Krebs-Kompass-Forum seit 1997  


Zurück   Krebs-Kompass-Forum seit 1997 > Krebsarten > Nierenkrebs

Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
  #1  
Alt 11.10.2007, 10:00
BieneB BieneB ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 17.09.2007
Beiträge: 8
Standard Komplikationen nach OP

Hallo alle zusammen,
hab mich jetzt 2 Wochen nicht im Forum melden können, aber jetzt hab ich mal kurz Zeit!! Hatte euch ja berichtet das mein Mann Wolfgang (47) die OP der neuen Tumore gut überstanden hat. Das sah auch zuerst so aus, aber die Blutwerte haben nach ein paar Tagen etwas anderes gesagt. Die Bauchspeicheldrüse macht ihm mächtig Ärger, man sagte uns das eine Reizung bei der schweren OP oft vorkommt. Sie haben ihn also auf Diät gesetzt, aber nach 2 Tagen konnte er das Weissbrot und die Süppchen mit Reis nicht mehr sehen und wurde immer schwächer. Dann hat er nach 1 Woche Fieber bekommen, da haben sie ihn dann an einen Zentralkateter angeschlossen und er durfte gar nichts mehr essen und trinken. Aber auch damit wurde es nicht besser, er wurde immer schwächer und deprimierter. Ende letzter Woche kam er dann gar nicht mehr aus dem Bett. Da sollte er dann wieder mit Essen anfangen, aber er konnte es überhaupt nicht riechen oder anrühren. Er hatte überhaupt keinen Appetit mehr. Dann hat er am Montag hohes Fieber bekommen, und da haben sie sofort ein CT gemacht. Die Bauchspeicheldrüse ist nicht nur gereizt, sondern richtig entzündet! VIelleicht hätten sie das schon eine Woche vorher machen sollen! Um das Fieber runter zu kriegen sollte er also hohe Dosen ANtibiotikum bekommen, und deshalb haben sie ihn am Montag auf die Intensivstation zur Kontrolle verlegt. Hört sich erstmal dramatisch an, aber es war das Beste was ihm seit 2 Wochen passiert ist. Das Fieber ist jetzt runter und er fühlt sich gut. Heute darf er duschen und kommt wahrscheinlich auch wieder auf die Station zurück. Ich kann euch sagen, das waren 2 harte Wochen, ich bin auch jeden Tag die 60km nach Hannover gefahren, und das bei den ewigen Staus auf der A2!
So wohl wie wie uns im Januar auch im Siloah gefühlt haben, dieses Mal war das leider nicht so. Es gab z.B. eine Schwester und auch eine Ärztin! die die Infusionslösung so eingestellt haben das die Blutzuckerwerte auf über 400 gestiegen sind. Das war für die Bauchspeicheldrüse wahrscheinlich auch nicht so toll.
Im Januar war alles so reibungslos verlaufen, das hatten wir uns diesmal auch so vorgestellt, aber leider ist es nicht immer so gut. Jetzt hoffen wir das er schnell da raus kommt und das es dann mit der Lunge weitergehen kann. Die Metastasen sind ja operabel, mal sehen wann sie das machen wollen.
Mittlerweile hat leider auch unsere 14 jährige Tochter in der Schule Probleme. Sie hat schon öfter weinend den Untericht verlassen müssen und kann sich nicht konzentrieren. Leider hat sie mir das auch erst vorgestern gesagt weil sie mich damit nicht belasten wollte.
Ich hab ihr gesagt das es nicht so schlimm ist wenn sie keine guten Noten mit nach Hause bringt, und das es auch nichts ausmacht wenn sie mal ein Jahr wiederholen muss. Vielleicht nimmt ihr das ein bisschen den Druck!
Ich versuch ja auch gleichmässig für beide da zu sein, aber sie kommt doch im Moment zu kurz, leider.
Seid alle lieb gegrüßt
Sabine
Mit Zitat antworten
  #2  
Alt 11.10.2007, 22:30
Benutzerbild von Marita P.
Marita P. Marita P. ist offline
Gesperrt
 
Registriert seit: 26.05.2006
Ort: Raum München
Beiträge: 1.459
Standard AW: Komplikationen nach OP

Liebe Sabine,

ich kann mir gut vorstellen was Ihr da mitgemacht habt. Es läuft eben nicht immer alles glatt. Wir hatten auch schon solche Fälle.

Bei meinem Mann wurde eine Untersuchung der Bauchspeicheldrüse gemacht, dabei wurde irgentein Fehler gemacht, der Pankreas spuckte gift und alle Organe wurden krank. Er wurde 4 Wochen ins Koma gelegt bis die Werte des Pankreas wieder normaler wurden. Er durfte dann weitere 4 Wochen nichts essen. Seitdem hat er ständig Probleme mit der Pankreas.

Ich hatte eine Metastase am Pankreaskopf, nach der OP erging es mir so ähnlich wie Deinem Mann. Ich konnte 11 Wochen nichts essen, ich musste immer brechen, hatte ständig eine Magensonde und eine Sonde damit die Galle ablaufen konnte. Ich kam nach 4 Monaten Großhadern dann nach Feldafing um erst das Essen und Laufen wieder zu lernen. Wenn schon in Großhadern das Tablett rein kam, war mir schon schlecht.

Ich hoffe wenn ich nächste Woche operiert werde gibt es nicht wieder einen Zwischenfall.

Für Eure Tochter ist das alles auch sehr schlimm. Unsere Tochter war bei Krankheitsbeginn 13J. Sie sagt heute, dass sie sehr oft im Bett lag und weinte. Bei ihr war auch ein Notenabfall in der Schule. Wir nahmen damals sehr viele Nachhilfestunden. Vielleicht wäre ein psychologische Betreuung für Jugendliche was Positives. Unsere Tochter lehnte es damals ab. Ich war mal mit ihr beim Neurologen, der wollte sofort eine Therapie verordnen.
Ich war auch nie in einer Therapie, aber nach 7 Jahren habe ich den Schritt gewagt und bin zu einer Onkopsychologin gegangen. Ich habe nun schon das 2. Mal 25 Stunden bewilligt bekommen. Ich gehe gerne hin. Oft hilft sie einem nicht unbedingt, aber es ist gut wenn man mal Dampf ablassen kann.

Wenn Dein Mann wieder mal im Krankenhaus sein sollte, muss er auf alles selbst achten. Die Schwestern sind oft überarbeitet, die Planstellen oft nicht besetzt, sodass es in allen Krankenhäusern z.Zt. krankt. Es wird überall Personal eingespart. Meine Mutter (87) liegt z.Zt. in der Röhnklinik in Dachau,
da wird keinen Morgen das Bett gemacht, heute war alles ganz blutig, sie sagt hier bezieht niemand mehr das Bett. Morgen werde ich das Bett selbst beziehen. Morgen wird eine Punktion am Beckenkamm gemacht, da der Verd. auf Leukämie besteht. Übermorgen soll sie wieder nach Hause kommen, da das Ergebnis erst am Donnerstag da ist. Obwohl sie eine Aszitis und Wasser in der re. Lunge hat wird sie heim geschickt. Und 2 Tage später gehe ich dann ins Krankenhaus und kann sie dann nicht mit Essen versorgen. Es gibt heute grosse Fortschritte bei der Hochleistungsmedizin, deshalb soll diese am besten 24 St. am Tag angewedet werden, denn das bringt Geld. Aber Pat. die nur sich erholen wollen sieht man nicht gern.
Als ich die Metastase an der Struma entfernen ließ, bin ich an einem Donnerstag operiert worden und am Sonntag entlassen worden. Ich war noch sehr schlecht beieinander. Ein Mann wird ja wenn er heim kommt versorgt, aber eine Frau muss ja gleich wieder ihren Mann (mit Einschränkungen)stehen.
Als ich noch als Krankenschwester tätig war, lagen die Pat. mit Strumektomie 14 Tage im Krankenhaus.
Mal sehen wie lange ich bei der Lungen OP drin bleibe.

Ich hoffe Du langweilst Dich nicht, was ich alles geschrieben habe. Aber wenn ich in Fahrt bin fällt mir immer was ein.
Ich wünsche Euchen allen ein schönes Wochenende und Deinem Mann Gute Besserung.

Liebe Grüße
Marita
Mit Zitat antworten
  #3  
Alt 12.10.2007, 09:55
BieneB BieneB ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 17.09.2007
Beiträge: 8
Standard AW: Komplikationen nach OP

Liebe Marita,
danke für deine Antwort. Das hört sich ja echt schlimm an, da habt ihr ja was mitmachen müssen.... ich hoffe das bleibt uns erspart! Leider hab ich auch das Gefühl dass das Pflegepersonal total überfordert ist, auch die Ärzte waren immer husch husch wieder draußen. Zeit für ein ausführliches Gespräch gab es bis jetzt nicht, und wenn ich nicht drum gebeten hätte bei dem Gespräch mit den Onkologen dabeisein zu wollen, hätte das auch schon ohne mich stattgefunden. Ok, bis jetzt hat sich noch keiner gemeldet, aber ich hoffe doch das die nicht kommen wenn ich nicht dabei bin.
Die haben schon angedeutet das er erstmal Medikamente bekommen soll, da es neue Tumore waren und auch die Lymphknoten befallen waren. Mal sehen was sie uns zu sagen haben. Ich werde dann auf alle Fälle weiter berichten.
Die Idee mit einem Kinderpsychologen ist gar nicht schlecht, da hab ich noch nicht dran gedacht, hatte ich aber auch noch keine Zeit für. Werd ich meiner Kleinen mal anbieten, vielleicht ist sie dafür empfänglich!
Ich hab auch schon mal an eine Selbsthilfegruppe gedacht, vielleicht kümmer ich mich auch mal da drum, aber erst wenn mein Wolfgang wieder einigermassen auf dem Damm ist.
Ich wünsch dir alles Gute für die bevorstehende OP, und das du bald wieder fit bist!!
Bis dann und liebe Grüße
Sabine
Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 19:48 Uhr.


Für die Inhalte der einzelnen Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich. Mit allgemeinen Fragen, Ergänzungen oder Kommentaren wenden Sie sich bitte an Marcus Oehlrich. Diese Informationen wurden sorgfältig ausgewählt und werden regelmäßig überarbeitet. Dennoch kann die Richtigkeit der Inhalte keine Gewähr übernommen werden. Insbesondere für Links (Verweise) auf andere Informationsangebote kann keine Haftung übernommen werden. Mit der Nutzung erkennen Sie unsere Nutzungsbedingungen an.
Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions, Inc.
Gehostet bei der 1&1 Internet AG
Copyright © 1997-2024 Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V.
Impressum: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Eisenacher Str. 8 · 64560 Riedstadt / Vertretungsberechtigter Vorstand: Marcus Oehlrich / Datenschutzerklärung
Spendenkonto: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Volksbank Darmstadt Mainz eG · IBAN DE74 5519 0000 0172 5250 16 · BIC: MVBMDE55