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  #1  
Alt 13.02.2016, 23:57
Kleinmaus Kleinmaus ist offline
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Beiträge: 7
Standard Verlauf BSDK bei meinem Mann

Falls es für jemanden von Interesse ist, hier der Verlauf dieser Krankheit bei meinem Mann:
2,5!!! Jahre hatte er unspezifische Beschwerden: Rückenschmerzen, Bauchschmerzen, Gewichtsabnahme, anfangs noch gewollt, aber die ließ sich dann auch nicht mehr aufhalten.
Er wurde auf Gastritis behandelt und Rückenschmerzen hatte er eh immer mal mehr oder weniger, hatte auch eine OP am Rücken, von daher...
Dann allergische Reaktion auf ein Antibiotkum mit Herzrhythmusstörungen. Dadurch kam er ins Krankenhaus. Dort machte man (endlich) ein CT: Befund: metastasierendes Pankreaskarzinom mit Fermmetastasen in Leber, Bauchfell und Lymphknoten.
Die Ärzte gingen von einer Lebenserwartung von 3, allerhöchstens 6 Monaten aus, wenn überhaupt. Der eigentliche Tumor hatte zu diesem Zeitpunkt eine Größe von 8x4cm.
Aber es gibt sie, die Kämpfer! Es folgten das Portlegen, eine Leberbiopsie, die erste Chemo, Folfirinox. Sie schlug gut an, der Tumor wurde kleiner, die Metastasen in der Leber schrumpften und bildeten sich teilweise ganz zurück, die Bauchfellmetas waren zeitweise kaum zu sehen. Insgesamt 11x Folfirinox.
Unterstützend nahm er versch. Medikamente, unter anderem Sulforaphan und Enzyme, aber auch noch viele mehr.
Dem Arzt ging der Erfolg nicht schnell genug, schlug dann leider eine Umstellung auf Gemzar und Abraxane vor. Mein Mann vertrug diese Art Chemo sehr schlecht. Das Folfirinox hatte er gut weggesteckt, aber diese Chemo machte ihn fertig. Nach dem verheerenden Ergebnis dann Gabe von Oxaliplatin und 5-FU. Erst sah es wieder etwas besser aus, wieder Rückgang der Metas und Verkleinerung des Tumors, aber erholt von der Gemzar/Abraxane Chemo hat er sich nicht wieder.
4 Wochen hielt sich alles halbwegs, dann nutzte auch das Off-Schema mit dem Oxali und dem 5-FU nichts mehr. Er wurde einfach schwächer, die Schmerzen, die er durchgehend hatte, wurden ENDLICH mit einem vernünftigen Mittel (Palladon) behandelt, so dass sie aushaltbar waren, aber nun kamen die Nebenwirkungen vom Palladon dazu: Schwäche, Verstopfung, Müdigkeit, Harnverhalten,.... Er nahm es trotzdem weiter, weil die Schmerzen vorher kaum noch auszuhalten waren.
Die Schwäche nahm zu: am 21.1. brachte ich ihn ins Krankenhaus: dort stellte man fest, dass der Tumor mittlerweile den Dünndarm abdrückte, es hieß, man wolle einen Stent legen. Keine Ahnung, warum man das nicht sofort gemacht hat, man verschob es mal eben um knapp eine Woche. Dann ein neues CT: mittlerweile gab es kleine Metas in der Lunge, die Leber war voll mit Metastasen, das Bauchfell stellenweise komplett zerstört. Wenn ich drüber nachdenke, welche Schmerzen das gewesen sein müssen, wird mir immer noch schlecht. Von Tag zu Tag wurde er schwächer, sagte, das sei so kein Leben mehr. Am 27.1. sagte er, er wolle nach Hause, es gehe ihm im Krankenhaus schlechter als daheim. Nachdem er das gesagt hatte, bekam er direkt neben mir einen Schlaganfall. Am 28.1. ist er verstorben.
Letztendlich hat er mit der Krankheit 3 Jahre und 5 Monate gelebt. Die Psyche macht bei Krebserkrankungen viel aus: er wollte unbedingt leben. Nur deshalb hat er es so lange geschafft.
Ich hoffe einfach, dass den Ärzten endlich eine Behandlungsmöglichkeit einfällt, um diese Krankheit zu heilen oder zumindest zum Stillstand zu bringen.
Ich für meinen Teil habe viel dazu gelernt, warum gerade dieser Krebs so schwer zu behandeln ist.
Man hofft immer, dass man noch etwas Zeit zusammen hat.....

Geändert von gitti2002 (14.02.2016 um 02:20 Uhr) Grund: Nutzungsbedingungen
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  #2  
Alt 29.02.2016, 00:29
Benutzerbild von HeikesFreundin
HeikesFreundin HeikesFreundin ist offline
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Registriert seit: 13.05.2010
Ort: Lüneburg
Beiträge: 919
Standard AW: Verlauf BSDK bei meinem Mann

Da habt ihr ja viel durchgemacht - das tut mir sehr sehr leid.

Ja - dass endlich etwas gegen diese Krankheiten gefunden wird,
das hoffen sicher alle.

Ich habe Deinen Bericht mit großem Interesse (begleitet von
traurigen Gefühlen) gelesen und finde gut, dass Du die Kraft gefunden
hast, anderen Menschen damit zu helfen und vielleicht auch Mut zu machen.

Wie kommst Du denn nun zurecht und wie geht es Dir selbst
mit und nach all diesen Ereignissen?

Mitfühlende Grüße,
Angie
__________________
... meine Freundin Heike ist am 24. Mai 2010 mit 48 J ganz friedlich für immer eingeschlafen ...

... meine liebe Freundin Lilli44 - auch Du hast für immer Deinen Platz in meinem Herzen ...


... I`ll see you when the sun sets!!!
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