Krebs-Kompass-Forum seit 1997  


Zurück   Krebs-Kompass-Forum seit 1997 > Behandlung von Krebs > andere Therapien

Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
  #1  
Alt 17.08.2017, 23:25
lotol lotol ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 10.04.2016
Beiträge: 716
Standard AW: Methadon als Schmerzmittel für Krebskranke

Hallo,

hier fand ich weitere Infos:

1) Aktualisiert 17.8.2017:
https://www.krebsgesellschaft.de/onk...ztherapie.html

2) Zu Opiaten und Opioiden, wie z.B. Methadon:
http://www.dhs.de/suchtstoffe-verhal...erzmittel.html

Besonders wichtig scheint mir bei 2) der Hinweis (ganz unten) zu sein:
Zitat:
Die akute wie auch chronische Schmerzbehandlung mit Opiaten oder Opioiden unter kontrollierten therapeutischen Bedingungen führt in der Regel nicht zu einer Suchtentwicklung. Das Missbrauchs- und Abhängigkeitspotenzial der Opioide sollte deshalb unter keine Umständen dazu führen, dass Schmerzpatienten die notwendige Schmerztherapie vorenthalten wird.
Nicht nur weil i.d.R. keine Suchtentwicklung zu erwarten ist, sondern v.a. auch deshalb, weil ein Patient auf einer Schmerztherapie bestehen kann.
Auch z.B. "begleitend" bei einer Chemotherapie.

Soll heißen:
Auch dann, wenn man sich im noch kurativen Therapie-Bereich befindet.

Befindet man sich im palliativen Bereich, bedarf es m.E. ohnehin keiner Diskussion, den Einsatz von Schmerzmitteln verlangen zu können.


Liebe Grüße
lotol
__________________
Krieger haben Narben.
---
1. Therapie (2016): 6 Zyklen R-CHOP (Standard) => CR
Nach ca. 3 Jahren Rezidiv

2. Therapie (2019/2020): 6 Zyklen Obinutuzumab + Bendamustin => CR
Nach ca. 1 Jahr Rezidiv, räumlich begrenzt in der rechten Achsel

3. Therapie (2021): Bestrahlung
Mit Zitat antworten
  #2  
Alt 18.08.2017, 08:33
amunet amunet ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 08.05.2017
Ort: NRW
Beiträge: 42
Standard AW: Methadon als Schmerzmittel für Krebskranke

Ich habe mich bisher nicht gewagt hier über den Einsatz von Methadon zu berichten.Ich möchte aber gerne von meinen Erfahrungen berichten auch wenn ich "nur" Angehörige bzw Hinterbliebene bin.
Sollte irgendwas davon gegen die Nutzungsbedingungen verstossen dann bitte MEINEN Beitrag löschen.
Mein Mann hatte Lungenkrebs mit zahlreichen Knochenmetastasen.Anfangs waren die Schmerzen mit einer recht niedrigen Dosis Morphin (ich glaube es waren 3x 1,3mg täglich) auch ganz gut in den Griff zu bekommen.
Im weiteren Verlauf bildete sich eine Metastase die das Rückenmark eingemauert hat.Die Schmerzen waren wirklich heftig.Laufen ging kaum noch,liegen nur in einer bestimmten Position.Er bekam dann 4xtäglich 8mg Retard Morphium und nebenher noch die 2,6mg Palladon.
Geholfen hat das so gut wie gar nichts.Schlafen war fast unmöglich,eine Bestrahlung und ein MRT mussten abgebrochen werden weil er die Schmerzen beim still liegen nicht aushalten konnte.
Die Strahlenärzte überlegten dann was man sonst noch machen könnte.Als wir sie auf Methadon ansprachen wurden wir aber sofort und sehr bestimmt abgewimmelt."Nein,das vergessen sie mal ganz schnell DAS bringt gar nichts!"
Auch der Hausarzt winkte sofort ab mit der Begründung das er sich damit nicht auskenne(was ich auch noch nachvollziehen kann).
Uns lies das Thema allerdings keine Ruhe sodass wir nach etwas Recherche einen Arzt ca. 1 Stunde von uns entfernt gefunden haben der Methadon bereits seit Jahren bei schwerstkranken einsetzt.
Bereits nach der ersten Einnahme von 35 Tropfen wurden die Schmerzen endlich erträglicher.Gesamtdosis betrug 2x täglich 35 Tropfen.
Nach 2 Tagen war er komplett schmerzfrei.Den Rollator brauchte er nicht mehr zum laufen und auch endlich konnte er die Nächte wieder durchschlafen.
Zu den längerfristigen Nebenwirkungen kann ich leider nichts sagen da mein Mann ca. 8 Wochen später an einer Lungenentzündung starb.Bis dahin hatte er nur die üblichen Probleme mit der Verdauung (Verstopfung) aber das kannte er ja bereits vom Morphium.Während der ersten Woche kam es noch zu einem leichten benommenen Gefühl (nein,kein high sein) nach der morgendlichen Einnahme.Danach war davon nichts mehr zu bemerken.
Aus meiner Erfahrung kann ich also behaupten das Methadon als Schmerzmittel meinem Mann ein großes Stück Lebensqualität zurückgegeben hat.Ich hoffe sehr das ich jetzt nichts falsches geschrieben habe! Und wenn doch dann bitte meinen Roman löschen
__________________
Mein Mann:kleinzelliges Bronchialkarzinom
ED:Ende November 2016
Gestorben am:14.6.2017 mit nur 54 Jahren
Mit Zitat antworten
  #3  
Alt 18.08.2017, 09:09
Falco11 Falco11 ist offline
Gesperrt
 
Registriert seit: 29.03.2017
Beiträge: 130
Standard AW: Methadon als Schmerzmittel für Krebskranke

Hallo amunet,

nahm Dein Mann zusätzlich zu den 8mg Retard Morphium und nebenher noch die 2,6mg Palladon Methadon?? Oder konnte er alle anderen Schmerzmittel absetzen?

LG Falco
Mit Zitat antworten
  #4  
Alt 18.08.2017, 09:15
amunet amunet ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 08.05.2017
Ort: NRW
Beiträge: 42
Standard AW: Methadon als Schmerzmittel für Krebskranke

Nein,er hat nur noch das Methadon genommen.
__________________
Mein Mann:kleinzelliges Bronchialkarzinom
ED:Ende November 2016
Gestorben am:14.6.2017 mit nur 54 Jahren
Mit Zitat antworten
  #5  
Alt 18.08.2017, 10:39
Elisabethh.1900 Elisabethh.1900 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 08.04.2009
Beiträge: 2.241
Standard AW: Methadon als Schmerzmittel für Krebskranke

.....

Geändert von gitti2002 (26.08.2017 um 00:06 Uhr)
Mit Zitat antworten
  #6  
Alt 18.08.2017, 11:16
p53 p53 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 07.12.2015
Beiträge: 145
Standard AW: Methadon als Schmerzmittel für Krebskranke

@ amunet

Das ist ganz toll, dass du hier von euren Erfahrungen berichtet hast, auch wenn das natürlich nur ein Einzelfall ist und damit nicht repräsentativ.

Ich begleitete eine Krebspatientin vor ca einem Jahr, die in der letzten Phase ihrer Erkrankung ebenfalls Methadon in die Schmerztherapie intetriergte, in Kombination mit anderen Schmerzmitteln, da mono nichts richtig wirkte und sie ganz gezielt einzelne Schmerzzustände somit gut bekämpfen konnte.,

Was wir wirklich unmöglich fanden, ihre behandelnden Ärzte ließen sie damit quasi allein, mit den Dosierungen und überhaupt. Sie bekam mal den Spruch ihres Onkologen sinngemäß zu hören: "ah, es hat Ihnen geholfen (als sie mit den Dosierungen unabgesprochen experimentierte und eine neue Kombi ausprobiert hatte), machen Sie mal schön so weiter."!

Na also.... da ist man schon sprachlos. Es kann ja wohl nicht angehen, dass die Patienten palliativ aber auch sonst(!) zum Selbstversuch greifen müssen, weil die Ärzte keinen Bock haben, sich damit einzulassen.
Mit Zitat antworten
  #7  
Alt 21.08.2017, 00:36
Elisabethh.1900 Elisabethh.1900 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 08.04.2009
Beiträge: 2.241
Standard AW: Methadon als Schmerzmittel für Krebskranke

m

Geändert von gitti2002 (22.08.2017 um 01:17 Uhr) Grund: NB
Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 21:01 Uhr.


Für die Inhalte der einzelnen Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich. Mit allgemeinen Fragen, Ergänzungen oder Kommentaren wenden Sie sich bitte an Marcus Oehlrich. Diese Informationen wurden sorgfältig ausgewählt und werden regelmäßig überarbeitet. Dennoch kann die Richtigkeit der Inhalte keine Gewähr übernommen werden. Insbesondere für Links (Verweise) auf andere Informationsangebote kann keine Haftung übernommen werden. Mit der Nutzung erkennen Sie unsere Nutzungsbedingungen an.
Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions, Inc.
Gehostet bei der 1&1 Internet AG
Copyright © 1997-2024 Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V.
Impressum: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Eisenacher Str. 8 · 64560 Riedstadt / Vertretungsberechtigter Vorstand: Marcus Oehlrich / Datenschutzerklärung
Spendenkonto: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Volksbank Darmstadt Mainz eG · IBAN DE74 5519 0000 0172 5250 16 · BIC: MVBMDE55