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  #1  
Alt 02.06.2005, 12:10
Carsten1 Carsten1 ist offline
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Standard mein Vater

hallo
schön, dass es diese seite gibt ... war schön öfter als gast hier...

am 18.5 ist mein vater nach 7 monatigem kampf mit dem krebs unter starkem morphium eingeschlafen.....ich weiss noch nicht ganz wie ich damit klar kommen soll aber es ist schön zu wissen hier im forum leute zu finden die die situation nach empfinden können....es fällt schwer jemandem klarzumachen wie man sich fühlt der es nicht selbst erlebt hat

gruss

carsten
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  #2  
Alt 02.06.2005, 12:27
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Standard mein Vater

Hallo carsten,ja,hier kannst du dich verstanden wissen,du hast vollkommen recht,all das,was hier im gesamten Forum geschrieben wird,kann nur der verstehen und nachvollziehen,der es in irgendeiner Weise selbst erlebt hat.Konntest du bei deinem Vater sein,Abschied nehmen zu einem Zeitpunkt?Mein Schwiepa starb am 24.11.03 und auch heute noch fällt es meinem Mann sehr,sehr,schwer dies zu akzeptieren,wir waren alle bei ihm,es war gut so.Jeder nimmt Abschied,ob am Sterbebett oder zuvor,jede Trauer geht ihren eigenen Weg.Ich wünsche dir und deinen Angehörigen den Weg,den ihr für euch findet,Susanne
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  #3  
Alt 02.06.2005, 13:36
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Standard mein Vater

ich habe mich einen tag vorher von ihm verabschieden es war sowohl ihm als auch mir klar, dass es der abschied sein würde....er war erst 60...ich kann deinen mann so gut verstehn
carsten
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  #4  
Alt 02.06.2005, 14:23
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Standard mein Vater

Hallo Carsten,

erstmal mein stilles mitgefühl.
ich habe meine mama am 10.04 verloren, sie war 54 jahre alt.
es wird jetzt erstmal eine zeit kommen wo man nur funktioniert,
es gibt viel zu erledigen.
ich war immer wie in einem nebel, auch jetzt ist mir immer noch nicht dieses entgültige klar.
der alltag geht einfach weiter und ich schwimme in diesem strom mit.
ich denke das 1 jahr ist am schwersten zu meistern, wenn die feiertage sind, die geburtstage und das alles ohne den geliebten menschen den man verloren hat.
ich weiss auch nicht wie ich das richtig erklären kann, jeder ist anders.
aber ich wünsche dir viel kraft


liebe grüsse
heike
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  #5  
Alt 02.06.2005, 16:03
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AndreaS AndreaS ist offline
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Standard mein Vater

Lieber Carsten,

ich hoffe sehr, dass auch dich das Forum in dieser schrecklichen Zeit ein wenig "auffangen" kann. Mein Mann und der Vater unserer 4 Kinder ist im Oktober 04 mit 49 Jahren gestorben und seither bin ich täglich hier und dankbar, dass ich mich hier verstanden fühle. Lass deinem Kummer freien Lauf, wir alle wissen, was du gerade durchmachst. Wenn wir dir auch nicht wirklich helfen können - das kann leider keiner - so werden wir zuhören und das ist schon unendlich viel, da Trauernde leider nicht vielen Menschen begegnen, die bereit sind zuzuhören und sie begegnen noch weniger Menschen, die verstehen, was es bedeutet, es versteht niemand, der es nicht selbst erleben musste.

In Verbundenheit
Andrea
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  #6  
Alt 02.06.2005, 19:11
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Standard mein Vater

Lieber Carsten, auch mein Mitgefühl. Auch mein Vater ist nur 3 Monate nach der Diagnose Krebs unter starkem Morphin eingeschlafen...
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  #7  
Alt 02.06.2005, 22:15
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Standard mein Vater

Hallo Carsten,

mein Dad ist am 5. März an Darmkrebs gestorben. Ich kann es auch noch nicht so richtig begreifen, dass ich nie wieder mit ihm lachen werde, ihn anfassen kann, er nie mehr einfach so zur Tür reinkommt. Mein Dad war so ein lebensfroher Mensch und ich finde es so schrecklich unfair, dass er nicht mehr hat weiter leben dürfen. Ich tröste mich mit dem Gedanken, dass ihm schwereres Leid erspart blieb und ich ihn so in Erinnerung behalten darf, wie er war. Ich hätte ihn aber viel viel lieber noch jahrelang als Papa behalten!!!!

Das begreift man einfach nicht. Ich bin froh, dass er mein Vater war. Irgendwo habe ich mal so einen klugen Satz gelesen "Die Eltern haben einem das Leben geschenkt, damit man was draus macht". Daran zieh ich mich unter anderem hoch. Er hat mir mein Leben geschenkt und deshalb darf ich nicht verzweifeln, muss weitermachen und mein Leben genießen, was draus machen.

Kluge Sprüche von Außenstehenden ignoriere ich weitgehendst. Sie können es nicht nachvollziehen, haben sie es nicht vorher selber erlebt. Jeder wird aber in seinem Leben irgendwann mal mit dem Tod konfrontiert. Leider wird der Tod in unserer Gesellschaft einfach nur totgeschwiegen, ignoriert, als schlimm empfunden. Er gehört aber zum Leben einfach dazu, wie der Frühling zum Sommer und der Herbst zum Winter. Klingt banal, ist aber letzten Endes wirklich so. Klar empfinde auch ich es als schlimm (mehr als das!!!), dass mein Dad nicht mehr ist. Sich dagegen auflehnen, macht es aber nicht besser, auch wenn die Situation sinnlos erscheint.

Es ist ganz komisch, seitdem er tot ist, kann ich mich an meiner Gesundheit und an den Kleinigkeiten des Alltags besser "erfreuen" als vorher. Ist irgendwie blöd zu erklären, aber ich freue mich wirklich über blühende Blumen, grüne Bäume, gelbe Rapsfelder etc. Habe ich vorher auch schon gekonnt, aber ich nehme die Schönheiten des Lebens irgendwie besser wahr als vorher. Vielleicht weil mir bewusst geworden ist, dass das Leben nicht unendlich ist. Ich kann mich viel mehr an den Dingen erfreuen, die ich habe anstatt nach denen zu schielen, die mir fehlen.

Letztlich glaube ich auch daran (bin weder religiös noch esoterisch), dass Energie nicht vergeht. Für mich ist mein Dad immer noch hier. Ich rede in Gedanken oft mit ihm, stelle mir vor, was er zu diesem oder jenen gesagt hätte. Und dennoch bleibt der Verlust. Für mich war mein Vater mein ein und alles, jetzt bin ich allein auf mich gestellt, so empfinde ich das.

Ich wünsche Dir viel Kraft, Trost und Zuspruch. lG, Karleen

PS: Noch ein Spruch, der mir gut gefallen hat und mir gut tut: "Es sind die Lebenden, die den Toten die Augen schließen. Aber es sind die Toten, die den Lebenden die Augen öffnen"
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  #8  
Alt 04.06.2005, 13:44
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Standard mein Vater

Hallo Carsten,

mein Vater ist im letzten Jahr am 13.6. eingeschlafen. Das war wohl das schlimmst Jahr meines Lebens. Komischerweise bin ich meinem Vater am Ende und seither viel näher gewesen als in meinem ganzen erwachsenen Leben. Wir hatten kein sehr enges Verhältnis, und irgendwie haben wir alle so gelebt als hätten wir die Ewigkeit vor uns. Ich habe neben der Trauer auch so viel zu tun gehabt mit all dem "hätten wir doch" und "warum habe ich nicht schon früher".... all das was man besser hätte machen können. Ich kann mir vorstellen wie es Dir jetzt gehen mag, wo es noch alles ganz frisch ist. Die Trauer verändert sich, man macht verschiedene Phasen durch. Im Moment kommt bei mir alles wieder hoch, da ich mich mit den "Vorbereitungen" für den 1. Todestag beschäftige. Ansonsten war ich in den letzten Monaten eigentlich ganz stabil, es wird wirklich "besser" mit der Zeit, oder jedenfalls anders.

Mir hat es sehr geholfen mich hier auszutauschen mit anderen, aber ich habe auch ein paar Bücher gelesen die mich sehr berührt haben, worin ich einiges wieder gefunden habe. Das "Thema" zog mich eine zeitlang magisch an, auch "traurige" Musik, habe viel auf Trauerseiten im Internet gestöbert usw. Es war so ähnlich wie mit der Krankheit meines Vaters, irgendwie muss ich immer in den Schrecken ganz tief hinein gehen um es zu verarbeiten, scheint mir. Jeder geht damit anders um. Wenn Du interesse hast gebe ich Dir gern meine paar Buchtipps, aber Du findest die auch alle hier in den KK-Buchtipps von Ladina, daher hatte ich die meisten ja selbst.

In meinem Umfeld konnte eigentlich niemand verstehen, dass ich mich da so vergrabe... aber für mich musste es so sein. ich habe auch einen guten Psychotherapeuten gehabt der mir sehr geholfen hat. Trotzdem war es noch schwer genug.

Der Ausspruch den Karleen hier zitiert hat (kannte ich vorher noch nicht - Danke an Karleen!) trifft auch für mich zu. Eine schwere Erfahrung, aber das Leben bekommt auch enorm an Tiefe und Bedeutung, ganz andere Dinge werden wichtig... für mich hat sich so vieles verändert, habe mich mit Dingen beschäftigt denen ich vorher immer in grossem Bogen ausgewichen bin (Friedhof, Grabgestaltung usw.), aber das hat mir gleichzeitig auch geholfen.

Es ist eine schwere Zeit, und es gibt immer noch Momente in denen sich irgendwas in mir weigert, es wirklich zu glauben...

Wünsche Dir viel Kraft.

Kerstin
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  #9  
Alt 06.06.2005, 09:03
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Standard mein Vater

danke euch allen für euer mitgefühl,

wenn man die geschichten hier im forum liest, wird einem bewusst, dass man lange nicht so alleine mit seinen gefühlen ist wie man dachte.

danke

carsten
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  #10  
Alt 13.06.2005, 17:44
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Standard mein Vater

Hallo Carsten,

mein papa ist auch am 18.05.gestorben. Speiseröhrenkrebs! Die entgültige Diagnose kam am 16.04. und 4 Wochen später ist er eingeschlafen. Ich kann es noch nicht richtig fassen. Mein Papa war erst 53 Jahre, der scheiss Krebs hat Ihn regelrecht aufgefressen.Ich war in den letzten Stunden bei Ihm, wir haben noch erzählt und gelacht.Dann hat er glaub ich nur gewartet bis ich kurz auf´s Klo musste als ich wieder kam (3 Minuten später) war es schon passiert. Ich war dann noch 2 Stunden bei Ihm, ich hatte auf meine Mutti und meinen Bruder gewartet und hab ihn mir genau angeschaut und mich von ihm verabschiedet.Aber trotzdem ist es für mich noch nicht wahr, das er nicht mehr da ist. Mein Mann hilft mir sehr, er weiss genau wié es mir geht, auch seine Mama starb sehr jung mit 48 an Krebs. Ich kann dich so gut verstehn, ich find es furchtbar, dass alles irgentwie weiter gehen muss.Im Moment geht alles an mir vorbei, ich telefoniere viel mit meiner Mutti in Berlin ich bin in Köln das ist jetzt auch schlimm für uns beide diese Entfernung! Aber zum Glück gibts jetzt ja ganz günstige Flüge. Ich wünsch uns viel Kraft !!!! Grüsse Manuela
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