alt 13.12.2002, 16:55
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Standard es tut so weh

hallo liebe karen,

oh ja es hilft ungemein, eine tradition weiterzuführen.im namen der lieben die nicht mehr bei uns sind.
es ist eine große hilfe für einen selber, wenn man diese aufgabe für sie/ihn weiterführen kann.

es ist schön wieder mal zu lesen, dass wieder mal menschen die selber leiden auch immer noch an andere denken, es fällt nicht jeden leicht in seiner eigenen trauer auch noch an andere zu denken, denen es ähnlich geht.es ist eine wunderbare geste von euch.

ja liebe sonja, das stimmt wohl.es wird wieder gut aber eben anders.so langsam glaube auch ich daran.auch wenn es noch sehr lange dauern wird.

ich wünsche euch einen besinnlichen 3. advent, auch wenn besonders diese zeit mit großer traurigkeit verbunden ist.

liebe grüße gela
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  #212  
Alt 23.12.2002, 16:16
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Standard es tut so weh

Hallo an alle hier,

ich wünsche Euch von ganzem Herzen ein frohes Weihnachtsfest und viel, viel Kraft für die weiteren kommenden Wochen und Monate.
Es schmerzt sehr, das erste Weihnachten ohne meinen Papa zu verbringen. Aber ich weiß auch, dass er bei uns ist. Und so feiern wir wie jedes Jahr auch, denn er hätte es genauso gewollt. Er wird immer bei uns sein, denn in unserem Herzen stirbt er nie. Und man muss immer nach vorne schauen, denn irgendwann kommt wieder ein Frühling, in dem wir aufatmen können und wieder lächeln können.
Viele liebe Weihnachtsgrüße
Eure Petra S.
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  #213  
Alt 23.12.2002, 20:59
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Standard es tut so weh

hallo ihr lieben,

auch ich möchte euch allen von ganzem herzen eine ruhige besinnliche weihnachtszeit wünschen.
wir alle werden in dieser zeit einen lieben menschen ganz besonders in unserem herzen tragen.
ich bin mir auch sicher, dass mein papa bei uns sein wird.

einen lieben weihnachtsgruß an euch alle hier.
liebe grüße gela
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  #214  
Alt 18.01.2003, 15:20
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Standard es tut so weh

hallo ihr,

ich war nun längere zeit nicht mehr in diesem forum.wundere mich aber dass dieser beitrag soweit nach unten gerutscht ist.
wo seid ihr alle?

wie geht es euch?
habt ihr alle den jahreswechsel gut überstanden?
ist noch jemand von euch in diesem forum?
meldet euch doch mal, ich würde mich freuen von euch etwas zu hören.

oder tut es nun schon weniger weh? nein, das glaube ich nicht.vielleicht geht ihr ja nun anders damit um?

bleibt gesund
gela
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  #215  
Alt 20.01.2003, 14:36
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Hallo gela!

Ich besuche das Forum auch nicht mehr so oft, da der Beitrag automatisch an meine email weitergeschickt wird, sehe ich ganz genau, wann was passiert! Und es passiert nicht mehr viel.

Mir geht es soweit gut, wenn man das so sagen kann. Ich kann wieder eingermassen ein normales Leben führen, wieder lachen, mich freuen, geniessen.
Wir waren ja im Dezember 2 Wochen in Mexico, es hat mir so gut getan, ich habe einfach losgelassen und hab mich auch amüsieren können.
Innerlich bin ich ruhiger geworden, ich habe es nun kapiert, was passiert und daß ich daran nichts mehr ändern kann.
Es tut immer noch weh, aber anders. Früher war der Schmerz mit Hass, Zorn und Wut gemischt, wieso, warum?
Heute ist es einfach ein traurig sein, vermissen, eine leere spüren, die Tränen rollen lautlos über das Gesicht.
Ich denke viel über alte Zeiten nach, wie mein Paps war, wo wir gemeinsam waren, immer wieder entdecke ich alte Bilder neu (im Kopf).
Und ich rede mit ihm, weil er einfach da ist!
Am Freitag abend hatte ich ein komisches Erlebnis mit seiner Kerze.
Auf dem Wohnzimmertisch brennen 3 Kerzen: Papa seine, eine gehört der Oma und eine dem Opa.
Ich saß mit geschlosssen Augen auf der Couch, mir sind wieder vergangene Bilder durch den Kopf gegangen, auf einmal zischt Papas Kerze, ich habe meine Augen geöffnet, sie flackerte!!!
Das ging so eine halbe Stunde, die beiden anderen Kerzen haben total ruhig gebrannt, Papas Kerze hat sich immer bewegt. Ich habe ca. eine halbe Stunde mit ihm gesprochen, ihm verschiedenes erzählt, Fragen gestellt. Danach konnte ich nicht mehr, war hundemüde, ausgelaugt, Kopfweh.
Auch träumte ich die letzten 4 Nächte wieder von ihm.
Habt Ihr Träume?

Meiner Mutter geht es zur Zeit wieder sehr schlecht. Am 7.2. wird es ein halbes Jahr, aber sie hat es noch nicht geschafft einen Schritt nach vorne zu machen, eher geht sie rückwärts. Kein Interesse an nichts, verläßt sich voll auf uns Kinder, daß wir alles regeln, was anfällt, heult nur... Ich weiß, daß es nicht einfach ist, aber letzte Woche ist mir der Kragen geplatzt. Ich habe ihr gesagt, daß sie nicht in Selbstmitleid versinken kann, andere sind auch betroffen und lassen sich nicht so hängen. Ich konnte einfach nicht mehr, sie zieht mich und meinen Bruder so runter damit.
Wie geht es Eurer Mutter/ Eurem Vater? Habt Ihr das auch mit Ihnen durchmachen müssen?

Wie geht es Dir gela? Hast die Zeit deine Wunden ein klein bißchen heilen lassen?
Wie waren die Feiertage? Wir haben sie mehr oder weniger ausfallen lassen.


Liebe Grüße an Dich und die anderen!

Karin
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  #216  
Alt 20.01.2003, 18:21
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Liebe Karin,

was Du über Deine Mutter erzählst, kommt mir sehr bekannt vor. Auch meiner Mutter geht es nach dem Tod meines Vaters noch immer nicht sichtlich besser, klar sie versucht, ihr Leben zu regeln, aber es ist sehr schwer für sie, zumal sie tatsächlich allein nun ist. Ich wohne ca. 200km weit weg und bin die einzige Tochter, alle anderen Verwandten wohnen ca. 500km weit weg. Ich weiß, dass es ihr schlecht geht, aber sie "jammert" nicht mehr allzu viel, aber sie weint immer, wenn wir telefonieren.
Aber auch mir geht es noch immer nicht besser. Ich versuche gerade, mein Leben neu zu ordnen, es ist in den letzten 7 Monaten total aus der Bahn gelaufen. Ich habe mich sehr verändert und ich weiß nicht, ob das alles gut ist.

Viele Grüße
Yvonne
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  #217  
Alt 20.01.2003, 18:51
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Hallo Karin, hallo ivo.

Ich habe ähnliches erlebt mit meiner mum nach dem tod meines Vaters, besonders dieses Fordernde was Du von deiner Mutter berichtest, kenne ich nur zu gut, auch mir ist irgendwann der Kragen geplatzt, weil ich es selbst nicht mehr ertragen konnte, ich brauchte doch selbst Trost und konnte einfach nicht mehr geben.
Meine mum hat sich dann nach 1 jahr entschieden, in eine psychosomatische Klinik zu gehen, weil ihre Depressionen immer schlimmer wurden.
Sie war dann 2 Monate in Bad Bramstedt - was für ein Segen, es wurde alles anders. Es ging und geht ihr sehr viel besser, sie hat nun wieder mut zu leben und t5raut sich auch wieder sich über dinge zu freuen und auch zu lachen. Der Schmerz hat sich geändert, er ist auch bei ihr immer noch da, aber sie hat wieder mut und packt ihr leben an. sie ist 71 jahre alt.
Vielleicht ist es ja eine Möglichkeit auch für eure mamas.
Liebe Grüße

marlies
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  #218  
Alt 21.01.2003, 10:04
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Hallo Marlies,
ja, anscheinend bin ich nicht die einzigste mit dem Problem.
Meine Mum geht ein mal die Woche zu einer Psychotherapeutin, aber das scheint ihr nicht wirklich zu helfen, auch die Trauergruppe hat ihr nicht viel gebracht, obwohl sie dort viele Frauen kennenlernet und sich anfreundet hatte mit ihnen, nun werden gemeinsame Spaziergänge unternommen und viel geredet.

Ich habe meiner Mutter auch vorgeschlagen in eine Klinik zu gehen. Sie will das nicht, weil sie meint, dort würde man sie mit Medikamenten voll pumpen und das will sie nicht.
Wie lief der Aufenthalt bei Deiner Mutter ab?
Wurde sie mit Medikamenten versorgt (meine Mutter hat davor Angst, da sie mal tablettenabhängig war, sie ist selbst sehr krank und benötigt Schmerzmittel. Seit ein paar Jahren nimmt sie nun nur noch in Extremfällen Tabletten und dann nach Möglichkeit auf pflanzlicher Basis).
Es wäre sehr interessant zu erfahren, was für Therapien sie mit Deiner Mutter durchgeführt haben, daß ich ihr etwas mehr Auskunft darüber geben könnte.

Als Dir der Kragen geplatzt ist, hattest Du danach auch ein schlechtes Gewissen? Mich plagt das sehr, obwohl ich echt mehr anders konnte. Auch meinem Paps gegenüber habe ich Schuldgefühle, weil ich sie zurechtweise, statt ihr zu helfen (was ich ja versuche).

Wäre lieb, wenn Du mir mehr dazu schreiben könntest.

Yvonne, hat Deine Mama über eine Therapie schon mal nachgedacht? Hat sie irgendwelche unterstützenden Maßnahmen unternommen?

Liebe Grüße
Karin
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  #219  
Alt 21.01.2003, 11:43
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hallo ihr lieben,
hallo karin,

es ist schön was von euch zu hören.

wie soll ich es schreiben.mir geht es soweit auch ganz gut.ich habe mich auch damit abgefunden, dass es nun mal so ist und nicht mehr so wird wie es einmal war.
die feiertage habe ich so lala überstanden, aber ich war echt froh als alles vorbei war.
viel haben wir nicht gemacht.
aber irgendwie hab auch ich mich verändert.klar, ich lache auch wieder, aber wie soll ich es sagen, es ist anders.nicht mehr so von ganzem herzen.

karin, es ist schön dass dir deine reise gut tat.
mit der kerze und deinen papa, das ist ja ein ding.ich spreche auch viel mit meinem papa.aber leider hatte ich ein solches, anderes erlebnis noch nicht.meine kerze für ihn brennt auch noch jeden tag.
manchmal kommen die schmerzen, wenn ich an die vergangenheit denke,dann an den kommenden frühling, er wird ihn nie mehr erleben.das sind alles erinnerungen die weh tun.
träume von ihm hatte ich leider auch nicht.ich warte immer noch darauf, dass er mir eines tages mitteilt, es geht ihm gut.

meine mama überspielt wohl mehr ihre neue lage, sie will uns kindern zeigen dass es ihr gut geht.sie will wohl vor uns stark sein.aber sie ist auch sehr alleine die woche über.dann hat sie noch mit ihren krankheiten zu kämpfen.
aber ich kenne meine mama und weiß, dass es ihr sehr schwer fällt ohne ihn zu leben.waren sie doch immer eins.
wir sehen uns an den wochenenden, dann merkt man, dass sie das bedürfnis hat darüber zu reden.ich höre ihr zu, wir reden dann gemeinsam über meinen papa, dann merkt man dass es ihr gut tut und sie doch nicht darüber hinweg ist.
ihr hilft es auch dass sie jeden tag auf den friedhof gehen kann.ich glaube dort lässt sie dann ihre sorgen und wünsche bei ihm.
ich habe etwas angst vor dem frühling, den sommer, den ersten jahrestag.vielleicht denke ich ja auch schon zuweit vorraus, ich weiß es nicht.

so ihr lieben, es hat mich gefreut mal wieder von euch zu lesen.
die besten wünsche für euch und eure angehörigen.
gruß gela
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  #220  
Alt 21.01.2003, 12:38
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Hallo Karin,

was viele Menschen verwechseln ist eine psychosomatische Klinik mit einer psychiatrischen Klinik.
In der Pschychiatrischen Klinik sind Patienten mit akuten psychiatrischen Krankheiten wie z.B. Schizophrenie. Hier wird mit Medikamenten therapiert, (was auch meist erforderlich ist) In einer psychosomatischen Klinik wird eine stationäre Psychotherapie gemacht. mit Gespräch - einzeln und in Gruppen, Sport, autogenes Training, Ergotherapie usw. Es gibt einen festen Tagesplan, hübsche einzelzimmer mit allem Schnickschnack. Es hat mehr Hotelcharakter. Tabletten gibt es dort nicht. Es hat absolut Kurcharakter und ist meist auch in Kurorten.
Laß dir doch mal Prospekte schicken von psychosomatischen Kliniken.
Meine Mutter hat dort ihre Trauer sehr gut bearbeiten können und gelernt, anders damit umzugehen.
Diese Angst haben übrigens die meisten Menschen, das man dort mit Tabletten vollgestopft wird, ist aber unbegründet siehe oben.
Ja, ich hatte auch ein schlechtes Gewissen, in der Klinik hat es auch 2 gemeinsame Gespräche gegeben, da hat die Therapeutin meiner Mama sehr einfühlsam klargemacht, das ich das Kind bin und sie die Mutter und nicht umgekehrt. Und das ich bereits weit mehr für sie da bin, als viele Andere. Und das ich auch meine Mutter für meinen eigenen Schmerz brauche. Schließlich hat meine Ma nicht nur ihren Mann verloren, sondern ich auch meinen Vater.Das hat meine Ma vorher garnicht sehen können, aber sie hat es dort verstanden und echt was geändert. Die Therapeutin hat mich auch sehr darin bestärkt, meine Grenzen nicht überschreiten zu lassen - auch nicht von meiner eigenen Mutter. Das hat uns beiden sehr geholfen. Nach der Klinik bin ich dann mit meiner Ma 1 Woche in die Türkei geflogen, nur sie und ich und wir haben ganz viel geredet und ich hatte nur zeit für sie und sie konnte das erste mal auch mich trösten. Das war total klasse (machen wir dieses Jahr wieder).
Liebe Grüße

Marlies
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  #221  
Alt 21.01.2003, 14:48
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Hallo Marlies,
hallo gela!

Marlies, das hört sich ja wirklich gut, was Du da schreibst, ich werde es auf Fälle meiner Mutter zum lesen geben, vielleicht denkt sie nochmals darüber nach, habe auch schon ein paar Kliniken in der Umgebung rausgesucht.
Dieses Forum ist wirklich toll, man kann einfach seine Gefühle und Gedanken los werden, sehen wie es anderen in der gleichen Situation geht und man bekommt auch noch nützliche Tips.
Ich werde Dich informieren, wie meine Mutter darauf reagiert.

Weißt Du, mein Vater wurde in der Heimat (Slowenien) begraben, ich habe schon versucht sie zu überreden, mal für ein paar Woche runter zu fahren, da ist auch die restliche Familie, aber das wollte sie auch nicht :-(

Gela, ich verstehe, was Du damit sagen willst: es ist anders.nicht mehr so von ganzem herzen.
Es ist, als ob ein Schleier darüber liegt, man kann noch so gut drauf sein und sich an einer Situation erfreuen, ganz kurz kommt dann der Gedanke PAPA und schon mischt sich ein trauriges Gefühl dazu.
Ich denke, daß es auch viel zu früh ist, als daß man total unbeschwert sein könnte, vergeht das jemals? Mir tut es heute noch (nach 9 Jahren) weh, wenn ich an meine Oma denke.

Meine Mutter redet auch gerne über meinen Vater, ich eigentlich auch, aber wenn sie dann sofort in Tränen ausbricht, das kann ich einfach nicht mehr. Ich habe es lange genug mitgemacht, habe mitgeheult, aber jetzt geht es nicht mehr. ich will mit ihr auch mal über was reden, ohne das gleich Tränen fließen, ich will, daß sie mir zuhört und auch wieder Interesse an anderen Dingen zeigt.
Sie hat Freundinnen mit denen sie sich die Zeit vertreiben kann, darüber reden kann, sie hat die Möglichkeit es zu verarbeiten, deshalb verstehe ich ja nicht, daß es nicht besser wird, sondern schlimmer.
Vielleicht reagiere auch ich zu gereizt, aber meinem Bruder geht es nicht besser.

Du schreibst, Du hast angst vor dem Frühling, den Sommer... denk dran, daß Dein Vater den Frühling und den Sommer genauso erleben wird. Wenn Du bei schönem Wetter spazieren gehst, wird er Dich bestimmt begleiten, laß ihn spüren, daß Du hoffst oder weißt, daß er neben Dir ist.
Ich habe Paps auch mit nach Mexiko genommen (:-)), hab ihn gefragt, wie ihm das Land gefällt, hab mit hm gemeinsam die Dinge betrachtet....

Habe letzte Woche ein interessantes Buch von einem Medium gelesen, er schreibt wie er dazu kam, mit Verstorbenen Kontakt aufzunehmen, sie zu spüren, beschreibt die Kontaktaufnahme, die man selbst machen kann und auch Sitzungen. War sehr, sehr interessant.
Soll ich Dir den Titel durchgeben? Momentan liest es meine Mutter.

Marlies, wie lange ich Dein Papa schon tot?

Liebe Grüße
Karin
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  #222  
Alt 21.01.2003, 14:50
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hallo ihr lieben,
da ich auch per email benachrichtigt werden, ich bin ganz überrascht, dass sich hier mal wieder was tut! ich freu' mich!
mir geht es ähnlich. es gibt tage, da komme ich ganz gut mit dem verlust meines papa's klar und dann gibt's wieder tage, an denen geht gar nichts. mittlerweile habe ich mein leben auch wieder einigermaßen im griff....es ist heute genau ein halbes jahr her!!! wahnsinn!!!
ich glaube auch, dass ich mich verändert habe, weiss allerdings noch nicht genau, wie. ich habe zwei meiner besten freundinnen vergrault...habe keinen kontakt mehr zu ihnen...jetzt frage ich mich, was ist nur los mit mir?!?! noch weiss ich auch nicht, ob ich die schuld bei mir suchen soll!
im gegensatz zu euch, weiss ich nicht wirklich, wie es meiner mama geht, weil wir komischerweise überhaupt nicht über unsere gefühle reden. ich mache auf hart um meine mama mit meinem schmerz nicht auch noch zu belasten und meinen mama lässt sich nichts anmerken, damit ich mich nicht noch mehr sorge. das ist echt nicht normal. durch freunde weiss ich aber, dass es ihr sehr sehr schlecht geht und sie jeden abend, wenn sie ins bett geht, weint!
ich habe ihr einen gutschein für einen flug nach mallorca geschenkt...würde gerne im april/mai mit ihr dort hin, allerdings ist sie noch nie geflogen und noch hat sie sich nicht entschieden mitzukommen...sie hat einfach nur angst!
was mich interessiert, ist, wer zahlt den aufenthalt in so einer psychosomatischen klinik?
ich wünsche euch wie immer....weiterhin viel kraft und vor allem gesundheit.

liebe grüße an euch alle!

birgit
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  #223  
Alt 21.01.2003, 15:33
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Hallo Karin, hallo Birgit,
mein Papa ist am 24.4.2001 gestorben, also jetzt fast vor 2 jahren.
Ich möchte hier einmal für unsere mütter in die Bresche springen. Es muß schrecklich sein nach so vielen Jahren den Partner zu verlieren und man kann sicher nicht grundsätzlich sagen es hat nach 6 monaten besser zu werden oder nach 1 jahr oder wann auch immer. Für mich war es grauenhaft, meinen Vater so plötzlich ohne vorwarnung zu verlieren, aber ich hatte keinen gemeinsamen Alltag mehr mit ihm, sondern seit Jahren meine eigene Familie. Da wird man auch nicht ständig konfrontiert mit einer leeren wohnung, und all den gemeinsamen dingen. Wie schwer muß es dann erst sein, den partner zu verlieren und plötzlich allein zu sein. Wer fängt sie auf, unsere Mütter? Egal wieviele Freunde man hat, man muß jeden abend wieder zurück in diese leere wohnung, wo einen alles erinnert und die einsamkeit tag für tag wieder da ist. Stell ich mir sehr sehr schwer vor. Kein Wunder, daß die ein oder andere witwe (oder auch Witwer) darüber in eine Depression versinkt. Ich wollte auch nicht 5 mal täglich telefonieren und konnte das auch garnicht mehr leisten. Meine ma wurde plötzlich zu meinem Kind und hat sich immer nur beklagt. Das ist die andere Seite und kann auch uns völlig fertig machen, ich jedenfalls fühlte mich ständig völlig überfordert und wäre auch gern mal von ihr getröstet worden. Der Arzt hat dann einen Klinikaufenthalt nach Beratung mit meiner Ma und mir wg. endogener Depression verordnet und die Krankenkasse hat anstandslos bezahlt.
Das war eigentlich einfach.
Meine Mai ist übrigens auch noch nie geflogen, das erste mal nach dem Tod meines Vaters eine ganz kurze strecke 30 minuten in Begleitung meines sohnes und seitdem liebt sie es zu fliegen. Bewundernswert, wie diese alte Dame noch fähig ist, neues auszuprobieren und ihr eigenes Verhalten zu reflektieren. Hätte ich ihr nicht zugetraut.

Liebe Grüße

marlies
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  #224  
Alt 21.01.2003, 20:05
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Liebe Marlis, liebe Karin,
liebe grüße auch an alle, die ich nicht direkt anspreche,

ich habe gerade wieder mit meiner Mutter telefoniert. Es ist nämlich so, dass sie gerne zur Kur fahren würde oder auch eine Therapie machen würde, nur es läßt sie keiner... der Kurantrag wurde abgelehnt (ist gerade in Widerspruch) und in ihrer Umgebung gibt es im Moment keine Aussicht auf einen Therapieplatz. Sie möchte sich selbst "helfen", ich weiß, dass sie noch viel mehr leidet, als sie mir gegenüber zugibt. Aber es ist im Moment alles so aussichtslos. Ich bin leider aufgrund eigener Probleme (Schwangerschaft, Fehlgeburt, Mobbing am Arbeitsplatz, Kündigung, neue Wohnung...) z.Zt. nicht in der Lage zu ihr zu fahren und wenigstens bei ihr zu sein. Das belastet mich zusätzlich sehr.

Mir hat es auch sehr wehgetan, als es kurz nach dem Tod nur um meine Mutter ging. Alle Bekannten, Freunde, alle Trauerkarten alle haben an meine Mutter gedacht, es gab unter den ca. 130 Karten nur ca. 10 die auch mich, so im Nebensatz, bedacht hatten. Das tat mir damals sehr weh, ich hatte das Gefühl, dass mein Schmerz, den Vater zu verlieren völlig unwichtig ist. Ich bin inzwischen in einer Trauer-Gesprächsgruppe, dort kann ich über das erzählen, was mir wichtig ist... sonst gibt es (außer euch hier) noch immer wenig Personen, die sich dafür interessieren.

Yvonne
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  #225  
Alt 21.01.2003, 21:59
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hallo ivo,

wenn deine Mutter einen guten hausarzt hat, soll sie mit ihm über eine einweisung wg. endogener Depressionen sprechen. Vorher soll sie sich eine Klinik aussuchen und die dortigen aufnahmeformulare mit der einweisung bei der krankenkasse einreichen. Das ist einfacher als eine Kur zu beantragen.
Gruß

marlies
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