Einfach mal drauf los

[Glinda]

Hallo, Ihr Lieben!
Ich hoffe, das ist hier der richtige Platz dafür...
Vor 6 Wochen hat es uns, bzw. meine Mama getroffen. Im Rahmen des Mammographie-Scrrenings wurde ein 9mm großer Tumor in der linken Brust entdeckt, es folgten eine Stanzbiopsie, die den Verdacht bestätigte, dass es Krebs ist. Laut Stanze handelt es sich um einen G1, hormonrezeptorpositiv, her2neu negativ, Ki-67: 5%.

Wir wurden dann in einem Brustzentrum vorstellig, wo auch direkt eine Woche später die brusterhaltende Operation und IORT durchgeführt wurde.

Im Arztbrief steht jetzt aber, dass es ein G2 Tumor sei, N0, M0 und der Rest wie bereits oben beschrieben. Da stelle ich schonmal die Frage: kann das sein, dass sich der Malignitätsgrad noch ändert? Ich kann mir das nur so vorstellen, dass es daher kommt, weil bei einer Stanze lediglich ein Teil des Tumors untersucht wird und in der Op der Tumor in toto untersucht wird?

Dort haben wir uns auch gut aufgehoben gefühlt. Alle Ärzte haben uns bisher gesagt, dass die Prognose sehr, sehr gut sei. Die Therapie sieht nun so aus: Bestrahlung und dann 2 Jahre Aromatasehemmer und dann für 3 Jahre Tamoxifen.

Mit der Wundheilung war der Arzt sehr zufrieden- könnte an den Arnica Globulis liegen ;-)
Meine Ratio sagt mir auch, alles wird wohl gut werden- und trotzdem unterschwellig habe ich einfach eine Riesenangst vor Rezidiven...
Kann bitte mal jmd. das ausstellen? Wie macht man das? Nach außen hin gebe ich mich auch total optimistisch, eben auch weil ich ja für meine Mama stärksten muss- aber in jeder freien Minute läuft das Kopfkarussell mit "was wäre, wenn?"

Habe mich in der letzten Zeit mit der S3 Leitlinie, dem AGO-Patientenratgeber und dem Ratgeber des Tumorzentrums in München beschäftigt. Ganz fremd ist mir die komplette Materie als Intensivkrankenschwester nicht, aber bei der eigenen Mutter ist alles anders ;-(


Mitte Januar geht's los mit der Strahlentherapie, ich hoffe, meine Mama kommt gut damit klar.


In diesem Sinne: ich wünsche euch alles, alles Gute!!!

[Gute Miene]

Hallo Glinda,
deine Mutter sieht es vielleicht genauso: stark sein für die anderen und keine Angst zulassen vor den Augen der anderen...wird euch aber beiden dann nicht gut tun. Ich habs jedenfalls mit meinem Vater so erlebt. Er hat viel Kraft ins Angstnichtzeigen gesteckt, und ich viel Kraft in dauerndoptimistischsein.
hat uns beiden nicht gutgetan, bzw. irgendwann war dann die Kraft weg, und ich bin weggebrochen, half auch niemand.
also, ein bißchen angst haben ist ja ok, und drüber reden auch, dann wird es vielleicht leichter und nicht so dominant.
und abgesehen davon schaut die Situation bei deiner Mutter ja wirklich gut aus, da haben die Ärzte schon recht!

[ängel]

Liebe Gilda,
ich schliesse mich da Gute Miene an. Reden hilft.
Ich habe auch alles in mich reingschlossen, weil ich niemanden zum Reden hatte.
Auch wenn die Behandlung anfängt fühlt man sich besser, aber wenn die Behandlung zu Ende ist fällt man manchmal in ein Loch.
Ich habe auch versucht stark zu sein, aber in einem drin sitzt doch die Angst.

[Glinda]

Danke erstmal für Eure netten Antworten!! Verglichen mit manch anderer hier, habe ich ja schon fast ein Luxusproblem...
Ja, ich werde es wirklich versuchen, darüber zu reden. Habe GsD einen tollen Mann und sehr gute Freunde, die mir zur Seite stehen. Auch wenn ich die gar nicht sooo sehr mit meinen Problemen behelligen möchte.
Diese Gedankenspirale ist einfach schrecklich...
Anfang der Woche war ich nochmal mit meiner Mutter bei unserem Gynäkologen, der hat uns die Histologie nochmal erläutert: war auch so, wie angenommen, G1 mit G2 Anteilen und dann muss man das höhere Grading nehmen.
Der Gyn war Super, hat auch nochmals erläutert, wie gut die Prognose ist, Super empathisch und fachlich kompetent.
Tat gut, mit ihm darüber zu reden. Laut ihm könne ich sehr optimistisch in die Zukunft schauen...

Seid lieb gegrüßt!!!