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  #1  
Alt 27.04.2015, 18:10
Servala Servala ist offline
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Hallo ihr Lieben,

ich habe mich heute erst hier in diesem Forum angemeldet, weil ich irgendwie das Gefühl habe, über meine liebe Frau Romy schreiben zu müssen. Meine eingetragene Lebenspartnerin, wie es so schön heißt.

Romy ist gestern früh im Krankenhaus auf der Palliativstation verstorben, im Alter von 33 Jahren - einen Tag vor ihrem 34. Geburtstag. Es war ein langer Kampf für sie aber auch für mich.

Angefangen hat alles vor knapp anderthalb Jahren, sofern mich mein Gedächtnis da im Moment nicht ein wenig im Stich lässt. Sie hatte gerade Wäsche in den Keller gebracht, kam wieder hoch und klagte plötzlich über massive Schmerzen im Bauch / Unterleib. Ich habe einen Krankenwagen gerufen und gedacht, das es vielleicht der Blinddarm sein könnte. Leider stellte sich nur kurze Zeit später heraus, das sie eine riesengroße, Zystenartige Flüssigkeitsansammlung am rechten Eierstock hatte und eine - eher recht klein ausfallende - Geschwulst.

In einer ersten Operation wurde die Geschwulst und auch die Flüssigkeit entfernt. Alles zur Untersuchung eingeschickt. Der Befund war eigentlich recht erfreulich, vor allem da ich schon damals mit dem Schlimmsten gerechnet habe.

Es hieß es würde sich um einen Borderline-Tumor handeln, einer der nicht streut. Zur Vorsicht sollte man jedoch über eine Totaloperation nachdenken, da es durchaus vorkommen könnte, das diese Art von Tumoren später erneut wachsen und dann ein weitaus bösartigeres Verhalten an den Tag legen. Kurz und Schmerzlos hat sich Romy dann dazu entschieden, die Operation gleich durchführen zu lassen, da sie sich ja nun schon einmal im Krankenhaus befand.

Danach kämpfte sie sich wirklich schnell wieder auf die Beine. War Fit und lebensfroh, suchte sich einen neuen Job. Wir hatten eine wirklich wunderschöne Zeit. Alles schien gut zu werden. Mal keine finanziellen Sorgen mehr, wir waren glücklich und lebten gemeinsam unser Leben. Die Nachsorgeuntersuchungen waren allesamt unauffällig und ich hielt jedesmal den Atem an wenn sie wieder zur Gynäkologin musste, ich rechnete irgendwie immer im Unterbewusstsein mit einer schlimmen Nachricht. Vielleicht auch, weil ich einige Jahre zuvor meine Mutter an den Krebs verloren hatte, sie war erst 52 und ich damals gerade 22 geworden, heute bin ich 33.

Es kam allerdings alles weitaus schlimmer als ich es mir je hätte vorstellen können. Ich war eines Nachts unterwegs und habe Zeitungen ausgetragen (den Job haben wir bis dahin gemeinsam gemacht) und sie war bereits seit drei Wochen zu Hause. Alle dachten, sie hätte eine Magenschleimhautentzündung. Auf den Termin zur Magenspiegelung hätten wir noch beinahe 6 Wochen warten müssen.
Sie schrieb mir eine SMS das es ihr gar nicht gut ginge und ich versuchte sofort, zurück zu rufen. Niemand ging ans Telefon. Also informierte ich kurzerhand meine Chefin, das ich dringend nach Hause musste und jemand meinen Bezirk übernehmen müsse.

Wieder zu Hause stellte ich fest, das sie zwar - Gott sei Dank - einigermaßen okay war. Aber sie musste sich immer und immer wieder heftig übergeben, klagte über starke Krämpfe im Bauchbereich. Es ging also wieder ins Krankenhaus und der neue Befund war schnell da. Sie hatte einen Ileus (Darmverschluss) verursacht von einer massiven Ansammlung von Metastasen. Leber und Nieren waren ebenfalls bereits betroffen. Es handelte sich um eine sogenannte Peritonealkarzinose mit einer sehr geringen Lebenserwartung, so gut wie keine Heilungschancen.

Romy wurde recht schnell operiert und beinahe der gesamte Dickdarm musste entfernt werden. Beinahe hätte sie die Operation nicht überlebt, durch den massiven Flüssigkeitsverlustes, Eiweißverlustes und so weiter. Die Operation dauerte wahnsinnig lange, viel länger als geplant und dann schwoll das Gewebe stark an, so dass der Darm und die Wunde nicht vernäht werden konnten. Man brachte sie also - in ein künstliches Koma versetzt - auf die Intensivstation und tat wirklich alles dafür, damit sich ihr Zustand wieder besserte. Aber es sah sehr schlimm aus in dieser ersten Nacht, es war mehr als nur knapp.

Da sie so viel Flüssigkeit benötigte und auch zugeführt bekam, war sie furchtbar aufgedunsen - aber immer noch meine Romy. Die Schwester sagte ich sollte mich nicht erschrecken wenn ich gleich in den Raum gehe. Es wäre möglich das ich sie nicht erkennen würde. Sie erklärte mir auch einfühlsam und sehr geduldig was gemacht worden war, wie es um meinen Schatz stand und das es sein könnte, das sie es nicht schaffen würde. Kaum stand ich vor ihrem Bett dachte ich nur: "Lächerlich, ich würde sie immer und überall erkennen".

Die Woche die nun folgte war wirklich die bis dahin schlimmste in meinem Leben. Jeden Tag saß ich von morgens bis abends an ihrem Bett, redete mit ihr, las ihr vor, hielt ihre Hand und hoffte, das sie wieder aufwachen würde. Es kam mir so vor, als würde die Zeit überhaupt nicht vergehen wollen. Dann eines Tages, sagten mir die Ärzte bei der Visite, das sie Romy aufwecken wollten. Das erste Mal klappte jedoch nicht so gut, weil die vielen Schläuche sie so aufgeregt haben. Der Chefarzt sagte dann, das man lieber noch ein, zwei Tage länger warten wolle, bis sie einige davon los wäre. Und dann war sie auch wirklich wieder wach. Oh Gott ich kann heute noch nicht dieses unglaubliche Glücksgefühl beschreiben, als sie mich angesehen und erkannt hat. Natürlich war sie noch ein klein bisschen durch den Wind von der Sedierung, aber das legte sich sehr schnell und der Kampf zurück ins Leben begann nun auf andere Art und Weise.

Sie musste langsam wieder anfangen zu essen. (In der Zwischenzeit war zumindest die Wunde im Darmbereich zusammengenäht worden. Für den Rest wurde ein sogenannter Vakuum-Schwamm eingesetzt). Zuerst gab es natürlich nur ganz vorsichtig Suppen, später dann festere Nahrung und es war wirklich schwer für sie, weil das Essen ihr auch Schmerzen verursacht hat. Aber sie hat sich zurück gekämpft, Schritt für Schritt.

Und dann sagte sie zu mir: Lass uns heiraten, wenn wir das noch könnten, wäre das wirklich wunderbar. Das ist mein größter Wunsch. In dem Moment war ich ein bisschen geplättet, denn ich wusste gar nicht wo ich anfangen soll. Das war im November 2014 und ich hatte nicht den blassesten Schimmer, das in besonderen Situationen Standesamtliche Trauungen auch im Krankenhaus möglich sind. Glücklicherweise hat die Standesbeamtin, bei der ich mich erkundigt habe alles erstaunlich schnell in die Wege geleitet. Ich war ganz baff, als sie mich drei Tage später anrief und sagte, sie habe sich alle notwendigen Unterlagen besorgt, nun bräuchte ich nur noch einen Termin.

Nachdem mir die im Krankenhaus tätige Seelsorgerin angeboten hatte, den Raum der Stille für die Trauung zu nutzen, war beinahe alles geklärt. Ich hatte sogar Ringe, die wir austauschen konnten. Wir mussten Romy mit dem Krankenhausbett hinunter in den Raum fahren, sogar noch mit einer Sauerstoffflasche dabei. Aber es war wirklich einfach nur wunderschön und ich bin so froh das wir es getan haben. Alleine ihr Lächeln und wie sie mich angesehen hat, werde ich niemals vergessen.

Nach einer sehr langen Zeit auf der Intensivstation - 7 Wochen insgesamt - wurde meine Frau dann auf die normale Station verlegt und sie haben mit einer leichten Chemotherapie angefangen. Die hat auch wirklich gut angeschlagen, alle Werte wurden besser, die Metastasen schienen sogar weniger zu werden.

Wir hatten das Glück, das sie im Dezember nach Hause entlassen wurde und so konnten wir noch einmal gemeinsam Weihnachten und Silvester feiern. Es waren ein paar schöne Wochen/Monate. Bis Romy dann Anfang März wieder anfing sich zu übergeben. Nichts bei sich behalten konnte. Im Krankenhaus wurde festgestellt, das der Darm erneut in seiner Tätigkeit beeinträchtigt war und man stellte die Therapie um. Nach zwei Wochen auf der normalen Station, wurde uns angeboten Romy auf die Palliativstation zu verlegen. Und ich bin im Nachhinein so froh das wir das getan haben... denn Romy hat das Krankenhaus leider nicht mehr verlassen können.

Das übergeben wurde immer schlimmer, so das sie sich dafür entschieden hat, sich eine Magensonde legen zu lassen. Das war zwar nicht angenehm, aber sie war mit ihren Kräften so am Ende, das sie sich fast nicht mehr auf den Beinen halten konnte.

Ich habe viel dort übernachtet und bin bei ihr gewesen. Besonders in ihren letzten Tagen. Eigentlich wollte ich erst letzten Montag wieder dort bleiben, denn ich hatte mir eine kleine Erkältung eingefangen. Aber am Samstag war sie so traurig und schwach, das wir uns dazu entschlossen haben, das ich doch schon bleibe.

Nun, nachdem wir uns Sonntagabend noch ganz normal unterhalten hatten, wachte sie am Montagmorgen nicht richtig auf und schlief die ganze Zeit. War zwar immer mal wieder ansprechbar und wach, aber diese Phasen wurden schnell weniger. Nach einem Gespräch mit der Ärztin war klar, das es keine Möglichkeit mehr gab diesen Zustand ins positive zu kehren.

Sonntag Nacht dann konnte ich nicht schlafen, hatte den ganzen Tag schon so ein unbestimmtes Gefühl gehabt. Lag bis halb drei wach, lauschte immer wieder ihren Atemgeräuschen und strich ihr über den Arm. Bis ich dann doch eingeschlafen bin. Keine 45 Minuten später wollte ich aufstehen da ich schrecklichen Durst hatte und habe - so wie ich es immer tat - meine Hand auf ihren Arm gelegt und in diesem Moment war mir klar, das sie bereits eingeschlafen war. Die Haut war schon so kühl und es war nichts mehr zu hören.

Mein einziger Trost ist, das sie sehr friedlich ausgesehen hat und nun wenigstens keine Schmerzen mehr hat. Aber sie fehlt mir so unendlich. Als hätte man mich in zwei Hälften geteilt und vergessen, mir die bessere wieder zurück zu geben.

Geändert von Servala (29.04.2015 um 14:07 Uhr)
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  #2  
Alt 27.04.2015, 19:43
Peggy70 Peggy70 ist offline
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hallo servala,
mein herzliches beileid...ich wünsche dir viel viel kraft für die kommende zeit...

ja der verlust des partners ist schrecklich, auch ich fühle mich halbiert, ein teil von mir fehlt und ist unwiederbringlich weg...und es ist wirklich ein kleiner trost zu wissen, dass sie nun keine schmerzen mehr ertragen müssen, das leiden vorüber ist...

ich wünsche dir nochmal ganz viel kraft
__________________
__________________________________________
Jeder Tag mit Dir war ein Geschenk❤❤❤
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  #3  
Alt 28.04.2015, 11:49
shahan shahan ist offline
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Hallo servala

Es tut mir von Herzen leid, dass du deine Frau in so jungen Jahren verloren hast.
Ich kann mit dir fühlen, wünsche dir Kraft und liebe Menschen, die dich tragen in deinem Schmerz.

l.g.Shahan
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  #4  
Alt 28.04.2015, 20:17
schwarzehexe schwarzehexe ist offline
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Hallo Servala,
mein herzliches Beileid das du deine bessere Hälfte verloren hast und wünsche dir viel Kraft für die kommende Zeit.
Kann dich sehr gut verstehen und denke genauso wie du, das die bessere Hälfte nun immerhin keine Schmerzen mehr hat...das müssen wir uns vor Augen halten
l.g.
__________________
Schatz ich vermisse dich
Adenokarzinom
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  #5  
Alt 11.05.2015, 17:07
Servala Servala ist offline
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Jetzt sind es schon über 2 Wochen und irgendwie wird meine Trauer immer schlimmer.
Am Anfang war es komisch, da erschien es mir den größten Teil des Tages in Ordnung. Ich wusste sie muss nun nicht mehr leiden, nicht mehr kämpfen.

Aber jetzt? Ich glaube mir wird erst nach und nach bewusst, das sie wirklich nicht mehr da ist - und auch nicht wieder kommen wird. In unserer gemeinsamen Wohnung halte ich es kaum aus. Aber ich weiß auch nicht, was ich ansonsten machen soll. Ich bin allerdings schon auf der Suche nach einer neuen Wohnung, hauptsächlich weil die alte für mich alleine auch viel zu teuer ist auf dauer gesehen.

Ich wäre lieber heute als morgen hier weg. Hier erinnert mich einfach alles an sie und der Schmerz und die Leere sind schrecklich.
__________________
Ich werde dich/euch immer lieben und so in Erinnerung behalten, wie du/ihr war(s)t.

Romy, mein Schatz 27.04.1981 - 26.04.2015
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  #6  
Alt 12.05.2015, 23:49
Glaube39 Glaube39 ist offline
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Hallo Servala,
Auch von mir , mein aufrichtiges Beileid.... Ihr beide , du und deine Romy.... Ich habt ja wirklich eine ganz schwere Zeit hinter euch, deine Romy ist erlöst... Obwohl ihr Leben noch so lange hätte gehen sollen, aber es wurde ihr / euch genommen ..... Du bist übrig geblieben ... Und hast noch eine sehr harte Zeit vor dir.... Bis der Schmerz und die leere nachlassen werden....
Mein Mann ist am 22.02. gegangen .... Und ich kann es immer noch nicht wirklich annehmen... Die leere ist zu groß.
Dir weiterhin weiterhin ganz viel Kraft für deine nächste Zeit.
__________________
gLG Heike
___________________________________________
Das Leben ist nicht einfach , manchmal ist es mir auch Zuviel , doch dann gibt es wieder so schöne Momente, die mir mehr als nur ein Lächeln schenken. Danke liebes Leben.
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  #7  
Alt 17.05.2015, 10:47
Servala Servala ist offline
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Hallo zusammen.

Nun ist auch die Beerdigung gewesen. Am 15.05. und es war... ich weiß nicht so recht. Auf der einen Seite hat der Bestatter die Trauerfeier wirklich sehr schön gestaltet. Alles war so, wie wir es besprochen hatten, so wie Romy es sich gewünscht hätte.

Auf der anderen Seite war es einfach nur schrecklich. Die Urne zu sehen mit ihrem Bild daneben. Zu wissen das sie wirklich verbrannt worden ist, nie mehr zurück kommen wird. Ich habe die ganze Zeit ihr Bild angesehen und mir irgendwie gewünscht, das alles nicht wahr sein kann, das es ein böser Albtraum ist und ich irgendwann aufwachen würde.

Aber ich habe auch nochmals Abschied nehmen können. Nicht nur bei der Beerdigung. Romy ist nicht an unserem Wohnsitz beigesetzt worden. Wir wohnen in Hameln und sie wollte immer gerne in ihrer Heimat in Stralsund die letzte Ruhe finden. Also habe ich alles organisiert, damit es auch so statt findet. Ich bin mit zwei Freunden nach Stralsund gefahren und wir konnten bei meiner Schwiegermutter übernachten.

Ich habe in Romy's altem Zimmer geschlafen, irgendwie hatte ich das Gefühl, das tun zu müssen. Es war nicht leicht, aber hat auch auf eine merkwürdige Art und Weise gut getan. Und ich konnte nochmal die Strecke entlang gehen, die wir früher immer genommen haben, wenn wir mit dem Hund raus gegangen sind. Mir war bis dahin überhaupt nicht klar, wie viele schöne aber auch in dieser Situation traurige Erinnerungen in dieser Gegend stecken. Ich bin jeden Abend dort lang spaziert und habe mich an der Stelle, wo die beiden immer herum getobt sind auf die Bank gesetzt. Es war fast so, als könnte ich sie sehen. Das hat so schrecklich weh getan.

Aber dort, an genau der Stelle konnte ich zum ersten Mal auch mit ihr reden. Es war gar nicht mehr schwer.

Wir haben noch einige andere Sachen unternommen, ihre Mutter, unsere Freunde und ich. Leider war die Zeit recht kurz und alles haben wir nicht geschafft. Aber wir haben uns fest vorgenommen, noch einmal hin zu fahren und den Rest nach zu holen. Alles das, was Romy gerne noch einmal gemacht hätte aber nicht mehr konnte.
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  #8  
Alt 17.05.2015, 13:34
Aratha Aratha ist offline
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Es tut mir sehr leid, dass du deine Romy so früh verloren hast.

Ich wünsche dir viel Kraft für die kommende Zeit und liebe Menschen um dich herum.


LG Aratha
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  #9  
Alt 18.05.2015, 12:48
Manuelchen Manuelchen ist offline
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Liebe Servala , Die Beerdigung ....vor dieser letzten Ruhestätte stehen zu müssen ist so schmerzvoll, so endgültig . Ich verstehe und kann deinen Schmerz nachvollziehen . Die Leere , dieses man kann nichts mehr tun für den geliebten Menschen ist im Moment unfassbar. Glaube mir deine geliebte Romy würde genauso denken und fühlen wie du aber sie würde niemals wollen das du daran zerbrichst. Der Schmerz , die Erinnerung wird und soll ja auch bleiben , aber du sollst Schritt für Schritt langsam aufstehen , denk an eure schönen , unvergessenen Zeiten , fühl ihre Liebe zu Dir ... über ihren Tod hinaus, denk an ihren Kampf den du mit ihr gemeinsam gekämpft hast, das wird euch für immer verbinden . Kämpfe dafür , das aus deiner Trauer irgendwann nur noch Liebe für deine Romy da ist , ich wünsche dir unendliche Stärke , dein Manuelchen
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  #10  
Alt 26.05.2015, 16:42
Servala Servala ist offline
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Irgendwie fühle ich mich im Moment wie in einer Tretmühle.

Ich bin dazu gezwungen ihre Sachen auszuräumen - nicht wegzuwerfen, das kann ich noch nicht. Aber ich muss mir eine neue, kleinere und vor allem günstigere Wohnung suchen. Ich glaube sonst würde ich NIE jetzt schon anfangen, alles zu sortieren und durchzusehen.

Schnell komme ich damit nicht wirklich voran. Gestern musste ich immer mal wieder Pause machen wenn mir ein besonderes Kleidungsstück in die Hände gefallen ist. Und obwohl wirklich nicht viele ihrer Sachen bei den Altkleidern gelandet sind (wirklich nur diejenigen, die eigentlich nur noch im Schrank gehangen haben und die sie so gut wie gar nicht mehr angezogen hat) war ich total fertig, nachdem wir die Sachen in den Container geworfen hatten.

Auf der einen Seite geht es mir irgendwie nicht schnell genug mit einer neuen Wohnung und auf der anderen Seite will ich hier nicht weg. Das fühlt sich so schmerzhaft an alles, ich kann es gar nicht in Worte fassen.

Und dann, ja dann sind da noch die Momente in denen ich gerne mit ihr über alles reden würde. Auf gewisse Art tue ich das auch, aber manchmal ist die Stille einfach zuviel für mich und ich möchte nur noch alles rückgängig machen. Natürlich kann das niemand, das ist mir leider nur allzu klar. Aber das sind die Augenblicke, in denen sie mir so sehr fehlt, das ich nicht weiß wohin mit dem Schmerz.
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  #11  
Alt 26.05.2015, 21:05
Elisabethh.1900 Elisabethh.1900 ist offline
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Liebe Servala,
hiermit möchte ich Dir meine aufrichtige Anteilnahme aussprechen. Für die kommende Zeit wünsche ich Dir ganz viel Kraft.

In stiller Trauer,
Elisabethh.

Geändert von Elisabethh.1900 (28.05.2015 um 10:09 Uhr) Grund: Rechtschreibfehler entfernt
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  #12  
Alt 27.05.2015, 01:30
Lena1805 Lena1805 ist offline
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Liebe Servala,
ich musste weinen, als ich deinen Text gelesen habe.
Es tut mir wahnsinnig leid, dass du deine Romy schon so früh gehen lassen musstest! Viel zu jung. Viel zu schnell.
Ich möchte dir viel Kraft senden für die kommende Zeit. Und wünsche dir Menschen um dich herum, die dir zuhören, wenn du reden magst und mit dir schweigen, wenn dir die Worte fehlen. Die dich auffangen, wenn du abstürzt und dich in den Arm nehmen, wenn du das brauchst.

In stillem Gedenken
Lena
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  #13  
Alt 27.05.2015, 08:10
Marion 54 Marion 54 ist offline
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Liebe Servala,
mein Aufrichtiges Beileid .
Ich kann nach vollziehen wie Du dich nun fühlst. Da ich meinen Mann auch vor kurzem verloren habe. Er ist für mich noch heute all gegenwärtig. Ob wir es schaffen je über den Verlust eines geliebten Menschen hin weg zu kommen das bezweifel ich. Habe meinen Mann auch auf der Palliativstation bis zum Schluss Begleitet ,so manch einer sagte warum tust Du dir das an. Aber ich bereue keinen Augenblick. Nun sagt man nach vorne schauen( Aber wo ist vorne? )
Soweit bin ich noch nicht,Am 8 Juni gehe ich das erste mal in einer Trauergruppe,sie wird hier von der Krebshilfe Angeboten. Währe das auch etwas für dich? Wünsche dir viel Kraft und Zuversicht für die die kommende Zeit.
in stillen Gedenken
Marion
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  #14  
Alt 29.05.2015, 19:20
Servala Servala ist offline
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Hallo ihr,

danke für eure Worte und fürs lesen. Es tut gut zu wissen, nicht ganz alleine auf der Welt zu sein. Denn im Moment fühle ich mich sehr oft so, einfach nur furchtbar alleine. So als ob ich mit niemandem richtig reden könnte. Eigentlich kann ich das auch nicht wirklich, mir fehlen immer die Worte die ausdrücken könnten, wie es wirklich in mir aussieht.

Alle sagen irgendwann wird es besser werden. Aber ich bin mir nicht einmal sicher ob ich das überhaupt will. Denn das bedeutet auch loslassen. Romy loslassen. Dazu bin ich einfach noch nicht bereit. Irgendwann muss ich das tun, ich weiß. Aber wie wenn ich es ganz tief in mir drin gar nicht möchte?

Wisst ihr, im Moment bin ich in einer schwierigen Situation. Unsere gemeinsame Wohnung ist für mich alleine viel zu teuer und ich müsste hier ausziehen. Mir was anderes suchen. Das versuche ich auch. Aber als ich heute nach einer Wohnungsbesichtigung nach Hause kam, stürzte alles auf mich ein und mir blieb wirklich die Luft weg. Ich konnte eine ganze Weile nicht richtig Luft holen und die Panik hat es natürlich nicht besser gemacht. In genau dem Moment, als es wieder einigermaßen ging wurde mir klar das ich eigentlich gar nicht aus dieser Wohnung raus möchte. Naja, wenigstens noch nicht jetzt. Aber eigentlich habe ich da nicht wirklich großen Spielraum.
Ich weiß einfach nicht wie ich damit umgehen soll. Es tut weh hier zu sein, aber es würde mir derzeit noch viel mehr weh tun auszuziehen.

Manchmal möchte ich einfach nur das es aufhört. Aber dafür gibt es keine Lösung. Es ist so schlimm für mich, das ich mir sogar die Besuche im Krankenhaus zurück wünsche, das übernachten dort. Ihre Nachrichten morgens wenn sie geschrieben hat das es ihr gut geht, sie sich darauf freut mich zu sehen. Ich kann nichtmal ihr Handy abmelden. Es liegt hier neben mir und ich muss es oft ansehen, aber mein eigenes bleibt stumm. Ich kann mich morgens nicht mehr darauf freuen ihr zu schreiben oder von ihr zu lesen weil sie einfach nicht mehr antworten wird.

Meine Freunde sagten ich soll ihr trotzdem schreiben... ich habe es versucht, nur ist die ausbleibende Antwort zu schlimm für mich.

Ich habe auch schon darüber nachgedacht zu einer Trauergruppe zu gehen, bisher konnte ich mich noch nicht dazu durchringen.

Im Moment ist es alles zu schwer für mich.
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Romy, mein Schatz 27.04.1981 - 26.04.2015
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  #15  
Alt 08.06.2015, 07:33
Benutzerbild von Rachel
Rachel Rachel ist offline
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hallo servala,

mein mann (52 Jahre) ist am 27.7.2013 an Lungenkrebs gestorben, 1,5 jahre haben wir mit der Krankheit gelebt, sein Tod war eine Erlösung für ihn.

zu beginn war ich völlig unter schock, ich war völlig zerissen, so als hätte man mir einen fuß abgenommen oder eine Hand, dann habe ich nur geweint, bin am boden gelegen, habe geschrien, habe nach meinem mann gerufen und gefragt warum warum warum warum .............. ich konnte nichts essen, nicht schlafen, es war einfach furchtbar, nichts hat geholfen, keine therapie, keine trauergruppe, keine Reha, keine freunde die um mich waren. dieser zustand hat bei mir fast 1,5 jahre gedauert, erst als ich begonnen bilder wegzuräumen, das gewand von meinem mann verschenken, mich wieder mit freunden treffen, raus gehen in die welt, die augen aufmachen und zulassen was auf mich zukommt. es gibt kaum einen tag - auch heute noch - wo ich nicht weine, wo mein mann mir nicht fehlt. mein leben ist sehr einsam geworden, ich bin traurig und nichts ist mehr so wie es mal war aber ich habe begonnen wieder am leben teilzunehmen aber so was dauert ........... ich kann dich so gut verstehen, nachvollziehen wie es dir geht und ich weiß wie furchtbar das alles ist. zu mir hat man damals gesagt das es mit der zeit besser werden wird, ich habe es nicht geglaubt, war mir auch egal was die leute gesagt haben aber ich kann es nur bestätigen, es wird besser mit der zeit, viel besser aber es braucht alles seine zeit. ich werde bald 51 jahre und ich habe mich entschlossen weiterzuleben und das beste daraus zu machen. ich wünsche dir von ganzen herzen das es auch dir eines tages gelingen wird wieder die sonne zu spüren, die Blumen zu riechen und Freude haben am leben ..............

lg gitti

P.S. auch ich schreiben meinen mann heute noch SMS, zu Beginn fast täglich, heute ca. 1 x pro Woche
__________________
mein Mann: Adenokarzinom

man sieht die Sonne langsam untergehen und erschrickt trotzdem wenn es dunkel ist - Kafka
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