Nierenkrebs und die Folgen

[Bär_1968]

Im Oktober 04 wurde mir meine linke Niere entfernt. Ich hatte Nierenkrebs mit dem Histologischen Befund pT2 Nx M0 R0 G1. Laut dem Urologen ist mit der Op alles erledigt und der Tumor hat nicht gestreut. Bis Dezember 2005 bin ich zur regelmäßugen Kontrolle. Jetzt lässt es aber mein Zeit kaum zu. Die letzte Untersuchung der Niere ergab das alles ok ist. Das letzte Lungenbild vor über einem Jahr war auch ohne Befund.

Seit Wochen habe ich aber immer wieder leichte Schmerzen im Brustkorb und auch an verschiedennen Körperstellen, wie Knochen und Hals. Der Urologe damals sagte wenn sich Metastasen gebildet hätten oder würden , würden diese auf die Lunge und auf die Knochen gehen. Nun frage ich mich wie spürt man so etwas? Wie fühlt sich so etwas an? Mein Herz ist auch nicht das beste (Bluthochdruch und Rechtschenkelblock) und mir fällt es schwer die Sachen, von den Syntomen her, auseinander zuhalten.

Wer kann mir da seine Erfahrungen sagen?

[Rudolf]

Hallo Bär,
Urologen sind manchmal sehr großzügig in der Beurteilung des NZK. Leider mußte ich das hier immer wieder lesen.
Der Urologe hat natürlich Recht, wenn er sagt, daß sich Metastasen am häufigsten in Lunge und Knochen bilden. Aber auch Leber und Lymphknoten sind nicht zu vergessen, ähnlich häufig. Weniger häufig sind Nebennieren, andere Niere oder Gehirn betroffen.
Metastasen können noch nach 10 oder mehr Jahren auftreten. Deshalb sind lebenslängliche Kontrollen unerläßlich.

R0, G1 und M0 sind natürlich das beste an Deiner Diagnose.
Aber:
wie wurde das M0 (= keine Metastasen) ermittelt? Dazu gehören gleich am Anfang:
- Bauch-CT,
- Lungen-CT (oder Bauch + Lunge zusammen = Stamm-CT),
- Knochenszintigramm,
- Schädel-MRT.
Lungen-Röntgen reicht nie, auch nicht in der Nachsorge. Im CT sieht man Metastasen ab ca. 2 mm Größe, beim Röntgen erst ab ca. 10 mm!
Lungenmetastasen spürt man nicht, weil es in der Lungen keine Schmerzrezeptoren gibt.
Knochenmetastasen spürt man irgendwann sehr wohl, weil der Knochenabbau durch die Metastase sehr schmerzhaft wird.

Bei "... immer wieder leichte Schmerzen ..." würde ich eher nicht an Metastasen denken, trotzdem meine ich, Du solltest das unbedingt abklären lassen.
Alles Gute
Rudolf

[Edi64]

haLLO bÄR;

Ich gebe dir nur den Rat, die NAchsorgetermine nicht auf die leichte Schulter zu nehmen, eine ständige Kontrolle ist bei NZK unerlässlich. Wie oft wird ein NZK durch Zufall entdeckt, so auch bei mir.
Mach umgehend eine Termin und lass die Sache abklären, sonst bekommst du eh keine Ruhe.

LG
Edi

[Bär_1968]

Hallo

Danke für die ersten zwei Antworten. Das mit der Nachsorge ist so ein Fall. Als ich das lertzte mal beim Urologen war hat er nur ein Ultraschall der verbleibenden Niere gemacht und das war es!

Die Lunge wird nur geröngt. Ich häte gern mal ein Scan aber er meint dies sei nicht nötig!

[Voje]

Ich hoffe du wohnst nicht sooo abgelegen, ein anderer Urologe wäre dringend zu empfehlen. Es geht um deine Gesundheit (Krankheit). Spaße nie mit deinem Leben - du hast nur das eine. Eine regelmäßige Untersuchung, Blutwerte, CT, Röntgen usw. werde ich stets angehen und das nicht nur von einer Arztseite aus. Die Krankenkasse zahlt fast alles - nutze den deutschen Vorteil, es darf keinen Grund geben es nicht zu tun. Ein gutes Resultat alle 5 - 6 Monate steigert auch deine Psyche.
PS: Meine Metastasen in der Lunge waren 4-8 cm groß, habe auch nie was verspürt. Bei den letzten Untersuchungen wurden keine mehr festgestellt. Nehme seit zwei Jahren täglich IntronA, werde es auch bis zu meinem sehr entfernten Ableben nehmen.
Alles Gute

Sende dir noch eine große Tüte - voll mit Zeit

[Tanja3101]

HAllo Bär,

mein Mann hatte dieselbe Histologie wie Du. Er hat seit der OP auch oft Rückenschmerzen, mal hier mal da, mal in den Knochen, mal in der Brust. Bei den Untersuchungen war aber alles ok, der Arzt meinte, es kommt mit Sicherheit von der Psyche und deswegen, weil er hypersensibilisiert ist und bei jedem Zwicken etwas dahinter vermutet. Mach Dir nicht so grosse Sorgen, aber zur Nachsorge solltest Du natürlich trotzdem gehen, es bringt nichts wenn Du es nicht tust, Du wirst keine innerliche Ruhe mehr finden...

Liebe Grüsse
Tanja

[Senga]

Zitat von Edi64

haLLO bÄR;

Ich gebe dir nur den Rat, die NAchsorgetermine nicht auf die leichte Schulter zu nehmen, eine ständige Kontrolle ist bei NZK unerlässlich. Wie oft wird ein NZK durch Zufall entdeckt, so auch bei mir.
Mach umgehend eine Termin und lass die Sache abklären, sonst bekommst du eh keine Ruhe.

LG
Edi

Hallo Edi,
habe heute Deinen Beitrag gelesen, bei meinem Mann wurde im Dez. 2006 auch durch Zufall Nierenzellkarzinom entdeckt, sofort mitsamt li. Niere entfernt(angeblich verkapselt und hat nicht gestreut) und zur Nachsorge an den Arzt überwiesen, der das Ding entdeckt hatte. Dieser Arzt ist ein praktischer Allgemeinmediziner, der das gesamte Jahr 2007 alle 3 Monate gewissenhaft Blutuntersuchungen gemacht hat und uns bis Dezember 2007 sagte, alles bestens "Trinken Sie mit Ihrer Frau eine Flasche Sekt, Sie sind gesund". Allerdings wurde er im Dezember 2007 zum CT geschickt, weil die OP ja ein Jahr her war. CT-Ergebnis: neuer großer Tumor in der li.Nierenloge sowie 2 Metastasen links vom Schlüsselbein!!! Wie ist das möglich? Dass wir zu einem Urologen gehen sollen, hat uns weder in der Klinik noch sonst jemand gesagt. Viele liebe Grüße von Senga

[Rudolf]

Hallo Senga,
Deine Mitteilung bestätigt wieder einmal, daß die Verkapselung des Tumors nichts aussagt über die mögliche Metastasierung. Leider! Wie oft behaupten Ärzte, auch Urologen, das Gegenteil!
Fragen:
Warum wird der neue große (wie groß?) Tumor in der Nierenloge nicht operiert?
Sind die 2 Metastasen "links vom Schlüsselbein" Knochen- oder Weichteilmetastasen?
Bei Knochenmetastasen weitere Frage: Wird auch Zometa-Infusion gegeben?
Alles Gute und liebe Grüße
Rudolf

[Sunnysun]

Hallo Bär,
wir haben hier eine ziemlich gleiche Situation.
Meinem Vater wurde von 3 1/2 Jahren die linke Niere und Nebenniere entfernt. Damals waren keine Metastasen in anderen Organen zusehen. Vor einpaar Wochen hat der Arzt dann bei eine Untersuchung Lebermetastasen in Segment 6 und in der Bauchspeicheldrüse und jetzt auch noch 3 kleine in der Lunge. Nächste Woche fängt Papa mit der Chemo in Tabletten form an. Wir kennen uns da leider nicht besonders gut aus, da er nach dem Nierentumor keine Chemo machen musste. Jetzt meine Frage: Hat jemand Erfahrung mit dieser Art von Chemo und wie stark sind die Nebenwirkungen.
Bitte sende so viel Ingo wie möglich. Der Arzt hat gesagt das es schon in einem Fortgeschittenen Stadium ist.
LG Sunny

[Marita P.]

Hallo Sunny,

nachdem wir alle in der selben Situation sind, lies Dir die Berichte von Nexavar und Sutent durch, ich denke, dass das Medikament von deinem Vater so heisst.
Die Artikel von Gerhard sind sehr ausführlich und sagen sicher alles aus. Er hat beide Medikamente genommen.

Solltest Du sonst noch Fagen haben, werden Dir sicher alle aus dem Forum weiterhelfen.

Liebe Grüsse und kämpfen


Marita