Krebs-Kompass-Forum seit 1997  


Zurück   Krebs-Kompass-Forum seit 1997 > Krebsarten > Speiseröhrenkrebs

Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
  #1  
Alt 01.05.2019, 20:59
Hibbi Hibbi ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 08.06.2018
Beiträge: 35
Standard AW: Magen/Speiseröhre

Hallo,
ich möchte mal wieder was zu meinem Befinden schreiben.

Nach dem ersten Teil der Chemo und Bestrahlung war ich ziemlich schwach.
Im zweiten Teil bekam ich nur noch Bestrahlung, da die Leukos für Chemo viel zu niedrig waren (1700, gebraucht werden mindestens 3000).
Ich wurde dann mit Vitamin B, Vitamininfusion, Folsäure, Calcium, und was weiß ich noch,aufgepäppelt. Außerdem bekam ich Granozyte zum pushen der Leukos. Die stiegen zwar kurzfristig an, fielen aber zu schnell wieder ab.
Insgesamt hatte ich 28 großflächige Bestrahlungen.

Als ich dann wieder daheim war ging es mir immer schlechter. Ich nahm innerhalb von 10 Tagen 6Kg ab. Ich konnte nichts mehr essen, weil ich mich vor jedem Essen geekelt habe. Die kürzesten Wege ... ins Bad, in die Küche oder ins Schlafzimmer, das ein Stockwerk höher liegt,..... waren eine Qual. Ich konnte mich nicht auf den Beinen halten. Also ging ich wieder ins Krankenhaus um mich aufpäppeln zu lassen. Ich bekam Nahrung über den Port. Allerdings rutschte die Portnadel in der ersten Nacht heraus und das Gewebe um den Port entzündete sich. Damit war dieses Thema erledigt. Es wurden eine Magenspiegelung und ein Bauchsono gemacht. Ergebnis.... Entzündung im Magen und an der Speiseröhre, was auch den Ekel vor Essen erklärt.
Am 14. 5. habe ich Rehatermin. Ob ich den wahrnehmen kann weiß ich nicht. Ich schaffe es nicht mal 50m am Stück zu gehen. Bin ständig müde, mir ist immer kalt. Ich muss mich zum Essen zwingen, sagt der Arzt. Für mein Mittagessen brauch ich den ganzen Nachmittag.
Da nützt auch kein Ernährungsplan, wenn man sich ekelt.... und an Sport, egal welcher, ist nicht zu denken. Auf einen guten Tag kommen zwei schlechte.... Jetzt hoffe ich darauf, dass auf zwei gute Tage nur ein schlechter kommt.

Liebe Grüße
Hibbi
Mit Zitat antworten
  #2  
Alt 07.05.2019, 21:00
monika.f monika.f ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 14.07.2008
Ort: Mannheim und Königswinter
Beiträge: 230
Standard AW: Magen/Speiseröhre

Liebe Hibbi,

bisher hat Dir ja keiner geantwortet, der Erfahrungen in der Hinsicht hat. Ich kann Dir nur sagen, es dauert einfach lange, bis man sich von den Strapazen der Behandlungen erholt hat, sei es Chemotherapie, Bestrahlung, oder Operation!

Alles Gute und halt durch,

Monika
Mit Zitat antworten
  #3  
Alt 09.05.2019, 14:17
Slowfox Slowfox ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 07.09.2018
Ort: Flensburg
Beiträge: 30
Standard AW: Magen/Speiseröhre

Hmm,.. Okt.16. Bei mir war es T4 ( dieses Plattenepi.dingsda und Schleimhaut durch Reflugs in Krebs umgekippt ) 30 Chemo und 6x Bestrahlung.
Febr.17 OP. Bis jetzt keine Metastasen. Aber ein körperliches Wrack. Mußte mein Motorrad verkaufen, kann nur bedingt im Garten arbeiten.
Und dann noch die Begleiterscheinung Fatique.

Vielleicht hätte ich die OP nicht machen sollen. Der Krebs war nach der Therapie vor der OP soweit zurückgegangen, das der Arzt sagte, man kann es so lassen. Aber dann könnten wir in einer Sackgasse landen, wenn es do wieder aufflammt. Also lieber weg damit.
Da ich dachte, nach der OP wäre ich wieder der Alte, habe ich operieren lassen. Aber das Leben ist nur noch eine Qual.

LG Wolfgang
__________________
Gruß Wolfgang

24.10.2016:
Tumorstadium uT4a N+ MX

Immer weiter machen.

Geändert von gitti2002 (09.05.2019 um 19:14 Uhr)
Mit Zitat antworten
  #4  
Alt 09.05.2019, 22:13
monika.f monika.f ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 14.07.2008
Ort: Mannheim und Königswinter
Beiträge: 230
Standard AW: Magen/Speiseröhre

Hallo Wolfgang,

warst Du nicht kürzlich in der zweiten Reha? Zuvor hattest Du mal hoffnungsvoller geklungen, von Sauerkraut selber machen berichtet usw.

Mir gings eine Weile auch schlechter als ein halbes Jahr nach der OP, ist jetzt wieder etwas besser. Also die Müdigkeit, auf die Du auch verweist.

Ich denke, es ist ein Auf und Ab, das Vorher vs. Nachher nicht ganz vergleichbar, weil man ja auch älter wird.

Manchmal kommt mir so der Gedanke, was ist eigentlich passiert? Du bist jetzt nicht mehr so, wie Du auf die Welt gekommen bist und wie viele andere Menschen, da ist innendrin irgendwas ganz anders.

ABER: Ich akzeptiere, dass es so ist. Mein Körper versucht, sich anzupassen. Ich lebe, und im Moment ist es gut so wie es ist. Andere Probleme, wie Arbeitslosigkeit als Freiberuflerin, kann ich nicht auf die Krankheit zurückführen. Das ist eher die Situation am Markt.

Die Onkologin, zu der ich zu den Nachuntersuchungen gehe, hat mir eine zweite Reha vorgeschlagen. Aber das würde meine berufliche Perspektive nicht ändern. Ich werde beim nächsten Termin mal ansprechen, ob ambulanter Reha-Sport verordnet werden kann.

Termine bei einer Psychoonkologin habe ich alle 2 bis 3 Wochen, das empfinde ich als wohltuend. Aber es löst eben nicht die existenziellen Fragen, die manchmal im Kopf rumgehen.

@Hibbi,

ich habe jetzt Deinen Thread mit meinen Sachen befrachtet. Grund ist auch, dass ich mir wünsche, dass hier mal wieder mehr geschrieben wird, also mehr Austausch von Erfahrungen stattfinden könnte.

Gute Nacht für heute,

Monika
Mit Zitat antworten
  #5  
Alt 13.05.2019, 14:09
Slowfox Slowfox ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 07.09.2018
Ort: Flensburg
Beiträge: 30
Standard AW: Magen/Speiseröhre

@monika.f
ja,.. hoffnungsvoll. Es verändert sich viel und auch nix.
Ich bin seit der OP 2 Jahre und 3 Monate alt. Würde ich ein Diagramm erstellen,
wäre die Linie Waagerecht nach rechts.

OP*
*
*
*************************jetzt.

Meine REHA im Dez/Jan war nicht schlecht. Nur das Essen fand ich nicht gut.
Teilweise war das Gemüse nur durch heißes Wasser gezogen (Brokkoli) und salzarm.
Auf Anfrage, .. Fragen Sie doch den Koch.
Die Ernährungsberatung (ein Termin) legte mir eine Liste vor. Links die vorteilhaften
Nahrungsmittel. Rechts die, die ich vermeiden sollte. Dort sah ich Pfefferschoten.
"Oh, die mag ich gerne. Habe ich mir gleich 5 Stück genommen, als sie im
Angebot waren." Sie nahm mir die Liste weg und sagte, dann brauchen Sie das nicht.
Das Gespräch dauerte nicht lange.
Die Reha hat mir mehr Kraft gegeben. Eine 15 Liter Gießkanne ziehe ich voll
aus der Regentonne. Das ging anfangs garnicht. Kann auch weiter spatzieren gehen.
Aber das Allgemeinbefinden ist wie nach der Intensivstation. Das Gefühl mit 40 Grad Fieber
aufstehen zu müssen, Gleichgewichtsstörungen, Wortfindungsstörung und weiteres (Fatique).
Was am schlimmsten ist, ich reagiere Aggressiv auf die Frage, "was möchtest
du essen?" Ich kann das nicht mehr hören. Ich habe keinen Hunger.
Meine Frau meint es gut. Der Arzt hatte zu ihr gesagt: "Passen Sie auf, das ihr Mann nicht verhungert."
Sie hat es geschafft, das ich 10kg wieder drauf habe. Bei 178cm wiege ich 73 kg. Ist ok.

Zu dir: Ich würde die Reha machen. Bei der Reha kann der Arzt dir das für
den Sport zuhause beantragen oder Rezept ausstellen.

LG Wolfgang
__________________
Gruß Wolfgang

24.10.2016:
Tumorstadium uT4a N+ MX

Immer weiter machen.
Mit Zitat antworten
  #6  
Alt 13.05.2019, 18:29
Hibbi Hibbi ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 08.06.2018
Beiträge: 35
Standard AW: Magen/Speiseröhre

Hallo,

Nun ist es soweit, morgen geht's zur Reha. Die Koffer sind gepackt.
Zum Glück hat sich mein Zustand in der vergangenen Woche etwas gebessert. Ich konnte sogar zum Einkaufen.
Der Ekel vor Essen ist nicht mehr ganz so schlimm. Ich hasse die Frage auch, was ich denn essen möchte... auch wenn es gut gemeint ist.
Gleichgewichtsstörungen, Wortfindungsstörung, Konzentrationsprobleme und Fatique sind auch meine Hauptprobleme,... auch ohne Op. Leichte Schmerzen beim Essen habe ich meistens, außer bei Suppe.
Ich hoffe, dass mir da in der Reha geholfen wird.

Bis bald
Hibbi
Mit Zitat antworten
  #7  
Alt 13.05.2019, 21:08
monika100 monika100 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 14.10.2009
Beiträge: 1.780
Standard AW: Magen/Speiseröhre

Ich wünsche dir viel Erfolg in der Reha
und alles Gute.
Berichte mal, wie es bei dir weitergeht.

Bei meinem Mann sind es jetzt 10 Jahre ohne Krebs.

LG Monika
Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 14:29 Uhr.


Für die Inhalte der einzelnen Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich. Mit allgemeinen Fragen, Ergänzungen oder Kommentaren wenden Sie sich bitte an Marcus Oehlrich. Diese Informationen wurden sorgfältig ausgewählt und werden regelmäßig überarbeitet. Dennoch kann die Richtigkeit der Inhalte keine Gewähr übernommen werden. Insbesondere für Links (Verweise) auf andere Informationsangebote kann keine Haftung übernommen werden. Mit der Nutzung erkennen Sie unsere Nutzungsbedingungen an.
Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions, Inc.
Gehostet bei der 1&1 Internet AG
Copyright © 1997-2024 Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V.
Impressum: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Eisenacher Str. 8 · 64560 Riedstadt / Vertretungsberechtigter Vorstand: Marcus Oehlrich / Datenschutzerklärung
Spendenkonto: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Volksbank Darmstadt Mainz eG · IBAN DE74 5519 0000 0172 5250 16 · BIC: MVBMDE55