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  #1  
Alt 06.09.2014, 17:56
coralle coralle ist offline
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Standard Sodom und Gomorrha seit das Familienoberhaupt "fehlt"

Trauriges hallo,

Nicht genug, das mein Vater am 28.5.2014 an seinem Magenkrebs verstorben ist, ich kann gar nicht sagen wie unendlich traurig, hoffnungs- und perspektivlos ich seither bin, aber seitdem herrscht in unserer "Restfamilie" nur noch Sodom und Gomorrah.

Meiner Mutter versuche ich (54) beizustehen, wo ich nur kann, meine beiden Geschwister, 1 jüngerer Bruder (51) und eine ältere Schwester (56), haben meine Mutter total "überfahren" behandeln sie denkbar schlecht und haben sich sofort mit einem Anwalt gerüstet und kämpfen nun erbittert um das Erbe. Meine Mutter steht nun mittendrinn, kümmern tun sich meine beiden Geschwister einen feuchten "Dr..k" um sie, dabei möchte sie ja nur eben nicht alleine in ihrem Mehrfamilienhaus in dem meine Schwester zwecks ihres verschwenderischen Lebensstils seit 12 Jahren unentgeltlich wohnt und weder je ihren strom noch Wasser oder sonstwas gezahlt hat, aber nach außen hin macht sie auf "große Dame" und wurde noch laufend von meinen Eltern aus größeren finanziellen Miseren, bis hin zum Konkurs mit betrüggerischer krida, herausgekauft,

Ich selbst leide seit ca. 30 Jahren unter Depressionen und Panikatacken, die ich aber seit 6 Jahren endlich im griff hatte, aber diese zerreißprobe bringt mich wieder sehr nahe an meine nur mühsam aufrecherhaltenen Grenzen. Meiner Mutter hab ich jetzt endlich einen Termin bei einer guten Psychologin "einreden' können, ich werd wohl auch ein paar Sitzungen in Anspruch nehmen, aber ich hab momentan ganz einfach nur Angst, dass ich das Ganze nicht durchstehe und wieder so schlimme Depressionen bekomme und ich es diesmal nicht mehr schaffe da wieder rauszukommen, ich weiß wovon ich spreche ich kenne dieses extreme körperliche und nervliche Loch nur zu gut.....

Wem geht es ähnlich, bzw. Wie geht ihr damit um....

Ganz liebe Grüße

Coralle

PS: ich hoffe, ich verstoße nicht gegen etwaige Regeln hier im Forum......
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  #2  
Alt 06.09.2014, 20:28
hermannJohann hermannJohann ist offline
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Standard AW: Sodom und Gomorrha seit das Familienoberhaupt "fehlt"

Hallo Coralle,
nach dem Tod meiner Mutter hatte ich auch Streit mit meinem Bruder, der von meinen Eltern früher ziemlich verwöhnt wurde.. Ich denke in Deinem Fall brauchst Du erst einmal einen Anwalt. Wenn es kein Testament gibt, gilt die gesetzliche Erbfolge, ansonsten das Testament. Du solltest Dich auf keinen Fall über den Tisch ziehen lassen. Vielleicht kommen Deine Geschwister zur Vernunft, wenn man ihnen Grenzen setzt. Das haben Eltern manchmal versäumt
Liebe Grüße
Hermann
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  #3  
Alt 06.09.2014, 21:33
Benutzerbild von micha54
micha54 micha54 ist offline
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Standard AW: Sodom und Gomorrha seit das Familienoberhaupt "fehlt"

Hallo Coralle,

ich habe gerade das gleiche Thema einmal in der Familie und einmal in der Bekanntschaft durchgemacht und danach habe ich mit meiner Frau diese Dinge geregelt, Ende des Monats ist alles beim Notar beurkundet und damit geregelt.

Was genau kann ein Anwalt ausrichten: nun, er kann zunächst einmal klarstellen, was nach dem geltenden Recht festgelegt ist, wenn nichts geregelt ist.

Hatten Deine Eltern ein Testament ? Meine hatten ein Berliner Testament, damit erben die Kinder erstmal nix, alles fällt an den Ehepartner, die Geschwister gehen leer aus. Also wir haben jetzt auch ein Berliner Testament gemacht.

Gesetzlich steht dem Ehepartner die Hälfte des Erbes zu, und da ist dann die Frage, ob Gütertrennung vereinbart ist oder Gütergemeinschaft. Im letzteren Fall bekommt die Ehefrau also 1/4 des Gesamtvermögens, am Ende hätte sie 3/4, das andere Viertel wird an die Erben verteilt.

Nun, selbst wenn da Ansprüche sind kann man sich darüber einigen. Z.B. kann der Vater eine Hypothek aufnehmen und damit die Erben auszahlen, so habe ich das mit meiner Schwester gemacht, und nun wohne ich in der Wohnung, in der ich aufgewachsen bin, und zwar völlig ohne Streiterei.

Ich kenne es aber auch anders, bei meiner Bekannten wurde behauptet, der Schmuck der Hinterbliebenen wäre ja von Verstorbenen gekauft, damit sozusagen sein Eigentum und Teil des Erbes. Da brauchts dann einen Anwalt, allein die Tatsache, dass die Erben ihre Ansprüche schriftlich bei ihm anmelden müssen führt manchmal schon zum Einschalten der Vernunft.

Eine Erstberatung kostet nur wenig, und es lohnt sich, sich mal anzuhören. Ich jedenfalls war danach deulich ruhiger und die rund 200€ haben sich gelohnt.

Gruß,
Michael
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Malignes Melanom pT4bN0M0, Clark IV TD12mm, Stadium IIC, 20 Jahre verschleppt
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  #4  
Alt 06.09.2014, 21:38
Lena1805 Lena1805 ist offline
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Standard AW: Sodom und Gomorrha seit das Familienoberhaupt "fehlt"

Liebe coralle,
ich möchte dir raten, möglichst schnell einen Therapeuten aufzusuchen, eben bevor das große, dunkle "Loch" kommt.

Es hört sich bei euch konfus und anstrengend an, was mir sehr leid tut. Es ist für mich so unverständlich, eigentlich sollte eine Familie doch genau in solch einem Moment zusammen halten und sich gegenseitig Kraft geben. Aber wenn`s um`s Erbe geht, zeigen leider viele ihr wahres (böses) Gesicht. :-( (bei uns läuft das gerade sehr ähnlich ab).

Ich wünsche dir viel Kraft für die kommende Zeit und hoffe sehr für dich, dass du nicht wieder in die Depression rutschst.

Alles Liebe
Lena
__________________
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31.12.53 - 18.05.14
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  #5  
Alt 06.09.2014, 22:10
coralle coralle ist offline
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Standard AW: Sodom und Gomorrha seit das Familienoberhaupt "fehlt"

Hallo Hermann Johann, danke für deine Antwort, es tut echt gut sich nicht so alleine und hilflos zu fühlen.

Das mit den Grenzen aufzeigen, da hast du sicher recht......das hab ich mir auch schon überlegt, mußtest du auch anwaltliche Hilfe in Anspruch nehmen und wenn ja, was war für dich der Punkt wo du ihn hinzugezogen hast?.

Nochmals herzlichen Dank und

Ganz liebe Grüße

coralle

Geändert von coralle (06.09.2014 um 22:41 Uhr)
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  #6  
Alt 06.09.2014, 22:29
coralle coralle ist offline
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Standard AW: Sodom und Gomorrha seit das Familienoberhaupt "fehlt"

Hallo Michael,

Auch dir danke für deine Antwort!

Nein es gibt kein Testament, also gesetzliche Erbfolge, aber es werden bereits die wüstesten Behauptungen aufgestellt, meine Mutter kommt fast täglich mit neuen Hiobsbotschaften zu mir, gleichzeig möchte sie sich aber mit meinen beiden Geschwistern vertragen bzw. Nicht im Streit leben, da ja meine Schwester mit ihrer Familie unter ihrem Dach wohnt und es auf Dauer für sie nicht zu ertragen wäre, wenn sie derartigem "Mobbing' ausgesetzt ist, auch will sie auf keinen Fall alleine im Haus leben...........es ist ein sehr verfahrener Karren, ich weiß......was ich nicht weiß, wie ich ihr dabei helfen kann, und das zieht mich ganz schön runter, wir drehen uns quasi im Kreis, aber ich/wir werden wohl ohne anwaltliche Hilfe nicht auskommen.

Ganz liebe Grüße

Coralle

Geändert von coralle (06.09.2014 um 22:42 Uhr)
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  #7  
Alt 06.09.2014, 22:40
coralle coralle ist offline
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Standard AW: Sodom und Gomorrha seit das Familienoberhaupt "fehlt"

Danke liebe Lena,

Ja, etwas Unterstützung durch Therapie werd ' ich sicher auch in Anspruch nehmen , mal sehen, ob ich eine geeignete Therapeutin finde, die mit dem Thema umgehen kann.

Wünsche auch dir das nötige Durchsetzungsvermögen und die Standkraft um sowas durch stehen zu können.

Ganz liebe Grüße

Coralle

Geändert von coralle (06.09.2014 um 22:56 Uhr)
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  #8  
Alt 06.09.2014, 23:59
hermannJohann hermannJohann ist offline
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Standard AW: Sodom und Gomorrha seit das Familienoberhaupt "fehlt"

Hallo Coralle,
ich brauchte keinen Anwalt, weil es ein Testament gab. Erst einmal wäre zu klären, wie die Rechtslage ist. Es könnte sein, dass Deiner Mutter 50 % sowieso gehören, wenn es eine Gütergemeinschaft war. Dann würde sie noch von der Hälfte ihres Mannes 50 % erben Den Rest erben die Kinder zu gleichen Teilen.Deine Mutter wäre dann rechtlich in einer sehr starken Position. Aber psychisch vielleicht nicht. Vielleicht braucht Deine Mutter jetzt Deinen Schutz. Psychologen mögen hilfreich sein, aber entscheiden muss man selber.
Liebe Grüße
Hermann
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  #9  
Alt 07.09.2014, 08:33
coralle coralle ist offline
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Standard AW: Sodom und Gomorrha seit das Familienoberhaupt "fehlt"

Hallo Hermann,
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Ich stärke meiner Mutter den Rücken, nehme sie in Schutz so gut ich es nur kann drücke und küsse sie, damit sie sich auch geborgen und geliebt fühlen kann. nur dann, wenn sie sich wieder gestärkt fühlt fährt sie zurück in ihr geliebtes Haus (was ich verstehe) aber dort geht das Spiel mit meinen Geschwistern von vorne los. Sie möchte dort auf keinen Fall alleine
Oder mit Fremden Leuten (damit meine ich ev. Mietern, weil das Haus hat 6 Wohnungen) wohnen, sondern in Frieden mit meiner Schwester und deren Familie, die vorher immer gesagt hat, dass sie auf den verbleibenden Elterntei "schauen" wird), und jetzt das blanke Gegenteil vollzieht und die Mutter am liebsten außer Haus haben möchte, weil sie ihr lästig ist.

Da wir Österreicher sind sieht die Rechtslage bei uns etwas anders aus, aber meine Mutter ist bei einem Teil der Immobilien sowieso zur Hälfte Mitbesitzerin (sie hat aber auch ihr ganzes Leben gearbeitet und geschuftet damit dieser Besitz, der aus mehreren Immobilien besteht, aufgebaut werden konnte) und ist damit sowieso in einer guten starken rechtlichen Position. Aber sie meint, was soll aus ihr werden, wenn sie diese Position voll ausnützt und damit der Haussegen schief hängt.

Leider ist aber auch zu befürchten, dass meine Schwester auch, wenn sie ihr den von ihr geforderten größeren Anteil am Haus vererbt:

A) die Banken ihr Recht fordern und bei der sowieso hohen Verschuldung meiner
Schwester sich am Haus bedienen, es womöglich sogar versteigern

b) ich nicht glaube, dass dann meine Mutter ein menschenwürdigeres Dasein haben
Würde.

Leider sieht meine Mutter aus diesem Dilemma keinen Ausweg und pendelt nun permanent zwischen mit und ihrem Haus hin und her, wird von mir 'aufgebaut, fährt nach Hause und kommt wieder ganz zusammengeschlagen zu mir zurück, erzählt mir von denn neuen Wiedrigkeiten, wird von mir wieder aufgebaut................usw, ein Kreislauf, den auch ich langsam nicht mehr aushalten kann....
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  #10  
Alt 07.09.2014, 08:39
coralle coralle ist offline
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Standard AW: Sodom und Gomorrha seit das Familienoberhaupt "fehlt"

Fortsetzung,

Danke, dass ich mich hier ausquatschen konnte, das tut gut uffffff, aber vor allem herzlichen Dank für eure Anteilnahme, ihr habt mir sehr geholfen

Coralle
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  #11  
Alt 07.09.2014, 09:02
hermannJohann hermannJohann ist offline
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Standard AW: Sodom und Gomorrha seit das Familienoberhaupt "fehlt"

Hallo Coralle,
ich kenne die Rechtslage in Österreich nicht, aber Deine Mutter wird bestimmt auch Erbin sein. Damit erbt Deine Schwester nur einen kleinen Teil. Sie kann sich vielleicht auszahlen lassen. Ich fürchte auch, dass Deine Mutter keine Ruhe haben wird, wenn sie nachgibt. Die Gier der Schwester hört dann nicht auf. Sie wird weiter versuchen, an das Geld Deiner Mutter zu kommen. Ich kenne sowas aus eigener Erfahrung. Warum sollte die Schwester mehr erben als die anderen Erben?
Liebe Grüße
Hermann
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  #12  
Alt 07.09.2014, 09:56
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HelmutL HelmutL ist offline
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Standard AW: Sodom und Gomorrha seit das Familienoberhaupt "fehlt"

Hallo Coralle,

ein Anwalt wäre sicher keine schlechte Sache (wie bereits vorgeschlagen) und du solltest dir Hilfe für deine Psyche suchen, bevor deine Depressionen wieder zuschlagen. Das ist alles sehr viel für dich.

Gesetzliche Erbfolge: deiner Mutter gehört zunächst mal die Hälfte des Gesamtvermögens. Diese Hälfte ist nicht Bestandteil der Erbmasse. Die Erbmasse besteht also lediglich aus der verbleibenden Hälfte und davon erbt sie wiederum die Hälfte, also ein viertel des Gesamtvermögens. Das restliche Viertel geht zu gleichen Teilen an die Erben erster Ordnung, also die Kinder, zu gleichen Teilen. Adoptivkinder sind dabei leiblichen Kindern gleichgestellt. Bei drei Kindern heißt das: jedes Kind erbt 1/6 der Erbmasse (oder 1/12 des Gesamtvermögens).

Es tut mir leid für dich und den Streit in deiner Familie, doch deine Eltern haben bereits zu Lebzeiten einen großen Fehler begangen durch die übermäßige finanzielle Bevorzugung deiner Schwester (wie du schreibst). Es ist richtig, einem Kind aus finanziellen Nöten zu helfen, doch auch das sollte seine Grenzen haben, denn sie schmälern dadurch das Erbe der anderen Kinder. Das gilt auch für geldwerte Vorteile wie z.B. kostenfreies Wohnen incl. Nebenkosten. Leider lässt sich das nicht auf das gesetzliche Erbe anrechnen, da deine Eltern über ihr Vermögen frei verfügen konnten. Darüber sich jetzt aufregen bringt nichts. Das ist, leider, Schnee von gestern. Der Erbanspruch (1/6 der Erbmasse) besteht für alle Kinder. Da beißt keine Maus einen Faden ab. Wenn du kannst, dann schalte das ab (so schwer es auch fällt). Du hast bereits Belastung genug.

Ich selbst hatte das anders geregelt. Meine Jüngste wohnte 1 1/2 Jahre bei mir im Haus. Ich selbst wollte keine Miete von ihr, die Nebenkosten musste sie tragen. Die Hälfte der Miete zahlte sie an ihre Schwester. So war niemand bevorzugt. Dann hat sich meine Jüngste selbstständig gemacht. Natürlich habe ich ihr finanziell geholfen, doch nur in Form eines Kredites. Ich hätte meiner Ältesten nicht auch noch den gleichen Betrag schenken können. Auch wenn meine Kinder das nicht so eng sahen, ich wollte das so, um genau dem vor zu beugen, was gerade bei dir passiert. Es geht dabei nicht darum, alles auf Heller und Pfennig gegeneinander auf zu rechnen. Das lässt sich eh nicht machen und ist auch nicht nötig. Doch im Großen und Ganzen sollte es auch innerhalb der Familie gerecht zugehen. Zu oft schon habe ich erlebt, dass spätestens beim Geldbeutel die nach außen hin besten Familien zerbrechen wie Glas.

Das hört sich alles so trocken und kalt an. Im Gegenteil, ist es nicht. Ich liebe meine Kinder sehr und aus dem Grund möchte ich vermeiden, dass sie sich irgendwann über solche Dinge streiten. Beide haben die gleichen Rechte an mir.

Wie schon geschrieben, ein Brief vom Anwalt hat schon so manches bewegt und dir kann ich nur raten, die Vergangenheit in dieser Geschichte aus zu klammern. Das ist ein Problem, für das es im Moment keine Lösung gibt. Es vernebelt nur den Blick auf das jetzt Mögliche und der Streit könnte zusätzlich noch eskalieren.


Liebe Grüße,

Helmut
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  #13  
Alt 07.09.2014, 10:11
Cecil Cecil ist offline
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Standard AW: Sodom und Gomorrha seit das Familienoberhaupt "fehlt"

Wenn eine Erbengemeinschaft uneins über die Verteilung der Erträge aus dem gemeinsamen Grundbesitz ist, kann schlimmstenfalls einer der Erben (zwangsweise) die Teilungsversteigerung zur Zwecke der Auflösung der Erbengemeinschaft betreiben. In Deutschland ist dem so, wohlgemerkt, hier dagegen liegt ein Fall aus Österreich vor.
In Deutschland wäre dieser Weg im vorliegenden Fall entweder ein drohendes Szenario oder aber eine rasche Lösung der Konflikte, je nach Betrachtungsweise.

Eine Anmerkung möchte ich noch machen: Vermutlich bringt es nicht allzu viel, eine möglicherweise überforderte Mutter allein zum Anwalt und regelmäßig auch allein in die Auseinandersetzungen daheim zu schicken. Man sollte sie m. E. in vielen Dingen begleiten und tatkräftig unterstützen, soweit möglich.
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  #14  
Alt 07.09.2014, 15:59
hermannJohann hermannJohann ist offline
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Standard AW: Sodom und Gomorrha seit das Familienoberhaupt "fehlt"

Hallo an Alle,
Mein Bruder und seine Familie wurden von meinen Eltern finanziell bevorzugt. Sie unterstützen zum Beispiel den Bau seines Hauses. Ich habe das geduldet, weil ich noch nicht verheiratet war und mit meinem Gehalt auskam. Außerdem gab es ja das Haus meiner Eltern, später konnte man es dann ausgleichen. 1992 starb dann mein Vater an Krebs und ich versuchte meine Mutter zu unterstützen, hauptsächlich durch Telefongespräche, weil ich in Süddeutschland wohnte, nicht in Norddeutschland. Meine Mutter unterstützte die Familie meines Bruders mit 500 bis 1000 Mark im Monat. Sie beklagte sich darüber bei mir, konnte sich aber gegenüber dem Bruder nicht durchsetzen. Sie wollte auch nicht, dass ich zu kurz komme und ein Testament machen. Meine Eltern hatte ein „Berliner Testament“. Aber es stellte sich heraus, dass sie nur Kopien hatte, das Original war verschwunden. Es wurde ein neues Testament gemacht, diesmal ein notarielles. Mein Bruder sollte 1/3 erben und ich 2/3. Soweit so gut. Meine Mutter bekam Darmkrebs, aber nach eine OP und einer Chemotherapie schien alles überstanden zu sein. Ich heiratete Tanja und meine Mutter versprach mir, jetzt uns zu unterstützen. Ein neuer Haushalt kostet ja Geld. Daraus wurde nichts, sie sagte sie hätte kein Geld. Aber wir schafften es auch ohne sie. Weihnachten 1998 besuchten wir sie (wir wohnten an der polnische Grenze, meine Mutter an der niederländischen Grenze), alles schien in Ordnung. Meine Mutter wurde 1999 krank und kam ins Pflegeheim. Bei meinem letzten Besuch bedankte sie sich für alles, was ich für sie getan hätte. Es klang wie ein Abschied. Einige Wochen später starb sie. Aus den Unterlagen meiner Mutter ging hervor, dass sie meinen Bruder und seine Familie weiterhin großzügig unterstützt hatte. Ich fragte meine Bruder. Er sagte, die Mutter habe nicht gewollt, dass ich von ihr Geld bekäme. Sie habe mich sogar enterben wollen, weil sie eifersüchtig auf meine Frau gewesen sei. Ihr könnt Euch vorstellen, wie ich mich nach diesem Gespräch sechs Wochen nach dem Tod der Mutter gefühlt habe. Das Haus konnte lange Zeit nicht verkauft werden, weil mein Bruder unrealistische Preisvorstellungen hatte. Ich verzichtete auf eine Teil meines Erbes, damit der Makler mit dem Preis runtergehen konnte. Ein Haus wird ja nicht besser, wenn es lange leer steht. Die Geschichte lehrt: Es soll rechtliche Klarheit bestehen. Keine meiner Erbinnen soll bevorzugt bzw. benachteiligt werden. Nachgiebigkeit und Bescheidenheit kann falsch sein.
Die Geschichte ist alt. Emotional habe ich damit schon lange abgeschlossen. Mehre Jahre habe ich meinen Bruder nicht besucht, auch nicht, wenn wir das Grab meiner Eltern besuchten. Meine Frau hat dann dort angerufen, danach haben wir die Familie des Bruders wieder besucht.
Liebe Grüße
Hermann

Geändert von hermannJohann (07.09.2014 um 16:51 Uhr)
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  #15  
Alt 07.09.2014, 21:52
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HelmutL HelmutL ist offline
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Standard AW: Sodom und Gomorrha seit das Familienoberhaupt "fehlt"

Hallo Hermann,

so etwas kommt leider in den besten Familien vor. Manche Eltern machen sich eben keine Gedanken darüber, was sie durch Bevorteilung einzelner unter den Geschwistern anrichten. Genau das will ich eben vermeiden.

Hallo Coralle,

sorry, Östereich, das hatte ich übersehen. Es gibt zwar Parallelen zum deutschen Erbrecht, unterscheidet sich jedoch teilweise grundlegend. So erbt z.B. der hinterbliebene Ehegatte lediglich 1/3 des Nachlasses, wenn gemeinsame Kinder da sind. Woraus der Nachlass bei 'gesetzlicher ehelicher Gütergemeinschaft' tatsächlich im einzelnen besteht, scheint mir in Österreich etwas kompliziert zu sein.

Hier http://www.ibiblio.org/ais/abgb2.htm#t2h13 findest du Gesetzestexte des 'ABGB Österreich Allgemeines Bürgerliches Gesetzbuch', Dreizehntes Hauptstück, Von der gesetzlichen Erbfolge, $727 ff, Stand 2002. Das ganze ohne Gewähr. Vielleicht findest du selber aktuellere Texte, falls sich da was geändert hat.

Ich denke, bei dem Streit in eurer Familie werdet ihr es nicht vermeiden können, ebenfalls einen Anwalt zu Rate zu ziehen. Ich hoffe, ihr schafft es, euch vielleicht doch noch gütlich zu einigen.


Liebe Grüße,

Helmut
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