Krebs-Kompass-Forum seit 1997  


Zurück   Krebs-Kompass-Forum seit 1997 > Krebsarten > Nierenkrebs

Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
  #1  
Alt 26.07.2004, 15:50
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Narbenschmerzen

Liebe Mit-Betroffene,

Eigentlich ist es angesichts vieler anderer Fälle kein wirkliches Problem, kann jedoch auch Angst verursachen:

Jens schrieb von Narbenschmerzen, die vor jedem größeren Wetterumschwung sogar aus dem Schlaf reißen können.

Darüber klagt mein Mann auch.
Es ist ja eine große Wunde gewesen und unter dem Schnitt, der auf der Haut zu sehen ist, liegen sicher noch etliche weitere Nähte, die Schmerzen verursachen können.

Wie lange dauert es, bis das schwächer wird oder gibt es Möglichkeiten, die Schmerzen zu lindern, bzw. die Spannungen abzuschwächen?
Was IST es denn eigentlich, was da so weh tut und was hat das mit Wetterumschwung zu tun?

Mein Mann hat Sorge (zumal der erste Kontrolltermin bevorsteht), das da "wieder was sein könnte".

Sonst geht es ihm gut. Aber wenn er dann so still wird, dann weiß ich, dass sich das Wetter wieder ändert.

Liebe Grüße

Maria
Mit Zitat antworten
  #2  
Alt 26.07.2004, 20:57
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Narbenschmerzen

Liebe Maria,

die Narbenschmerzen sind kein Grund zur Sorge. Ich weiß nicht mehr genau, wann die OP Deines Mannes war, aber Spannungsschmerzen könnte man bei einer frischen, aber gut verheilten OP-Wunde durch Hautpflege etwas mildern ( hier würde sich ggf. "Bepanthen-Salbe" anbieten ).

Generell mußt Du Dir bitte vorstellen, daß bei einem solchen Schnitt ja auch Muskulatur und Nerven durchtrennt werden, und wenn die Schnitte verheilen, bildet sich Narbengewebe. Dieses Narbengewebe ist bei jedem Menschen unterschiedlich stark ausgeprägt und kann von daher auch Beschwerden verursachen.

Und dann gibt es noch die "wetterfühligen" Menschen. Wenn diese Veranlagung stark ausgeprägt ist, fühlen diese Menschen an vielen Stellen ( Muskulatur, Gelenke, OP-Narben etc. )bei Wetterumschwung Schmerzen. Jürgen ist auch so ein "Barometer" auf das man sich bestens verlassen kann: immer wenn das Wetter in Regen umschlägt, hat er ein bis zwei Tage vorher ziemlich starke Narbenschmerzen ( im Bereich der operierten Niere, im Brustkorb von der Bypass-OP und häufig auch an einem Fußknöchel, den er sich vor Jahren einmal angebrochen hatte ).

Daran kann man nicht sehr viel ändern und bei Jürgen hat es sich bislang noch nicht gelegt. Auch von Heino meine ich mal gelesen zu haben, daß er den Wetterumschwung in der Narbengegend merkt. Wenn es bei Jürgen ZU schlimm wird, reibe ich ihn im Bereich der Muskulatur mit "Voltaren Gel" ein. Das nimmt zumindest für eine gewisse Zeit den Schmerz.

Ich hoffe, Du kannst Deinen Mann ein wenig beruhigen. Ein Tumor äußerst sich in der Regel nicht mit Narbenschmerzen.

Liebe Grüße,

Ulrike
Mit Zitat antworten
  #3  
Alt 26.07.2004, 22:03
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Narbenschmerzen

Liebe Ulrike, liebe Maria,
das mit den Narbenschmerzen nervt, aber mittlerweile lache ich darüber (ist die beste Medizin!). Ich merke den Wetterumschwung zwischen 6 und manchmal 10 Stunden vorher, bei extremen Gewittern auch schon mal 3 Stunden vorher.
Maria, die Narbe selbst ist, wohl wie bei Deinem Mann, ziemlich heftig. Man muß sich das so vorstellen: Man kommt auf den Tisch, die Ärzte machen einen Schnitt ca vom Bauchnabel bis zur Wirbelsäule, klappen den Patienten zur Seite und holen raus was raus muß. Dieser Schnitt ist je nach Körpermasse ziemlich tief. Wenn man dann wieder zurückgeklappt wird und die Narbe geschlossen wird, entstehen Verwachsungen, und das ist das, was weh tut, wurde mir so erklärt. Ein einfaches Beispiel: nehme 2 Fensterglasscheiben, schmiere sie jeweils mit Klebstoff gleichmäßig ein und presse sie dann aufeinander. Wenn der Klebstoff getrocknet ist wirst Du Schlieren (Streifen, Klebespuren) sehen. Das ist vergleichbar mit den Verwachsungen in der Narbe.
Zur Dauer der Narbenschmerzen: meine OP war am 30.10.2002 und ich habe sie immer noch. Im letzten Sommer ging es mir relativ gut, da war das Wetter Konstant.
Die Angst Deines Mannes vor der ersten Nachuntersuchung kann ich voll und ganz verstehen, ich habe auch immer noch Angst davor!
Also Maria, Kopf hoch und alles Gute Euch beiden, Dir Ulrike natürlich auch!
Schöne Grüße aus Berlin,
Jens
Mit Zitat antworten
  #4  
Alt 27.07.2004, 14:09
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Narbenschmerzen

Lieber Jens, liebe Ulrike,

danke für Eure Antworten.

Ich hab sie gestern abend noch gelesen und heute morgen haben wir darüber geredet. Die Angst ist wohl ein oft unterschätzter Faktor.
Jedenfalls ist er heute viel besser drauf. Wenn man weiß, woher die Schmerzen kommen (können), dann sind sie vielleicht besser hinzunehmen.

Liebe Grüße an Alle

Maria
Mit Zitat antworten
  #5  
Alt 11.09.2004, 21:40
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Schwerbehinderungsausweis

immer wieder tauchen neue situationen auf, die ... uns mulmig machen.
nach der OP hat mein mann auf anraten des krankenhaussozialdienstes einen antrag auf schwerbehinderung gestellt.
heute kam der ausweis: GdB 60 - bis 2010.
irgendwie sind wir beide geschockt. ist er nun doch sehr viel schlimmer betroffen als wir bis vorhin glaubten?

was bedeutet das? was haben wir davon? hat es vorteile für das arbeitsverhältnis? (Von einem steuerfreibetrag hab ich gelesen)
wer gibt uns auskunft darüber? müssen wir das dem arbeitgeber mitteilen?

mal wieder etwas verwirrt...

Maria
Mit Zitat antworten
  #6  
Alt 11.09.2004, 22:26
Benutzerbild von Rudolf
Rudolf Rudolf ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 08.05.2003
Ort: fast im Taunus
Beiträge: 1.751
Standard Narbenschmerzen

Liebe Maria,
es gibt keinen Grund zur Beunruhigung!
Bei Krebs mit einem betroffenen Organ gibt es wohl immer 60%. Ich habe mit 2 betroffenen Organen 100% bekommen bis 2016, also für 15 Jahre.
Das Versorgungsamt kann ja nicht die Schwere einer Erkrankung bewerten.
Was ihr davon habt, ist eine ganz andere Frage.
Was ich davon habe, weiß ich auch noch nicht. Praktisch = 0.
Über die Vorteile des Ausweises sollte Euch das Versorgungsamt vollständig informieren.
Ob ihr dem Arbeitgener das mitteilen müßt, weiß ich nicht.
Vielleicht solltet Ihr es aber tun, damit bei der Arbeitszuteilung diese Behinderung (Operationsnarbe nicht belasten!) berücksichtigt werden kann. Vielleicht ist es aber diplomatischer, es nicht zu tun, falls Ihr Nachteile zu befürchten habt.
Liebe Grüße
Rudolf
Mit Zitat antworten
  #7  
Alt 11.09.2004, 22:31
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Narbenschmerzen

Hallo Maria,
Herzlichen Glückwunsch zu den 60 % bis 2010, ich habe 50 % bis 2005 bekommen mit der gleichen Diagnose wie Dein Mann. Auch ich habe ohne Aufkärungsschreiben den Ausweis erhalten, habe mich aber ein bisschen schlau machen können.
Also, Dein Mann muß seinen Arbeitgeber sofort über den Schwerbehindertenausweis informieren. Macht er das nicht, riskiert er im ungünstigsten Fall seinen Job. Dein Mann hat jetzt Anspruch auf 5 Tage mehr Urlaub im Jahr und einen sehr stark verbesserten Kündigungsschutz. Weiter bin ich, was Arbeitsrecht angeht, noch nicht gekommen. Ich weiß allerdings, daß es auch steuerlich von Vorteil für Deinen Mann ist, darüber solltet Ihr Euch mal bei einem Steuerberater informieren.
Ansonsten kann ich nur sagen, nutzt diesen Ausweis. In vielen Objekten z.B. in Museen, Tierparks, Messen und andere Veranstaltungen, Freibädern u.s.w. kommt Dein Mann verbilligt rein!
Ist doch was oder?
Also Ihr Beiden, seid nicht geschockt sondern freut Euch drüber! Mache ich übrigens auch!
Ich fahr mit dem Ausweis Motorrad, gehe damit ins Fitnessstudio, mache alles damit, suche mir sogar wieder einen Job, mit dem Ausweis!
Kopf hoch, Leben genießen, fertig!
Alles Gute Euch beiden
Jens
Mit Zitat antworten
  #8  
Alt 11.09.2004, 23:20
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Narbenschmerzen

>>GdB/MdE-Grad während einer Heilungsbewährung
von fünf Jahren
nach Entfernung eines Nierenzellkarzinoms
(Hypernephrom) mit Entfernung der Niere
im Stadium T1 (Grading ab G2), T2 N0 M0 . . . . . . . . . . . . 60>>

Lieber Rudolf, lieber Jens,

inzwischen hab ich die entsprechende broschüre gefunden (suchwort: integrationsamt):
T2 = über 7 cm durchmesser, also alles genau "nach vorschrift".
da steht, es stünde dem betroffenen frei, es dem arbeitgeber mitzuteilen..
aber in unserem fall, wo der chef schon bei der wiedereingliederung geschrieben hat: bedingung: uneingeschränkt einsetzbar!, da ist es wohl besser, ihm das nicht zu verheimlichen...
der schreck hat sich schon wieder gelegt.. dass er mit dem ausweis verbilligten eintritt bekommt, war auch sein erster gedanke..
ein nachteil könnte höchstens eine betriebsbedingte kündigung sein.
das würde uns aber nicht schrecken, eine katastrophe wäre das nicht.

vielen dank euch beiden..
liebe grüße

Maria
Mit Zitat antworten
  #9  
Alt 12.09.2004, 11:51
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Narbenschmerzen

Hallo Maria R.,

der Schwerbehindertenausweis (GdB 60%) zusammen mit einer Bescheinigung Eures Hausarztes über eine chronische Erkrankung verringert auch die jährliche Belastungsgrenze bei der Zuzahlung (Medikamente, Krankenhaus, Heil- und Hilfsmittel, Praxisgebühr, etc.) auf 1% im Jahr. Macht Euch da mal bei Eurer Krankenkasse schlau.

Viele liebe Grüße
Heike
Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 
Themen-Optionen
Ansicht

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 13:52 Uhr.


Für die Inhalte der einzelnen Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich. Mit allgemeinen Fragen, Ergänzungen oder Kommentaren wenden Sie sich bitte an Marcus Oehlrich. Diese Informationen wurden sorgfältig ausgewählt und werden regelmäßig überarbeitet. Dennoch kann die Richtigkeit der Inhalte keine Gewähr übernommen werden. Insbesondere für Links (Verweise) auf andere Informationsangebote kann keine Haftung übernommen werden. Mit der Nutzung erkennen Sie unsere Nutzungsbedingungen an.
Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions, Inc.
Gehostet bei der 1&1 Internet AG
Copyright © 1997-2024 Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V.
Impressum: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Eisenacher Str. 8 · 64560 Riedstadt / Vertretungsberechtigter Vorstand: Marcus Oehlrich / Datenschutzerklärung
Spendenkonto: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Volksbank Darmstadt Mainz eG · IBAN DE74 5519 0000 0172 5250 16 · BIC: MVBMDE55